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6. Isolation

Ich schalte den Wasserkocher ab und schütte die heiße Flüssigkeit in meine Schüssel, in die ich gerade die Instant-Nudeln gelegt habe. Neben mir steht Felix, der sich auch für Ramyeon entschieden hat und als zweites Wasser in seine Schüssel gießt. Zusammen gehen wir zum Rest der Gruppe, die es sich alle auf dem Boden des Ladens gemütlich gemacht haben. Draußen hat das Wetter erneut einen totalen Umschwung erlebt, denn jetzt regnet es in Strömen. Vor der Tür des Ladens herrschen fast katastrophenähnliche Zustände. Der Wind trägt einige Blätter mit sich, die unsanft gegen die Scheibe geschleudert werden und auch große Regentropfen treffen auf das Glas. So richtig kann ich das Wetter heute auch nicht verstehen, es macht wirklich was es will, fast als hätten wir April.

Das einzige, was die lauten Wettergeräusche noch übertönen kann, sind die Schmatzgeräusche, die von den Gruppenmitgliedern ausgehen. Gierig schieben sie sich das Essen in den Mund, als hätten sie seit Tagen nichts mehr gescheites zum Essen gehabt. Ich finde es seltsam, wie das Essen in diesem Supermarkt in mir irgendwie ein Gefühl der Normalität weckt.

Der satte Duft von Hühnchensuppe tritt mir in meine Nase und sofort läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Mit den kleinen Holzstäbchen, die man sich an der Kasse nehmen kann, schiebe ich eine große Ladung an Ramyeon Nudeln in den Mund. Eine Wärme durchströmt mich und wenn ich aus den Fenstern schaue, dann wirkt es gar nicht mehr so kalt.

Ich blicke durch die Runde und merke, wie sie sich alle versuchen mit belanglosen Unterhaltungen von der surreal wirkenden Situation abzulenken. Changbin redet mit Chan über irgendwelche Filme, die sie gerne noch schauen würden und auch Hyunjin hat es geschafft Minho in ein Gespräch zu verwickeln. Jedoch sitzen die beiden zu weit von mir entfernt, um zu verstehen über was sie sich unterhalten.

Jeongin dreht sich zu mir. „Was machst du so in deiner freien Zeit, also hast du irgendwelche Hobbys?"

Die Frage überrascht mich etwas, da ich nicht erwartet hätte, dass es jemanden von ihnen interessieren würde. Aber sofort liegen alle Blicke auf mir und jeder hat seine vorherigen Gespräche eingestellt. „Ich lese gerne Mangas und spiele Videospiele." Das waren die ersten beiden Dinge, die mir eingefallen sind. Naja, nicht ganz. Als erstes kommt natürlich meine Liebe zum Musikmachen aber einer weltbekannten Gruppe an Sängern davon zu erzählen, wirkt in meinen Augen lächerlich. Wenn sie mich singen hören würden, müssten sie bestimmt ihr Lachen verdrücken.

Als ob mich Chan wie ein offenes Buch lesen könnte, fragt er weiter nach. „Ich merke, dass das noch nicht alles ist. Also, Jisung. Was ist dein wirkliches Hobbie?"

Sofort fühle ich mich ertappt. Wie hat er das erahnen können? „Das Fan-Sein von euch nimmt auch viel Zeit in Anspruch und ich lese Bücher aber das ist dann eher so ein ‚einmal im Monat Ding'. Und dann mache ich noch gerne Musik, dafür nutze ich das Meiste meiner freien Zeit. Aber ich bin relativ unsicher, was meine Musik angeht." Meine Lippen kräuseln sich zu einem beschämten Lachen. Noch unentschlossen, ob ich es wirklich hätte sagen sollen, huschen meine Augen zu Chan.

Bei der Erwähnung von Musik legt sich ein anerkennendes Lächeln über sein Gesicht. „Das klingt großartig, Musik ist toll um sich mit Menschen zu verbinden, egal in welcher Situation."

Auch Felix zeigt Interesse. „Du bist sozusagen Musiker? Spielst du ein Instrument oder Singst du?", fragt er vollkommen begeistert und es ist fast so, als ob seine Augen glänzen würden.

Ich zögere kurz, bevor ich antworte: „Musiker würde ich mich nicht nennen, es ist wirklich mehr ein Hobby. Ich hatte ja noch nicht einmal einen Auftritt vor Menschen. Ich kann Gitarre spielen und schreibe auch manchmal eigene Songs um mich etwas von dem Alltagsstress ablenken zu können. Singen kann ich auch."

