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Kapitel 14

Hel. Zwar hatte es im Laufe seines Lebens nur wenige gegeben, die ihm nahe gestanden hatten, aber auf Helena, Hel, konnte er sich mit großer Wahrscheinlichkeit immer noch verlassen. Besonders in Hinblick auf sein aktuellstes Problem, das sich aus vielen kleinen Problemen zusammensetzte.

Sie lebte in einem unterirdischen Dorf, das vielleicht aus fünfzig Häusern bestand. Niemand, der es nicht wissen sollte, wusste überhaupt von seiner Existenz. Ausgenommen ihm selbst. Hier hielten sich Dämonen auf, die nicht mehr kämpfen wollten, die des Krieges überdrüssig waren, die nach einer friedlichen Lösung suchen wollten. Eine friedliche Lösung, die beinhaltete, nicht unter dem Joch der Engel leben zu müssen, wie es manche Dämonen heute schon freiwillig taten.

Früher einmal hatte er diese Gemeinde hier belächelt. Vielleicht sogar verachtet. Gut, wenn er ehrlich war, hatte ihn nur seine annäherungsweise freundschaftliche und definitiv besondere Beziehung zu Hel davon abgehalten, alles hier dem Erdboden gleich zu machen. Ihr Verrat hatte ihn überrascht und vielleicht auch verletzt, immerhin war er ihr letzter Auftrag gewesen und damit seine erste Bekanntschaft der anderen Art. Den Kontakt zu ihr hatte er nach ihrer Flucht auf ein Minimum beschränkt. Und dann ganz abgebrochen. In seinen Augen waren es nur Deserteure, die sich hier verkrochen. Feiglinge. So hatte er damals, vor kurzem noch, gedacht.
Jetzt ... Jetzt verstand er langsam, warum Hel sich dazu entschieden hatte, hierher zu ziehen.

Er hoffte inständig, dass die Gemeinschaft ihren großen Worten gemäß handeln und den Engel akzeptieren würde.


Als er das Dorf durchquerte, folgten ihm misstrauische Blicke wie Dolche, die sich aus dunklen Fenstern und Ecken in ihn bohrten. Das Gefühl der Vertrautheit zog seine Lippen in ein humorloses Lächeln. Auf den Straßen waren anfangs ein paar Dämonen unterwegs, doch das änderte sich schnell. Sie nahmen Reißaus, sobald sie ihn erkannten.

Viel hatte sich nicht verändert. Hier war es fluoreszierendes Moos, das das kleine Dörfchen in schummriges grünes Licht tauchte. Kleine Häuser aus Stein, saubere Straßen und Gässchen. Weniger planlos angelegt, sondern viel mehr bewusst labyrinthartig. Dreimal landete er in einer Sackgasse, starrte beim letzten Mal ein Haus an, das vor hundert Jahren sicherlich nicht hier gestanden hatte. Anders als eine Person zeigte sich das Gebäude allerdings unbeeindruckt von der Mordlust, die er ausstrahlte. Die Stadt war größer geworden, bemerkte er.

Endlich fand er das kleine L-förmige Haus, in dem Hel lebte, nahe dem nördlichen Dorfrand. Er legte den Engel auf der schwarzen Veranda ab, nickte Rascan dankend zu und gab ihm ein Zeichen, dass er sich zurückziehen konnte.
Mit seiner Faust hämmerte er gegen die strahlend weiße, glatte Tür, bis sie geöffnet wurde.

„Ja ja, ich bin ja schon da, was –"

„Ich brauche deine Hilfe, Hel."

Ihre Augen wurden schmal, eine Hand krampfte sich um den Türrahmen, die andere um die Klinke.

Aro schob einen Fuß ins Haus, um sie am Schließen der Tür zu hindern. „Er braucht Hilfe", fügte er hinzu und machte eine Kopfbewegung in Richtung Engel.


Der Rücken der kleinen Ratte sah schlimm aus. Das Fleisch um die Wunden war geschwollen und rot, Blut und Eiter sickerten heraus. Es roch heiß und sauer und süß und Aro leckte sich über die Lippen.
Nicht unbedingt normal, wenn man die Selbstheilungskräfte eines Engels bedachte. Jedoch erklärbar, wenn man das Vorgehen von Engeln kannte. Engelskrieger arbeiteten häufig mit vergifteten Waffen. Ziemlich effektiv, wenn man ihn fragte.

