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12| Der Anfang

𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝟏𝟐
𝒄𝒊𝒓𝒄𝒍𝒆𝒔 - 𝒆𝒅𝒆𝒏




Als Eden und ich uns am nächsten Morgen an eben dem Feld trafen, an dem wir am Vortag noch zusammen gelernt hatten, wusste ich schon, dass irgendetwas anders war.
Es war windiger als die letzten Tage, dunkler, kühler.
Es regnete zwar nicht, aber dennoch hatte dieser Tag etwas schlechtes an sich. Es war einer dieser Tage, die schon zum Scheitern verurteilt sind, sobald man auch nur die Augen öffnet.
Und dann war da noch dieser rot-blaue Fleck, der sich an Edens linkem Wangenknochen entlangzog.
Im trüben Morgenlicht wirkte er sogar noch dunkler und präsenter, als er vermutlich war.
"Eden.", war das einzige, was ich über die Lippen brachte, als sich mein Freund mir näherte und ich den  Bluterguss deutlich erkennen konnte.
Er zuckte leicht zusammen, als ich mit meinen Fingern sanft hinüber strich.

"Hey, Prinzessin.", sagte er ruhig und ehe ich es mich versah, berührten seine Lippen auch schon meine und für einen Moment vergaß ich, weshalb sich mir gerade der Magen umdrehte.
"Was ist passiert, Eden?", fragte ich sofort, um ihm die Möglichkeit zu nehmen, vom Thema abzulenken. So wie er es sonst so gern tat. Verständlich. Niemand redete gern über solch ein Thema.

Edens Blick wich meinem zur Seite aus. Unglücklicherweise konnte ich nun noch den großen roten Fleck erkennen, doch seine Augen blieben mir verborgen.
Noch einmal strich ich mit den Fingern sanft drüber und noch einmal zuckte Eden bei der Berührung zusammen.

Es war nicht sein Stolz, der ihn dazu brachte, nur gezwungenermaßen und nur mit bestimmten Personen über das zu reden, was ihn schmerzte.
So würde es jeder tun.
Niemand redet gern über seine Wunden, vor allem dann nicht, wenn man Angst hat, jemand anderen zu sich in den Abgrund zu zerren, anstatt den Klippen wieder näher zu kommen. Eden wollte mich beschützen.

"Es ist nichts.", er schluckte, "Okay, vielleicht schon.", korrigierte er sich sofort. Er wusste, dass ich ihn diese Lüge nicht abkaufen würde. Er entschied sich für die Wahrheit.
"Mein Vater hat zu viel getrunken und ist ausgerastet, weil Dawn eine Vase umgeschmissen hat.", erzählte er, den Blick noch immer von meinem angewandt.

Ein Herz bricht nicht nur dann, wenn man jemanden  verliert, den man liebt. Es bricht auch, wenn ein geliebter Mensch leidet.
In dem Moment, in dem Edens Worte über seine hellroten Lippen kamen und alles noch realer wurde, konnte ich mein Herz brechen fühlen.

"Dad", er sprach dieses Wort nur quälend aus,"wollte Dawn schlagen und ich bin dazwischen gegangen.", schloss er nun seine Erzählung.
Ich legte eine Hand an seine linke Wange und lenkte seinen Blick so wieder auf mich. Seine grünen Augen waren glasig und rot unterlaufen.
Meine Lippen fanden seine und ich wünschte, ich hätte in diesem Moment etwas tröstendes sagen können, um ihm Hoffnung zu schenken, doch diese Worte gab es nicht.
Edens Küsse waren leidenschaftlich, als wäre ich seine Zuflucht, sein einziges Fünkchen Licht.
Und Eden, Eden war mein Held.
Doch seine Rüstung hatte Risse.

Ohne seine Hand loszulassen, liefen wir gemeinsam zur Schule. Der Himmel zog sich zu. Für den Nachmittag war ein Gewitter angekündigt. Eines dieser Herbstgewitter, zu denen man Tee trinkt und traurige Lieder hört, weil man das Gefühl hat, die Welt würde untergehen und man könnte seinen Emotionen freien Lauf lassen.

Natürlich blieb Edens rote Wange nicht unbemerkt.
"Na, hast du dich geprügelt, Armstrong?", rief Cody Griffin ihm im Vorbeigehen nickend zu. Manch einer klopfte ihm die Schulter, weil sie dachten, er hätte den Kampf gewonnen. Hätten sie doch nur gewusst, wie aussichtslos er war.

Piper schien es nicht zu bemerken, da sie zu beschäftigt damit war, ihre Zunge in Bryce' Mund zu stecken und die Lehrer ließen es schlicht und einfach unerwähnt. Für sie war Eden vermutlich nur ein weiterer, vom Weg abgekommener Teenager, der Heroin oder Meth oder sonst einen Scheiß reinzieht und sich mit Leuten um Geld prügelt. Doch das war Eden nicht.

