Kapitel 10
Jisungs POV
Auf was habe ich mich nur eingelassen? Habe ich wirklich zu einem Abendessen mit meiner Therapeutin und ihrem Bruder zugesagt? Wie dumm war ich? Als ob ich das je überleben werde. Trotzdem wollte ich das versuchen, was Frau Bang mir gesagt hab. Ich wollte herausfinden, was Chan an mir liegt. Was er in diesem gebrochenen Jungen sieht, der ich bin. Das alleine würde mich hoffentlich von meiner Angst ablenken, die ich wieder so stark in meinem Herzen spürte. „Dann können wir ja jetzt nach oben. Das Essen ist fertig", meinte Chan. Er suchte meinen Blick mit seinen Augen, doch ich schaute nur zu Boden. Es war zu viel für mich.
Ich folgte den Beiden die Treppe nach oben, wo man das gekochte Essen riechen konnte. Es roch wirklich gut. „Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist", kommentierte Frau Bang. Sofort fühlte ich mich wieder schlecht. Sie bekommt sicher sehr viele Probleme, dass ein Patient von hier war. Am besten ich ging lieber und verwarf meine Pläne. Was wollte ich mir eigentlich beweisen? Dass ich herausfinde, wieso Chan mich mochte? Als ob ich je die Antwort rausbekommen könnte. Ich war der Grund für die angespannte Situation und das trieb mir wieder Tränen in die Augen. Alles was ich machte, war falsch und machte nur Probleme. „Schon gut...es war eine dumme Idee zuzusagen... ich gehe dann mal." Verdammte Stimme. Sie war wieder so dünn und zerbrechlich. Das verrät mich jedes Mal. Schnell wischte ich die Tränen aus meinen Augen. Chan sah es und lief zu mir und nahm mich in den Arm. „Meine Schwester meint das nicht so", hauchte er in mein Ohr. Sofort spürte ich wahnsinnige Angst. Chan war wieder viel zu nah. Seine Nähe machte mir so viel Angst.
Weil ich so schwach und meine Gefühle wieder nicht unter Griff bekam, konnte ich nicht aufhören zu weinen. Sanft strich mir Chan die Tränen aus dem Gesicht. „Du hast ihn zu weinen gebracht!", meinte er zu seiner Schwester.. Frau Bang sah mich entschuldigend an. „Ich freue mich, dass du hier bist. Ich habe nur Angst, dass wir Probleme bekommen....mehr nicht. Deine Gesellschaft ist gerne hier gesehen. Vor allem Chan...scheint dich gerne zu haben." Chan lies mich endlich los und lächelte mich sanft an. „Siehst du? Und jetzt komm, das Essen brennt sonst an." Ich zog meine Jacke und Schuhe aus und folgte dem Geschwister in die Küche, wo Chan alles schon vorbereitet hatte. Es waren sogar für drei gedeckt, als würde er wissen, dass ich seiner Einladung nachgehen werde. Die fremde Wohnung und der fremde Geruch hier lies mich in Panik und ich musste mich wirklich zusammenreißen. Frau Bang sah sofort, dass ich extreme Angst hatte und sagte mir, dass ich tapfer war. Auch Chan lächelte mich die ganze Zeit sanft an.
Nach und nach beruhigte ich mich und lauschte dem Gespräch der Geschwister, da ich mich nicht traute selber zu reden. Keiner der Beiden schien mir böse zu sein, sie freuten sich nur, dass ich da war und meine Angst im Moment bekämpfte. Ich denke, dass Jisung jetzt gehen möchte, oder?" Gerne würde ich gehen, doch da war diese komische Interesse erfahren, was Chan für eine Person war. „Oder er kann mit mir noch ein bisschen Zeit verbringen, oder?"
„Ja....gerne.....", meinte ich leise. Seine Schwester und er sahen mich zuerst sehr verblüfft an, lächelten dann. „Siehst du? Ich kann auch nett sein!", meinte Chan zu seiner Schwester. „Ja, aber wenn du ihm in irgendeiner Weise weh tust, dann rufe ich wirklich unsere Eltern. Jisung, ruf nach mir, wenn Chan etwas unanständiges macht oder etwas, was du nicht möchtest. Ich komme dann sofort" Chan grinste frech. „Und wenn ich meine Tür abschließe?" Frau Bang gab ihm einen Todesblick. „Das wagst du nicht! Also dann....viel Spaß euch beiden." Chan nahm meine Hand in seine. Ihm schien es nichts zu interessieren, ob ich Angst verspürte, sondern zog sanft an ihr. Wie immer konnte ich mich gegen ihn wehren und lies mich von ihm zu seinen Zimmer ziehen. Dort angekommen schloss er die Tür hinter uns. Wieder bin ich alleine mit ihm in einem Raum. Es fühlt sich sogar schlimmer an als in der Praxis, denn hier war ich in Chans Schlafzimmer, anstelle einer nüchternen Praxis. Das Zimmer war Chans private vier Wände und das löste so viel Panik in mir aus. Wie eine Statue stand ich einfach nur da, während ich Angst ein und ausatmete. „Du kannst dich ruhig auf mein Bett sitzen", meinte Chan. Konnte er vergessen. Erstmal musste ich mich an das Ganze hier gewöhnen. Chan kam zu mir, als ich mich nicht vom Fleck bewegen konnte. Er schloss mich in die Arme. „Keine Sorge, ich werde nichts mit dir machen, es sei denn du, möchtest das", raunte er und strich mir sanft über den Rücken.
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