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XIII.

Kapitel 13

Kurz bevor die Tür des Aufzuges vollkommen geschlossen ist, erscheint eine Hand in der Lücke. Die Tür öffnet sich wieder und Edward betritt den Aufzug. Ein Stein fällt mir sofort vom Herzen. Sobald die Tür des Aufzuges geschlossen ist, stürmt Edward auf den Mann zu, greift ihm am Hals und presst ihn gegen die Wand.

,,Warum wollt ihr unbedingt sie haben?", fährt er ihn an, nimmt eine Pistole aus seiner Hosentasche und hält sie dem Mann an die Kehle.

Der Mann grinst psychopathisch. ,,Das weißt du doch, sie ist seine Tochter." Mein Herz bleibt stehen. Wessen Tochter?

,,Ja, aber warum will er sie so plötzlich? Da ist noch etwas!"

,,Sie ist die Rettung. Sie wird ihn herbeirufen. Ihr Tod ist unsere Geburt." Edwards Mundwinkel sinken nach unten, sein Blick wird härter, doch eine Emotion kann ich nicht aus seinem Gesicht lesen. Er steckt seine Pistole zurück in seine Hose und lässt den Mann los.

,,Du schweigst, oder du kriegst es mit mir zu tun!", flüstert Edward dem Mann bedrohlich zu, dann öffnet sich die Aufzugtür, ein älterer Herr lächelt uns an.

Edward und ich steigen aus, der Mann bleibt im Aufzug stehen. Adrenalin pumpt in meinen Adern und mein Herz schlägt immer noch viel zu schnell. Was war das gerade eben? Sobald der Aufzug wieder losfährt, sprudeln die Fragen aus meinem Mund: ,,Edward, was war das denn gerade? Ging das um mich? Wessen Tochter bin ich? Was hat der Typ da gesagt?"

Edward jedoch scheint sich nicht für meine Fragen zu interessieren, er tippt während wir im Auto sitzen und nicht losfahren, eine Nachricht auf seinem Handy ab. Dabei hat er einen konzentrierten Blick aufgesetzt.

,,Edward?", nörgle ich und reibe mir frustriert die Augen. ,,Das ist langsam echt gruselig! Was war das gerade eben?"

Endlich steckt Edward sein Handy zurück in seine Tasche, packt mich jedoch sofort an meinem Handgelenk und drückt es fest, was mich überrascht aufschreien lässt. ,,Sag mal hast du eigentlich den Verstand verloren?", fährt er mich bedrohlich an, wobei sich seine grauen Augen in meine bohren. ,,Ist dir bewusst, wie verdammt leichtsinnig es von dir war, einfach abzuhauen?! Ich hab dir tausend Mal gesagt, dass es zu gefährlich draußen ist und du hörst einfach nicht auf mich! Verdammt!"

Eingeschüchtert bringe ich fast kein Wort raus und atme zittrig. Edward kann wirklich gut anderem Menschen Angst einflößen. Und so schwer mir es auch fällt, es zuzugeben, er hat aber Recht. Ich hätte auf ihn hören sollen. Edward scheint zu sehen, dass er mir Angst macht, denn er lässt mein Handgelenk los und atmet tief ein, worauf er nuschelt: ,,Tut mir Leid."

Ich nicke und flüstere zittrig. ,,Mir auch." Schließlich startet Edward den Motor und fährt los. Eine Zeit lang ist es still, bis Edward das Wort deutlich ruhiger ergreift:

,,Das gerade eben hat dir gezeigt, dass du diese Sache nicht ernst genug nimmst! So, antworte mir jetzt bitte ehrlich: Hast du dich mit jemandem in der Stadt getroffen?"

,,Was?", frage ich Edward verwundert. Wie kommt er denn darauf? Es entspricht zwar der Wahrheit, dennoch wundere ich mich, was diese Frage für einen Zusammenhang haben soll.

,,Antworte mir!"

,,Ja, ich hab mich mit zwei Freunden aus dem Waisenhaus getroffen, was ist denn so schlimm daran?"

Genervt legt Edward seinen Kopf in den Nacken. ,,Verdammt, Felicia! Einfach abzuhauen ist schon dumm, aber das? Das hätte dich umbringen können!"

,,Wieso das denn?", möchte ich verwundert wissen und runzle meine Stirn, weiterhin ängstlich vor all dem, was gerade passiert ist.

,,Wenn sie dich im Waisenhaus gefunden haben, werden sie auch deine Freunde bewachen. Der etwas inkompetente Typ gerade eben hat sie verfolgt, in der Hoffnung auf dich zu treffen. Du kannst von Glück reden, dass sie ihre schlechtesten Männer dafür eingesetzt haben, denn sonst hätte das deutlich schlimmer ausgehen können!"

Erst jetzt verstehe ich, was Edward meint. Vincent und Vivien wurden beschattet, falls sie sich mit mir treffen. Was sie auch getan haben. Plötzlich überkommt mich eine noch größere Angst als zuvor, da mir etwas klar wird: Ich kann nichts machen, ohne mich sofort in Lebensgefahr zu bringen. 

