
Kapitel 1: Glänzend wie Gold
Kleine Info vorab:
Das ist in einer AU geschrieben, wo der Ring bereits im zweiten Zeitalter zerstört wurde und die Linie der Könige von Gondor daher nie unterbrochen war.
Arathorn ist im Moment König - Aragorn der Prinz.
Jetzt aber viel Spaß beim Lesen ♡
~*~
Langsam begann sich die Dunkelheit zu verziehen und die Sterne verblassten allmählich in der beginnenden Morgendämmerung. Die hellen Häuser der weißen Stadt wurden in roséfarbenes Licht getaucht, das mit jeder vergangenen Minute immer stärker wurde.
Im Zimmer des Prinzen in Minas Tirith lagen zwei Gestalten auf dem breiten Himmelbett, eng in den Armen des anderen. Das goldene Haar des Elben war wirr über den Kissen ausgebreitet, während er sein Gesicht am Hals des anderen Mannes versteckte. Die Laken waren unordentlich über sie drapiert und einige der Kissen waren willkürlich über der Matratze verstreut, da sie sich in der vergangenen Nacht, in der sie sich liebten, nicht mehr darum gekümmert hatten, aufzuräumen.
Der Prinz des Königreiches der Menschen hatte seine bärtige Wange an den Kopf des ewigen Wesens gelehnt und hielt ihn mit seinen Armen fest an der Taille. Das blasse Licht des Morgens brachte ihn dazu langsam seine Augen zu öffnen, doch als er sah, wie hell es schon war, riss er seinen Kopf schnell nach oben.
„Legolas! Legolas, wach auf, es dämmert schon!", flüsterte er und rüttelte sanft an dem Elben, der daraufhin ebenfalls seine Augen aufschlug und sich hastig aufsetzte. Er blickte aus dem Fenster und sackte dann müde mit dem Kopf wieder gegen die Schulter des Mannes und ließ sich von seinen starken Armen einhüllen.
„Ich will noch nicht gehen", murmelte er leise und lehnte sich gegen ihn.
„Ich weiß, meine Liebe, ich würde dich auch viel lieber hierbehalten, aber du musst, wir dürfen nichts riskieren", antwortete der Prinz Gondors und küsste den Elben auf sein Haar. „Ich wünschte, mein Vater würde anders denken, aber du weißt, wie er zu solchen Beziehungen steht..., wenn er von uns erfahren würde...", fügte er hinzu und hielt inne, weil er die folgenden Gedanken nicht laut aussprechen wollte.
„Aragorn... Du kannst nichts für deinen Vater und seine Ansichten, wir haben keine andere Wahl. Da bleibe ich lieber so versteckt, als zu riskieren, von dir getrennt zu sein, denn das könnte ich nicht", antwortete er und zog seinen Kopf nach oben, um seinen Geliebten auf die Lippen zu küssen.
„Es wäre so viel einfacher, wenn wir uns nicht verstecken müssten...", antwortete Aragorn und streichelte sanft über die Wange des Elben. Dieser nickte, er war sich dessen bewusst. Er gab dem Prinzen Gondors noch einen liebevollen Kuss auf die Lippen und erhob sich dann widerstrebend aus dem Bett, um sich seine Tunika anzuziehen.
„Legolas, triff mich am Nachmittag im Stall, ich werde so schnell ich kann bei dir sein, in Ordnung?", sagte Aragorn, der ebenfalls aufgestanden war, um den Elben noch schnell zu umarmen.
„Ich werde dich dort erwarten", flüsterte er lächelnd und öffnete die Tür, die auf den kleinen Balkon führte. „Bis später, meleth nîn" Der Mann sah ihm nach, wie er über das steinerne Geländer kletterte, um den Ast des alten Baumes zu erreichen, der dort wuchs. Elegant stieg er hinab, bis er auf den Boden sprang und schnell zwischen den weißen Mauern verschwand, damit er nicht entdeckt wurde.
Seufzend ließ sich der Prinz wieder gegen die noch warmen Laken fallen und starrte den restlichen Morgen gegen die Decke des Raumes, bis schließlich der Diener geschickt wurde, um ihn zu wecken. Gerade rechtzeitig fiel ihm noch ein, die Kissen aufzuräumen, damit es wieder halbwegs ordentlich aussah, und er war froh, dass der Angestellte nichts bemerkte und nichts weiter als die üblichen Fragen stellte.