Chan nickt begeistert. „Vielleicht kannst du uns ja irgendwann etwas vorspielen oder singen. Oder wir könnten auch zusammen ein ganz eigenes Konzert auf die Beine stellen, wenn du magst. Ich meine, wir stecken hier eh irgendwie fest, also warum sollten wir es und dann nicht etwas spaßig gestalten?"

Spaßig gestalten klingt in meinen Ohren toll aber dazu muss ich erst einmal den Schock des Ganzen überwinden. Aktuell ist es mir noch nicht nach Spaß, ich brauche Antworten und zwar so schnell wie möglich. Kurz verfalle ich meinen Gedanken, bis ich merke, dass mich Chan weiterhin gespannt betrachtet und anscheinend auf eine Antwort meinerseits wartet.

Ich freue mich unglaublich über Chans Angebot aber trotzdem schwingt die Unsicherheit mit. Es ist eine große Ehre mit ihnen zusammen Musik zu machen, jedoch habe ich etwas Angst negativ aufzufallen. Ich meine, ich habe nicht so viel Routine wie sie und fühle mich nicht super sicher was mein Talent angeht. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung kann ich nur schlecht herausstechen... „Darüber würde ich mich freuen aber bitte seid nicht zu streng mit mir, das ist alles selber beigebracht und definitiv noch ausbaubar.", stimme ich Chans Vorschlag zu und werde sofort ganz hippelig. Mein innerer Fan schafft es kurz an die Oberfläche zu dringen und ich brauche ein paar Sekunden um mich wieder zu fassen.

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„Wir sollten uns einen Platz zum Schlafen suchen, immerhin regnet es jetzt nicht mehr.", sagt Seungmin. Er deutet nach draußen, wo es zwar weiterhin bewölkt, grau aussieht aber keine Tropfen mehr herunter fallen. Es ist bestimmt schon später Nachmittag, nicht mehr lange, bis es dunkel wird.

Mittlerweile ist jeder fertig mit seinem Essen. Wir haben uns noch etwas unterhalten, als erstes über Musik aber dann haben sich wieder kleinere Gruppen gebildet, in denen jeder ein anderes Thema hatte. Ich war so tief mit Felix in einem Gespräch über Videospiele verwickelt, dass mir der Regenstopp gar nicht aufgefallen ist.

Jeder entsorgt seine leeren Packungen in dem Mülleimer direkt vor dem Ausgang. Wir verlassen den Laden, doch Minho bleibt in der Tür stehen. „Ich habe noch etwas zu erledigen. Ihr könnt schon mal vorangehen", sagt er, während er kurz innehalten muss, um die richtigen Worte zu finden. Sein Blick ist ernst, und die Spannung zwischen uns bleibt spürbar. Schon beim Essen hätte er nicht mehr Desinteresse über meine Worte zeigen können. Was ist nur los mit ihm?

Wir warten vor dem Laden und ich höre den anderen zu, wie sie wieder lockere Unterhaltungen führen. Im Wind liegt nun der Geruch von nassen Straßen und feuchter Luft. Mein Blick gleitet von der Gruppe vor der Tür zu den großen Schaufenstern. Schnell kann ich auch Minho erkennen, der sich noch etwas aus einem Regal nimmt. So recht kann ich mich nicht mehr erinnern, was in dieser Ecke verkauft wurde, aber wenn ich so darüber nachdenke glaube ich, dass dort irgendwelche Proteinrigel waren. Er greift anschließend in seine Hosentasche und zieht einen Bündel an Geld heraus.

Mein Herz öffnet sich für einen kurzen Moment, als ich sehe, dass er für die Dinge bezahlt, die wir uns zum Essen und Trinken genommen haben. Vorsichtig platziert er das Geld auf den Tresen und steuert kurz darauf die Ladentür an. Sofort wende ich mich wieder zu den anderen, damit er nicht sieht, dass ich ihn beobachtet habe. Endlich konnte ich einen Funken Menschlichkeit in ihm sehen. Den Funken, der mir die ganze Zeit gefehlt hat und warum er zu meinem Bias geworden ist. Also ist er vielleicht doch kein Brocken Eis, wie ich befürchtet hatte?

Seine Person wird in meinen Augen immer interessanter und in meinen Fingern bildet sich ein kribbeln. Eine ungewöhnliche Spannung bildet sich in mir und ich bin mir sicher, dass ich unbedingt mehr über ihn herausfinden will. Was sind seine Gedanken? Warum handelt er so, wie er es eben tut?

