Die Sonne geht wieder unter. Erneut ist ein Tag vergangen. Wie viel Uhr es ist, weiß ich trotzdem nicht. Wie lange bin ich nun schon hier? Zwei bis drei Tage bestimmt.
Erstaunlich wie schnell die Zeit vergeht.

Müde bin ich gerade im Moment überhaupt nicht. Nachdem was passiert ist, kann ich gar nicht schlafen. Mein Bauch schmerzt außerdem immer noch. Ich bin mir sicher, dass, wenn Taehyung hier wäre, er direkt zum Krankenhaus mit mir gefahren wäre. Das tut er bei den kleinsten Kleinigkeiten schon. Dieser Junge ist einfach immer zu panisch.
Gott bin ich froh, dass er nicht hier an meiner Stelle ist. Er würde nichtmal zwei Stunden hier überleben.

Ich vermisse Tae.
Ich vermisse meine Familie.

Bevor ich wieder mit dem Heulen anfangen kann, gewinnt das Geräusch von Schritten meine Aufmerksamkeit. Youngguk und hinter ihm ein Junge, dessen Gesicht ich nicht erkenne. Er schaut hinunter auf den Boden und hat dazu eine Kapuze über den Kopf. Seine Beine sind frei, denn er trägt genau wie ich untenrum nur noch eine Boxershorts. Man kann deutlich sehen, wie viel dieser Junge schon durchmachen musste. Denn seine Beine sind voller blauer Flecken, Narben, Wunden und generell sehen sie einfach demoliert aus. Dass er überhaupt noch laufen kann...

Youngguk öffnet die Tür und der Junge betritt das Verließ. Meine Augen weiten sich als ich sein Gesicht sehe.
„Arvoton."
Er sieht direkt von mir weg und schaut zu Youngguk
„Damit du nicht verhungerst und du auch Jimin", sagt er und gibt uns beiden ein kleines Stück Brot.

„'Nacht", damit geht Youngguk wieder, nachdem er die Tür schließt.

Ich beiße in das Brot und es herrscht eine seltsame Stille. Der etwas größere Junge setzt sich hin und zieht seine Beine an seinen Oberkörper, ehe er auch in sein Brotstück beißt.

Ich will etwas sagen, aber schaffe es nicht. Immer noch bin ich zu geschockt wegen ihm.
Nach einer Weile, gelingt es mir dann doch Töne aus meinen Mund zu bringen: „Wie kommt es, dass du hier bist, Jungkook?"

Sein Blick gleitet vom Boden zu mir. „Ich denke mal, aus dem selben Grund wie du."

„Ach, wollte dieser alte Mann auch was von dir?"

Er nickt. „Aber ich hab mich immer gewehrt, wodurch er einen Hass auf mich entwickelt hat", erklärt er und seine Stimme ist so leise und angsterfüllt.

„Du warst die ganzen drei Monate, in dem du verschwunden warst hier und hast all das schon über dich ergehen lassen?"

„Schon drei Monate?", er wirkt eher geschockt, bei der Tatsache, dass er schon so lange verschwunden ist.
Ich nicke als Antwort.

Seufzend beißt er erneut in sein Brot.

„Warum nennen sie dich eigentlich Arvoton?"

„Arvoton bedeutet wertlos. Nachdem der Herr keinen Wert mehr in mir gesehen hat, gab er mir diesen Namen."

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Hättet ihr gedacht dass Arvoton Jungkook ist? 🧐