
Kapitel 10
Die Vögel sangen, als Jadora in den Parkweg einbog und sich ihre Playlist am Handy aufrief. Wo sollte sie hin? Leute redeten, Hunde bellten und ein Flugzeug flog über ihr hinweg. Alles schien bester Laune zu sein, nur sie nicht. Sie hatte überlegt, zu Fleur zu gehen, hatte es aber dann verworfen.
Jadora ging ein bisschen herum und saß sich auf eine der vielen Bänke. So viel hatte sich in der letzten Zeit verändert.
Ja musste etwas über Schattenjäger herausfinden und wo ging das besser, als in der Bibliothek? Aber..gab es denn wirklich Bücher über Magie..? Sie rannte los. Bald kam Ja an einem alten Haus an. Die Bibilothek.
Sie stieß die Tür auf: "Hallo!" Die Frau nickte ihr kurz zu und sie saß sich in die Leseecke. Es gab ein riesiges Sofas und ein paar Stühle. Ja ließ sich auf einen der Stühle gleiten und fuhr über das abgenutzte Leder. Es war rot und hatte schon einige Flecken darauf.
Wo fand sie nun, nach was sie suchte? In der Fantasyabteilung? Nee, da waren ja nur Romane, die sich ein paar Menschen ausgedacht hatten. "Kann ich dir helfen?", fragte ein Mann freundlich. "Ja, alo ich suche ein Buch über..Schattenjäger", meinte sie und wusste, wie bescheuert das klingen musste. Sie war 15, keine 10 mehr. Das dachte er sich vermutlich auch, denn er musterte sie.
"Ah. Da bist du bei uns genau richtig!" Er zog ein Buch aus dem Regal und legte es vor Jadora hin. Die lächelte und schlug das Buch auf.
Es war wie zu ihrem Erwarten- ein Fantasybuch. Klar, Fantasy gab es ja nicht, normalerweise! Trotzdem suchte sie den Artikel von Schattenjäger und wurde fündig: Kalt, herzlos, unsere Schattenjäger von Elase. Elase? Wo war denn das bitte?
Die erbittersten Gegner der Schatten. Mit ihren Blitzen löschen sie ganze Gruppen aus, unsichtbar wie die Dunkelheit selbst. Lautlos, geschickt. Keiner hört sie kommen..Jadora lief ein Schauer über den Rücken. "Das bin ich", nuschelte sie leise. Und es stimmte auch zum Teil. In ihrem Traum hatte Fleur Blitze gehabt und am Schwimmbad war der Busch auch durch einen Blitz versegt worden.
Ja stand auf und ging zur Kasse: "Könnte ich das bitte ausleihen?" "Schattenjäger von Elase?"; fragte die Frau. Sie nickte. Kurze Zeit später war sie wieder auf dem Weg ins Krankenhaus, unter ihrem Arm klemmte das Buch.
~ ~ ~ ~
"Wie? Meine Tante ist aus dem Krankenhaus..geflohen?! Das kann ich mir nicht vorstellen!" Jadora konnte es nicht fassen und raufte sich die Haare. Die Krankenschwester zuckte mit den Schultern: "Es tut mir leid, aber sie ist wirklich nicht hier. Sie ist einfach weg." Fleur würde nicht einfach so abhauen, nein, nein, nein!
"Man, machen Sie doch mal ihren Job!", regte sich das Mädchen auf und machte sauer am Gang kehrt. Nur weil manche Menschen ihre Arbeit nicht richtig erledigten, musste sie jetzt ihre Tante suchen gehen. Wie nett! Wenn sie Fleur wäre, wo würde sie dann hingehen? Sie ist nicht abgehauen, sie ist entführt worden!
Jadora bremste aus vollem Lauf ab. Woher kam diese Stimme? Aber Ja wusste, das die Stimme recht hatte. Sie spürte es ganz tief in sich drinnen. Dann fand sie auf den Boden eine schwarze Feder. So viel wusste sie bereits, dass das das Zeichen der Schatten war. Ihr wurde eiskalt.
"Was ist das denn? Eine Drohung? Müssen wir die Polizei rufen?" Aufgebrachte Rufe drangen zu ihr herüber. Jadora ging auf das Krankenhauspersonal zu: "Hey, was ist los?" "Wir haben eine Drohung bekommen", piepste ein junges Mädchen. Es war wohl gerade in der Ausbildung und noch sehr schüchtern. Eine Krankenschwester warf ihr böse Blicke zu. Ja las den Zettel: Wir haben sie, stell dich uns und sie wird frei kommen. Jadora zögerte keine Sekunde und rannte los.
Sie wusste zwar nicht wohin, aber ihr Instink würde es ihr sicher schon sagen. Sie hatte recht gehabt, Fleur hatte das Krankenhaus nicht freiwillig verlassen. Aber konnte man hier einfach so ein und aus gehen wie man Lust hatte? Da würde sich Ja später noch darum kümmern.
Jadora hatte sich getäuscht, ihr Gefühl ließ sie im Stich. Ja irrte durch die Straßen und suchte nach den Schatten, hörte auf die kleinsten Geräusche. Inzwischen ratterte ihr Gehrin auf und ab. Warum wollten sie, dass sie sich stellte? War sie etwas Besonderes? Aber vielleicht war es ja auch ihr Dad..aber kaum hatte sie das gedacht, verwarf sie es auch wieder. Das konnte es ja nicht sein!
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