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Um mich herum war nichts als Stille. Mein Körper schmerzte und so sehr ich mich auch bemühte, ich konnte mich keinen Zentimeter bewegen. Für einen kurzen Moment wusste ich nicht mehr wer ich war, wo ich war oder wie ich in dieser Situation gelandet bin. Ich spürte die Kieselsteine, die sich in meinen Rücken bohrten, als würde ich schon eine Ewigkeit auf dem schmutzigen Boden liegen. Die Kälte hatte sich inzwischen in meinen Knochen verankert, sodass ich meine Zweifel daran hatte, sie jemals wieder abschütteln zu können. Meine Augen brannten, als hätte ich stundenlang geweint, doch ich konnte mich nicht erinnern. Ich konnte mich an nichts erinnern. Es war, als sei ich in eine Blase gefallen, in der ich nichts weiter tat, als zu existieren. Ich konnte nicht hören, ich konnte nicht sprechen, nicht reden, mich nicht bewegen, nur den Schmerz fühlen und die bestialische Kälte. So hatte ich mir den Tod nicht vorgestellt. Ich dachte immer, ich würde friedlich einschlafen und all das leid wäre mit einem Schlag vorbei. Pure glückselig würden mich empfangen und ich wäre glücklicher als je zuvor in meinem Leben. Aber es schmerzte. Es schmerzte so sehr. Mein Herz fühlte sich an, als wäre es in Stücke zerrissen wurden. Das könnte nicht der Tod sein. Es wäre nicht fair, wäre der Tod noch schlimmer als das Leben. Hab ich nicht genug gelitten?

Ja, ich erinnere mich, dass ich sehr viel gelitten hatte und das ich noch immer in Gefahr war. Aber es war alles so verschwommen. So wirr. So weit weg.

Das Rauschen des Windes durch das Blätterdach der Bäume, riss mich aus meiner Starre und war auf einmal so ohrenbetäubend laut, dass ich zusammenzuckte. Schritte waren entfernt zuhören, wie sie über Schotter liefen und sich wieder entfernten. Und plötzlich nahm ich meine Umgebung war. Ich lag auf dem Boden, der Wind fegte über meinen für späten Herbst nur spärlich bekleideten Körper hinweg, versteckt hinter einem Müllcontainer. Wie auf der Flucht.

Und wie, als wäre ich grade erst aufgewacht, lichtete sich der Nebel und alles brach über mir zusammen.

Der Verrat, die Schüsse, mein Vater. Zentimeter für Zentimeter hob ich meine Hände ins Blickfeld. Sie waren mit Blut besprenkelt. Seinem Blut. Meine Schreie, als die Leiche des Mannes, der mich großgezogen hatte, gegen mich prallte. Ich wollte weinen, schreien, ihn an mich ziehen, doch ich wusste, der nächste Schuss würde mir gelten.

Ich erinnere mich nicht, wie ich entkommen war, nicht an meine Flucht oder wie ich hier gelandet bin, doch ich wusste, was zu tun war. Mein Vater, so sehr ich ihn auch liebte, war ein Krimineller und so hatte er mir schon von klein auf eine Adresse eingebläut.

„Wenn mir je etwas zustoßen sollte, geh zu dieser Adresse. Der Eigentümer ist die einzige Person, dem ich dich anvertrauen kann, mein Liebling. Er wird dir Schutz und Arbeit gewähren. Und du wirst leben."

Ich würde leben. Leben. Ich wollte leben! Mein Kopf dröhnte. Ich wusste nicht, wie lange ich hier lag, aber es grenzte an einem Wunder, dass mich niemand gefunden hatte. Doch mir blieb keine Zeit darüber nachzudenken. Ich richtete mich auf und sofort wurde mir wieder schwindelig. Ich musste mir den Kopf gestoßen haben.

Als die Katastrophe passierte, handelte ich intuitiv. Ich klammerte mich an die Hoffnung, leben zu können und ich hatte es geschafft zu entkommen.

Mein Vater hatte dieses Glück nicht und sofort sammelten sich wieder Tränen in meinen Augen, aber es war nicht der richtige Moment um zu Trauern. Ich musste zu diesem Mann.

Vorsichtig tastete ich meine Taschen ab, darauf bedacht keine zu schnellen Bewegungen zu machen und tatsächlich entdeckte ich mein altes Klapphandy in der Tasche meiner Jeansjacke. Ich trug es stets bei mir, denn im Notfall war es sicherer als mein Smartphone. Die Simkarte lief weder auf mich noch meinen Familiennamen, sondern auf eine Person, die irgendwo anders lebte und dessen Daten mein Vater vor langer Zeit geraubt hatte. So wie die Daten unzähliger anderer. Datenklau war wichtig in diesem Geschäft. Seine eigene Identität musste geschützt werden.

