My family is my problem No. 5
17. Mai 2014
02.22 Uhr
Hier werde ich mich wahrscheinlich nur wiederholen. Ich hasse meine Familie.
Fangen wir mal ganz von vorne an.
Meine Geburt. Mal abgesehen davon, dass ich ohne gefragt wurden zu sein auf die Welt gesetzt wurde, brachte mir die Geburt nicht nur ein schlechtes Leben, sondern auch schlechte Eltern. Oder sollte ich scheiß Leben und scheiß Eltern sagen?
Jedenfalls habe ich erfahren, dass mein Erzeuger mich eigentlich gar nicht wollte. Ich war ein Unfall, hatte er gesagt.
Weißt du was für ein Gefühl es ist zu wissen, dass man eigentlich nicht gewollt war und nur aus Lust und Laune entstanden war? Ich sag es dir: Es ist scheiße! Ich fühle mich nicht gewollt, unnötig, ungeliebt, gehasst, nutzlos... Ich könnte noch tausende solcher Adjektive aufzählen.
Aber nicht nur das: Sie wollten mich abtreiben. Verdammte scheiße, sie wollten mich töten!
Nicht dass ich jetzt noch etwas dagegen hätte, aber wie kann man nur so herzlos sein und sein eigenes Fleisch und Blut umbringen wollen?
Und noch was: Meine Erzeugerin wollte mich gar nicht erst in den Arm nehmen als ich geboren wurde. Meinen Namen hab ich auch nicht von ihnen bekommen. Die Krankenschwester hat sie versehentlich gefragt, ob ich denn so hieße und sie meinte einfach Ja!
Wenn es nach ihnen ginge, wäre ich sogar namenlos.
Jetzt zu meinen Großeltern: Ich habe sie gefragt, ob ich bei ihnen wohnen könnte. Doch die Eltern meiner Erzeugerin meinten, dass sie keine Ausgeburt ihres Schwiegersohnes jemals lieben könnten. Dasselbe auch bei meinen anderen Großeltern.
Die Geschwister meines Erzeugers hassen ihren Bruder und somit auch mich, obwohl ich ja unschuldig bin und nichts dafür kann mit ihnen verwandt zu sein.
Aber hey, so ist das Leben, nicht? Niemand möchte helfen, aber jeder möchte Hilfe bekommen. Ich nehme es ihnen nicht allzu übel. Ich möchte auch nicht jedem helfen.
Aber hätte ich irgendwann einen Neffen oder Enkel bekommen, der nach Hilfe ruft, hätte ich alles in meiner Macht Stehende getan, um ihn aus der Hölle zu holen.
Ganz gleich, ob die Rente für drei Personen reicht, oder nicht. Ich könnte ruhig auf einige Luxusartikel verzichten, wenn ich dafür jemandem ein halbwegs leichtes Leben bieten kann. Aber selbst das ist zu viel verlangt!
Ist das wirklich Familie? Sind das nicht eher Feinde? Wie die im Krieg? Jeder kämpft für sein eigenes Leben. Aber das ist schon einsam. Klar sollte man sein Glück nicht missachten, aber das Gefühl jemandem geholfen zu haben ist unbeschreiblich schön. Noch schöner als, wenn man alleine auf der Couch lungert und sein Lieblingsessen löffelt. Man sollte hin und wieder egoistisch sein, aber auf die Dauer macht das nicht glücklich. Manch selbstloses Handeln kann glücklich machen. Wer kann heutzutage denn noch sagen Hey, ich habe jemandem das Leben gerettet! ?
Das einzige, was die Menschheit tut, ist einfach die Augen zu schließen und vor den Problemen davonzulaufen. Man strahlt in den Nachrichten aus, wie schlimm es doch auf der Welt ist. Doch macht das irgendwas besser? Nein! Wenn man seinen Arsch bewegt und zumindest versucht, etwas zu verändern, dann reicht das schon.
Ich habe letztens wieder ein Bild im Internet gesehen, mit der Unterschrift Like, wenn dir das krebskranke Kind leid tut.
Verändert ein verdammter Mausklick etwas in dieser beschissenen Welt?! Nein! Natürlich nicht!
Oder dieser hirnlose Spruch Like, wenn du deine Mutter liebst.
Like nicht – geh verdammt nochmal zu ihr und sag es ihr! Auch wenn ich es nicht kann, sollten es die anderen tun. Irgendwann ist es zu spät.
Okay, mein Problem ist anscheinend nicht nur meine Familie, sondern die gesamte Gesellschaft.
Ich bin so in rage! Verdammte Menschen!
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