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XXXVIII.

Bevor ihr das Kapitel liest, möchte ich euch kurz Bescheid geben, dass ich mir gedacht habe, es wäre eine gute Idee, einen Updateplan zu haben, deshalb kommt jetzt jeden Donnerstag ein Kapitel. Wenn ich eine Woche lang nichts hochlade, dann schreibe ich die Gründe etc. an mein Board :)

Kapitel 38

Das so ziemlich am meisten geliebte Essen im Sommer ist Eis. Manche Menschen mögen eher Fruchteis, manche eher schokoladiges, aber so ziemlich jeder hat eine Lieblingssorte. Ich persönlich bevorzuge normalerweise schokoladiges Eis, allgemein Milcheis. Zitroneneis hasse ich jedoch, auch wenn das wohl daran liegt, dass mir vor ein paar Jahren zwei Kugeln davon aus der Waffel gefallen sind. Seit dem bestelle ich Eis nur noch im Becher.

Doch meine gesamten Vorlieben über Eis scheinen mir in dem Moment, als uns die Bedienung im 'Capri' die Karten bringt nicht mehr einzufallen. Ich schaffe es nicht einmal, die Schrift zu lesen, so weit weg sind meine Gedanken. Das Einzige, an das ich denken kann, ist wie Isabelle und ich uns weder umarmt haben, noch, dass wir uns förmlich die Hand geschüttelt haben. Nein, wir haben uns nur höflich begrüßt und schließlich hingesetzt.

So verstecke ich mich gerade hinter der Karte, um nicht mit ihr zu reden. Dabei ist genau das eigentlich meine Stärke. Mein Mund ist plötzlich aber so trocken, dass ich kein Wort rausbekomme. Ich wünschte, Edward wäre hier, doch er sitzt ein paar Meter von uns entfernt auf einer Bank. Von meinem Sitzplatz aus kann ich ihn nicht einmal sehen.

Aber wieso fällt es mir überhaupt so schwer, mit Isabelle zu reden? Wieso bin ich überhaupt unsicher? Wieso habe ich eine solch große Angst, die ich nicht überwinden kann? Und wieso verdammt nochmal, habe ich keine Ahnung, was für ein Eis ich mir bestellen möchte?

Ich atme tief durch und versuche mich zu konzentrieren. Noch länger kann ich mich wohl kaum hinter der Karte verstecken. Vor allem, da ich schon seit fünf Minuten auf die selbe Seite gucke, immerhin habe ich nicht ein mal umgeblättert. Ich sollte wirklich daran arbeiten, meine Versteckkünste zu verbessern. So nehme also all meine Kraft zusammen und lege schließlich die Karte auf dem kleinen Tisch vor mir ab, lächle Isabelle zaghaft an.

,,Hast du dich entschieden?", fragt sie  mich mit der ruhigen, diskreten Stimme, die sie immer hat. Das habe ich auf jeden Fall nicht von ihr geerbt, denn ich bin keineswegs ruhig und rede normalerweise auch deutlich mehr als Isabelle. 

,,Ich denke schon", entgegne ich ihr letztendlich breit lächelnd. Zum Glück bin ich relativ gut darin, künstlich zu lächeln, wenn mir eigentlich nicht danach ist. Das ist wohl etwas, das ich von Isabelle geerbt habe, ihr Mund ähnelt meinem vollen Mund wirklich sehr. Ebenfalls ihre Augen, es ist wirklich bemerkenswert, dass wir beide diese runde, katzenäugige Form haben und den gleichen, schimmernden Grünton.

Für ihr Alter sieht Isabelle aber wirklich noch sehr jung aus. Ich würde sie vielleicht auf Mitte dreißig schätzen, was aber in Anbetracht der Tatsache, dass ich 17 bin relativ unrealistisch ist. Sie hat aber fast keine Falten und ist generell irgendwie...jung. Ich sollte Edward wirklich mal fragen, wie alt sie ist. Oder ich frage es sie selbst? Vielleicht wäre das wirklich keine schlechte Idee, immerhin hätten wir dann ein Gesprächsthema. Generell könnte ich sie über ihre Zeit bei E.A.T.E.R. und auch meinen Vater ausfragen.

