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Warum bist du so dünn?
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Eine Weile starre ich nur auf meinem Handy. Warum fragte er das? Interessierte es ihm wirklich? Seit wann interessiert sich mal jemand ausser Tae oder meine Familie für mich?
Mit langem Zögern, legte ich meine Daumen auf die Tastatur und fing an zu schreiben.
Jungkook
Ich bin nicht dünn...
Aha und was bist du dann?
Dick
Du bist dürre... du siehst aus wie Haut und Knochen. Wo ist dein Fleisch? Haben deine Organe überhaupt Platz?
Isst du überhaupt was?
Nein..
Warum?
Du hast doch ein hübsches Gesicht. Also warum hungerst du dich so mager?
Wüsste nicht was dich das angeht...
Du hast recht, es geht mich nichts an. Aber ich wünschte es würde mich was angehen
Wieso?
Ich find dich interessant und würde dich gerne besser kennenlernen. In der Schule sagst du leider nie was... können wir uns nach der Schule mal treffen?
Weiß nicht...
Ist okay. Überleg es dir einfach.
Aber Jimin, bitte hungere dich nicht weiter so runter...
Weiter schreibe ich nicht mehr mit ihm. Stattdessen sperre ich mein Handy wieder und lege es beiseite. Er will sich... mit mir treffen. Mit mir?!
Es wäre ein wahres Weltwunder wenn es sich nicht um eine Wette oder derartiges handeln würde.
Naja. Wie dem auch sei. Immer noch kaputt von der vorherigen Nacht, schlafe ich ein. Nach mehr als 24 Stunden schließe ich endlich meine Augen.
Manchmal wünschte ich mir, sie würden auf ewig geschlossen bleiben. Ich meine, warum lebe ich eigentlich noch? Mein Leben besteht nur daraus zu Hungern und mich zu hassen. Ich habe auch keine Ahnung, ob ich je ein normales Leben führe werde. Das heißt, normal Essen zu können, ein ehrliches Lachen auf den Lippen zu tragen und einfach wie jeder andere Abenteuer zu erleben statt immer wieder darauf zu achten dass ich nicht zusammenbreche.
Ich hasse mein Leben, aber eigentlich bin ich selbst Schuld daran. Ich habe mich damals selbst dazu entschlossen mit dem Essen aufzuhören. Ich habe mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Ein Haufen Elend.
Ich. Ganz allein.
Am nächsten Morgen höre ich den Wecker nicht. Werde dafür von Jihyun geweckt. Langsam öffne ich meine Augen und sehe in sein Gesicht.
„Bist du ernsthaft in deinen Klamotten eingepennt?"
„J-ah", gähne ich.
„Okay.. ist auch egal. Mach dich fertig für die Schule"
„Ich geh nicht."
„Warum?"
„Weil ich mich nicht gut fühle"
„Gott Jimin, ich liebe dich. Ich hätte heute 'ne Arbeit schreiben müssen. Du rettest mich! Jetzt kann ich doch noch lernen", freut er sich. Ein weitere Regel, wenn unsere Eltern nicht da sind und ich auch nicht in die Schule gehe, muss Jihyun ebenfalls Zuhause bleiben.
Kurz bevor er wieder das Zimmer verlässt, dreht er sich nochmal um. „Was hast du überhaupt?"
„Weiss nicht, mir gehts einfach nicht gut."
"Okay... brauchst du irgendwas?"
Langsam schüttle ich meinen Kopf um so seine Frage zu beneinen.
Er nickt, als Zeichen dass er es verstanden hat. „Aber zieh dir wenigstens was anderes an", meint er bevor er endgültig mein Zimmer verlässt und die Tür hinter sich schließt.
Mühsam stehe ich auf, gehr zu meinem Kleiderschrank. Aus diesem nehme ich mir ein luftiges Tshirt und eine Jogginghose.
Ich ziehe mich also um und lege mich dann wieder in mein Bett, in welchem ich nicht viel später wieder einschlafe.
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