Den ganzen Vormittag saß er mit seinem Vater bei einer Ratssitzung, die nicht aufzuhören schien. Seit einigen Jahren wurde er immer mehr in die Pflichten, die ein König hat, eingeweiht, da sein Vater mittlerweile auch nicht mehr der Jüngste war. Als Thronfolger Gondors musste Aragorn dem ganzen gewappnet sein, aber es langweilte ihn einfach nur. Eigentlich wurden kaum wichtige Sachen besprochen, es gab viele Meinungsverschiedenheiten unter den Männern am Tisch und er hörte fast die ganze Zeit nur mit halbem Ohr zu. Seine Gedanken schweiften immer wieder zu Legolas und das zauberte ihm ein Lächeln auf die Lippen, dass von einer erneuten Streiterei am Tisch meist schnell wieder verschwand.
Umso froher war er, als die Sitzung endlich beendet war. Er ging auf Arathorn zu, der gerade noch mit zwei anderen Männern des Rates sprach. „Vater, falls du mich am Nachmittag suchen solltest, ich werde nach Osgiliath reiten, um das neue Schwert vom Schmied zu holen, aber vor dem Abend werde ich zurück sein", sagte er zu dem König der leicht nickte.
„Gut, mein Sohn, ich hoffe, dass der Schmied gute Arbeit geleistet hat, denn einem herausragenden Kämpfer gebührt ein herausragendes Schwert, du wirst es gut führen", antwortete der silberhaarige Mann und wandte sich wieder dem Gespräch mit den beiden Männern zu.
Aragorn ging schnell aus dem Raum zurück zu seinem Zimmer, um sich umzuziehen, bevor er sich auf den Weg zum Stall machte. Das Schwert war natürlich nur ein Vorwand gewesen, denn er hatte es vor einigen Tagen schon abgeholt, aber so konnte er ungestört bei Legolas sein und sein Vater würde ihn nicht suchen oder Fragen stellen. Er war überrascht von der schnellen Akzeptanz seines Vaters gegenüber diesem Vorschlag, doch seine Gedanken richteten sich schnell wieder auf all seine Sachen, die er mitnahm, bis er zu Legolas ging.
Als er den Stall betrat, vergewisserte er sich mit einem schnellen Blick, dass niemand dort war, außer der Elbenprinz, der auf einem der Holzbalken saß, die man nur über eine Leiter erreichte. Legolas beobachtete amüsiert, wie Aragorn einen Moment verwirrt um sich herumschaute, bis er ihn endlich entdeckte.
„Legolas! Was machst du dort oben?", fragte er und erhielt nur ein Lächeln des Elben, der schnell von seiner Position herunterkam und zu Aragorn ging.
„Ich weiß nicht, vielleicht wollte ich dich einfach mal von oben beobachten?", antwortete er lächelnd und zog den Mann sanft an der Tunika zu sich und küsste ihn leidenschaftlich.
Aragorn hielt den Elben fest an der Taille, löste sich aber von dem Kuss. „Legolas, du weißt, es ist keine gute Idee, es sind zu viele außerhalb dieser dünnen Mauern, aber wir werden später genug Zeit haben, meleth (Liebe)", flüsterte er, drückte ihm noch einen liebevollen Kuss auf die Stirn und zog sich schließlich widerwillig aus der Umarmung zurück.
„Ich sagte meinem Vater außerdem, dass ich bis zum Abend in Osgiliath bin, er wird mich also nicht suchen", fügte der Prinz hinzu, „und ich kenne einen guten Ort, an den wir gehen können", sagte er und deutete Legolas ihm zu folgen.
Dieser zog die Kapuze seines Umhanges über und folgte Aragorn mit etwas Abstand. Sein Umhang sah aus wie der eines einfachen Reisenden, so schenkte man ihm in den Gassen von Minas Tirith keine besondere Aufmerksamkeit und ebenfalls schien es niemandem aufzufallen, dass diese verhüllte Gestalt dem Prinzen folgte.
Es war ein ganzes Stück, dass sie liefen, bis sie endlich an einem abgelegeneren Hof ankamen. Dort war keine Menschenseele, nur ein alter Baum und der typische weiße Stein der Mauern überall um sie herum. Es gab hier keine Fenster in den Türmen, die sich neben ihnen aufbäumten, sie waren auch nicht bewohnt, sondern dienten hauptsächlich als Wach- oder Lagerräume.
