Montag
Tip, Tap.
Klick, klack.
Die Geräusche wurden immer lauter, je näher er kam.
Autoreifen, heiße Sommerluft, laute Musik. Und die Mutter. Die saß neben dran.
Singen. Sie sang mit. Ganz, ganz laut.
Kannst du dir vorstellen wie heiß es war?
Das Shirt war bereits fast durchgeschwitzt. Keine Klimaanlage.
Ätzend.
Springen. Ein paar Mädchen sprangen an dem Auto vorbei. Sie rannten in die Richtung, in die sie fuhren. Haben wohl schon eingecheckt.
"Du wirst dich benehmen", hatte sie gesagt. Zuhause, als es noch nicht losging.
Er hatte nur dumm genickt. Gar keine Lust. Er hatte absolut keine Lust. Hier rauf.
Natur, was sollte er hier?
Das war nichts für ihn. So komplett ohne seine Freunde.
Sitzen. Er saß in diesem Auto, obwohl er hier nicht sein wollte.
Das war ein kompletter Gegenspruch.
Keine Wahl. Er hatte einfach keine Wahl.
Mist. Er hatte zu großen Mist gebaut.
War das die gerechte Strafe? Hatte er das verdient? Es war nicht gerade toll, was er getan hatte.
Unverdient? Vielleicht.
Er streckte sich, schnallte sich ab, sah sich um, kratzte sich am Kopf, kurbelte das Fenster nach oben, verdrehte die Augen und alles irgendwie auf einmal.
Multitasking. Das konnte er gut. Obwohl er ein Junge war.
Hören. Wenn er genau hinhörte, konnte er Gekreische und Lachen hören. Und Wasser. Spritzendes Wasser.
Ihm war so heiß. Dieser große See, an dem sie schon die ganze Zeit entlang fuhren kam wie gerufen für ihn.
Nichts da. Zuerst musste er auf sein Zimmer. Das wollte seine Mutter so. Das hatte sie mit dem Personal abgesprochen.
Er war doch keine zehn mehr. Zehn plus sechs. Sechzehn Jahre, da brauchte er sicherlich keinen Babysitter mehr.
Auf keinen Fall.
Glitzern. Die Wasseroberfläche glitzerte im Licht. Ihm wurde immer heißer.
Seine Mutter parkte, lud seinen Koffer aus, drückte ihm einen Kuss auf die Stirn, wischte sich die Schweißperlen von der Stirn, sah sich um und das alles überhaupt nicht auf einmal.
Multitasking konnte sie nicht. Ganz und gar nicht.
Sie zischte davon. Ein Mitarbeiter hatte sich neben ihn gestellt und begrüßte ihn. Er war weniger gut drauf wie der Betreuer.
Das war doch total unnötig.
Gib mir einfach mein Zimmer, dachte er nur still.
Gehen. Sie gingen mitsamt dem Koffer in eine Richtung.
Die Wege waren sandig, die Bäume gaben Schatten, die Hütten erinnerten ihn an Kanada.
Da war er aber nicht.
Sommercamp. Ätzend. Er war schon sechzehn.
Seine Hütte lag im Schatten. Der Schatten war kühl. Dennoch war ihm heiß.
"Arvin, das ist deine Hütte", sagte der Mitarbeiter grinsend. Er nickte, trat ein.
Holz, überall Holz. Aber kühl. Kühler als draußen.
Es war kühler als draußen.
Umsehen. Er sah sich lange im Raum um.
Vier Betten, eines war schon überzogen.
"Die anderen reisen erst später an", wurde ihm erklärt. Er nickte erneut, suchte sich irgendeines der drei übrigen aus.
War doch eh egal. Wann war er bitte in seinem Zimmer? Nur zum Schlafen.
Fußstapften. An der Türe hörte man Fußstapfen.
Ein Mädchen stand im Türrahmen, lächelte beide an.
Die Haare lang, die Hose kurz.
Und wie sie strahlte.
Der ganze dunkle Raum wurde total bunt.
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