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02| Über Himmel und Hölle

𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝟐
𝒉𝒐𝒕𝒆𝒍 𝒂𝒏𝒅𝒓𝒆𝒂 - 𝒃𝒍𝒂𝒄𝒌𝒃𝒆𝒂𝒓



"Henry...Darf ich Sie Henry nennen?"
"Ja."
"Wissen Sie Henry, das Leben ist die reinste Hölle, aber Eden war wie das kleine Stückchen Himmel, an das ich mich klammerte."

Das Fenster war leicht angekippt, die kühle Luft von draußen weckte mich, ebenso wie der Geruch von Zigarettenrauch.
Ich drehte mich schwerfällig auf den Rücken und sah mit müden Augen an meine Zimmerdecke.
Sonntage waren wie die Tage vor einem Sturm.
Ruhig, still und bedrückt.
Doch dieser hier fühlte sich eher so an, als wäre der Sturm bereits an uns vorbeigezogen.
Ich wollte die Wärme meines Bettes nicht verlassen, doch ich wusste, dass Eden bereits wach war und in der Küche auf mich wartete.
Er hatte die letzte Nacht bei mir verbracht. Ich wollte ihn nicht allein lassen, nicht, nach dem, was passiert war und nicht in diesem Zustand.

Meine Eltern waren, wie so oft, nicht zu Hause und selbst wenn, hätten sie sich wahrscheinlich eher wenig für Eden und mich interessiert.

Mit einer Decke über den Schultern tappste ich flink über die eiskalten Fließen rüber zur Küche. Die Tür zur Veranda stand leicht offen, die weißen, dicken Vorhänge waren zur Seite gezogen und Eden hatte es sich auf einem der Holzstühle bequem gemacht, während er ruhig an seiner Kippe zog.

Ich liebte den Morgengrauen. Der leichte Nebel, der noch über den Feldern stand, der Tau, der sich die Nacht über auf den Blättern der Nelken gebildet hatte, die auf dem gläsernen Balkontisch standen und die gräuliche Wolkendecke, die sich noch über den ganzen Himmel zog.
All das hatte irgenwie etwas Magisches an sich.
Lächelnd atmete ich tief die leicht feuchte Luft ein.

Eden sah auf. Er trug die selben Sachen wie am Vorabend, während ich noch immer meine Schlafsachen anhatte, die schlaff an mir herunterhingen.
"Auch eine?", fragte er und hielt mir eine Schachtel Marlboro entgegen.
"Dir auch eine guten Morgen.", entgegnete ich ironisch und ließ mich auf den freien Holzstuhl fallen, der ein leises Knarzen von sich gab.
Zitternd schlang ich die Arme um meine Beine und wickelte mich in meine Decke ein.
Ich bemerkte, dass Eden mich schmunzelnd beobachtete, während er ein weiteres Mal an seiner Zigarette zog.
"Was ist?", kicherte ich und unterdrückte den Drang, mir verlegen auf die Unterlippe zu beißen.
Das hatte ich immer gemacht, als Eden und ich uns kennenlernten und ich noch schüchterner und unerfahrener wahr und keine Ahnung hatte, wie ich auf den älteren, attraktiven Rotschopf reagieren sollte.

"Ich liebe dich."
Die Art, wie der diese drei magischen Worte sagt, jagten mir jedes mal ein Kribbeln über den ganzen Körper.
Drei magische Worte, die diese Alltäglichkeit wie ein weit entfernten Traum wirken ließen.
"Ich liebe dich auch, Eden."

"Lieben Sie jemanden, Henry? Ja? Das ist gut. Denn Liebe ist eines dieser Gefühle, die einem den Kopf verdrehen können und dennoch kann man nicht genug davon bekommen."

"Tut mir leid wegen gestern Abend.", murmelte er mehr zu sich selbst, als zu mir.
Man konnte förmlich hören, wie sehr er sich dafür schämte und dennoch gab er sich Mühe, mich weiter anzusehen.
"Ich...hätte echt nicht so viel trinken sollen."
"Ist okay.", versicherte ich ihm leicht schmunzelnd.