,,Und was ist jetzt?", möchte ich von Edward wissen und schaue, mir auf die Lippe beißend zu ihm, mein Blick voll mit Angst und Missgunst.

,,Du gehst nur noch in meiner Begleitung raus, löscht die Nummern deiner Freunde und triffst dich nicht mehr mit ihnen. Vor allem hörst du aber darauf, was ich dir sage! Wir werden härter trainieren, mehr Kampfsport und du wirst lernen, wie man mit Waffen umgeht. Du wirst zu einem richtigen Spion ausgebildet, nur dreifach so schnell."

,,Du bist dir sicher, dass ich zu einem so guten Spion und dazu noch so schnell ausgebildet werden kann?"

,,Mit mir als Lehrer schon", sagt arrogant, woraufhin ich seufze.

Das wird eine sehr unlustige Zeit.

***

Mal wieder habe ich mit dieser  Vorhersage vollkommen Recht. Ich sollte Wahrsagerin werden. Zwei Wochen lang passiert rein gar nichts. Abgesehen davon, dass ich jeden Tag so viel trainieren muss, dass ich am Abend nichts weiter schaffe, als tot im Bett zu liegen.

Edward bringt mir in dieser Zeit so einiges bei. Ich lerne, mit Pistolen zu schießen (die einen aber nur lahm legen, nicht töten). Dazu bringt mir Edward auch bei, wie man mit Messern kämpft, oder auch jemanden mit den bloßen Händen umlegt. Einmal schaffe ich es sogar, Edward im Boxring zu besiegen. Natürlich gibt er das nicht zu, er meint, er hätte das mit Absicht gemacht. Ich weiß aber, dass er lügt. Zumindest hoffe ich das.

Ebenfalls lerne ich, wie man seinem Gegner die Waffe entnimmt, ihn täuscht und auch sehr viel, das mit Spionage zu tun hat. Edward bringt mir bei, wie man sich an jemanden heranschleicht, wie man unauffällig bleibt, Menschen abhört oder sie dazu bringt, Geheimnisse zu verraten.

Alles in allem fühle ich mich schon nach diesen zwei Wochen wie eine Superagentin von der CIA, auch wenn Edward der Meinung ist, dass ich übertreibe. Das wundert mich aber nicht unbedingt, immerhin ist er in dieser Zeit noch abweisender als zuvor. Beim Training redet er nur darüber, was ich noch ändern muss, oder wie schlecht ich bin, sonst reden wir überhaupt nicht. Ich denke mal, Edward ist sehr nachtragend und so immer noch sauer auf mich, weil ich abgehauen bin.

Wenn ich abends auf der Couch Fernsehen gucken möchte, dann verschwindet er immer in sein Zimmer und lässt mich alleine. Vor allem lässt er mich überhaupt keine Fragen stellen. Dabei brennen gerade jetzt so viele in meinem Kopf.

Wer war dieser Typ im Aufzug? Und wer ist wessen Tochter? Haben die beiden über mich geredet? Darüber bin ich mir eigentlich ziemlich sicher. Hat der Typ aber nicht gesagt, dass ihr Tod, also meiner die Geburt von ihnen sei? Welche Geburt? Bestimmt war das eine Metapher. Aber was bedeutet sie?

Die größte Frage ist jedoch viel komplizierter: Lebt mein Vater also noch, wenn ich besagte Tochter bin?

Alles in allem benimmt sich Edward also wie das letzte Arschloch, ich bin also öfter mal ziemlich wütend auf ihn. Er ist so langweilig, arrogant und er ist ein Spielverderber. Ich habe schon immer Spielverderber gehasst. Von denen hatte ich im Waisenhaus nämlich wirklich genügend in meiner Umgebung.

Einmal habe ich doch tatsächlich einen Monat Hausarrest bekommen, weil ich Vincent dazu überredet habe, mit mir auf das Dach zu klettern. Angeblich wäre das viel zu gefährlich gewesen.
Jetzt ist mein Leben endlich etwas actionreicher, doch ich muss meine Tage mit dem langweiligen, verklemmten Edward verbringen. Zum Kotzen.

Apropos Kotzen, das musste ich auch einmal, als Edward versucht hat, nachdem ich schon eine Stunde gejoggt bin und mehr Muskeln aufgebaut habe, als Hulk, mir beizubringen, wie ich meine Beine besser im Kampf benutzen sollte, da diese meistens härter zuschlagen, als die Arme. Das war so ziemlich das einzige spannende Ereignis in diesen zwei Wochen. Doch an einem Sonntag wendet sich das Blatt, denn irgendwann ist all das auch zu viel für meine Nerven.

Ich geselle mich gerade zu Edward auf die Couch, da ich mal wieder nichts anderes mehr kann, als fern zu sehen, weil ich so erschöpft bin. Am Anfang meinte Edward zwar, dass wir sonntags nicht trainieren, doch das hat sich inzwischen geändert.

