
Das Lager - Teil 5
Leon
Ich schreckte auf, und schaute Aiko genervt an. Gähnend rieb ich mir die Augen. ,, Was ist denn los?", fragte ich während ich mich aufsetzte, und mir durch die Haare wuschelte. Ich schaute mich um. Alle schliefen noch fest, aber draußen wurde es langsam hell.
Aiko
,,Frühstück machen. Sag am besten den Jungs Bescheid.", sagte ich nur und drehte mich auf dem Absatz um. Ich ging ins Zelt nebenan, in dem Akari und Mai schliefen. Ich überlegte noch kurz, dann rüttelte ich Mai leicht am Arm. ,, Wir machen jetzt Frühstück, hast du Lust mitzuhelfen?", fragte ich vorsichtig.
Unerwarteterweise strahlte sie mich an:,, Sehr gerne.", lächelte sie, und warf eilig ihre Decke zurück. ,, Mama lassen wir besser noch etwas schlafen.", flüsterte sie mir zu, und wir verließen das Zelt. Ich hätte jetzt so gerne eine Dusche genommen. Seit dem ich schweißgebadet aufgewacht war, fühlte ich mich eklig. Aber es half ja nichts, da musste ich jetzt durch.
Leon
Ich raffte mich auf, und schleppte mich zu Daikis und Isamus Liegen, die nebeneinander standen. Mir kam etwas Bescheuertes in den Sinn. Isamu schnarchte leise und lag eingekringelt in Daikis Richtung.
Ich schlich zwischen die Liegen. Daiki drehte sich zur Seite und sein Gesicht lag zu Isamu gedreht. Ich grinste, und hockte mich auf die Höhe der Betten, und zog den beiden an der Wange.
Als die beiden hochschreckten, ließ ich sie gar nicht erst zu Wort kommen, und flüsterte:"Psssst. Frühstück machen." "Jaja.", fauchte Daiki mich an. Isamu stand wortlos auf, und verließ das Zelt mit einem wütenden Gesichtsausdruck.
Daiki und ich folgten ihm kurz darauf. Die frische Luft tat gut und machte mich erst richtig wach. Ich atmete ein weiteres mal tief ein und streckte mich.
Aiko
Mai und ich hatten das Zelt gerade verlassen, als ich Sayukis Stimme hinter mir hörte:,, Wartet auf mich. Ich komme mit." Ich ging weiter ohne meinen Schritt zu verlangsamen. Das Mädchen ging mir auf die Nerven, auch wenn ich sie nicht mal einen ganzen Tag kannte. Mai dagegen ließ sich etwas zurückfallen.
,,Hat sie mich nicht gehört?", hörte ich hinter mir. ,,Ich hab dich gehört, aber wir sollten uns beeilen.", sagte ich trocken, ohne mich umzudrehen. Mai und Sayuki schlossen zu mir auf.
Sayuki legte freundschaftlich einen Arm um mich:,,Na wie hast du geschlafen Süße? Saßt du noch lange am Feuer?", fragte sie mich, als wären wir dicke Freundinnen. Hatte ich etwas verpasst? Wahrscheinlich wollte sie mich nur über Leon aushorchen. Und ich sollte recht behalten:,,Hast du noch mit ihm geredet?", wollte sie gespielt beiläufig wissen.
,,Mit wem?", fragte ich, obwohl ich natürlich wusste wen sie meinte. ,,Mit Leon. Er saß doch auch noch am Feuer." Wir waren mittlerweile fast am Truck angekommen. Ich zuckte nur mit den Schultern, sie nahm ihren Arm von mir und stellte sich mir in den Weg.
,,Ich hab das Gefühl, du kannst mich nicht wirklich leiden.", sie stemmte die Arme in die Hüften. Ihre fuchsfarbenen Haare wehten im Wind. Ihr T-shirt war schon wieder viel zu weit ausgeschnitten, aber sie war diesmal fast ungeschminkt, nur ihre Wimpern hatte sie anscheinend noch hastig getuscht. Ich musste leider zugeben, dass sie ohne das übertriebene Make up tatsächlich noch hübscher aussah.
,,Kann schon sein. Du wirkst für mich einfach falsch, und damit bist du für mich unter meinem Niveau.", sagte ich nüchtern. ,,Kannst du mir jetzt bitte aus dem Weg gehen. Wir müssen das Frühstück vorbereiten."
Auf ihrer Stirn trat eine Sehne hervor:,, Was hast du gesagt?!", ihr eines Auge zuckte wild. ,,Du sollst mir aus dem Weg gehen." Ich wollte an ihr vorbei gehen, aber sie hielt mich an meiner Schulter zurück. Mai mischte sich ein:,,Was soll das Aiko? Entschuldige dich lieber bei Sayuki." Ich sah zu Mai und schüttelte den Kopf. ,,Ich habe keinen Grund dazu. Ich bin nur ehrlich.", dann sah ich wieder zu Sayuki, deren Gesichtszüge mehr als angespannt wirkten.
Ich verstand die Situation nicht. Sie hatte mich doch gefragt. ,,Können wir jetzt endlich zum Truck gehen?", ich sah sie genervt an, das brachte wohl das Fass zum überlaufen. Sie holte mit der flachen Hand aus und schlug zu.
Ich hatte ihren Schlag nicht kommen sehen, und biss mir bei dem Schlag aus Versehen auf die Lippen. Meine Wangen brannten und ich schmeckte Blut. Mit zitternden Fingern hielt ich meine Wange. Ungläubig sah ich zu Sayuki auf, die etwa einen halben Kopf größer war als ich.
,,Was soll das?", fragte ich und merkte wie mir etwas Blut das Kinn hinab lief.,,Wenn du das Fragen musst, bist du unter meinem Niveau!", sie stapfte wütend Richtung Truck.
Leon
Mit den Händen in den Hosentasche schlenderten wir hinter Aiko, Sayuki und Mai her. Meine Gedanken drifteten ab und ich blickte zu Boden, während ich im Hintergrund wahrnahm, wie Aiko und Sayuki diskutierten. Ein lautes Klatschen riss mich aus meinen Gedanken.
"Die saß.", prustete Daiki. Ich schaute hoch, und beobachtete wie Sayuki zum Truck stapfte. Aiko blutete. Etwas schneller ging ich auf Aiko zu. Mir war nicht ganz klar was passiert war. Ich legte meine Hand auf ihre Schulter. Bevor ich etwas sagen konnte, stieß Aiko meine Hand weg und verschränkte ihre Arme.
"Kümmer dich lieber um Sayuki, ich glaub die hat sie nicht mehr alle.", fuhr sie mich an. Mai und Aiko gingen weiter, und ließen mich stehen. Daiki und Isamu traten neben mich. "Verkackt.", trällerte Daiki und schlenderte weiter. "Tsss.", zischte ich und ging neben Isamu zum Truck.
Kurz bevor wir ihn erreichten, kam mir Sayuki mit einem Sack Reis entgegen. Ihr genervter Gesichtsausdruck verflog, als sie mich sah. Ich schaute zu Daiki und verdrehte die Augen. Der wiederum machte mit seinen Augenbrauen zweideutige Anspielungen. Ich pustete.
"Leon!", rief mir Sayuki voller Freude entgegen," Hast du gut geschlafen? Was möchtest du essen? Ich koche es gerne für dich." "Ist schon gut, ich kann das selber.", lehnte ich ab. Das war eine glatte Lüge, ich war ein miserabler Koch. Wenn es gehen würde, würde selbst Wasser bei mir anbrennen. Ich schnaufte niedergeschlagen.
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