Es waren keine Kontakte gespeichert, ich kannte alle wichtigen Nummern und Adressen auswendig. Alle Dinge, die das Leben schützten waren wichtig. Niemand würde es so schnell auf mich beziehen können.

Das Handy spiegelte meine Erscheinung im kleinen Display. Ich sah furchtbar aus. Blut war mir übers Gesicht gelaufen. Vermutlich hatte ich mir eine Platzwunde zugezogen. Vorsichtig stand ich auf, aber ich war unschlüssig, was nun zu tun war. Klar war nur, ich bräuchte ein Auto und da ich keins hatte, blieb mir nichts anderes übrig als mir ein Taxi zu rufen. Ich wusste nicht, wie viel unsere Angreifer wussten, doch es erschien mir nicht sicher ihn anzurufen. Spätestens wenn er wen schicken würde, falls er das überhaupt tun würde, könnte es gefährlich werden. Auch für ihn beziehungsweise seine Lakaien. Ich wusste zwar tief im Herzen, dass dieser Moment eines Tages kommen würde, aber ich hatte mir immer gewünscht, dass es doch nicht passieren würde.

Vorsichtig wischte ich mir mit dem Ärmel übers Gesicht, setzte meine Kapuze auf, versuchte dann mit meinen Haaren des Rest zu überdecken und steckte die Hände tief in meine Jackentasche. Besser als nichts.

Erst dann trat ich vorsichtig aus der Gasse und wusste sofort wo ich war. Beinahe wären mir wieder Tränen in die Augen gestiegen, doch ich riss mich zusammen. Ich war in einer eher ruhigen Gegend, doch nicht unweit von hier, befand sich eine Taxizentrale. Diese Stadt war meine Heimat und auch wenn ich mein Zuhause nie viel verließ, kannte ich doch die ganze Stadt auswendig. Papa hat mich stets dazu aufgefordert. Es sei wichtig, seine Umgebung zu kennen. Nur dann könnte man sich in schwierigen Situationen zurecht finden und diese meistern. Ansonsten wäre man verloren.

Der Ort an den ich musste lag mindestens drei Stunden entfernt, doch ich trug immer alles wichtige bei mir. Zwar würde es Spuren hinterlassen mit meiner Karte zuzahlen, doch mir blieb nichts anderes übrig.

Wenige Minuten später betrat ich das Gebäude und kurz darauf saß ich in einem Wagen. Als ich die Adresse genannt hatte, erntete ich zwar schiefe Blicke, doch wie immer behielten sie ihre Meinung für sich. Genauso zu meinem ramponierten Aussehen.

Als ich mich in dem weichen Sitz zurücklehnte, entspannte sich mein Körper augenblicklich. Zwar befand ich mich noch in Gefahr, aber ich war zu erschöpft, um daran zu denken. Würden sie mich jetzt finden, könnte ich sowieso nichts tun. Tief im inneren wusste ich aber, dass ich nicht ihre höchste Priorität hatte. Klar, Tod wäre ich am besten und doch gab es wichtigere Dinge, um die sie sich kümmern mussten noch Papas Tod. Ich war alleine in dieser Welt, hatte kein eigenes Geld, keine Erfahrung in der Branche meines Vaters, war zu jung und eine Frau. Sie mussten sich keine Sorgen machen, dass ich versuchen würde sein Imperium zurück zu erhalten und seinen Tod zu rächen, denn ich hatte in dieser Welt nichts zu sagen gehabt. Vaters Anhänger waren entweder so Tod wie er oder hatten bereits die Seiten gewechselt. Ich war nichts weiter als ein Accessoire, was hübsch auszusehen hat und den Mund hielt. Das waren Frauen für diese Art von Männern. Vermutlich würden sie einfach denken, dass ich früher oder später auf der Straße sterben würde, da irgendwann kein Geld mehr auf meiner Karte wäre. Oder sie würden mich dadurch finden und einfach umbringen. Ich war kein Dorn im Auge für sie, höchstens ein kleiner Stein im Schuh, der zwar nervte, aber dessen Entfernung nicht unbedingt nötig war.

Mit diesen Gedanken, atmete ich tief durch, schloss die Augen und fiel in einen ruhelosen Schlaf.

Das Gesicht meines Vaters geisterte durch meine Träume, sein Tod, das viele Blut und das Gesicht seines Mörders. Ein Gesicht, so furchtbar, dass ich es wohl niemals vergessen könnte. Dann änderte sich der Traum, zu dem Mann, zu den ich gehen sollte. Ein Mann, den ich nicht kannte, nichts über ihn wusste und den ich noch nie gesehen hatte. Ein Mann, der ebenso grausam sein musste, wie es mein Vater war, wenn auch nie zu mir. Dann war um mich herum nur noch Dunkelheit und ich spürte nichts mehr, außer die Trauer und den tiefen Schmerz, der für immer eine Wunde in meinem Herzen hinterlassen würde.

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