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14. Novel

Ein plötzliches Klopfen reißt mich weg von meinem Buch zurück in eine andere Welt, die normale Welt. Naja, es kommt darauf an, wie man ‚normal' definiert...

„Hier bist du!" Felix steht nicht weit von mir entfernt, mit seiner Faust klopft er vorsichtig gegen eines der Regale, um seine Anwesenheit zu verkünden. „Ich habe dich überall gesucht. Ich hatte schon Angst, dass du raus in den Sturm gegangen bist, um deine eigenen Wege zu gehen."

Ein Blick zu den Fenstern über mir, beantwortet mir die Frage, ob draußen weiterhin das Gewitter wütet. Mittlerweile aber prasseln keine Regentropfen mehr auf die Oberfläche und auch die dicke, schwarze Wolkenschicht scheint sich gelockert zu heben. Nur noch ein grauer Schleier schützt die Sonne vor dem durchbrechen.

Er geht ein paar Schritte auf mich zu und setzt sich neben mich auf den Sitzsack, wobei ich etwas rutschen muss, damit wir überhaupt zusammen darauf passen. Unsere Körper berühren sich leicht aber das scheint den jüngeren nicht zu stören.

„Wie geht es dir?" Bei den Worten klingt seine Stimme unglaublich weich. Anscheinend fühlt er sich für mich schlecht und möchte mich aufheitern.

Ich zucke nur mit den Schultern. Wie geht es mir? Die Frage ist schwer zu beantworten. Bin ich enttäuscht oder gar sauer? Etwas. Oder ist es mir eigentlich total egal, was Minho von mir denkt? Nein, das definitiv nicht. Da Felix merkt, dass ich Schwierigkeiten habe, meine Gedanken in Worte zu fassen, setzt er fort.

„Ich muss mich echt für Minhos Verhalten entschuldigen." Felix' kleine Hand streicht mir über den Rücken. Mir tut es leid, dass der Blonde denkt, sich wegen Minhos sturköpfigen Verhalten entschuldigen zu müssen. Es klingt wirklich so, als würde Reue in seinen Adern fließen... Felix war bisher immer nett zu mir, er sollte sich nicht für andere entschuldigen.

„Du kannst nichts dafür, du brauchst dich nicht entschuldigen.", versuche ich ihm klar zu machen, wobei ich glaube, dass es eher vergebens ist. Der jüngere hat so ein gutes Herz und gute Seele, er glaubt daran, dass sich alle Menschen verstehen können, wenn sie nur versuchen sich zu verstehen. Aber so funktioniert die Welt nicht. Es wird immer Personen geben, die andere nicht mögen, auch wenn es dafür keinen ersichtlichen Grund gibt. Leider.

„Nein. Ich muss mich wirklich entschuldigen. Mir tut es unglaublich leid, dass du Minho von seiner schlechten Seite kennenlernen musst. Er hat ein großes Herz und ist normalerweise auch bereit neue Menschen darin aufzunehmen." Seine Hand lässt von meinem Rücken ab und er faltet sie auf seinem Schoß. „Minho ist ein toller Mensch und ich möchte, dass du ihn noch nicht aufgibst."

Bis ich Minho wirklich aufgebe müssten ganz andere Dinge passiert sein. Wenn man über mehrere Jahre ein aktiver Fan ist, dann ist es nicht so einfach loszulassen. Dabei umso schmerzhafter.

„Aktuell hat er ein bisschen viel um die Ohren, also ich meine, nicht nur das Verschwinden der Menschen... es sind noch andere Dinge passiert, die ihn beschäftigen.", sagt Felix und blickt zu seinen Händen. Er wählt seine Worte sorgsam, damit ihm nicht etwas rausrutscht, was er nicht hätte sagen sollen.

Ich werde hellhörig. „Du hast also mit ihm geredet?" In meinem Inneren brodeln nur so die Fragen. Zu gerne würde ich wissen, was vorgefallen ist, damit wir irgendwie auf den gleichen Nenner kommen. Oder es zumindest versuchen könnten. Liegt es an mir?

„Nachdem er rausgestürmt ist, bin ich ihm gefolgt um zu schauen ob er ok ist. Danach hatten wir eine ziemlich lange Unterhaltung über die Dinge, die ihn beschäftigen." Felix blickt mit einem zarten Lächeln zu mir auf und ich bin etwas verwirrt. „Es hat übrigens auch nichts mit dir zu tun."