Doch heute sitzt er nicht wie sonst immer am Laptop und tippt irgendetwas ab, nein, er guckt fern. Leider aber nicht wie die meisten Typen in seinem Alter einen Actionfilm, er guckt eine Doku. Jetzt im Ernst, eine langweilige Doku über Quantenphysik. Wahrscheinlich hat er kurz davor noch die Nachrichten geguckt.

Für jemanden, der sich für Physik interessiert und der auch etwas davon versteht, mag das vielleicht ein bisschen spannend sein, aber nicht einmal dann würde ich es mir freiwillig angucken, wenn genügend anderes Gutes läuft. Da ist man doch schon darauf programmiert, einzuschlafen.

Ich beobachte seinen Gesichtsausdruck genauestens, als ich langsam nach der Fernbedienung greife. Dabei sehe ich, wie er mich vom Augenwinkel aus beobachtet. Sobald ich meine Hand an der Fernbedienung habe und sie greife, ertönt Edwards Stimme: ,,Wag es nicht!"

,,Und wenn doch?", frage ich provozierend, verschränke meine Arme vor der Brust und hebe meine linke Augenbraue an.

Er antwortet mir jedoch nicht, guckt nur weiterhin auf den Bildschirm. Wenn mich etwas aufregt, dann sind es Personen, die meinen Provokationen standhaft bleiben können. Das zeigt nur, wie langweilig sie sind. Dabei weiß ich doch, dass Edward gerne diskutiert, manchmal kann er sich nämlich nicht zurückhalten. Vor allem, wenn er im Recht ist.

Zu diesem Zeitpunkt ist das alles schließlich zu viel für meine Nerven. Jeder Mensch hat irgendwann seine Grenze, jetzt ist meine erreicht. Edward mag vielleicht jetzt nichts so Schlimmes getan haben, doch die Wut und Erschöpfung, die sich in mir in den letzten beiden Wochen so angestaut hat, kommt jetzt zum Vorschein.

,,Sag mal, wer denkst du überhaupt, wer du bist?", fahre ich ihn an, werfe ihm dabei den wütendsten Blick überhaupt zu. ,,Glaubst du wirklich, dass du durch dieses blöde Ignorieren weiterkommst? Ich sag dir was, das wirst du nämlich nicht! Ich habe zwar keine Ahnung, um was das hier alles geht, dennoch weiß ich, dass niemand alles alleine schafft. Wenn du mir wirklich etwas beibringen möchtest, wenn ich diese ganze Scheiße wirklich lernen soll, dann solltest du gefälligst mal etwas netter zu mir sein! In fast jedem Film wird immer wieder gezeigt, dass man nur als Team etwas schaffen kann. Ich weiß zwar nicht, wer hier die die Bösen sind, aber wie es scheint, sind sie stark. Und wenn wir stärker sein wollen, dann müssen wir uns verstehen. Ich habe jetzt wirklich alles versucht, aber du bleibst der ignorante, arrogante, langweilige Mistkerl, der du bist. Weißt du Edward, so baut man kein Vertrauen auf. Ich vertraue dir nicht. Und das ist denke ich nicht das Ziel, dass dein Boss verfolgt, nicht wahr? Also bitte, bitte, hör einfach auf, so scheiße zu sein!"

Womöglich ist diese Rede etwas kitschig und auch wirklich bescheuert, doch diese Worte mussten einfach aus mir raus. Nachdem ich einmal tief durchgeatmet habe, stehe ich auf, stampfe in Richtung meines Zimmers und schlage die Tür wie ein kleiner Teenager hinter mir zu. Ein plötzlich stechender Kopfschmerz breitet sich genau in diesem Moment in meinem Kopf aus. Dabei war ich so froh, in der letzten Zeit nur zwei Mal Kopfschmerzen gehabt zu haben.

Sobald ich in meinem Zimmer stehe, raufe ich mir durch die dunklen Haare und schaue mich im Spiegel an. Meine sonst so strahlend grünen Augen sehen gerade ziemlich düster aus. Vielleicht habe ich es doch drauf, gefährlich zu gucken. Auch wenn mich bis jetzt noch nie jemand ernst genommen hat. Aber das wird schon noch.

So langsam beruhige ich mich, lausche schließlich an der Tür, in der Hoffnung, Edward würde sich regen. Doch was hätte ich auch anderes erwarten sollen, er guckt weiterhin seine bescheuerte Doku. Vielleicht sollte ich morgen aus Protest nicht aus dem Zimmer kommen, überlege ich. Doch dann fällt mir ein, dass ich es nie einen Tag ohne Essen oder Gesellschaft aushalten würde. Auch wenn Edward nicht unbedingt die beste Gesellschaft ist.

Langsam frage ich mich wirklich, wie er es schafft, so langweilig zu sein. Oder wie er es schafft, mich so fertig zu machen. Normalerweise verliere ich selten die Kontrolle. Normalerweise verstehe ich mich auch mit fast jedem, dem ich begegne. Es ist wirklich seltsam, aber Edward ist wirklich einer der ersten Menschen, die ich überhaupt nicht ausstehen kann.

Sein gutes Aussehen ist somit leider vollkommen verschwändet. Das ist wirklich deprimierend.

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