Plötzlichen kommt mir aber der Gedanke, was ich sie wirklich fragen sollte. Etwas, das viel höhere Priorität hat, als Isabelles Alter. ,,Isabelle?", frage ich also nach der kurzen Pause, in der ich versucht habe, meine Gedanken zu sammeln.

,,Ja?", möchte sie wirklich interessiert wirkend wissen und lächelt mich warm an. Da fällt mir auf, dass sie eine ganz andere Nase als ich hat. Ihre ist eher schmal und gerade, während ich eine mit Sommersprossen bestückte Stupsnase habe. Also ist diese von meinem Vater? Wie sieht er überhaupt aus? Bis jetzt habe ich mir ihn immer als eine Art schwarzen Schatten vorgestellt, doch das ist wohl nicht der Fall.

,,Ähm, ich hab da eine kleine Frage. Und zwar hat mir Edward erzählt, dass du mich ausliefern wolltest, im Tausch für Lee, warum?"

Isabelle seufzt diskret und faltet ihre Hände auf dem Tisch zusammen. Schöne Hände, mit langen und zarten Fingern. Ich habe natürlich die Krötenhände mit den fettesten Fingern überhaupt abbekommen! ,,Ich wollte dich nicht ausliefern, Felicia. Das hätte eine Falle für E.A.T.E.R. sein sollen, ich wollte damit endlich deinen Vater überlisten. Aber Edward hat mich eines Besseren belehrt. Es wäre zu riskant gewesen. Womöglich hätte ich somit meine wunderschöne Tochter verloren und das-"

,,Guten Tag, haben sie sich denn schon für etwas entschieden?", unterbricht sie jedoch plötzlich ein Kellner, den ich überhaupt nicht habe kommen sehen. Etwas ungeschickt stottere ich herum, bis Isabelle letztendlich sagt, dass sie Spaghettieis möchte. In diesem Moment sammle ich mich und lächle den Keller, der strahlend blaue Augen, die einen sofort auffallen hat und meine:

,,Für mich bitte einen Erdbeerbecher." Falsch. Ich mag gar keine Erdbeeren. Wieso habe ich genau das bestellt? Mein Gehirn scheint doch noch nicht so sehr aktiviert zu sein. Das sollte sich eindeutig ändern.

,,Darf es sonst noch etwas sein?"

,,Nein Danke", ist Isabelles Antwort, woraufhin ich zustimmend nicke, der Kellner, dessen Augen mich immer noch faszinieren uns zulächelt und sich schließlich mit seinem Block, auf dem er die Bestellungen niedergeschrieben hat in Richtung des Restaurants begibt, immerhin sitzen wir draußen.

Eine peinliche Stille breitet sich aus, in der ich mich wirklich wundere, warum Isabelle nichts sagt. Sollte sie mich nicht irgendwelche Dinge über die Schule fragen, wie das Mütter eben tun? Oder fragen, was ich mag und was nicht? Wieso sitzt sie hier nur herum und lächelt mich so perfekt an? Perfekt, dieses Wort trifft sie gut. Sie wirkt intelligent, gebildet, schön und gelassen. Also genau das Gegenteil von mir.

Doch irgendetwas sagt mir, dass das nur so eine Art Fassade ist, denn im eine gute Mutter sein ist sie ganz und gar nicht perfekt. Für meinen Geschmack ist sie mir zu ruhig, zu diskret und zu perfekt. Etwas kann da doch nicht stimmen. Vor allem, wenn ich Bedenke, dass das meine Mutter sein soll. Vielleicht ist sie das gar nicht?
Vom Charakter ähneln wir uns nämlich wirklich nicht. Ich rede zu viel, bin nie gelassen, sage nur dumme Sachen und bin überhaupt nicht perfekt.

Dennoch sieht sie mir ähnlich, fast als wäre sie eine perfektionierte und etwas ältere Version von mir. Und warum sollte sie denn überhaupt nicht meine Mutter sein? Es ist doch oft der Fall, dass sich Mutter und Tochter charakterlich nicht ähneln. Und vor allem, da ich ohne sie aufgewachsen bin, ist das gut möglich. Ich hoffe nur, dass ich diesbezüglich nicht nach meinem Vater komme. Sonst sollte ich mir wirklich Sorgen machen.

