Kapitel 17
TW: BLUTIGE SZENE
Chans POV
Wie um Himmelswillen wollte ich Jisung früher verletzen? Ich verstand einfach nicht, woher der frühere Wunsch kam, denn als ich ihn so sah, so verzweifelt und ein bisschen wahnsinnig, wollte ich einfach nur, dass er aufhört über solche schrecklichen Sachen zu reden. Ich wollte nicht sehen, wie Jisung seine Haut vor meinen Augen aufschlitzte. Ich wollte ihn einfach in den Arm nehmen und ihn nicht mehr gehen lassen. Gleich wenn ich ihn sicher nach Hause gebracht habe, dann werde ich meine alten Gedichte über ihn wegschmeißen. Nicht länger sah ich Jisung in dem Licht. Jisung machte mir Angst. Und selbst wenn er mich gerade so wundervoll küsste, so konnte ich den Wahnsinn in seinen Augen nicht vergessen, mit dem er nach einem Messer gesucht hatte. Er löste sich von mir und flüsterte „Hast du Rasierklingen?" Jisung wollte sich nach wie vor weh tun. Das werde ich nicht zulassen. „Du wirst dir deinen schönen Körper nicht ruinieren!"
„Chan...dabei warst du doch derjenige, der mich ruinieren wollte..das hast du selbst gesagt und jetzt gib mir diese verdammten Rasierklingen und iss ein Stück von mir! Chan, ich will nicht, dass dieses Gefühl weggeht! Es muss in mir dir drinnen bleiben. Ich will keine Angst mehr haben...du würdest mich verstehen können, wenn du auch diese beschissene Bastardkrankheit hättest." Jisung war jetzt komplett anders. „Okay, wenn du nicht willst, dann nehme ich mir das Messer." Kurzerhand war mir das Messer aus der Hand entrissen worden. Er stieß mich weg und hielt die Klinge wieder an seinen Rippengegend. Er drückte so fest zu, dass er es schaffte sich zum Bluten zu bringen. Jisung zog das Messer über seine Haut und lies es dann los.
„Und jetzt komm her und iss mich."
Meine Augen waren auf das blutige Messer gerichtet, das nun auf den Boden lag. „Wenn du mich wirklich liebst, dann würdest du es machen...möchtest du mir nicht helfen? Damit kannst du mir helfen...Bitte....ich passe auch auf...bitte..baby....", hauchte er und verpasste mir damit eine Gänsehaut. Jisung hatte mich 'Baby' genannt. Mein Herz klopfte lauter. Es war doch nur ein...Biss....und dann würde Jisung damit aufhören....Dann würde er vielleicht beruhigen....mein Körper wurde von meine Gefühle für Jisung gesteuert und so lief ich zu ihm und lies mich auf die Knie fallen, damit ich in seinen Schnitt beißen kann. Ich würde alles desinfizieren...es wird nichts Schlimmes passieren...das redete ich mir an, bevor ich meine Zähne in seine Schnittwunde vergruben. Ich spürte Jisungs Hand an meinen Hinterkopf. Seine Finger waren ganz angespannt. Mein Mund füllte sich mit warmen Blut. Alles in mir schrie den Kopf zurück zu ziehen, doch Jisung drückte mich mit seiner unbekannt starken Kraft meinen Kopf näher zu ihm. „Reiß ein Stück von mir weg", bat er. Meine Zähne vergruben sich in sein Haut und trennte ein Stück der Epidermis ab. Weich und blutig schmiegte sie sich an meine Zungenspitze und an die Innenseite meiner Zähne. Ich traute mich nicht das Stück Epidermis zu schlucken, denn dann hätte ich die Grenze zum Kannibalismus übertrieben und so blieb das weiche Stückchen Haut in dem Innenraum meines Mundes.
„Schluck es runter", säuselte Jisung sanft und fuhr mit durch die Haare. „Es geht auch ganz schnell, Chan." Ich wollte am liebsten den Hautfetzen rausgespuckt, doch Jisung gab mir keine Möglichkeit dazu. Mir blieb nichts anderes übrig als genau das zu machen, was Jisung wollte. Ich rang noch ein bisschen mit mir, ehe ich die Augen zusammenkniff und Jisungs Epidermisstück runterschluckte. Jetzt blieb nur noch ein metallerner Geschmack von Blut zurück. „Chan, ich bin so froh." Langsam öffnete ich die Augen und schaute hinauf in Jisungs Gesicht, was mich so glückselig anschaute, dass es mich fast vergessen lies, was gerade durch meine Speiseröhre wanderte. Ich löste mich von seinen Körper, um zu sehen, was ich dieses Mal angerichtet hatte. Das Ergebnis war schlimmer als nur ein einfacher Bissabdruck. Meine Zähne hatten ein Massaker angerichtet. Die Stelle, wo ich Jisungs Haut abgezogen hatte, blutete ununterbrochen. Anders wie letztes Mal hatte ich wirklich meine Zähne in seine Haut gebohrt und Schaden angerichtet, der nicht nach paar Tagen verheilt. So eine Bisswunde musst von einem Arzt behandelt werden. „Jisung, du musst damit zum Arzt", meinte ich, nachdem ich mir das Blut mithilfe des Wasserhahns in der Küche von meinen Lippen befreit hatte. Jisung erwiderte nichts, sondern strich über seine offene Haut. Seine Finger färbten sich sofort rot. „Ich muss sie einfach nur verbinden. Das passt schon. Chan? Wollen wir nach draußen? Ich habe ein gutes Gefühl, dass ich mich jetzt viel mehr trauen kann, als früher!"
Was redete er da? Wollte er einfach seine Bisswunde ignorieren? Spürte er denn keine Schmerzen? „Das können wir machen, nachdem wir beim Arzt waren. Ich habe dich gebissen! Du könntest eine Infektion bekommen!" Jisung schien das nicht wirklich zu interessieren. „Und wenn schon, das ist mir im Moment egal. Ich will endlich mal mutig sein, also kommst du mit?" Jisung lies sein Pulli sinken und streckte mir die blutige Hand aus. Unwirklich sah ich ihn seine Augen, in den ein irres Glitzern herrschte.
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