Mit einem Lächeln stehe ich am Montagmorgen auf. Ja, ich freue mich. An einem Montag. Zwar freue ich mich nicht auf die Schule, da ich absolut keine Lust auf den Unterricht habe, sondern darauf Yugyeom wieder zu sehen.

Monatelang sahen wir uns nicht mehr, wussten nicht wie es dem jeweils anderen geht und daran zurückzudenken schnürt mir etwas in meiner Brust zu. Wie lange mein bester Freund auf mich warten musste und wahrscheinlich dachte ich sei bereits tot.

Wie dem auch sei. Ich mache mich also fertig und esse noch etwas zum Frühstück. Nicht viel, da ich meinen Hunger regelrecht verloren habe.

„Wie wäre es, wenn wir zu einem Psychologen gehen, der dir dabei hilft wieder normal zu essen?", kommt es auf einmal von meiner Mutter.
Ich nicke. „Ja.. das wäre gut." Alleine würde ich das eh nicht schaffen, mittlerweile kenne ich mich gut genug um das zu wissen. Was solche Sachen anging, kann ich das nicht alleine. Nichtmal fliehen konnte ich ohne Jimin.

Apropos Jimin, mit ihm muss ich auf jeden Fall noch reden!

Nachdem auch meine Mutter fertig ist, fährt sie mich zur Schule. Das wird jetzt in den nächsten Wochen immer machen. Genauso wie mich abzuholen. Es ist okay, sofern sie es nicht für immer macht.

„Bis später und viel Spaß", verabschiedet mich meine Mutter, als wir vor dem Schulgebäude stehen. „Tschau."

Ich steige aus und sehe schon zig Schüler. Einige blicken verwundert zu mir, was mich überrascht. In den Nachrichten lief in den letzten Tagen nur noch, dass Jimin und ich fliehen konnten und es uns soweit ganz gut geht.
Schon irgendwie seltsam, sein eigenes Gesicht im Fernsehen und auch im Internet zu sehen. Ich habe mir auch einmal eine Vermisstmeldung von mir angesehen, nur nicht komplett durchgelesen. Dafür habe ich eine von Youngguk entdeckt. Er wird schon viel länger vermisst und ich hoffe so sehr dass es ihm gut geht...

„JUUUUUNGKOOOOKIEEE", höre ich jemanden schreien und ehe ich reagieren kann, falle ich zu Boden, als sich jemand um meinen Hals wirft.

„Yugyeom! Geh runter, du bist schwer!", jammere ich.

„Sorry, aber ich freu mich nur so..", sagt der Gelbhaarige, geht von mir runter und steht auf. Was ich ihm gleich tue.

„Ich freu mich auch dich wieder zu sehen", meine ich und er umarmt mich. Aber zum Glück nicht so fest.

„Du bist so dünn geworden!", stellt er direkt fest und sieht mich mit schmollenden Mund an. „Und deine Lippen haben ja übelste Narben. Ich wusste gar nicht, dass das möglich ist."
Er mustert mich weiter und bekommt glasige Augen. „Was hat mein Keks für Schmerzen erleiden müssen-"

„Hey, nicht weinen. Ich bin jetzt frei und mir geht es auch soweit gut. Red bitte nicht die ganze Zeit darüber, ich würde das lieber alles vergessen", bitte ich ihn und er nickt nur.

Vergessen werde ich das eh nicht. Vor allem nicht solange Youngguk noch da ist.

„Hast du Jimin schon gesehen?", frage ich.

„Nein. Vielleicht sehen wir ihn in der Pause. Jetzt müssen wir zum Unterricht."

Somit gehen wir zusammen zum Klassenraum, wo direkt einige Mädchen auf mich zulaufen und genau wie Yugyeom meinen mageren Körper und Wunden betrachten.

Als mein Klassenlehrer dann den Raum betritt, seufze ich erleichtert aus, da mich diese Aufmerksamkeit dann doch etwas sehr überfordert.

„Hallo Jungkook, es ist so toll dein Gesicht wieder zu sehen. Wie geht es dir?", begrüßt mich der Lehrer.

„Gut. Naja, bis auf meine Essverhältnisse, aber das wird schon", antworte ich.

Mag sein, dass ich das alles etwas harmlos klingen lasse, aber mir geht es soweit ja wirklich gut. Meine Wunden wurden gut versorgt, genau wie mein geprelltes Bein, wobei dieses wegen dem Sturz vorhin wieder sehr weh tut.

„Ich sehe du läufst mit einer Krücke umher. Yugyeom, du kümmerst dich darum, dass Jungkook dann immer pünktlich erscheint?"

„Natürlich!"

„Wieso habe ich das vorhin nicht gesehen? Du hast doch jetzt keine Schmerzen wegen mir oder?", flüstert Yugyeom panisch zu mir und ich schüttle nur schmunzelnd meinen Kopf.

„Du hast vieles verpasst, aber ich denke dass schaffst du irgendwie wieder aufzuholen. Wir haben ja in ein paar Tagen zwei Wochen Ferien. Die kannst du nutzen. Du bist eh einer der schlausten Schüler hier, da denke ich, wird das nicht allzu problematisch und wenn doch, kannst du dich gerne bei mir melden", spricht der Lehrer und ich nicke.

„Die Sachen gebe ich dir später."

Daraufhin beginnt er mit dem Unterricht und irgendwie habe ich es schon irgendwie vermisst, hier zu sitzen. Auch wenn es sterbenslangweilig ist. Im Gegensatz zu dem, was ich erlebt habe, ist das hier reinster Urlaub.

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btw, danke für 1K+ Reads 🤪