Kapitel 17. Kira
Als die Beiden ihre Einkäufe erledigt hatten, dämmerte es bereits und so machten sie sich auf den Rückweg. Lily war tief in Gedanken versunken, bis Hestia sie ansprach und fröhlich kichernd fragte: "So Lils, weißt du schon welchen von den Tränken du für deine Haare benutzt? Also ich glaube ich verwende Herbststurm." Verständnislos sah Lily Hestia nun fragend an, welche auch gleich zu schimpfen begann: "Also Lily, du könntest auch ruhig mal zuhören was ich dir sage, davon würdest du nicht umkommen. Nochmal für dich, jeder der Tränke wirkt pflegend auf deine Haare, wie eine Spülung, nur musst du ihn bloß einmal im Monat anwenden und das Haar wird den Geruch und das schöne Aussehen bewahren. Also, welchen nimmst du?" Sie überlegte kurz, erwiderte dann aber bestimmt: "Lavendel, dass ist der schönste Geruch." Hestia legte den Kopf schief und sagte dann leise: "Passt zu dir Lil."
Aus dem Weidenkorb, den Lily trug, kamen mittlerweile bedrohliche Geräusche und sie murmelte kurz: "Cessabitas!" Sofort verstummte der Kniesel und schien sich zu beruhigen. Durch die Baumwipfel war nun das hell erleuchtete Hogwarts zu sehen und den Mädchen blieb wie sooft wenn sie das imposante Schloss sahen die Spucke weg.
Schnell überwanden sie die letzten Meter und liefen durch die Eingangshalle, welche mit Fackeln erleuchtet war. Lily merkte wie Hestia schon total hibbelig wurde und sagte in der Absicht sie zu beruhigen: "Ganz ruhig Hest, es ist nur das Schulsprecherbad, wir brechen keine Regeln. Merlin, du bist ja schlimmer als ich." Diese Aussage brachte Hestia ein wenig zum Lachen, bevor sie sagte: " Es ist nicht wegen der Regeln, sondern weil es sich so komisch anfühlt. Ich meine, draußen läuft ein komplett irrer Typ rum, der zum Spaß Leute tötet und wir sind hier in der sicheren Schule und können nichts tun." Verwirrt fragte sie: " Und was hat das jetzt mit dem Baden im Schulsprecherbad zu tun Hestia?" Diese schniefte etwas traurig: "Gestern kam ein Brief, indem stand das Tante Alicia ermordet wurde, weil sie mit einem Muggelstämmigen verheiratet war. Ok, sie war eine absolute Schreckschraube und ich konnte sie nicht ausstehen mit ihren komischen Diäten und ihrer affektierten Art, aber letztendlich tut es mir leid, was mit ihr geschehen ist." Mitfühlend sah Lily ihre Freundin an und umarmte diese kurz, bevor sie sie in Richtung des Badezimmers zog. Vor der Statue von Boris dem Bekloppten hielten sie und Lily flüsterte das Passwort: "Gurkenwasser" Sofort glitt die Statue zur Seite und gab den Blick auf einen großen Raum mit Mamorfliesen und einer riesigen in den Boden eingelassen Badewanne frei. Flauschige weiße Frottee Handtücher lagen akkurat gefaltet auf einer Bank. Über dem Becken hingen viele goldene Wasserhähne , aus denen verschiedene Arten von Schaum und Wasser kamen.
Sie traten ein und Lily öffnete den Weidenkorb, worauf der Kniesel sofort hocherhobenen Schwanzes herausstolzierte und sich auf einem der vielen Stapel Handtücher nieder ließ. Hestia sah den Kater anklagend an und schnalzte missbilligend mit der Zunge, woraufhin Lily die Augen verdrehte.
Sie drehte die Wasserhähne auf und begann sich ihrer Kleidung zu entledigen. Auffordernd sah sie nun auch Hestia an, welche kurz knurrte: "Muss das Knieselvieh mir dabei zuschauen?" Lily boxte ihrer Freundin in den Arm und auch sie begann sich auszuziehen.
Als die Beiden schließlich gemächlich in dem warmen Wasser trieben, sprach Hestia das Hauptthema wieder an: "Also Lils, wie verkuppeln wir denn nun Jami und dich?" Lily schnaubte empört: "Er heißt James und außerdem, glaubst du wirklich, ich würde die Hilfe von jemand anderem auch nur in Betracht ziehen, wenn ich nicht selbst einen Lösungsansatz hätte?" Ihre Freundin spritzte sie dafür mit Wasser voll und rief gespielt wütend: "Man Lily, hör auf alles um dich herum kontrollieren zu wollen, du bist zwar Schulsprecherin, aber", sie brach mitten im Satz ab und schrie: "Ich habs, das ist es natürlich!" Lily runzelte die Stirn und sie konnte sich beim besten Willen keine Lösung für das Potterproblem vorstellen. "Ihr seid doch Schulsprecher und deshalb stehen euch auch die Räumlichkeiten der Schulsprecher zu. Ein empörter Brief an McGonagall, in dem ich mich beschwere, dass ihr ach so bösen Schulsprecher einfach vergessen habt die Abschlussfeier des siebten Jahrgangs zu planen und ihr in eurer Umgebung kaum Zeit und Ruhe dafür findet. Also zieht ihr zwei Turteltäubchen in die Schulsprecherräume und kommt euch näher, dass ist doch ganz logisch." Nun grinste auch Lily über beide Ohren und sie begannen damit Haut und Haare mit den gekauften Tränken zu pflegen.
Etwa eine Stunde später verließen die beiden mit duftenden Haaren und seidig weicher Haut wieder das Badezimmer.
Draußen auf dem Gang kauerte ein weinendes Mädchen. Lily rannte sofort zu ihr und begann ihr sanft über den Rücken zu streichen. Das Mädchen schaute verängstigt zu ihr hoch, sie war eine Ravenclaw, ebenfalls im siebten Schuljahr.
"Wer bist du?" fragte Lily das Mädchen leise und sie antwortete schniefend: "Ich bin Kira." Mit diesen Worten richtete sich das Mädchen auf und Lily und Hestia konnten sie nun das erste Mal richtig betrachten.
Kira war hübsch, mit ihrem herzförmigen Gesicht, den vollen Lippen, ihren braunen Locken und den hellblauen Augen. Ein paar Sommersprossen zogen sich über ihre Nase und die Wangen. Sie war eine zierliche und schlanke Person.
Besorgt fragte Lily: "Was ist passiert, geht es dir gut?"
Die Andere antwortete leise und traurig: "Ich habe mich mit meinen Freundinnen gestritten und sie sagten, sie wollen mich nicht mehr in ihrem Schlafsaal." Lily überlegte kurz und meinte dann fest entschlossen: "Du kommst erstmal mit in den Gryffindorgemeinschaftsraum, bestimmt kannst du auch diese Nacht dort bleiben."
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