「Versteigerung」
"Erklären sie mir was das eben war?", fragt Amalie während ich neben ihr stehe und die Menschen die sie begrüßen genaustens betrachte.
Auch wenn hier defintiv keine Gefahr für sie besteht nehme ich meine Arbeit sehr ernst und behandle jeden gleich.
"Wie bitte?"
Sie sieht mich mit einem leicht belustigten Ausdruck in ihren Augen an.
"Ich bin ein guter Menschenkenner. Sie wirkten verkrampft, noch mehr als sonst an diesem Abend. Hat es etwas mit der hübschen jungen Frau zutun, die sie aufgesucht hat?"
Ich ignoriere ihre Neugierde und konzentriere mich auf das wesentliche. Nichts davon was mit Mary und mir los war sollte hier Thema sein - schließlich ist Amalie meine Kundin und keine Freundin.
Als Mary den Saal betritt wirkt sie gefasster als auf dem Balkon. Amalie entgeht nicht, welchen Weg sie einschlägt und prompt schüttelt sie leicht den Kopf als Mary neben Jay stehen bleibt.
"Ich mag diesen Typen nicht. Er ist furchtbar... Arrogant.", murmelt sie und sieht mich von der Seite an. "Sie aber nicht. Sie könnten es sein, ja... Aber sie ziehen es vor den unnahbaren zu spielen."
Was soll das? Analysiert sie mich?
"Ich bin nicht unnahbar. Ich weiß einfach was ich möchte... Und das meiste was die Menschen zu geben haben will ich nicht.", murmle ich genervt.
-
Je weiter der Abend voran schreitet desto lockerer wird die Party Gesellschaft. Aus einer Auktion werden spontan zwei, wobei die zweite eine" besondere Note" erhält - wie Amalie es ausdrückt. Es werden unter anderem Tänze mit einem der Anwesenden versteigert und je länger ich hier bin, desto mehr habe ich die Befürchtung das es in eine Richtung geht, die die meisten womöglich gar nicht kommen sehen. Ich überblicke die Menge die sich rasant verkleinert hat.
Amalie tuschelt mit einer anderen jungen Frau und beide schauen hin und wieder zu mir. Ich ignoriere das, weil ich schlichtweg nichts anderes gewohnt bin. Frauen mögen was sie sehen, wenn sie mich betrachten und das ist nun mal Fakt.
"Okay Mr. Unnahbar. Die Auktion ist bisher ganz nett, aber ich würde das ganze gern noch etwas steigern.", sagt Amalie als sie mich erreicht. "Dafür brauche ich aber ihre spontane Seite, sollten sie so etwas haben. Sie dürfen nicht nein sagen."
Ich ahne böses.
"Wir beginnen damit die Anwesenden die Lust haben zu versteigern. Entweder um mit dem Meistbietenden etwas zu trinken, zu tanzen oder was auch immer. Und sie, Mr. Montgomery, sollen Teil dieser Auktion werden."
Was?
"Sie wollen mich versteigern? Auf keinen Fall."
Ihr Schmollmund wirkt verlockend, trotzdem halte ich Stand... Zumindest solange bis sie regelrecht zu quengeln beginnt.
Mittlerweile hat sich die Nachricht über ihre Idee herum gesprochen und die meisten sind freudiger Erwartung und bereit mit der Versteigerung zu beginnen. Allen voran Jay, der als erstes auf das Podest steigt um sich anzubieten.
Mieser W*chser.
Natürlich bietet er sich an, bei den zahlreich schönen Frauen in diesem Saal. Die ersten Gebote trudeln ein und dann tut Amalie etwas, das mich vollkommen irritiert. Sie bietet den höchsten Betrag.
"Was wird das?", frage ich gereizt. "Ich dachte sie mögen ihn nicht."
Amalie lächelt.
"Oh und das stimmt auch. Sagen wir einfach... Ich habe Pläne. Vertrauen Sie mir, auch wenn es in Ihrem Eispalast dafür kaum Platz gibt, Mr. Montgomery."
Amalie gewinnt das Rennen um Jay.
Keine andere Frau hat derart viel auf diesen Idioten geboten und als Amalie sich auf den Weg zum Podest macht zwinkert sie mir ein letztes Mal zu.
Danach komme ich an die Reihe. Ich fühle mich unwohl dort oben zu stehen und angestarrt zu werden. Gleichzeitig schmeichelt es mich, daß die Gebote Jay's Endresultat bei weitem übersteigen.
Anscheinend sind fast alle hier im Saal bereit eine horrende Summe auszugeben nur um mit mir allein zu sein.
Die Frau mit der Amalie vorhin getuschelt hat bietet ebenfalls mit, sticht damit einige andere aus. Sie ist nicht ganz so hübsch wie die restlichen hier, aber es wird schon erträglich werden. Am Ende gewinnt sie und erntet von der ein oder anderen Dame einen hämischen Blick.
"Bevor wir dieses hübsche Exemplar Mann vom Podest bitten, möchte ich noch etwas sagen. Ich habe geboten, ja. Aber hauptsächlich weil es sich um einen wohltätigen Zweck handelt. Daher übergebe ich meinen Gewinn an... Die hübsche junge Frau dort hinten..", erklärt Amalie's Freundin und zeigt in eine Richtung.
Alle Augen wandern in die Richtung in die sie zeigt, auch meine. Die einzige Frau die etwas abseits und alleine steht ist...
Mary.
Das ist jetzt ein Gott verdammter Scherz, oder?
Ich protestiere, werde aber gekonnt ignoriert. Ich versuche es erneut und bekomme dann die Erklärung das ein Rücktritt nicht möglich sei... Und das ich den Stock in meinem Arsch etwas lockern soll. Allmählich wird mir klar, dass das alles geplant war. Amalie hat Jay ersteigert und alles so gedreht das ich am Ende bei Mary lande.
Als diese auf mich zu kommt starre ich in alle möglichen Richtungen, nur um sie nicht ansehen zu müssen. Sie will etwas sagen, doch ich komme ihr zuvor.
"Na dann. Es ist für einen guten Zweck. Bringen wir es hinter uns."
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