Dies lässt mich zurück lächeln. Also bin ich nicht schuld an seinem Verhalten. Diese Worte heben eine große Last von meiner Brust und umso neugieriger werde ich, was eigentlich vorgefallen ist. Nachdem Felix dieses Thema aber gut umgangen ist, würde ich schätzen, dass es etwas vertrauliches ist, was zur zwischen den beiden Lees bleibt.

Ich gehe nicht weiter auf Minhos Gründe ein, ich mag ja nicht so rüberkommen, als wäre ich super neugierig. Was ich definitiv auch nicht bin. „Danke, dass du das gesagt hast, das bedeutet mir sehr viel." Ein kleiner Hoffnungsschummer blüht in meiner Brust und ich komme gar nicht mehr aus dem Lächeln raus. Aber wenn es nicht an mir liegt, woran dann?

Aus meinem Augenwinkel kann ich erkennen, wie Felix leicht nickt und dann zu dem Buch in meinen Händen Blickt. „Was liest du da?"

Überrascht von dem schnellen Themenwechsel fehlen mir in den ersten Sekunden die Worte. Als ich meine Gedanken sortiert habe beginne ich: „Das Buch an sich ist in gewisser Weise mit unserer Situation zu vergleichen. Durch eine Grippe gibt es nur noch sehr wenige Menschen auf der Erde, Einsamkeit und der Sinn des Lebens sind wichtige Überthemen." Das Buch ist zwar total faszinierend aber so wie ich es erzähle klingt es bestimmt super langweilig.

„Eine Gruppe an überlebenden hat sich zusammengefunden. Sie machen alle Musik oder Schauspielern. Sie ziehen mit Kutschen durch die Natur und durch das, was noch von der Zivilisation übrig geblieben ist. Sie suchen nach Menschen, denen sie ihre Musikstücke und Shakespeare vorführen können, um den anderen Überlebenden wieder Hoffnung auf Normalität zu machen. Aber eines Tages kommen sie in eine Stadt, die ihnen skurril vorkommt, mit einem Propheten an der Spitze und vielen verängstigten Einwohnern. Das Buch hat aber einiges mehr zu bieten. Es dreht sich nicht nur um diese reisende Symphonie, es geht auch um das Leben vor und direkt in dem Zusammenbruch der Menschheit. Es ist ziemlich komplex und mir gefällt es."

„Das klingt sehr interessant. Wenn du fertig bist, dann kann ich es mir vielleicht ausleihen, oder?"

„Klar, natürlich", entgegne ich fröhlich, dass es ihn anscheinend auch interessiert.

„Ach, fast hätte ich das wichtigste vergessen. Hier"

Felix nimmt meine Hand in seine, wobei das Buch, welches ich die ganze Zeit gehalten habe, in meinen Schoß fällt, und öffnet diese. Ein Viertel seines Proteinriegels taucht auf meiner Handfläche auf und das strahlende Lächeln des blonden erfüllt den Raum, als ob endlich Sonnenstrahlen in den Raum dringen. Und tatsächlich. Wie auf Knopfdruck wird der Raum heller und ein Sonnenstrahl bricht durch die entfernte Wolkendecke. Die Sonne fällt direkt auf Felix' Gesicht, was ihn fast göttlich wirken lässt. Seine weiß-blonden Haare glänzen und zum ersten Mal kann ich seine Sommersprossen sehen. Seine Augen nehmen eine gewisse Tiefe an und in diesem Moment bin ich ihm einfach unglaublich dankbar.

„Das kann ich nicht annehmen. Du kannst es essen, ich bin nicht so hungrig." Das ist eine große Lüge. Schon nur bei dem Anblick läuft mir das Wasser im Mund zusammen, als hätte ich eine Woche nichts mehr gegessen. Felix wird es genauso gehen. Wir haben alle nichts gegessen.

Aber der Blonde schließt meine Hand und macht nicht die Anstalten, es wieder zu sich zu nehmen. „Es ist von Minho, lass es dir schmecken."

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Kennt ihr das Buch Station Eleven? Ich kann es wirklich sehr empfehlen! Es ist unglaublich gut und spannend geschrieben, definitiv eines meiner Favoriten. Habe aber das Gefühl, dass es hier in Deutschland nicht wirklich bekannt ist, weswegen ich es in diese Story integriert habe.

Das Buch war auch das Hauptthema meiner Abi-Prüfung und hat mir definitiv Glück gebracht!

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