Minas Tirith war allgemein nicht sonderlich grün, außer den großen Gärten des Palastes und einzelnen Blumenkästen, die einige Bewohner vor ihren Häusern hatten, sah man kaum Pflanzen. Die alte Linde, die diesen Hof schmückte, war für Legolas umso verblüffender. Der König legte keinen Wert auf Grün oder Bäume, ganz im Gegensatz zu Aragorn, den die kahlen Steinwände manchmal zu erdrücken schienen.
Und an diesem weißen Stein des Hofes reflektierte sich jetzt das gelbgoldene Licht der Sonne, die sich langsam dem Horizont näherte und wie diese samtigen Strahlen über die Häuser strichen, bildeten sich sanfte, dunkle Schatten.
„Es ist schön hier", sprach der Elb und ließ seinen Blick über die tiefgrünen Blätter des Baumes schweifen, die sich der Sonne entgegenstreckten und lichtdurchflutet schimmerten.
Der Prinz nickte und folgte den Augen seines Geliebten, gerichtet auf die dicken Äste des alten Baumes. „Es gibt hier nicht mehr viele Orte, wo man so alte Bäume findet, neben denen, in den Palastgärten, ist das der Einzige, den ich kenne und hier kommt nur äußerst selten jemand hin", antwortete Aragorn, ging auf Legolas zu und nahm ihm die Kapuze und den Umhang ab, um sein wunderschönes, blondes Haar zu enthüllen.
„Ich sehe es jedes Mal in deinen Augen, Legolas. Du vermisst den Wald, du vermisst, die Bäume, die Natur. Du bist es leid, dich verstecken zu müssen, vor allem vor meinem Vater", fuhr er fort, während er die leicht verwunderte Miene des Elben musterte. „Ich weiß, dass es so nicht weitergehen kann. Ich will dich nur glücklich sehen, meleth."
Legolas öffnete stumm den Mund und war zuerst sprachlos über die Aussage des Prinzen, bis er doch etwas sagte, um seinen Geliebten vom Gegenteil zu beweisen. „Aragorn! Ich bin glücklich, ich war nie glücklicher, weil ich dich jetzt habe! Auch wenn es schwierig ist, es ist mir egal, weil ich nicht von dir weg möchte, niemals, das habe ich dir schon so oft gesagt", erwiderte er also und blickte in die mondgrauen Augen des Mannes, die ihn immer noch mit unlesbarem Ausdruck ansahen.
„Aber trotzdem, in deinen Augen sehe ich einen Schleier von Traurigkeit. Legolas, du brauchst Natur um dich herum, keinen kühlen Stein, auch wenn du es mir nicht zeigen willst. Du bist jetzt seit einigen Monaten hier und seitdem hast du kaum Grün gesehen und zusätzlich wäre es umso besser, an einem Ort zu sein, an dem wir keine Befürchtungen mehr haben müssen, dass uns jemand zusammen sieht", er hielt kurz inne, um zu überlegen, ob seine nächste Aussage überhaupt Sinn machen würde. „Ich könnte mit meinem Vater reden und ihm erzählen, dass ich gerne wieder auf Reisen gehen würde und dann könnten wir... dort Zeit für uns haben", sprach der Prinz Gondors und streichelte sanft über die Wange des Elben.
Legolas seufzte und sah wieder zu Aragorn auf. „Und du denkst, er lässt dich einfach so gehen? Und selbst wenn... Wo gehen wir hin? Zu meinem Vater nach Eryn Lasgalen zu reisen wäre eine Möglichkeit, aber wir brauchen mindestens ein bis zwei Wochen, bis wir dort sind und..."
„Würde er uns akzeptieren, anders als mein Vater?"
„Ja, ich denke schon, bei Elben sind solche Beziehungen keine Besonderheit und du bist nicht sterblich wie dein Vater, es gäbe nichts, was er dagegen sagen könnte", antwortete der Elb und beugte sich vor, um seine Stirn gegen die des Prinzen zu lehnen, der ihn fest in seinen Armen hielt.