Minho tritt wieder zu uns. Sein Gesichtsausdruck ist immer noch ernst, aber er scheint sich ein wenig beruhigt zu haben. Wir setzen unsere Reise fort, wobei uns die leeren Straßen und Gebäude ständig daran erinnern, dass wir in einer Welt ohne Menschen gefangen sind. Allmählich frage ich mich, ob wir überhaupt dahinter kommen werden, was eigentlich passiert ist.

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Die Straßen der nächtlichen Stadt liegen still und verlassen vor uns. Wir schlendern durch die Dunkelheit, auf der Suche nach einem sicheren Ort für die Nacht. Unsere Schritte hallen gedämpft von den verlassenen Gebäuden wider, und das Fehlen jeglichen Lebens verstärkt die gespenstische Atmosphäre. Wir haben schon fast aufgegeben einen Platz für die Nacht zu finden, doch dann, wie ein glücklicher Zufall, stolpern wir über ein Bettenlager, das wie ein verborgener Schatz in der Dunkelheit liegt. „Schaut mal, da vorne!", ruft Jeongin begeistert und deutet auf das Gebäude, welches voll beleuchtet aus dem Dunklen heraus sticht.

Das Haus erstreckt sich vor uns und die hellen Schaufenster lassen die Betten verlockend weich erscheinen. Die Freude, die in mir aufsteigt, ist unbeschreiblich. Es ist einfach ein ganzes Bettenlager nur für uns!

Die Schaufenster des Bettenlagers sind mit flauschigen Decken, Kissen und Bettwäsche gefüllt. Einladend leuchten die Lampen über den zahlreichen Betten, die in akkuraten Reihen aufgestellt sind. Die weichen Matratzen strahlen Komfort aus, und die Auswahl an Bettwäsche in verschiedenen Farben und Mustern verleiht dem Bettenlager einen gemütlichen Charme. Hin und wieder findet man auch kleine Dekorationen wie Vasen mit Kunstblumen oder diese kleinen, silbernen Skulpturen von verschiedensten exotischen Tieren.

Wir betreten den Laden und die Begeisterung steigt. Die Decken sind hoch und der Duft von Textilien liegt in der Luft. Wie Leute im Kaufwahn stürmen wir in den Laden. Einige werfen sich in die flauschigen Kissen, andere testen die Federung der Matratzen. Die Euphorie darüber, ein ganzes Bettenlager nur für uns zu haben, schweißt uns in gewisser Weise zusammen.

Felix springt von Bett zu Bett und freut sich wie ein Kind im Spielzeugladen. „Schaut euch das an! Wir haben die Qual der Wahl!" Seine Worte werden von allgemeinem Gelächter begleitet. Ich muss schmunzeln bei dem Anblick, wie sie alle wild herum Wuseln um sich das beste Bett zu ergattern. Es ist verrückt meine langjährigen Idole in verschiedenen Situationen zu erleben. Nie in meinen Träumen hätte ich mir so ein Zusammentreffen vorstellen können. Es macht mich glücklich sie so ausgelassen zu sehen, wie sie froh lächeln und unbeschwert Spaß haben.

Auch ich lasse mich breit auf eines der Betten fallen. Prüfend drücke ich mit meinem Finger in die weiche Matratze um den Härtegrad zu testen. Ich greife zu dem Kissen am Kopfende und lasse meinen Kopf darauf sinken. Wenn meine Kissen zuhause so weich wären, dann hätte ich wahrscheinlich keine Schlafprobleme mehr.

Die flauschigen Kissen laden förmlich zu einer Kissenschlacht ein. Felix, der das offensichtlich erkennt, zieht sein Kissen hoch und schaut uns mit einem breiten Grinsen an. Dabei sind seine längeren blonden Haare ziemlich verwuschelt, durch das viele Auf- und Abspringen in den Betten.

„Na, wer hat Lust auf eine kleine Kissenschlacht?", ruft er fröhlich und schleudert sein Kissen in die Luft, welches nicht viel später in Changbins Gesicht landet. Sofort greift dieser nach einem größeren Kissen und plant seine Rache. Mit aller Kraft saust das Polster in Richtung Felix, welcher es jedoch gekonnt aus der Luft fängt.

Sein Blick schweift durch die Runde, anscheinend überlegt er, wer das Opfer seiner nächsten Attacke sein soll und da bleiben seine Augen an mir hängen.

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