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"Spielen wir Autorennen?".
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Ich wusste nicht, was mich dazu bewegte, aber ich saß auf dem Boden zusammen mit Junho und baute eine Autorennbahn aus Legosteinen auf.
Ich fühlte mich in diesem Moment wieder wie der sechsjährige Jungkook von damals, der auch noch keine Probleme mit Drogen, Alkohol oder der Polizei hatte, sondern einfach nur mit Rennautos spielte.
"Okay, wie lauten die Regeln?", fragte ich und sah zu Junho.
"Es gibt keine Regeln, einfach nur das Auto anstoßen und dann sehen wir, welches länger fährt", meinte er und ich konnte nur lächelnd meine Augen rollen.
Was tat ich hier eigentlich?
"Gut dann auf die Plätze..", fing ich an und holte schon Schwung mit meinem Handgelenk, während ich diese lange Legobahn musterte.
"...fertig..", sprach ich weiter und sah zu Junho, der gespannt auf sein Auto starrte.
"Los!", rief er dann und schon schubsten wir die Spielzeugteile nach vorne, wobei wir beobachteten, welches Auto weiter kam.
Tatächlich schaffte es Junhos und triumphierend sprang er auf.
"Ich hab gewonnen!", hüpfte er glatt herum und mich verwunderte es kurz, wie sehr man sich über so einen eigentlich langweilogen Spielgewinn freuen konnte.
Wir machen also weiter und er hatte das Glück, dass sein Plastikauto anscheinend noch besser in Form war als meines, denn er gewann fast jede Runde, bis die Stimme der Kindergartenleiterin durch den Raum schallte.
"Wer hat Hunger?!".
Sofort rannten die Zwerge zu ihr und wirklich jeder war nun ganz vorne bei der Tür zu dem offensichtlichen Mittagsraum.
Außer einer.
Junho stand immer noch neben mir und schien plötzlich bedrückt.
"Willst du nichts essen?", fragte ich und kurz zögerte er, doch schüttelte dann einfach nur Kopf.
Erst jetzt fiel mir auf, dass der Kleine auch eher schmächtig war, so wie sein besagter Bruder.
Was war den bloß los in dieser Familie?
"Junho, komm", wurde ich wieder aus den Gedanken gerissen, als eine Mitarbeiterin den Jungen zu sich winkte. Er ging zu ihr und während die restlichen Kinder in den Speisesaal gingen, aus dem es schon deutlich nach Essen roch, ging er mit der Dame irgendwo anders hin.
Seltsam.
"Jungkook?", hörte ich nun die Stimme der Leiterin wieder und stand auch endlich vom Boden auf.
"Hm?".
"Du hast jetzt 45 Minuten Pause. Geh raus und kauf dir in der Stadt etwas zu Essen oder so aber rauch bitte bei Gelegenheit nicht", sagte sie mir, doch ich hörte das garnicht mehr, rannte schon halb aus dem Kindergarten und zündete mir auf den Weg zu einer Parkbank eine Zigarette an.
Essen konnte ich mir kaum kaufen, denn ich hatte kein Geld aber auch hatte ich eh keinen Hunger.
Ich schaltete für kurze Zeit meine Gedanken ab und schlenderte weiter durch das ruhige Viertel der Stadt, als ich plötzlich am Schulhof meiner alten Schule stand. Beziehungsweise an der Schule, die mich vor kurzem verwiesen hatte.
Ich wusste garnicht, dass diese so nahe bei dem Kindergarten war.
Aber kaum stand ich dort, wurde ich auch schon bemerkt und das nicht unbedingt von Leuten, die ich mochte.
"Aaahhch Jungkook! Biste jetzt in der Kinderpsychiatrie gelandet oder was trägst du da bitte für Klamotten?".
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