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Kaum zu glauben, was alles schon alleine am ersten Tag meiner Sozialwochen passierte.
Umso erleichterter war ich, als ich zuhause ankam und meine Eltern wie immer nicht da waren.
Es war fünf Uhr Nachmittags und mit einer Kippe in dem Mund klapperte ich die gesamten Regale ab, um irgendetwas essbares zu finden.
Ich stieß schließlich irgendwann auf eine abgelaufene Raviolidose, doch bevor ich nichts aß, aß ich lieber das.
Meine Eltern hatten so gut wie nie etwas zum Essen zuhause, da sie immer in irgendwelche Restaurants waren, so wie vermutlich in diesem Momemt auch.
Ich öffnete die Dose, sah mir das Gericht an und war mich sicher, dass man es noch essen konnte. Es schmeckte auch ganz normal und während ich die gefüllten Nudeltaschen in meinen Mund steckte, checkte ich mein Handy oder versuchte ich es zumindest, denn mein Display war schon ein klein wenig kaputt.
Schreiben tat mir aber sowieso niemand außer Yoongi und Hoseok aber diese Nachrichten waren eher unwichtig.
Ich legte mein Handy also wieder zur Seite und sah aus dem Fenster meines Stockwerks.
Die Bilder des heutigen Tages blitzen wieder in meinem Gedächtnis auf und mein Blick wandte sich zu meinem Teller.
Wieso Junho wohl nie Hunger hatte?
Er war völlig anders als die anderen Kinder. Er hatte durchaus Anstand und war höflich, obwohl er erst sechs Jahre alt war.
Aber er hatte trübe Augen, die eine Gesichte erzählten, ich sie aber nicht lesen konnte.
Mich würde nur zu gerne interessieren, welches Schicksal sich hinter seiner Haustür verbarg.
Ebenfalls war irgendetwas mit seinem Bruder los.
Seine Statur kam mir dabei wieder in den Gedanken und ich bekam regelrecht Gänsehaut.
Er trag oversized Sachen und deshalb erkannte ich es nicht deutlich, dennoch machte er einen sehr mageren Eindruck, auch vom Gesicht her.
Er war blass, hatte rotunterlaufene Augen und trotzdem hatte er etwas an sich, was mir keine Ruhe mehr ließ, genauso wie Junho.
"Verdammt Jungkook... Du hast dich um andere Sachen zu kümmern", schüttelte ich hastig den Kopf, als es zu viele Gedanken wurden und brachte meinen Teller zur Spüle.
Ich wusch diesen selbst ab, denn meine Eltern würden dies niemals tun.
Sie taten allgemein nichts mehr für mich, außer mir hier einen Unterhalt zu bieten.
Seufzend öffnete ich die Tür zu dem Betonbalkon und zündete mir wieder eine Zigarette an.
Während sich allmähnlich die Lichter der Straßenlaternen einschalteten und der Arbeitsverkehr immer mehr wurde, zog ich seelenruhig den Geist durch die Lunge und beobachtete diese Menschen, die sich vor Stress auf den Straßen halb zu Tode laufen.
Diese Welt war für mich nur noch mehr in ein tiefes kuntergraudunkelbunt getaucht.
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