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Kapitel 11

„Aro?" Sanft berührte Tyriel ihn an der Schulter. „Alles in Ordnung?"

In einer fließenden Bewegung richtete sich der Dämon auf, kauerte dicht vor dem jetzt vor ihm sitzenden Engel. Er war wütend. Und verwirrt. Oder wütend, gerade weil er verwirrt war.

Und dann schallte eine Stimme durch seinen Kopf, die nicht die seine war. Dunkel, wie schwarzer Samt. Sanft. Vertraut, wie es die Stimme von Eltern für den Nachwuchs war. Eine Stimme, der man einfach zuhören musste.
Und so etwas bezeichnet sich als einer meiner obersten Diener?", säuselte der Sprecher und klang dabei weich, bedacht, als würde er wirklich mit einem Kind reden. „Was willst du mit dem Engel, Nyx? Sieh dich an. Einst so stolz. Und jetzt? Einem dieser Wesen untergeben?" Es war kurz still, aber das kühle Prickeln in seinem Kopf zeigte Aro an, dass er nicht alleine war. Tatsächlich vernahm er ein Seufzen, schwer von Trauer. „Du magst ihn, nicht? Fühlst du dich durch ihn wieder lebendig? Hast du denn vergessen, wie Engel sind? Was denkst du, was er vorhat? Nyx, was denkst du, wie das enden wird? Sieh ihn an. Und sieh dich an. Erinnere dich daran, wer du bist!"

Ruckartig schüttelte er den Kopf und riss seine Barrieren hoch, um den Eindringling zu vertreiben. Die Verbindung zerstob fast augenblicklich in tausende scharfkantige Scherben.

„Aro?"

Seine Gedanken fanden nur langsam an ihren Platz zurück. Lucifer war weg. Allerdings aus freien Stücken, nicht, weil ihn seine Barrieren aussperrten. Das war noch hoffnungsloser, als der Versuch, einen der Herren davon abzuhalten, sich Zutritt zu verschaffen.

„Aro!"

Er blinzelte ein paarmal, konzentrierte sich auf den Engel. „Lucifer ..."

„Er hat zu dir gesprochen?"
Mentyriel musterte ihn sorgenvoll.

Machte der Engel sich Gedanken um ihn? Oder um sich selbst?
„Keine Sorge. Ich warne dich vor, wenn ich genug von dir habe. Ich lasse dir einen Vorsprung. Einen kleinen."

Die Haltung des Flügellosen veränderte sich, er spannte sich an, sein Blick lag auf eine andere Art wachsam auf ihm. Seiner Stimme merkte man den Umschwung allerdings nicht an, sie klang, wenn überhaupt etwas anderes als neutral, leicht spielerisch. „So? Du meinst: Wenn dich der Teufel wieder unter Kontrolle hat? Was machst du dann? Bringst du es zu Ende? Tötest du mich?"

Verstand er keinen Sarkasmus? „Vielleicht", knurrte Nyx und ließ sich wieder zurückfallen.
Zorn loderte in ihm, Schmerz pochte hinter seiner Stirn, im Rhythmus seiner Gedanken. Wenn er ihn tot sehen wollte, wäre er das schon längst. Seine Finger bohrten sich in die Erde, sein Mund war staubtrocken. Als der Engel ihn noch unter Kontrolle gehabt hatte, wie einen Hund mit Maulkorb und Würgehalsband, da hatte er ihm Vertrauen entgegengebracht. Aber wie konnte er erwarten, dass das immer noch so war, jetzt, da sie wieder ebenbürtig waren.
Nyx sah ein, dass das klug von Tyriel war. Und dennoch machte es ihn wütend.

„Egal was er gesagt hat, hör ihm nicht zu. Es ist nicht immer richtig, was er sagt."

Er konnte gar nicht anders, er musste lachen. „Lucifer hat es nicht nötig, zu lügen."

„Vielleicht. Aber er weiß auch nicht alles."

Der Blick des Dämons schraubte sich in den des Engels. „Ich glaube schon, dass er Recht hat."

Tyriels Augen wurden schmal. „Was hat er gesagt?"

Er erstarrte.
Der Engel beugte sich über ihn, weiße Haarsträhnen fielen Aro ins Gesicht und kitzelten ihn. Er konnte nicht sagen, ob das Absicht war oder nicht.

„Was hat er gesagt?", wiederholte Tyriel ernst.

„Vergiss es einfach."

„Aro –"

Wütend fuhr der Dämon ihm erneut entgegen, konnte sich gerade noch zügeln. Sie lehnten fast Stirn an Stirn, er konnte die Überraschung in den Augen des Engels erkennen. Unglaublich golden schimmernde Augen, die schon so viel gesehen hatten. Goldene Spiegel, hinter denen tiefe Dunkelheit lauerte. Neben seinen etwas geweiteten Augen verrieten sanfte Falten zwischen eben jenen, dass er nicht recht wusste, was er aus dieser Situation machen sollte.
Er konnte Tyriels warmen Atem spüren.
Dieser Duft stieg ihm wieder in die Nase, nach Winter und nach irgendetwas Süßem.
Seine Schatten machten sich bemerkbar. Sie wollten näher, sie wollten Blut, sie wollten ihn, er wollte – Er wollte?

