8. Der Zusammemstoß
Geschmeidig setzte das ETA-Shuttle auf die uns zugewiesene Landeplattform auf. Immerhin war mindestens die Landevorrichtung unbeschadet, denn sie funktionierte einwandfrei.
Obi-Wan lehnte sich neben mir in seinen Sitz zurück während ich die Systeme runter fuhr. Wenn alles glatt lief, dann könnte das Hafenpersonal Überprüfung und Reparatur des Schiffs übernehmen. Wir brauchten jetzt unbedingt eine Pause.
"Da kommt wer", sagte Obi-Wan unruhig.
Ich zuckte mit den Schultern, meinen Blick weiter auf die letzten noch laufenden Bildschirme gerichtet.
"Spürst du das?", fragte mein ehemaliger Meister.
Ich sah zu ihm rüber. Er hatte sich aufgerichtet und beobachtet durch die Fensterfront das Dock.
Jetzt reizte es mich auch, sodass ich mit der Macht nach vorne tastete. Tatsächlich, zwei von den sechs auf uns zukommenden Personen mussten Machtnutzer sein. Ich spürte sie deutlich.
"Sind Jedi hier draußen stationiert?", fragte ich.
Obi-Wan, der inzwischen immer häufiger dem Jedi-Rat beiwohnte, schüttelte den Kopf.
"Ich bin mir sicher, dass dem nicht so ist, aber diese Präsenzen - sie fühlen sich so bekannt an."
"Das spüre ich auch, doch diese Gesichter kommen mir fremd vor, obwohl-" Ich hielt inne, denn laut zu sagen, dass aus der Ferne die eine Gestalt mich an Padmé erinnerte wäre töricht gewesen.
"Sehen wir uns das Begrüßungskomitee aus der Nähe an, dann werden wir bestimmt mehr erfahren."
So stand mein Begleiter auf und ich folgte ihm aus dem Schiff, die Rampe hinunter und etwa bis zur Hälfte der Landeplattform.
Als wir stehen blieben fanden wir uns fünf Menschen, darunter eine Frau und vier Männer, sowie einem Wookie gegenüber. Manche von ihnen waren bewaffnet, doch sie schienen friedlicher Absicht.
Um zu verbergen, dass wir Jedi sind, war es jetzt ohnehin schon zu spät.
"Wilkommen auf Bespin", begrüßte uns ein gut gekleideter Mann mit einem Oberlippenbart, "mein Name ist Lando Calrissian. Ich bin der Administrator dieser Stadt." Er lächelte freundlich, doch ich spürte, dass er keine der spürbaren Präsenzen war. Immerhin schienen Jedi hier willkommen.
"Vielen Dank für die freundliche Begrüßung, dies ist wahrhaftig ein außergewöhnlicher Ort", sagte Obi-Wan in seiner Diplomaten-Kenobi-Stimme.
"Was führt euch her?", fragte ein blauäugiger Blondschopf unverblühmt.
"Notlanden", antwortete ich ebenso frei heraus. Alle Blicke richteten sich auf mich. Das war definitiv die falsche Antwort gewesen, aber manchmal konnte ich meinen Impuls zum Pragmatismus nicht unterdrücken - das ging bei Reperaturen nicht und in Konversationen brachte Höflichkeit genauso wenig Fortschritt.
"Abgesehen davon, dass Euer Schiff noch älter als meine Falcon ist, kommt sie mir ziemlich markelos vor", kommentierte einer der Männer. Er hatte schwarze Haare, Weste und Hose. Sein Gürtel wurde von einem Halfter samt Blaster geschmückt.
"Leider genügt 'ziemlich' in diesem Fall nicht. Wir haben Probleme mit unserem Navigationssystem, insbesondere im Hyperraum." Natürlich löste mein Begleiter die Anspannung diplomatisch auf.
"Meine Leute können das Überprüfen," sagte Lando Calrissian und nickte einem Mann mit externen Implantat am Kopf zu. Dieser ließ uns darauf allein, wahrscheinlich war er Landos Assistent.
Gut, dann standen uns nur noch fünf Personen gegenüber.