Zuerst half Hel ihm, den Engel zu versorgen, besorgte einen Arzt und nötige Heilmittel aus der kleinen Apotheke im Dorf. Sie wuselte die ganze Zeit hin und her, bis ihnen der Mediziner verkündete, dass er nicht mehr tun konnte und der Engel fürs erste Ruhe brauchen würde. Der Mann im weißen Kittel hatte Aro aus blauen Augen gemustert, seine Mundwinkel waren nach unten gezuckt und er hatte die Nase gerümpft, bevor er verschwunden war.
Erst dann, als sie wieder alleine waren, kamen die Fragen. Hel hatte eine Einstellung, die ihm gefiel.


„Was hast du mir da nur angeschleppt?", murmelte sie, mit einer gewissen Müdigkeit in der Stimme, im Türrahmen zum blau gestrichenen Gästezimmer lehnend. Ein helles Blau, fast wie der Himmel.

Er saß auf dem Sessel neben dem Bett, betrachtete den bewusstlosen Engel und zupfte an einem braunen Faden an der Armlehne. Während sie nicht gerade glücklich zu ihm herübersah.

„Ich dachte, ihr wärt hier alle Engelliebhaber?"

Sie verdrehte die Augen, ihre Finger mit den bunt lackierten Nägeln tanzten über das Holz des Rahmens. „Vorausgesetzt, der Engel in Frage ist keine Gefahr für das Dorf. Nyx – Er ist nicht nur irgendein kleiner Engelskrieger, er ist ein Engel der höheren Hierarchien! Ein kalter, arroganter, steifer, störrischer, egoistischer, naturverbundener, mächtiger Höherer. Einer von denen, die Pläne schmieden."

„Er ist ziemlich verrückt, für einen Engel. Störrisch vielleicht. Aber als mächtig würde ich ihn nicht gerade bezeichnen. Hattet ihr schon öfter mit Thronen zu tun?"

„Nein", gab sie nach einer Pause zu. „Hauptsächlich mit Gewalten und Mächten. Manche davon sind ja ganz okay. Aber. Wir hatten auch einmal einen Cherub hier." Ihr Blick verdüsterte sich. „Reiner Zufall, dass wir ihm begegnet sind. Reiner Zufall, dass wir ihn überlebt haben. Verdammt guter Schauspieler, das kleine süße Kerlchen."

Sie zuckten beide zusammen und hielten angespannt inne, als Tyriels Mund ein leises Stöhnen entwich. Aro betrachtete ihn aufmerksam, sank aber wieder in den Sessel zurück, als sich der Engel nicht weiter rührte. Was für ein kleines, schmales Geschöpf. Momentan ungesund bleich, abgesehen von den dunklen Augenringen. Dazu war der Schleier gefallen, den der Engel immer so sorgfältig um sich legte, was ihn nur umso zerbrechlicher wirken ließ. Auf seiner Stirn glänzte Schweiß, der auch seine Haare verklebte. Einzelne Strähnen wiesen immer noch sein silbernes Blut auf.

Der Dämon sah auf seine Hand. Zwischen Zeigefinger und Daumen befand sich der abgetrennte braune Faden.
„Sieht es so aus, als wäre das hier Teil irgendeines Plans?"
Er konnte ihren Blick auf sich spüren.

„Woher soll ich das wissen?", meinte sie schließlich langsam. „Vielleicht. Seit wann bin ich eigentlich die Misstrauische von uns beiden?"

„Er ist in Ordnung, Hel."

Kein Geräusch war mehr zu hören in dem Zimmer.

„So so. Dass ich dich das mal sagen höre: ein Höherer, in Ordnung." Hel schnaubte und lachte gleichzeitig. Er nahm aus dem Augenwinkel wahr, dass sie sich durch die schwarzen Haare fuhr. Sie war unentschlossen. „Also. Er ist wirklich keine Gefahr?"

„Ich verbürge mich für ihn."

Ein erneutes Schnauben und ein undeutliches Murmeln.

„Was?", hakte er nach.

„Und. Na ja, eine Geisel ist er auch nicht?"

