Sechs
Wir sollen einen Star erfinden und über die Erfolge, den Weg nach oben, usw. schreiben. luisepoo
Freya Serklin
Freya ist 24 Jahre alt. Ihre Mutter kommt aus Norwegen, doch sie ist in Glasgow (Schottland) aufgewachsen. Ihre Mutter ist vor 10 Jahren verstorben, als Freya erst 14 Jahre alt war. Nach weiteren Schicksalsschlägen, ist Freya nach Norwegen gezogen, in die Heimat ihrer Mutter. Dort lebte sie in einem kleinen Dorf, wo sie in dem Dorftheater schauspielerte. Als ein berühmter Regisseur in dem Dorf Urlaub macht, sieht er Talent in Freyas Schauspielkunst und bittet sie in seinem nächsten Film (Winter's Fighter) die Protagonistin zu spielen. Freya stimmt zu und wird nach diesem weltweiten Erfolg zu einem berühmten Star. Nach diesem großen Erfolg, zieht sie zurück nach Schottland, um sich ihren Erinnerungen zu stellen. Trotz ihrer noch vorhandenen Trauer und Misstrauen, schafft es der Schauspieler des Antagonisten aus "Winter's Fighter" das Herz von Freya zu stehlen. Sie sind nun seit drei Jahren ein Paar und Fans erwarten schon gespannt den Heiratsantrag des Schauspielers. Freya hat nun zusätzlich zu ihrer Schauspielerkarriere ihre Liebe zum Schreiben gefunden. 2018 kam ihr erstes Buch "Forever in doubt" heraus, in dem sie von sich und ihrer Geschichte erzählt und den Lesern auch nahebringt, wieso sie die ganze Zeit an sich selbst zweifelt. Freya hat braune Haare, wie ihre Mutter, die gebürtige Norwegerin ist. Ihre Lieblingsfarbe ist rot, wie die ihrer Mutter. Sie ist misstrauisch und verschlossen. Doch vor der Kamera ist sie ganz anders, da sie durch das Schauspielern ihre Vergangenheit vergessen kann.
Ausschnitte aus Freyas Buch "Forever in doubt":
Meine Vergangenheit
Bevor ich 14 Jahre alt war, war ich ein ganz normales Mädchen. Ich habe mich mit meinen Freundinnen aus Glasgow getroffen, habe mit ihnen gelacht, über Jungs geredet und am Wochenende mit meinen Eltern etwas unternommen. Ich habe das getan, was normale Kinder eben tun. Meine Mutter hat viel gearbeitet. Sie war Chefin einer großen Exportfirma und war selten zu Hause. Sie war oft gestresst, ist schnell wütend geworden, aber sie hat mich immer über alles geliebt und sich trotz Stress Zeit für mich genommen.
Meine Eltern waren immer das wichtigste in meinem Leben. Doch als ich 14 geworden war, wurde bei meiner Mutter Krebs diagnostiziert. Ich erinnere mich an den Tag, an dem sie vom Arzt zurück kam. Sie war nervlich am Ende, völlig am Boden zerstört. Weinend hat sie es uns erzählt. Mein Vater war geschockt, hat tagelang nicht mehr mit uns gesprochen. Ich war wie in Trance, war bis spät abends draußen, um meinen Eltern aus dem Weg zu gehen. Der Arzt meinte, der Krebs käme von dem Stress, von den zu schweren und anstrengenden Aufgaben meiner Mutter. Der Arzt hatte zuerst noch Hoffnungen, dass der Krebs nach Operationen verschwinden könnte, doch letztendlich verlor sie den Kampf gegen den Krebs.
Wir waren alleine. Mein Vater und ich. Wir konnten beide nicht realisieren, dass sie weg war. Für immer. Und dann wurde mein Vater wütend, als würde er es nun verstehen, als würde er nun den Grund für ihren Tod kennen...
Und dieser Grund war ich. Er war sich zu hundert Prozent sicher, dass der Stress, der meine Mutter getötet hatte, von mir kam. Er schrie mich an, schlug mich, weinte...
Und ich saß einfach nur da, hatte die Sprache verloren, ließ all das über mich ergehen. Ich begann zu zweifeln...
War ich vielleicht wirklich der Grund? War ich Schuld an ihrem Tod?
Diese Aussage war absurd, denn natürlich konnte ich nichts für die Krankheit und dennoch blieb ich nächtelang wach, konnte an nichts anderes mehr denken. In meinem Kopf hatte sich nur ein Satz eingebrannt.
Ich bin Schuld.
Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren, lernte nicht mehr und schrieb schlechte Noten. Irgendwie schaffte ich es durch die Schuljahre ohne sitzen zu bleiben. Nach einiger Zeit wollte mein Vater Suizid begehen, er hielt es nicht mehr aus ohne seine Frau, die er über alles geliebt hatte. Dennoch konnte er auf der Intensivstation gerettet werden. Obwohl er mich jahrelang ignoriert oder angeschrien hatte, saß ich damals neben seinem Krankenbett, weinte um ihn und flehte ihn an, bei mir zu bleiben. Als mein Vater wieder vollkommen gesund war, blieb alles gleich. Er schrie mich an, schlug mich...ich weiß nicht, was ich mir damals erhofft hatte, vielleicht, dass er mich wieder wie seine Tochter behandelte. Doch das tat er nicht. Zu der Zeit war ich 18. Mich hielt nichts mehr in Glasgow, ich wollte einfach nur weg. Der Tod meiner Mutter war schlimm für mich, meinen Vater wollte ich nicht auch noch verlieren...doch er hatte sie verändert. Er wollte sterben.
Schon bald wurde er in eine Psychiatrie verlegt, da er den Verstand vollständig verloren hatte. Ich war 18 und zog fast sofort nach Norwegen, in die Heimat meiner Mutter. Dort lebte ich zunächst bei entfernten Verwandten von mir und arbeite als Putzaushilfe. Ich war verschlossen und misstrauisch, wie ich es auch heute noch bin. Aber vor allem gab ich mir immernoch die Schuld an dem Tod meiner Mutter.
Wie ich zum Schauspielern kam
Ich habe, wie bereits erwähnt, zunächst in dem kleinen Dorf als Putzaushilfe gearbeitet. Zu dem Zeitpunkt war mir im Grunde alles egal, ich musste einfach nur ein bisschen Geld für Essen und die niedrige Miete verdienen und irgendwie über die Runden kommen.
Meine Nachbarin, die wohl Mitleid mit mir zu haben schien, erzählte mir, dass im Dorftheater Schauspieler gesucht wurden und ich vielleicht im Theater einen besseren Job finden könnte.
Ich stimmte höflich zu, auch wenn ich nichts besonderes erwartete. Umso überraschter war ich nach der Probestunde im Theater, denn das Schauspielern schien Spaß zu machen. Aber vor allem war ich erleichtert in eine andere Rolle zu schlüpfen, weil ich somit einmal vergessen konnte, wer ich war, wer meine Eltern waren und, was das Leben mir angetan hatte. Ich war wie besessen vom Schauspielern, nahm sofort die Stelle im Theater an und kündigte meinen anderen Job. Jeden Tag probte ich, verbesserte meine Mimik und Gestik, schlüpfte in Rollen, die ich niemals hätte sein können. Ich das tat das Schauspielern nicht wegen dem Geld, von dem ich sowieso nicht viel erhielt, sondern ich tat es für mich. Für meine Seele. Um mich von der schlimmen Realität abzulenken. Ich hatte beide Eltern verloren. Die Mutter an den Tod. Den Vater an den Wahnsinn. Ich hatte nie vor in etwas größerem als dem Dorftheater zu spielen, so etwas wagte ich nicht einmal zu träumen. Doch als der berühmte Regisseur Edward Lender, der eigentlich nur Urlaub in Norwegen machte, zufällig einen Auftritt meiner Theatergruppe sah, unterhielt er sich mit mir. Er sagte, ich sei talentiert und man merke mir an, wie sehr ich das Schauspielern liebte. Als er mich darum bat, in seinem nächsten Film "Winter's Fighter" mitzuspielen, war ich überglücklich, so glücklich, wie ich seit vielen Jahren nicht mehr gewesen war. Sofort sagte ich zu und nahm meine Rolle der Protagonistin an. Nachdem der Film ein riesiger Erfolg wurde, waren plötzlich alle Augen auf mich gerichtet. Wie auf einen Schlag kannte man mich überall und die Leute begannen sich für mich zu interessieren. Ich hatte es aus dem kleinen Dorftheater auf die große Leinwand geschafft.