Innerlich kochte ich vor Wut.
Ich weiß nicht, ob ich Samuel Armstrong jemals mehr gehasst hatte.

"Es ging mir natürlich nicht nur um Eden, auch um Dawn machte ich mir Sorgen."

Die kleine Flamme zündete blitzschnell die Zigarette an, die zwischen meinen Lippen hing.
Gierig sog ich den Rauch ein, um mich zu beruhigen, auch wenn dieser oder sonst ein Effekt nie bei mir eingetreten war.
Eden zog das kleine blaue Feuerzeug wieder beiseite und ließ es in seiner Jackentasche verschwinden.
Wir standen bei den Rauchern, Nathan, Susane und Milo, die mittlerweile ebenfalls zu meinen Freunden zählten. Bevor Eden und ich uns kennengelernt hatten, waren sie seine Freunde gewesen. Durch mich war nur Piper hinzugestoßen und seitdem standen wir in den Pausen meist gemeinsam da, redeten und rauchten.

Die Pause neigte sich dem Ende zu, deshalb, und wegen der Kälte, waren die meisten Schüler schon wieder im Schulhaus verschwunden.
Auch Susane und Milo hatten ihre Zigarettenstummel bereits achtlos auf den Boden geworfen und waren bereit, die kalte Morgenluft wieder gegen ein stickiges Klassenzimmer einzutauschen.

Unschlüssig, ob sie noch auf uns warten sollten, standen sie da, die Taschen bereits wieder geschultert.
Nun schnippte auch Nathan seine aufgetauchte Kippe auf den Boden.
"Geht ruhig schon mal", sagte Eden und nahm ihnen so die Entscheidung ab.

Nickend, jedoch ohne etwas zu erwidern, begaben sich die drei in die Wärme des Schulhauses, während Eden und ich nun so ziemlich die letzten waren, die noch auf dem Schulhof standen.
Ich rauchte noch immer und Eden, der es in dieser Pause hatte bleiben lassen, wühlte währenddessen in seiner Tasche, bis er schließlich triumphierend eine Plastikflasche mit einer durchsichtigen Flüssigkeit hochhielt.
Wasser, dachte ich unbewusst.

Ich zog noch einmal tief an meiner Zigarette, bevor ich die auf den Boden warf und mit dem Schuh austrat.
Eden schraubte seine Flasche auf und sofort stieß mir ein bissiger Geruch in die Nase, der nicht einmal von dem Zigarettenrauch überlagert wurde und mir verriet, dass es alles andere als Wasser war.
Wodka, schoss es mir durch den Kopf.
Reiner Wodka. Nicht einmal gemischt.
Tagsüber, in einer Plastikflasche.

Wenn Eden's rote Wange noch nicht schlimm genug gewesen war, dann wurde dies nun durch den Alkohol in seiner Flasche erfüllt.
Völlig perplex starrte ich auf die Flasche, die nun seinen Mund erreicht hatte und beobachtete, wie er die brennende Flüssigkeit einfach so trank, als wäre es tatsächlich Wasser.
Völlig willkürlich tauchten in meinem Kopf wieder die Szenen von der Party auf, die ich eigentlich schon längst verdrängt hatte. Doch nun war es wieder, als wäre es gestern gewesen. Eden, der trank, immer und immer mehr. Wie er die Kontrolle verlor, sich mit dem Idioten prügelte. Diese ganze Aggressivität, die mir bis dahin völlig fremd an ihm war.

"Was soll das?", fragte ich verwirrt, als Eden die Flasche wieder zuschraubte und in seiner Tasche verschwinden ließ.
Eden starrte mich an, fast so, als wäre es total bescheuert von mir gewesen, diese Frage zu stellen. Als wäre es das Normalste der Welt, sich tagsüber in der Schule die Kante zu geben.
"Lass gut sein, Katie.", erwiderte er gleichgültig und wollte schon ins Schulhaus gehen, doch ich blieb wie angewurzelt stehen.

Katie, dachte ich.
Eden, dachte ich.
"Eden, was soll das?", wiederholte ich.
Er blieb stehen und drehte sich zu mir um.
Er stand zu weit weg, aber ich glaube, er verdrehte genervt die Augen.
"Lass gut sein. Das ist nicht dein Problem."
Er klang ernst, bestimmt und auf eine Weise verletzlich, die ich noch nie an ihm bemerkt hatte.
Von einem auf den anderen Moment verstand ich die Welt nicht mehr, falls ich sie denn vorher jemals verstanden hatte.
Ohne noch eine Antwort von mir abzuwarten, drehte Eden sich um und lief alleine zurück ins Schulhaus.

"Ich würde auch jetzt noch gerne wissen, was er damals gedacht hat. Ob es ihm leid tat, mich da stehen zu lassen oder ob er schon zu viel getrunken hatte, um es überhaupt wahrzunehmen."

end of chapter twelve.

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