„Manchmal habe ich das Gefühl, dass der Rest der Welt gegen uns ist... Ich verstehe nicht, warum Menschen diese Form der Liebe leugnen können... Was ist denn der Unterschied zu ihrer Vorstellung? Wenn sich zwei Herzen verbunden haben, ist es dann nicht völlig egal, ob es die Herzen einer Frau und eines Mannes, oder die von zwei Frauen oder zwei Männern sind? Ich weiß nicht, was sie dazu bringt, diese Liebe zu leugnen, ich weiß es einfach nicht", flüsterte Aragorn und zog Legolas näher zu sich.
„Aragorn... Ich wünschte, ich hätte eine Antwort auf diese Frage, aber ich fürchte, ich habe sie nicht. Menschen haben ihre Vorstellungen und ich bin sicher, viele von ihnen wissen nicht einmal selbst, was an dieser Form der Liebe falsch ist...", erwiderte der Elb und senkte seine Augenlider, während er seine Hand auf die muskulöse Brust des Mannes legte, wo er unter seiner Berührung den sanften Herzschlag fühlen konnte.
Der Prinz Gondors tat es ihm nach und platzierte seine Hand auf der Brust des Elben und schloss ebenfalls seine Augen. „Es schlägt genau wie meines...", hauchte er und ließ sich in dieses warme, berauschende Gefühl sinken.
„Ja, das tut es... Ich liebe dich, Aragorn", gab Legolas leise zurück und fing die Lippen seines Geliebten in einem leidenschaftlichen Kuss, was unglaubliche Empfindungen auslöste, die sich durch seinen ganzen Körper zogen. Es fühlte sich an, wie ein Strom reißenden, heißen Wassers, der durch alle seine Adern fließt und jeden Teil von ihm auf diese wundervolle Weise glühen ließ.
„Ich dich auch, meril nîn (meine Rose)", flüsterte der Prinz und vergrub seine Finger im goldenen Haar des Elben, hielt ihn aber mit seinem anderen Arm weiter fest an der Taille.
Nach einer Weile löste sich Legolas aus dem Kuss, als er sah, wie die Farbe der Abendröte langsam abnahm. „Die Sonne ist fast untergegangen... Das heißt ich muss gehen...", sagte Legolas, in seiner Stimme lag Bedauern, doch er wollte sich noch nicht von Aragorn lösen.
Dieser seufzte betrübt. „Es tut mir leid... Ich werde mit meinem Vater sprechen, triff mich einfach in zwei Tagen am Waldrand von Ithilien. Ich hoffe, ich kann ihn überzeugen und wenn nicht, lasse ich mir etwas einfallen", antwortete er und streichelte mit seinem Daumen über die zarte Wange des Elben.
„Ich werde da sein... Bis dahin, Anor nîn (meine Sonne)", hauchte Legolas, küsste den Mann noch einmal liebevoll, bis er sich seinen Umhang wieder überzog. Er richtete seinen Blick noch auf Aragorns mondgraue Augen, setzte die Kapuze auf und wandte sich mit einem sehnsüchtigen Ausdruck ab. Schnellen Schrittes verschwand er in einer der zahlreichen Gassen und mischte sich unter die Leute, um nicht aufzufallen.
Aragorn hätte sich für die Ewigkeit in diesem tiefen Saphirblau verlieren können, aber als er auf die Sonne schaute, die fast hinter den Bergen verschwunden war, wusste er, dass er schnell zurück zum Palast musste. Heute war es schon zu spät, er entschied, seinen Vater am nächsten Tag um Erlaubnis zu fragen.
~*~
Und so tat er es. Direkt nachdem er gefrühstückt hatte, ging er zu seinem Vater, der an seinem Schreibtisch gerade damit beschäftigt war, angekommene Briefe zu lesen. Er sah auf, als Aragorn vor ihm stehen blieb.
„Mein Sohn, was führt dich zu mir?", fragte er und legte den Papierstapel etwas beiseite.
„Vater, ich wollte dich für eine Sache um Erlaubnis bitten", begann er, auf den König blickend, der ihm deutete fortzufahren. „In letzter Zeit scheinen mich die Mauern des Palastes zu erdrücken, ich fühle mich nicht gut und meine Pflichten belasten mich unheimlich. Es grenzt an eine Ewigkeit, in der ich keine Wälder und weite Wiesen mehr sah, aber ich brauche wieder einmal diese Freiheit, um mich wieder besser zu fühlen und so auch meine Pflichten besser erfüllen zu können... Deshalb wollte ich um deine Erlaubnis bitten, für einige Zeit auf Reisen zu gehen, damit ich meinen Kopf wieder freibekomme", sprach er und beobachtete Arathorn, obwohl er seinen Gesichtsausdruck nicht wirklich deuten konnte.