Apropos mein Vater, wenn Isabelle mich nichts fragt, könnte ich diesen Part übernehmen und sie über ihn und E.A.T.E.R. ausfragen. ,,Ähm, könntet du mir eigentlich ein bisschen was über meinen Vater und E.A.T.E.R. erzählen?", frage ich also und bin froh, somit die peinliche Stille gebrochen zu haben.

Isabelles Blick verfinstert sich etwas, doch man sieht, dass sie sich Mühe gibt, stets zu lächeln. ,,Nachdem ich mein Pharmaziestudium beendet hatte, begann ich bei E.A.T.E.R. in der Forschungsabteilung zu arbeiten. Ich lernte deinen Vater als Chef immer besser kennen, je weiter ich erreichte und hochstieg. Damals war ich noch jung und naiv, ließ mich auf eine Affaire mit ihm ein, obwohl wir uns fast nicht kannten. Als ich erfuhr, dass ich schwanger war, ging das Drama erst richtig los."

,,Er wollte mich abtreiben lassen", werfe ich bitter klingend ein und schlucke. Ich hätte zwar nicht gedacht, dass Isabelle mir das so genau erklärt, doch an meinen Vater erinnert zu werden, löst eine Wut in mir aus. Zwar habe ich ihn noch nie gesehen, doch trotzdem hasse ich ihn, was normalerweise bei mir nie vorkommt, da ich gegen Vorurteile bin und mir gerne selbst eine Meinung zu Menschen bilde.

Gerade möchte Isabelle etwas darauf erwidern, wird jedoch von dem Kellner, der uns unser Eis bringt unterbrochen. Sobald dieser wieder außer Hörweite ist, öffnet sie ihren Mund, schließt ihn wieder, woraufhin sie doch etwas sagt:

,,Das", beginnt Isabelle, mir zu widersprechen, hält jedoch inne und seufzt, da sie einsieht, dass es keinen Sinn hat. ,,Ja, genau das wollte er. Ich ging ihm von diesem Moment an aus dem Weg, doch als ich eines Tages versehentlich von den geheimen Laboren erfuhr und diese ausfindig machte, war er für mich vollkommen gelaufen. Jedoch fanden mich ein paar Wachen dort und nahmen mich gefangen. Ich wurde gefoltert und er zwang mich, dich abzutreiben und meinte, er würde mich freilassen, wenn ich das täte, doch das konnte ich nicht. Ich währte mich so lange, bis ich fliehen konnte."

,,Wie?", frage ich erstaunt nach, da sie mir in ihrer gesamten Erklärung noch fast kein Detail genannt hat. Das alles weiß ich schon von Edward. Isabelle zieht ihre Augenbrauen etwas zusammen, was eine kleine Falte über ihren Augen bildet. Auch ihre Mundwinkel fallen nach unter, in Folge dessen man leichte Lachfalten erkennen kann.

,,Ich entkam meinen Fesseln mithilfe eines Glassplitters. Der kleine Raum, in dem ich gefangen war, befand sich in einem der Labore. Dort mischte ich mir einen Trank, der den Puls für eine Stunde so stark senkt, dass er kaum spürbar ist, zusammen und ging wieder zurück in die Besenkammer. Kurz bevor mir das Essen gebracht wurde, nahm ich diesen ein, woraufhin die Wachen mich nach draußen schleppten. Ich weiß immer noch nicht, wohin sie eigentlich wollten, doch sobald wir draußen angekommen waren, schnitt ich beide mit einem Messer, das ich ebenfalls aus dem Labor hatte, in die Bäuche, sodass sie kurz abgelenkt waren und floh."

,,Du hast sie aufgeschlitzt?", frage ich ungläubig nach, schiebe mir einen Löffel Eis in den Mund und ziehe ihn mit großen Augen ganz langsam aus meinem Mund. An dem Tisch gegenüber guckt uns plötzlich ein älteres Pärchen entsetzt an, weswegen ich entschuldigend lächle. Anscheinend habe ich etwas zu laut geredet. ,,Es geht gerade um eine Melone", erkläre ich den beiden also peinlich berührt, woraufhin sie weiterhin etwas verstört weggucken und ich mich wieder zu Isabelle drehe, sie entschuldigend anlächle.