Endlich wandte er sich ihr ganz zu. „Nein."
Mit einer hochgezogenen Braue betrachtete sie ihn. Er erwiderte ihren Blick, hob ebenfalls die Brauen.
„Nein", wiederholte er ungeduldig, was sie dazu brachte, abwehrend die Hände zu heben.

„Komm schon, das Misstrauen kannst du mir nicht übel nehmen. Das ist kein typisches Nyx-Verhalten, das du da an den Tag legst. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass du wirklich besorgt um das Kerlchen bist. Lass dir doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen!"

Und so erklärte er ihr die Situation, alles, was vorgefallen war, seit er den Auftrag angenommen hatte, die Lebensessenzen der zwölf höheren Throne zu beschaffen.


„In was hast du mich da wieder reingezogen?", seufzte sie schließlich theatralisch.

„In nichts. Sobald es ihm besser geht, sind wir weg."

„So war's nicht gemeint. Ist endlich mal wieder etwas Abwechslung. Hier ist es meist schrecklich langweilig."
Zögernd schritt sie auf das Bett zu, blickte auf den Engel hinab. „Armes Ding. Aber ich wette, dass es eigentlich ein ganz ansehnliches Exemplar ist, so viel kann man erkennen. Hab ich Recht?" Feixend und fast schon lauernd betrachtete sie den Dämon.

„Perfekt wie jeder andere Engel", gab er so unbeteiligt wie möglich zurück.

„Na ja, perfekt dank Magie." Vorsichtig streckte sie die Hand nach Tyriels fiebrig glänzender Stirn aus. Sobald ihr gelb lackierter Zeigefinger ihn jedoch berührte, zuckte er zusammen, riss die Augen auf und schleuderte sie mit einem Windstoß an die nächste Wand.

Zitternd und mit panischem Blick wollte er sich aufrichten, doch da war der Dämon schon an seiner Seite, drückte ihn sanft aufs Kissen zurück. Der Engel brach unter seiner Berührung praktisch zusammen.

„Ich bin's ... Nyx? Es ist alles in Ordnung. Das ist Helena, eine alte Freundin. Alles in Ordnung."

Kurz schien Tyriel verwirrt, doch dann glätteten sich seine Züge.
„Entschuldige", murmelte er, tief durchatmend, sich nur langsam entspannend. Seine Lider drohten immer wieder, seine Augen ganz zu verschließen, er kämpfte sichtlich gegen die Müdigkeit an.

„Schon gut, bin's nicht anders gewohnt." Schulterzuckend klopfte sie sich den Staub von den Klamotten und machte sich dann daran, ihre hüftlangen Haare wieder in Ordnung zu bringen. „Engel haben mir schon Schlimmeres angetan, als mich gegen eine Wand zu schubsen. Und der Trottel hier verbürgt sich für dich. Was schon ein Unding an sich ist. Ihr beide ... kommt also gut miteinander aus, ja?" Sie warf Aro einen seltsamen Blick zu, grinste dann. Glücklicherweise hatte der Engel den Kampf verloren, seine Augen waren wieder geschlossen. Sie erwartete aber auch gar keine Antwort. „Dann will ich nicht weiter stören." Kurz darauf schlug die Tür hinter der grinsenden Dämonin zu.

„Tut mir leid", presste Tyriel matt hervor.

„Nichts passiert. Sie verdient so etwas sowieso ab und an mal. Ich befürchte, ihr werdet euch blendend verstehen. Schlaf noch etwas. Oder ruh dich aus. Was auch immer Engel tun."

„Du?"

„Hm? Ich auch, ich werde schlafen. Gleich hier." Aro klopfte auf den Sessel und beobachtete dann die Staubwolken, die aufstiegen. „Nur um sicher zu stellen, dass du nicht doch noch abkratzt."

„Nett." Der Engel rutschte etwas zur Seite und machte Platz. Seine bleischweren Lider bemühten sich wieder nach oben. Auffordernd sah er zwischen dem Bett und dem Dämon hin und her, zog die Brauen minimal nach oben.

Abwägend betrachtete Aro den Sessel, dann das Bett. Legte sich neben ihn, ohne zu viel darüber nachzudenken. Sein Rücken würde es ihm wahrscheinlich danken. Und er schlief gut neben dem Engel, das konnte er sich eingestehen.

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