fünf.
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KAPITEL FÜNF
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Die einzige Person, die von ihren Treffen mit Hermine wissen durfte, war Draco. Er hatte sich diesen Plan erdacht und war sich bewusst, dass Pansy sich nur mit der muggelstämmigen Gryffindor traf, um an Harry heranzukommen und ihn von der guten Seite der Slytherins zu überzeugen (was sehr schwer werden würde, denn Pansy wusste nicht, wie sehr Harry tatsächlich auf Draco fokussiert war und worum genau es überhaupt ging). Dennoch tat sie ihm den Gefallen, auch wenn jeder ihrer Mitschüler, der sie mit Hermine sah, über sie lachen würde.
„Ich habe nichts anderes erwartet, aber ich mache mich außerordentlich gut, nicht wahr, Granger?" Pansy sah mit einem stolzen Lächeln auf das braunhaarige Mädchen vor ihr hinunter und wartete erwartungsvoll ab, was sie sagen würde.
Es war schwerer, Granger zu durchschauen, als man denken konnte. Sie schaffte es manchmal, Pansy zu überraschen.
So wie es auch heute der Fall war: Nachdem sie Hermine erklärt hatte, wie rücksichtsvoll sie mit Daphne umgegangen war, hatte sie einen Haken hinter 4.2. (Nimm Rücksicht auf die Gefühle von anderen) gesetzt.
Ihr entging nicht, dass Granger sie oft mit einem Stirnrunzeln musterte und Pansy konnte sich denken, was in ihrem Kopf vorging. Wieso tat sie das alles?
Wenn sie wüsste...
„Findest du es immer noch so langweilig, freundlich zu sein?" fragte Granger und wenn Pansy ihren Gesichtsausdruck richtig deutete, schien es ihr beinahe, als würde sie sie necken wollen.
„Drehen wir die Frage um? Findest du es nicht langweilig, immer..." Sie deutete von oben nach unten über Granger. „... so perfekt ritterlich zu sein?"
„Das wäre es tatsächlich." Sie lächelte verschmitzt und zögerte einen Moment, bevor sie fortfuhr. „Aber ob du es glaubst oder nicht: Ich bin nicht so brav, wie du mich einschätzt."
Pansy glaubte ihren Ohren nicht. Wollte Granger ihr etwa beweisen, dass sie kein Streber war?
„Bei den Auswahlspielen habe ich, nun ja, ein wenig... nachgeholfen, sodass McLaggen es nicht ins Team schafft. Er ist schleimig und sieht aus, als hätte ihm jemand einen Grinsefluch auf den Hals gehetzt." Sie verzog das Gesicht und dieser Anblick brachte Pansy nun wirklich zum Lachen. Es war erfrischend zu sehen, dass selbst Hermine Granger nur ein Mensch war.
Und in diesem Moment war ihr Lachen nicht gespielt.
„Wer hätte gedacht, dass du zu so etwas fähig bist? Vielleicht hättest du doch nach Slytherin kommen sollen." meinte Pansy grinsend und Hermine schnaubte abwertender, als sie es vorgesehen hatte. Ihr war bewusst, dass keineswegs alle Slytherins „böse" waren und den Todessern angehörten, denn das war die Art, auf die Ron sich seine Weltansicht einfach machte.
Doch als muggelstämmige Slytherin wäre es ihr zwischen den großen Familiennamen Malfoy, Bullstrode oder Nott nie gut ergangen. Natürlich musste Pansy sich das mehr als bewusst sein, wo sie doch selbst dafür gesorgt hatte, dass Hermine sich immer klar darüber war, was für einen „Wert" sie hatte - in Slytherin wäre das nur schlimmer geworden, auch wenn Hermine durchaus Potenzial gehabt hätte, sich zu diesem Haus zu zählen.
„Ja, ich weiß." gab Pansy augenverdrehend zu. „Ich wäre genauso fehl am Platz in Gryffindor. Dann müsste ich Potter genauso verehren wie alle anderen aus eurem Haus." Sie verzog angeekelt das Gesicht.
„Wir machen noch beste Freunde aus euch beiden." stichelte Hermine sie und fing sich einen strengen Blick von der Slytherin ein.
„Wag es ja nicht, Granger. Alles, aber nicht das. Er hasst mich und ich lebe sehr glücklich mit dieser Gewissheit."
Einen Moment breitete sich Schweigen zwischen den beiden aus. Es war, als schien ihnen in dieser Sekunde bewusst zu werden, wie absurd die Tatsache war, dass sie, Hermine Granger und Pansy Parkinson, an einem Tisch saßen und sich nicht anfeindeten.
Es sollte nicht sein, aber aus irgendeinem Grund... war es so.
Pansy rief sich selbst zur Vernunft. Sie war aus einem gewissen Zweck hier. Sie war wegen Draco hier.
Gemeinsame, wenn auch lustige, Treffen mit Granger allein reichten nicht aus, um Potter von Draco abzulenken und ihn zu überzeugen, dass alles normal war. Sie hatte immer noch keine Ahnung, wie genau sie das veranstalten sollte, aber es würde ihr sicherlich nicht gelingen, wenn sie nie in Potters Nähe kam, um sich unschuldig zu stellen.
„Vielleicht wäre ich ja zu einem Opfer bereit und würde sogar Zeit mit euch verbringen, wenn das nächste Hogsmeade-Wochenende ansteht..." ließ sie vorsichtig verlauten, da sie bereits abschätzen konnte, wie die Reaktion ihres Gegenübers ausfallen würde.
„Du möchtest mit mir nach Hogsmeade gehen?" fragte Granger ungläubig nach.
Sie schien wirklich verwundert zu sein. Pansy war also auf gutem Weg sie davon zu überzeugen, dass sie es ernst meinte.
„Solch eine Ehre es auch sein mag, mit mir auf ein Date zu gehen, wollte ich nur darauf hinaus, dass ich mich mit deinen beiden Freunden an einen Tisch mit dir setzen würde." entgegnete sie ein wenig hochmütig und brachte Hermine dazu, die Augen zu verdrehen.
Die braunhaarige Gryffindor wusste immer noch nicht so recht, was sie von dem plötzlichen Sinneswandel ihrer Klassenkameradin halten sollte, aber ein Teil von ihr wollte ihr glauben. Sie wusste nur nicht, worum genau es sich bei diesem Teil handelte, der so verrückt war.
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