4. Eine Bilderbuchlandung
Schon wenige Augenblicke später stellte sich die geplante Landung durch weitere Probleme als schwieriger denn gedacht raus. Dem Anschein nach hatten zwei eng beieinander liegende Löcher im Tank dazu geführt, dass aufgrund der hohen Geschwindigkeit sich ein schwer übersehbares Stück aus dem pervorierten Tank hinaus riss und die beiden kleinen Löcher zu einem beachtilich Großen paarten. Sofort musste auf den reserve Tank umgestiegen werden. Der restliche, ursprünglich Tank fing durch die Geschwindigkeit und die Atmosphäre Feuer.
Beherzt löste Tuckston sich aus seiner andächtigen Starre, die er kurz eingenommen hatte und sprang überraschend schwungvoll zu den Soldaten in den Graben. Wie ein verirrtes Kind in einer großen Menschenmenge drehte er sich einmal um die eigene Achse, bis er einen der Klone von seinem Platz stieß.
"Weg da, ich übernehme die Schubdrüsen jetzt selbst!" Ungefähr so verdattert wie ich selbst sah der nun Arbeitslose in die beschäftigte Runde. Mir gefiel währenddessen dieser Blondschopf immer besser.
"Gute Idee", folgerte ich und sprang ebenfalls in den Graben.
"Ich übernehme das Steuer." Der entsprechende Klon machte mir Platz. Anscheindend kam ich heute doch noch zum Zug - auch, wenn mir schneidige Jäger lieber waren als diese klobigen Großkampfschiffe beziehungsweise Transporter.
"Aber, General, können Sie ein solches Schiff überhaupt fliegen? Es ist mit Verlaub nicht so wendig wie Ihr Sternenjäger", gab uns der ehemalige Steuermann zu bedenken.
"Keine Sorge Commander, ich kann alles fliegen. Von Podrenner bis Großkampfschiff ist das kein Problem - sofern das gute Schiff hier noch lange genug zusammen hält."
"Sollte ich wissen, was ein Podrenner ist?", fragte Tucston unsicher, aber dennoch vollkommen auf seine Aufgabe fokussiert.
"Ein Podrenner ist-", begann ich zu erklären, wurde jedoch sogleich unterbrochen. Ein schrilles Arlarmsignal begleitet von roten Warnleuchten erfüllte plötzlich die Brücke.
"Commander, was hat das zu bedeuten?", fragte der Blondschopf neben mir. Ein Klon hinter uns begann eifrig auf seinen Tastaturen zu tippen.
"Nicht gut", murmelte er immer wieder. Der Steuermann sah ihm über die Schulter.
"Verflixt! Beim Eintreten in die Atmosphäre von Corellia hat sich der restliche Treistoff im durchlocherten Tank entzündet. Jetzt brennen wir. Immerhin ist was auch immer die Löcher da rein gefressen hat jetzt gegrillt."
Um mich zu beruhigen schloss ich für einen tiefen Atemzug die Augen. Konzentriere dich, Anakin, besinne dich auf das Essentielle. Dann wusste ich wieder, was zu tun war.
"Öffnet alle Klappen und fahrt alle Landestützen aus, damt wir diesen schweren Kreuzer verlangsamen. Irgendwann und irgenwie werden landen, aber noch sind wir viel zu schnell", gab ich als Befehle aus. Sicher würde das nicht viel bringen, auf der anderen Seite musste man in gewissen Situationen einfach alles versuchen.
"Können wir Last abwerfen?", fragte ich Tucston. Er schaute mich einen Moment verdattert an. Anscheinend überlegte er angestrengt.
"Dieses Schiff wird Naboo niemals erreichen, habe ich Recht?"
"Das Einzige, was dieses Schiff erreichen wird, ist der nächste Schrottplatz", erwiederte ich.
"Mit etwas Glück müsste das gelingen", murmelte er vor sich hin.
"Kommander, werfen Sie die Gütertanks über Bord. Durch den Durastahlanteil der Container müssten sie den Aufprall überstehen und könnten auf anderem Weg noch zu ihrem Ziel gelangen, anstatt mit uns in Flammen aufzugehen."
"Verstanden, Sir", bestätigte einer der Klonsoldaten. Trotzdem wirkte der Kapitän dieses Schiffs nicht zufrieden.
"Wir sind weiterhin zu schnell, die Schubdrüsen haben nicht genug Kraft, um uns stärker abzubremsen."