Meine Verbindung zu Mohnblumen
Wenn ich an Mohnblumen, diese eleganten Blüten denke, denke ich sofort an meine Mutter. Sie hat Mohn immer schon geliebt. Früher ging sie jeden Abend nach der stressigen Arbeit mit meinem Vater spazieren. Immer zu der selben Stelle, zu einem großen Mohnblumenfeld, das am Stadtrand von Glasgow lag. Sie steckte sich immer Mohnblumen ins Haar und hinter die Ohren. In meinen Erinnerungen trägt sie lächelnd ein rotes Kleid und steht strahlend zwischen den Mohnblumen. Sie war wunderschön, ein wundervoller Mensch. Ich trage immernoch jeden Tag eine Mohnkette von ihr an meinem Hals. Als ich nach Norwegen gezogen war, wollte ich der Realität entfliehen. Dort gab es keine Mohnfelder. Keine Erinnerungen an meine Mutter, also kein Schmerz. Doch seit ich wieder in Schottland lebe, gehe ich jeden Abend zu einem Mohnfeld und stecke mir Blumen in meine Haare, wie meine Mutter es tat. Nun verbinde ich Mohnblumen nicht mehr mit Schmerz, Trauer und Verlust, sondern mit Liebe. Nun denke ich nicht mehr an ihren Tod zurück, wenn ich auf das riesige Mohnfeld hinausblicke, sondern an meine wunderschöne, glückliche Mutter. Nun trage ich die Mohnkette von ihr an mir und erinnere mich lächelnd an diesen wunderbaren Menschen.
Wie ich meinen Freund kennengelernt habe
In meinem ersten Film, namens "Winter's Fighter", in den ich nur durch den Regisseur Edward Lender gelangt bin, habe ich die Protagonistin gespielt. Edward fand, ich könnte die Hauptrolle perfekt darstellen und ihre Emotionen widerspiegeln. Auch wenn ich in diesem Film selbstbewusst und glücklich wirkte, war ich es hinter der Kamera noch lange nicht. In Wirklichkeit war ich verschlossen und misstrauisch und gab mir immernoch die Schuld am Tod meiner Mutter. Ich hatte Angst, ich könnte anderen Menschen ebenfalls schaden. Der Antagonist, der während des Filmes gegen die Protagonistin kämpfte, wurde von dem Engländer Tom Fisterton gespielt. Er war immer freundlich zu mir. Und vor allem bedrängte er mich nicht und überhäufte mich auch nicht mit Fragen über meine Vergangenheit, wie die anderen am Filmset. Er war zwar gesprächig, konnte aber auch schweigend neben mir sitzen. Manchmal erzählte er mir auch einfach etwas. Und irgendwann... öffnete ich mich. Ich konnte meine Vergangenheit nicht mehr mit mir tragen, ich musste es einfach loswerden, meinen Schmerz teilen. Ich erzählte ihm alles. Alles.
Anfangs hatte ich Angst, denn ich hatte mich jemandem anvertraut, den ich noch nicht lange kannte. Und außerdem fürchtete ich mich davor, dass er meinem Vater zustimmen könnte, dass ich Schuld war, dass ich der Grund war, warum meine Mutter tot war. Doch Tom war einfach für mich da, ließ mich erzählen, den Schmerz herauslassen. Er schwieg die ganze Zeit über. Erst als ich flüsterte, dass ich an ihrem Tod Schuld war, sagte er etwas.
Er sagte, ich sei nicht Schuld und, dass meine Mutter sicher stolz gewesen war, so eine wundervolle Tochter zu haben.
So etwas hatte ich gebraucht. Ich hatte jemanden gebraucht, der mir zeigte, dass ich nicht der Grund war, dass ich schlechte Erinnerungen hinter mir lassen musste. In dem Moment wurde mir klar, dass ich ihn brauchte. Ich ließ immernoch niemanden an mich heran, war immernoch misstrauisch und verschlossen,... Nur ihm gegenüber nicht. Ihm habe ich mich geöffnet und ich bereue es keinesfalls. Wir kamen uns näher und sind nun seit drei Jahren ein glückliches Paar. Ich bin so unglaublich glücklich, dass ich ihn getroffen habe, denn er ist ein wundervoller Mensch, der es als einziger auf dieser Welt schafft mich zum Lächeln zu bringen. Er zeigt mir jeden Tag aufs Neue, wie dankbar ich sein kann, mein Leben mit ihm teilen zu dürfen.
Collage
1. Bild:
Freya und ihr Freund Tom
(Ursprüngliches Bild: Tom Hiddleston und Cobie Smulders)
2. Bild:
Freya möchte unbedingt einmal nach Japan reisen, deshalb ist hier ein Bild von Reisplantagen aus Japan
3. Bild:
Freya auf dem Mohnfeld mit Blumen im Haar
4. Bild:
Ein Füller, weil sie Autorin ist
5. Bild:
Freya
6. Bild:
Masken auf einem Mohnfeld, weil Freya Schauspielerin ist und Mohnblumen liebt
7. Bild:
Ihre Mutter, als sie jünger war
8. Bild:
Mohnkette von ihrer Mutter
9. Bild:
Freya liebt Sonnenaufgänge am Meer
Cover von Freyas Buch "Forever in doubt"
Filmcover von Freyas erstem Film "Winter's Fighter"
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