Die nächsten Wochen waren wie im Fluge vergangen und wie Lily es geahnt hatte, war keiner von ihnen wirklich zu Schlaf gekommen.
Das Quidditchteam hatte es noch schwerer und eine ehrgeizige, perfektionistische Lily brachte die Spieler manchmal eben zur Weißglut.
Jetzt hatten endlich alle mal ein wohlverdientes Wochenende ohne Hausaufgaben.
Trotz der Tatsache, dass sie Wochenende hatten, wurde Lily schon sehr früh von Peeves, dem Poltergeist geweckt, welcher ihr eine Karaffe mit Wasser über den Kopf geschüttet hatte.
Angestrengt versuchte sie wieder einzuschlafen, schaffte es aber nicht. So stand sie also leise auf und schlich sich zu Hestia's Bett. Ihre beste Freundin lag auf dem Bauch, die schwarzen Haare über ihrem Gesicht hängend und extrem laut schnarchend. Lachend begann sie Hestia zu rütteln, doch diese schlief seelenruhig weiter.  Leise flüsterte Lily: "Hest, aufwachen",ihre Freundin zeigte immer noch keine Regung. Also brüllte sie: " Hestia Jones, du stehst jetzt sofort auf!" Mit einem Ruck fuhr Hestia aus dem Bett und purzelte direkt vor Lily's Füße. "Man Lils, dass ist echt mies von dir, lass mich gefälligst schlafen. Außerdem, wir haben Wochenende!" rief ihre Freundin empört und rappelte sich auf. Lily konnte sie gerade noch daran hindern wieder in das Bett zu kriechen. Ihre Freundin hatte jetzt gefälligst für sie da zu sein, denn sie steckte bis zum Hals im Gefühlschaos. "Man Hestia, ich brauche gerade echt meine beste Freundin." meinte Lily bittend. Seufzend setzte ihre Freundin sich in Bewegung und begann sich anzuziehen. "Nun mach schon Lily, oder willst du etwa ein schlecht gelaunte Hestia Jones, ohne Kaffee erleben?" Lächelnd zog sie sich schnell ihre Schuluniform an und die Beiden machten sich rasch auf in die große Halle. Zu dieser Zeit war die Halle wie ausgestorben und deshalb stand auch auf den langen Haustischen aus Fichtenholz nichts zu Essen. Aber kaum hatten die beiden sich gesetzt, erschienen wie aus dem Nichts einige Speisen und Getränke, darunter auch eine Kanne mit dampfend heißem Kaffee, über den Hestia sich sogleich hermachte.

Lily begnügte sich mit einem Kelch voll Kürbissaft und einem Apfel. Mampfend fragte Hestia sie nun: "Jetzt erzähl schon Lily, ich seh doch das du etwas hast."
Seufzend rieb die Angesprochene sich über die Schläfe und antwortete dann leise: "Ach Hest, ich stecke gerade bis zum Hals im Gefühlschaos." Zufrieden grinsend, sagte Hestia: "Merk dir meine Männerweisheit Lily, Männer sind wie öffentliche Toiletten. Entweder besetzt oder beschissen."
Lily hob nur ihre  Augenbraue in die Höhe und erwiderte sarkastisch: "Okay Hest, ich merk es mir, zusammen mit deinen anderen 1.876.395 Männerweisheiten. Mensch Mädchen, du hast mehr Weisheiten als die Bibliothek Bücher und das will echt schon was heißen."

Pikiert verschränkte ihre Freundin die Arme vor der Brust, fragte aber trotzdem: "Wer ist denn der Ärmste, der sich deiner Aufmerksamkeit als würdig erwiesen hat?" Lily holte einmal tief Luft, bevor sie leise und zögerlich antwortete: "Es ist Potter." Ihre Freundin brach in schallendes Gelächter aus und wischte sich Lachtränen aus den Augen. Immer noch heftig lachend rief sie: "Oh man Lily, ich hätte es die sogar fast geglaubt. Komm schon, du kannst mit ruhig sagen wer es ist."
Heute war aber auch wirklich die ganze Welt gegen sie. "Es ist wirklich Potter."
Ihre Freundin sah sie mit großen Augen an und sagte dann ernst: "Da hast du dir echt was eingebrockt Lily, ich meine du hast James immer schlecht behandelt und jetzt bist du plötzlich in ihn verliebt? Außerdem wird es echt schwer so eine große Leiche irgendwo auf dem Schlossgelände zu verscharren.

Aber wozu hat man schließlich eine beste Freundin die Hestia Jones heißt?"
"Damit sie mir hilft das Potterproblem zu lösen?" überlegte Lily laut. "Darling, du hast es erfasst. Und heute werden wir erstmal nach Hogsmeade gehen und uns dort einen schönen Tag machen, abends gehen wir dann ins Schulsprecherbad und klügeln uns einen guten Plan aus."
Ihr wurde ganz warm ums Herz und Lily war verdammt froh sich Hestia anvertraut zu haben.