"Russeninkasso" [frei]
Nestor Korovin
Hund Anton
Es ist nicht zu übersehen, er ist kein schneller Liebhaber. Er geht geduldig, aber hartnäckig vor. Er läßt sich Zeit für die Entscheidung, was er will. Aber er wird nie aufgeben, bis er es bekommen hat.
Seine Leidenschaft braucht lange, bis sie ihr Ziel findet. Doch wenn er jemanden anvisiert hat - Achtung! So leicht entgeht man ihm nicht mehr. Am besten ist, sie gibt sich geschlagen und bleibt. Gespielte Abweisungen, um sein Interesse zu gewinnen, ist an ihn verschwendet. Nestor weiß genau, daß das nur gespielt ist.
Es gibt keinen eigensinnigeren Mann als ihn. Es hat keinen Zweck, sich vor ihm zu verschanzen; er gibt nicht nach. Vielleicht benutzt er Überredungskünste, wenn er intellektuell ist, aber wenn nötig, wird er schließlich befehlen. Der körperlich betonte Mann macht seine Bedürfnisse noch nachdrücklicher klar, wenn man ihm Schwierigkeiten bereitet. Nestor ist sich seines Körpers bewußt. Darauf beruht zum Teil seine Anziehungskraft. Er ist erdhaft, lustbetont, sinnlich.
Er genießt seine Leidenschaften gern in komfortabler Umgebung. Er sorgt für gedämpfte Beleuchtung, sanfte Musik, serviert Sekt. Für ihn ist die Umgebung fast ebenso wichtig wie der Akt selbst. Er umgibt sich mit schönen Dingen, liebt gute Möbel und Bilder, will von allem das Beste. Doch wenn er hingehalten wird, kippt er ein Glas oder zwei und geht schlafen, während der Partner immer noch mit einem Entschluß ringt. Verzögerungstaktik ist bei Nestor Zeitverschwendung.
Er isst und trinkt gern gut. Sein Gewicht ist ein Problem für ihn. Als wahrer Kenner isst er nicht nur, weil er Hunger hat, und trinkt nicht, weil er durstig ist. Er genießt. Das gilt auch für seinen sexuellen Appetit, und er schätzt Partner, die seine hauptsächlichen Bedürfnisse befriedigen können. Ob Essen, Trinken oder Sex, der Mann findet das Beste nicht zu gut oder zu reichlich. Romantische Schwärmereien sind nichts für ihn. Sein Geschmack ist lustvoll und direkt. Er ist ein wirklicher Mann in einer wirklichen Welt.
Ein Teil seiner unerschütterlichen Hartnäckigkeit ist auf sein großes Vertrauen in seine Sexualität zurückzuführen. Im Gegensatz zu vielen andern Männern braucht er sich nicht zu bestätigen. Es macht Vergnügen, mit Nestor auszugehen. Man braucht nicht vorzugeben, jemand anders zu sein als man ist. Er überzeugt jeden Liebhaber, dass er so, wie er ist, einfach wundervoll ist.
Nestor kennt den Wert des Geldes und wünscht den Gegenwert dafür zu erhalten. Er läßt sich nicht überschwätzen, sondern öffnet die Brieftasche erst, wenn er überzeugt ist. Niemand kann ihn von seinem Geld trennen, nur er selbst. Er gibt es vernünftig aus und spart für sonnige Tage. Dann aber - welche Überraschung - schenkt er dem Geliebten zum Geburtstag die kostspieligen Konzertkarten, die er sich schon immer gewünscht hat.
Sie sind konstruktiv, stabil und scheuen harte Arbeit nicht. Hindernisse machen sie nur noch beharrlicher. Trotz seiner offensichtlichen Vitalität erholt sich Nestor von einer Krankheit nur langsam. Andrerseits achtet er auf seine Gesundheit besser als andere Männer. Er fühlt instinktiv, daß er gesund bleiben muß. Gerade in seinem Job.
Man hüte sich, ihm Vorschriften zu machen, lieber fordert man Nestor nicht heraus. Er ist zwar friedfertig, aber wenn sein Zorn einmal entfacht wird, gerät er in Wut. Es fällt ihm schwer, zu verzeihen und zu vergessen.
Der Geldeintreiber neigt zu Eifersucht. Er möchte alle seine Besitztümer behalten. Er ist ein beharrlicher Sammler und trennt sich ungern von etwas, selbst wenn er es nicht mehr als Besonderheit betrachtet. Wenn eine Affäre vorbei ist, wird er versuchen, eine dauerhafte Freundschaft aufrechtzuerhalten. Aber Vorsicht! Er kann ein schwieriger Freund sein, weil er mitunter überkritisch ist. Er ist nur solchen Menschen gegenüber nachsichtig, die ihn kalt lassen.
Er ist eigensinnig genug, auch für eine verlorene Sache zu kämpfen, tut aber selten etwas, was nur anderen Vorteile bringt. Dazu ist er zu egozentrisch.
Erik Timofeyev
Wenn man ihm mit einem freundlich-verabschiedenden «Gute Nacht» die Tür vor der Nase zumachen will, steckt bestimmt schon sein Fuß dazwischen. Ein Nein als Antwort läßt er nicht gelten. Eine Abfuhr ist keine Abfuhr; er wird es immer wieder versuchen, bis der Widerstand gebrochen ist.