Diese seufzt tief, aber nicht wie Edward es tut, wenn ich mal wieder etwas verdammt Dummes von mir gebe oder mir ein anderes Missgeschick passiert. Er hat dabei immer einen belustigten Ausdruck in seinen funkelnd grauen Augen, doch Isabelle sieht mehr enttäuscht und überlegen aus. Vielleicht bilde ich mir das auch ein, dennoch stört es noch irgendwie. So schlimm war das jetzt auch nicht.

,,Nein, ich habe sie nicht aufgeschlitzt", berichtigt mich Isabelle weiterhin mit dem selben Ausdruck im Gesicht. ,,Ich tat ihnen an empfindlichen Stellen weh, damit sie abgelenkt sind. Ungefähr ein Jahr lang konnte ich mich vor deinem Vater verstecken, doch als er unseren Standort erfuhr, musste ich dich im Waisenhaus abgeben. Es war die schwierigste Entscheidung meines Lebens, doch sie war notwendig. Anschließend ging ich zur DSDB. Ich zahlte dir jeden Monat Geld ein und erkundigte mich stets bei Frau Müller, wie es dir ging. Und jetzt versuche ich schon seit einigen Jahren deinen Vater zur Strecke zu bringen und das werden wir auch und zwar so schnell wie möglich."

Isabelle seufzt tief, lächelt mich etwas traurig an. ,,Felicia, ich weiß, dass ich all die Jahre nicht für dich da war, aber umso mehr möchte ich das jetzt sein. Und wenn E.A.T.E.R. endlich besiegt ist, dann werden wir beide ein schönes Leben führen und du musst nicht mehr in Gefahr leben. Bitte, gib mir eine Chance, all mein Versäumnis wieder gut zu machen."

In Isabelles Augen liegt nun ein flehender Ausdruck, den ich noch nie zuvor bei ihr gesehen habe. Sie ist zwar etwas vom Thema abgeschweift, dennoch bin ich froh, dass sie das alles gesagt hat. Auch wenn ich mit bisher immer noch keine Meinung zu Isabelle gebildet habe, so sagt sie endlich mal etwas Klares. Sie möchte ein Verhältnis zu mir aufbauen. Sie möchte wieder gut machen, dass sie nicht für mich da war.

Doch, möchte ich das auch? Eigentlich schon, nichts habe ich mir bisher mehr gewünscht. Dennoch bin ich mir noch nicht sicher, ob ich ihr bezüglich der Erklärung, dass sie mich als Köder benutzen wollte, glauben soll. Das hätte sie doch wirklich Edward sagen können, oder? Auch frage ich mich, warum sie nicht schon viel früher mit mir reden wollte, sondern erst jetzt. Und vor allem, wieso will sie so plötzlich die Mutter für mich sein, die sie 17 Jahre nicht war?

Es könnte aber auch sein, dass sie keine Möglichkeit hatte, sich früher mit mir zu treffen, weil sie zu viel Stress hatte. Oder irgendetwas anderes. Ich gebe zwar zu, dass ihre Erklärungen ziemlich undetailliert waren, doch ihr jetzt grundlos zu sagen, dass sie nie meine Mutter sein würde ist auch nicht das Richtige. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ich so gerne eine Mutter hätte, dir für mich da ist.

Ich hätte gerne jemanden, mit dem ich über alles reden kann, eine Mutter wie sie jedes andere Kind auch hat. Und nur weil Isabelle und ich ein paar Startschwierigkeiten hatten, heißt das nicht, dass wir uns nicht verstehen könnten. Ich muss ihr eine Chance geben und sehen, was dann passiert.

Doch auf jeden Fall sollten wir es langsam angehen, ich werde ihr jetzt erstmal halbwegs zusagen und nachher alles mit Edward besprechen. Vielleicht ist er einer anderen Meinung. Schon möchte ich vollkommen bei dem Gedanken an Edward abschweifen, doch zwinge mich noch gerade rechtzeitig dazu, einen klaren Kopf zu bewahren. Langsam sollte ich Isabelle eine Antwort geben. Mein Gesicht muss bei den ganzen Gedankengängen sehr amüsant ausgesehen haben.

So atme ich also entschlossen ein und aus, lächle Isabelle breit an und meine: ,,Ich würde mich wirklich freuen, wenn du mir eine Mutter wärest."

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