„Du beabsichtigst allein zu gehen?", hakte der König nach und musterte seinen Sohn.
„Ja, Vater, wenn es in Ordnung ist", antwortete Aragorn schnell, damit sein Vater nicht die Unwahrheit hinter dieser Aussage erkannte und ein Strom von Erleichterung machte sich in ihm breit, als Arathorn davon nichts zu bemerken schien.
„Nun, ich kenne meine Länder, hier gibt es nichts, was dich gefährden könnte, vor allem, weil ich um deine außergewöhnlichen kämpferischen Fähigkeiten weiß. Wann wirst du zurück sein?"
„Genau sagen kann ich es noch nicht, aber vor dem Winter auf jeden Fall. Ich werde stets Briefe schicken, um dich zu informieren", gab der Prinz zurück, glücklich darüber, dass er nicht danach gefragt wurde, wo er hinwollte.
„Ich erteile dir die Erlaubnis. Ich erwarte aber äußerste Vorsicht und du wirst dich keines Falles den Gebieten im Osten nähern, verstanden?"
„Ja, Vater, ich kenne diese Areale, ich hatte nicht vor, nach Osten zu gehen. Am nächsten Morgen werde ich aufbrechen, ich danke dir für die Erlaubnis, Vater", gab Aragorn zurück, der innerlich gerade aufatmete und es kaum fassen konnte. Als er sich umdrehen wollte, um zurück zu seinem Zimmer zu gehen, hielt ihn sein Vater aber auf.
„Aragorn, ich habe noch eine Frage an dich", begann er, wobei sich sein Sohn ihm wieder zuwandte. „In der Stadt gibt es Gerüchte, man habe dich mit einem Mädchen gesehen."
Der Mund des Prinzen klappte fassungslos auf, aber er versuchte den Schock und die Verwirrung von dieser Aussage zu verbergen und stattdessen die Fassung zu bewahren. Doch ehe er antworten konnte, fuhr sein Vater fort.
„Das Mädchen soll langes Haar gehabt haben, wie reine Seide und glänzend wie Gold, und ihr weißes Kleid soll heller gestrahlt haben als die zahlreichen Sterne am Nachthimmel. Mein Sohn, gibt es etwas, was ich noch nicht weiß?"
„Vater, ich weiß nicht, wovon die Leute sprechen, in meinem Leben gibt es kein Mädchen", antwortete er knapp, er wurde sich schmerzlich bewusst, dass ihn und Legolas wahrscheinlich jemand gesehen haben musste, als sie am vorherigen Tag bei dem alten Baum waren, aber durch das lange Haar des Elben, seinen schlanken Körperbau und das kunstvolle Gewand, das man von weitem mit einem Kleid verwechseln könnte, hielt man ihn wohl für ein Mädchen.
Mit seiner Antwort hatte Aragorn also nicht gelogen und er war froh, als der zweifelnde Gesichtsausdruck seines Vaters schließlich verschwand.
„Nun gut, dann werde ich deinen Worten wohl Glauben schenken. Aber du weißt, dass es angebracht ist, dir langsam jemanden an deiner Seite zu suchen? Wenn du König wirst, dann brauchst du jemanden der dich unterstützt, Aragorn", sprach Arathorn.
„Ich verspreche dir, Vater, wenn ich von meinen Reisen zurück bin, dann werde ich mir jemanden suchen, in Ordnung?", gab er zurück und wahr froh, über die Allgemeinheit dieser Aussage.
Der König nickte zögerlich, woraufhin Aragorn sich abwandte und zu seinem Zimmer ging, wo er die Sachen packen wollte. Auf dem Weg durchfuhr ihn immer wieder ein Gedanke: Dass er und Legolas gesehen wurden. Es hat zwar scheinbar niemand das Gesicht des Elben erblicken können, aber dennoch, machte es ihm Angst.
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Das ist das erste Kapitel dieser Kurzgeschichte, insgesamt werden es fünf oder sechs, je nachdem wie ich es noch aufteile.
Ich habe das bereits letztes Jahr im Sommer geschrieben, aber nie veröffentlicht, ist schon etwas her xD
Und wie immer werde ich aller zwei bis drei Tage ein neues Kapitel hochladen.
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