Liebe ist für den Mann ebenso wichtig wie Essen und Schlafen. Wahrscheinlich wird man schon bei der ersten Begegnung merken, daß dieser bodenständige, selbstbewusste Mann von seinem Liebhaber erwartet, dass derjenige sich seinen Wünschen fügt. Seiner Ansicht nach ist in jedem tugendhaften Menschen eine Dirne verborgen.
Erik ist nicht angeboren grausam, aber seine stark ausgeprägte Sexualität macht ihn skrupellos. Unerfahrenheit oder Naivität nützt er unbekümmert aus, und er fühlt sich zu Partnern hingezogen, die viel jünger sind als er selbst.
Er ist leidenschaftlich, sehr sinnlich und erträgt keine Ablehnung. Sprödigkeit und Prüderie lässt er nicht gelten, und reine Zeit zu verschwenden hasst er. Er hat jedoch Verständnis, wenn der Partner wirklich vernünftige Gründe hat, nicht sofort mit ihm ins Bett zu hüpfen; dann bringt er Geduld auf. Eine ehrliche Darlegung des Sachverhalts genügt. Aber wahr muß sie sein, man mache ihm ja nichts vor. Das missfällt ihm nicht nur, sondern er durchschaut auch das Theater.
Er braucht grundsätzlich die Sicherheit, daß er geliebt wird. Er verlangt viel, denn er will, daß man sich vollständig an ihn bindet. Ermutigt man sein Ego genügend und läßt man ihn deutlich genug fühlen, daß man sich in seiner Gesellschaft wohlfühlt, liegt er an der Kette. Er ist treu. Er versteht nicht, warum so viele Männer herumstreunen müssen. Wieso braucht man andere Liebhaber, wenn man den Richtigen gefunden hat? Erik ist zufrieden damit, einer Frau allein zu gehören.
Er ist lieber zu Hause als von einer Party zur anderen zu rennen. Das heißt jedoch nicht, daß das häusliche Leben mit ihm langweilig ist. Der sexbetonte Mann kann von Schlafzimmeraktivitäten gar nicht genug kriegen, und je älter er wird, desto besser wird er. Sein Interesse an der körperlichen Seite der Liebe nimmt nie ab.
Er ist auf Geld ausgerichtet und dabei umsichtig, klug berechnend, kompromißlos. Er wird immer das tun, was er als seine Pflicht ansieht. Steht ein Wille gegen den andern, erwarte man von ihm keinen vernünftigen Kompromiss. Selbst wenn es so scheint, als lasse er mit sich reden, versucht er in Wirklichkeit nur Zeit zu gewinnen.
Bei ihm weiß man nie, was er im Schilde führt. Er kann seine Gedanken hinter der starren Maske des in sich Gekehrten verbergen. In einem Punkt besteht Gewißheit: Tief unter seiner ruhigen Oberfläche brennt ein geheimes Feuer. Sein Vordringen zu einem gesteckten Ziel ist so unerbittlich und stetig wie ein Lavastrom. Er ist ein überzeugter Anhänger der Zielstrebigkeit. Er weiß, daß alles Talent der Welt nichts nützt, wenn man nicht fleißig ist. Das ist der Schlüssel zu seinem Erfolg sowohl in der Liebe als auch im Beruf. Als geborener Manager klettert er in seinem Beruf gewöhnlich zur Spitze empor. Er ist praktisch, entschlossen und ehrgeizig. Wer ihm auf seinem Weg weiterhilft, wird immer reichlich belohnt. Trifft ihn Unheil oder Mißgeschick, ist er zäh, widerstandsfähig und beginnt von vorn.
Szenario 1:
Bei einem ziemlich zwielichtigen Typen namens Bruno hast du dich verschuldet. Du selbst bist knapp bei Kasse und vertröstet den geschäftstüchtigen Buchmacher immer wieder, da stehen plötzlich zwei Kerle vor deiner Tür. Es ist das dynamische Duo, die Todesengel.
Mit den beiden ist nicht zu scherzen, sie nehmen ihre Arbeit ernst. Aber du verspricht ihnen einen guten Deal, wenn sie dir nichts brechen.
Du traust deinen Augen selbst nicht, als du anbietest in Brunos Club zu arbeiten. Die beiden Männer sehen sich an, dann grinsen sie.
Das Vorstellungsgespräch sollte anders laufen als du denkst.
Szenario 2:
Du lernst einen der Typen unverfänglich kennen, du weißt nicht, was er tut. Bodyguard, Türsteher, Securitypersonal vermutest du und kommst nicht auf den Gedanken, dass hinter dem netten Lächeln auch eiskalte Fäuste stecken.
Eines Tages bist du vom Club nach Hause unterwegs, du wolltest gerade seine Nummer wählen, weil dir nicht wohl dabei ist alleine im Dunkel herumlaufen. Da gefriert dir das Blut in den Adern...
Option A - du siehst wie dein angeblich harmloser Freund jemanden brutalst verprügelt.
Option B - jemand möchte sich an deinen Freund rächen und nimmt dich gefangen, um ihn Leiden zu sehen. (Achtung hier wird es zu mehr Gewalt kommen, eventuell Vergewaltigungen...)
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