Der Wookie wirkte trotz Patronengürtel, der ihm über die hohe Schulter hing, friedlicher als die einzige Frau der Truppe. Sie trug eine Frisur mit gedrehten Zöpfen über den Ohren und mit ihren ausdruckslosen, zugleich passiv-aggressiven Gesichtsausdruck erinnerte sie mich noch mehr an Padmé als aus der Ferne.
Dagegen wirkte der Blondschopf mit seinen freundlichen blauen Augen und der Kapitän der 'Falcon' ganz zugänglich.
Umso mehr überraschte es mich, als die Frau das Wort ergriff.
"Sie scheinen hier gestrandet zu sein, darf ich Sie zu einem Essen einladen? Mein Name ist übrigens Leia Organa, dann müssen Sie mich nicht weiter so fragend anstarren, wer sind Sie überhaupt?", fragte sie an mich gewand.
"Mein Name ist Sky-", da unterbrach mich Obi-Wan.
"Ben Kenobi, sehr erfreut, das ist mein Pilot Sky", stellte er uns vor. Hatten diese Menschen unsere traditionelle Jedikutte noch nicht erkannt? Waren ihnen die Lichtschwerter nicht aufgefallen und konnten wir wirklich lügen?
"Ich bin Han Solo, wie gesagt Kapitän der Millennium Falcon und das hier", er deutete auf den Wookie, "ist Chewbacca, mein Copilot." Daraufhin brüllte Chewbacca bestätigend.
"Mein Name ist Luke Skywalker", meinte der Blondschopf und schüttelte uns als einziger die Hände, wobei er Obi-Wan seltsam lange begutachtete.
Skywalker, das bedeutete ich war zum ersten Mal in meinem Leben einem Namensvetter begegnet. Auch meinem ehemaligen Meister schien das aufzufallen, so genau musterte er Luke wie dieser ihn selbst.
Wir stand alle ruhig auf der Plattform, um uns herum pfiff ein steifer Wind. Die beiden sahen sich neben mir so merkwürdig an als würden sie ein Forschungsobjekt untersuchen.
Viele Fragen huschten durch meinen Kopf, aber diese Szene überstieg alles. Die Macht war deutlich mit diesem Luke und der verschlossenen Leia.
Ich musste diesen seltsam Augenblick einfach beenden, ein inneres Unwohlsein drängte mich dazu.
"Organa, dann sind Sie wahrscheinlich von Alderaan und eventuell mit einem berüchtigten Politiker verwand?", fragte ich also in die Stille hinein Leia gerichtet.
"Ja, so ist es und obwohl Bespin sehr schön ist, vermisse ich meinen Heimatplaneten doch sehr. Gehen wir doch hinein und vertiefen dieses Gespräch ohne uns von der nächsten Böhe umpusten zu lassen", schlug sie vor. Ich nickte, dankbar, dass sie auf meine Vorlage geschickt eingegangen war. Dann führte Calrissian und über die Docks ins innere der Wolkenstadt.
Während wir durch weiße Gänge liefen und Obi-Wan damit beschäftigt war, den Rücken von Luke Skywalker zu fixieren, beobachtete ich Han Solo und Leia Organa.
Sie war neben ihrer sympathischen Art definitiv neben Luke die zweite Präsenz, die wir gespürt hatten. Allerdings war es nicht sehr offensichtlich, eher verborgen.
Luke trug eine Mischung aus schwarzer Uniform und Jedi-Kutte wie ich sie trug.
Leia hingegen ein weißes Kleid, welches sich kaum von den Wänden abzeichnete.
Ein weiterer Unterschied der beiden war ihre Art: Luke schien friedlicher, optimistischer, ruhiger Natur, aber Leia redete ununterbrochen angeregt mit Han, stieß ihm mit ihrem Ellenbogen und bat Chewbacca dann um Bestätigung ihrer Position (welche der von Solo immer wiedersprach).
Trotzdem lag zwischen den beiden eine Spannung von romantischer Art, obwohl Leia auch Luke auf sehr vertraute Weise behandelte. Ich war verwirrt, doch mein grummelnder Magen ließ das Essen zu meinem primären Gedanken werden.
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