"Möchtest du Kaffee?", unterbrach er die Stille, die zwischen uns herrschte. Ich nickte zustimmend.
Eden drückte seine Kippe in dem kleinen, blau-weiß-roten Aschenbecher aus, den ich letztes Jahr als Souvenir von unserer Klassenfahrt nach London mitgenommen hatte.

Die Decke noch immer fest um meinen Körper gewickelt, folgte ich Eden in die Küche.
Er begann sofort damit, zwei Tassen aus dem Küchenschränkchen zu kramen und Kaffee hineinzuschütten.
Eden und ich hatten schon immer diese Art von Beziehung, in der man nicht ständig fragt, ob man dies nehmen oder jenes machen könne.
Es war, als wären wir schon immer gemeinsam gewesen.

Das Brodeln des kochenden Wassers drang an mein Ohr und im nächsten Moment lag starker Kaffeegeruch in der Luft. Eigentlich war ich eher der Tee-Mensch, aber ein leichter Kater vom letzten Abend bereitete mir unangenehme Kopfschmerzen.
Gähnend ließ ich mich auf einen der Stühle fallen, beugte mich nach vorn und Stütze meinen Kopf mit meinem Armen ab.
Eden stellte eine der Kaffeetassen vor mir ab und nahm auf dem gegenüberliegenden Stuhl platz.

"Wann kommen deine Eltern eigentlich wieder?", erkundigte sich Eden und nahm den ersten Schluck des dampfenden, tiefschwarzen Getränks.
"Mittwoch.", entgegnete ich knapp.
Meine Eltern waren auf Geschäftsreise in Schottland unterwegs. Dad war Unternehmensberater und half einem kleinen Start-up Unternehmen und Mum hatte den Urlaub einfach nötig gehabt. Ob es meinetwegen war, oder der Tatsache verschuldet, dass sie schon seit Monaten mit der Übersetzung eines Buches nicht fertig wurde, war ich mir nicht sicher.
Womöglich beides.
Für viele mag das wahrscheinlich seltsam sein, aber ich hatte schon immer ein besseres Verhältnis zu meinem Dad, während meine Mum und ich uns nur bei wenigen Dingen einig werden konnten.

"Kann ich vielleicht noch eine Nacht bei dir bleiben?", fragte Eden vorsichtig.
Er stellte die Tasse vor sich ab und sah mich bittend an.
Eden wollte nicht nach Hause.
"Ich möchte nicht nach Hause."
Ich wusste es.
Edens Vater war zwar nett, wenn man ihn zum ersten Mal begegnete, aber je mehr Zeit man mit ihm verbrachte, desto mehr verstand man, warum Eden's Mum Selbstmord begangen hatte.

Eden's Dad war Richter, ein Kontrollfreak, ein Spießer.
Er hasste es, wenn Eden eine schlechte Note mit nach Hause brachte, wenn er sich verspätete oder wenn er etwas noch nicht erledigt hatte.
Er schlug ihn und dann trank er, um zu vergessen, was er seinem einem Sohn angetan hatte und wie der andere von Geburt an war und dann schlug er Eden, weil er betrunken war.  
Es war ein Teufelskreis. 
Eden's blaue Flecken schienen nie richtig zu verschwinden, denn immer wieder kamen neue dazu und ersetzen die alten Narben mit neuen.

"Ich möchte ja für meinen Bruder da sein und ihn beschützen, aber mein Dad...macht mir Angst.", gab er zu.
Eden's Bruder, Dawn, war sieben und hatte das Downsyndrom.
Ich nickte verständnisvoll.
Ich liebte Eden's Aufrichtigkeit mir gegenüber.
"Du kannst so lange bleiben, wie du möchtest.", versicherte ich ihm.
Er nickte stumm. Dann sah er mir direkt in die Augen.
"Ich liebe dich."


end of Chapter two

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