"Lasst sich sämtlicher Treibstoff zu ihnen umleiten?", fragte ich.
"Ich d-denke schon", erwiederte der Blondschopf und windmete sich einem weiteren Kontrollfeld.
Plötzlich durchfuhr ein kräftiger Ruck das gesamte Schiff, sodass alle uns schwanken kamen. Augenblicklich verlangsamte sich der Kreutzer. Ich gewann die komplette Steuerung zurück. Mit etwas Mühe ließ sich das Schiff wieder in eine annährend horizontale Position ziehen und in einen gemäßigten Landeanflug führen. Für meinen Geschmack waren wir allerdings immer noch zu schnell.
"Na also, jetzt brennen wir nur noch", meinte Tucston erleichtert. Wieso hatte ich momentan nicht diesen Optimismus, sondern fühlte mich so beunruhigt wie Obi-Wan immer tat.
Urplötzlich spürte ich große Angst. Sie war so präsent, dass die Person, die sie fühlte auf diesem Schiff sein musste. Das konnte nicht gut sein. Schon erreichte eine Nachrricht die Brücke.
"Sir, der Brand ist beim Umstellen auf die Schubdrüsen auf den Reservetank übergegriffen. Uns geht jede Sekunde der Treibstoff aus." Sobald der Klon ausgesprochen hatte durchfuhr das gesamte Schiff ein weiterer Ruck. Die Schubdrüsen fielen abrupt aus.
"Ich habe keine Kontrolle mehr über das Schiff!" Ich fluchte und ließ das Steuer los.
"Ich ebensowenig, wir stürzen ab!" Verzweifelt drückte Tucston wahllos auf irgendwelche Knöpfe.
"Kommander, wie weit haben wir noch zum Boden?", fragte ich, weil die Systeme vor meiner Nase gar nichts mehr anzeigten. Außerdem konnte man aus dem Graben nicht durch das Panoramafenster der Brücke gucken, sofern man nicht die Größe eines stehenden, ausgewachsenen Wookies besaß.
"Wir setzten in wenigen Minuten auf der Oberfläche auf", antwortete der Mann.
"Versuchen Sie das Steuer auf analog umzustellen, dazu müssen sie die Notverriegelung lösen, dann werden wir landen, irgendwie."
Ohne etwas zu sagen gab der Admiral seinen Posten auf und machte sich auf zur Fensterfront. Sobald er einen Blick hinaus gewagt hatte, umklammerte er beidhändig den nächst besten Punkt zum Festhalten.
"Keine Landemöglichkeit", teilte er mir über die Schulter mit, "nur Wald, überall Wald."
"Dann werden wir uns eine eigene Landebahn schaffen müssen. Die Bäume sollten uns ein wenig bremsen, haltet Euch alle vom Fenster fern", folgerte ich. Da erleuchteten wieder die Steuerinstrumente.
"Sir, Sie können jetzt wieder manövrieren", kam eine der identischen Klonstimmen von hinten. Jedoch musste ich schnell feststellen, dass die Lenkung schwerfällig ging und kaum etwas bewirkte. Ich kam ins Schwitzen.
"Alle runter, wir setzen auf!" Schrie Tucston durch den Raum, sprang zurück in den Graben und duckte sich.
Das grobe Aufkommen auf den war gewaltsam. Erst durchfuhr ein heftiger Stoß das Schiff, der alles Lose durch die Luft schleuderte. Dann wurden wir alle nach hinten gedrückt, während das Schiff schwer ruckelnd über die Oberfläche Corellias schlitterte. Immer wieder krachten Bäume gegen die großen Frontscheiben, aber mehr als Dreck und Geäst ließen sie nicht zurück. Die Scheiben hielten.
Das dies am Deflektorschild lag, bezweiflte ich, da dieser laut den Arlamleuchten beim Aufprall ausgefallen sein musste.
Langsam verringerte sich unsere Geschwindigkeit, bis das Wrack, in dem wir uns panisch zusammengekauert hatten, mit einem letzten Ruck zum stehen kam.
Ich blickte zu Tucston hinüber. Er zitterte am ganzen Leib als würde ihn ein Nexus gegenüberstehen.
"Eine Bilderbuchlandung", kommentierte ich schmunzelnd.
Ich hoffe ihr habt auch alle sicheren Boden unter den Füßen, vielleicht schaffe ich es, dass jeden Monat ein Kapitel erscheint...
Sind unter euch auch CLONE WARS Liebendene, die die Obi-Wan Serie so feiern wie ich?
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