Die Falten auf seiner Stirn hatten sich mittlerweile tiefer gegraben. Tyriel öffnete den Mund, um etwas zu sagen, machte ihn aber so schnell wieder zu, dass man das Zusammenschlagen seiner Zähne hören konnte. Verzog diese vollen, weichen, rotglänzenden Lippen zu einem geduldigen Lächeln.

Frustriert lehnte sich der Dämon zurück. Schloss die Augen, rieb sich über die Stirn. „Er sagte ... ich – Verdammte – Kannst du es nicht einfach vergessen, Engel?"

Ein tiefes Durchatmen war zu hören. „Wie du willst."

Als er spürte, wie sich der Engel bewegte, öffnete er die Augen.

Flink stand Tyriel auf und folgte leichtfüßig seinem Weg nach Norden, wie Aro vermutete.
„Komm schon, iól, wir sollten weiter."

„Du gönnst einem aber auch keine Pause." Es klang nicht so düster, wie es sollte. Resignation, das war es, was in seiner Stimme lag.

„Wir könnten –"

„Es war nicht ernst gemeint. Gehen wir einfach weiter."
Er hatte es satt, irgendjemandes Spielzeug zu sein. Das Spielzeug des Teufels, das Spielzeug eines Engels ... Aber ... Wie sah die Alternative aus?


Die Sonne blitzte hier und da zwischen den Blättern auf, wollte ihre Strahlen zum Waldboden schicken. Ein hoffnungsloser Kampf, das Grün weit oben wehrte jegliches Licht erfolgreich ab, ließ nur eine gedämpfte schwache Version zum Boden durchdringen.

„Wie wäre es mit fliegen, s'ka?" Aus dem Augenwinkel beobachtete er Tyriel, wartete seine Reaktion ab.

„Ah, verrückt, ja?"

Der Dämon schnalzte mit der Zunge. „Natürlich kennst du die alte Sprache der Dämonen, Engel."

„Natürlich", kam es nüchtern zurück. „Ich lebe schon lange genug und habe mich schon immer für fremde Kulturen interessiert."

„Lobenswert", brummte Aro. „Es ist immer gut, seine Feinde zu kennen. Es ist übrigens interessant, wie du versuchst, von der eigentlichen Frage abzulenken."

„Ich dachte, eigentlich ging es dir darum, mich zu beleidigen."
Das Lächeln des Engels war gleichzeitig mit Aros auf sein Gesicht getreten.

„Ach, vielleicht auch, aber ich werde genug Spaß bei deinen lächerlichen Flugversuchen haben."

Tatsächlich bestand Tyriels Antwort aus einem Schnauben. Er hatte noch nie einen Engel schnauben hören. Trauer in Engelsaugen hatte er allerdings schon des Öfteren gesehen. Nicht selten war er schließlich der Grund gewesen.

„War das etwa zu früh?" Und auch das lag in seiner Natur, diese Häme in seiner Stimme.

„Nein", flüsterte der Engel, sich abwendend. ,,Vielleicht."

Was für ein zartbesaitetes Wesen. „So war es nicht –"

„Wieso bist du noch hier?"

Aro betrachtete seinen Hinterkopf, ließ sich von der Härte in der Stimme des Anderen nicht abschrecken. „Du bist gut darin, im Ablenken." Er dachte kurz über eine Antwort nach, stieß dann ein frustriertes Zischen aus. „Weil ich ein Dummkopf bin? Ich weiß es wirklich nicht. Wieso hast du mir eine Chance gegeben?" Er zuckte zusammen. Das hatte er nicht fragen wollen, zurücknehmen konnte er es aber auch nicht mehr.

Jetzt drehte sich der Engel langsam zu ihm um. „Als wir uns das erste Mal begegnet sind – Ich habe es in dir gesehen. Ich habe gesehen. Und ich wusste, dass du ... Ich wusste, dass es das Richtige ist. Ich wusste, dass mehr in dir steckt." Er lächelte hilflos.

Das war keine ganze Antwort, kam einer aber für Tyriels Verhältnisse schon verdammt nah. „Ich bin gerührt."

Das Lächeln des Engels wurde zu einem spöttischen Grinsen. Erreichte aber nicht seine Augen.

„Also, fliegen." Langsam näherte er sich Tyriel.
Anscheinend tänzelten sie beide gerne um unangenehme Fragen herum.

„Lieber nicht."

„Es ist dir vielleicht entgangen, aber das war keine Frage." Mit diesen Worten schnappte er sich den Engel und stieß sich ab. Mit seinen Schatten schlug er eine Schneise durch das Blätterdach, brachte der Sonne damit einen kleinen Sieg.

„Ich kann laufen, Aro." Der Engel lachte befreit.

Er blieb still. Genoss den stürmischen Wind. Die kühle Luft. Das unendliche Blauschwarz über ihm und das vorbeihuschende Grün weit unten. Er mochte dunkle unterirdische Gewölbe. Jedoch gab es wenig, das besser war, als fliegen.

„Nicht lange, überanstrenge dich nicht." Ebenfalls den Flug genießend drückte er sich an den Dämon. „Danke", hauchte er, lächelnd, das Wort gerade noch hörbar, bevor es der Luftstrom von seinen Lippen riss. Worte waren aber auch gar nicht notwendig, das Strahlen in seinen Augen bekundete seine Freude deutlich.

Eines war klar: Was das Fliegen betraf, waren sie sich einig.

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