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Secret

Du siehst in die eisblauen Augen, die dir so seltsam bekannt vorkommen.

„Mila?", rutscht es dir automatisch heraus.

Die Frau mit den eisblauen Augen legt ihren Finger auf den Mund. Du verstehst und bist ruhig. Leise folgst du ihr durch einen geheimen Gang durch die Wand. Du kennst diese blauen Augen. Du würdest sie überall wieder erkennen. Aber Mila ist tot. Du warst auf ihrer Beerdigung. Du warst dabei, als ihr Sarg in das Grab herabgelassen wurde. Der Geheimgang wird immer schmaler, das beruhigt dich. Je schmaler er wird, desto unwahrscheinlicher wird euer Verfolger euch erreichen. Das erste, was du hören kannst, ist das Ticken einer Uhr. Ihr kommt in ein Schlafzimmer. Hier sieht es im Gegensatz zu den anderen Schlossräumen sehr gemütlich aus. Das Bett hat grüne Laken. Ein Tisch mit einer Schreibmaschine steht auch hier. Außerdem ist neben dem Fenster ein großes Bücherregal. Auf diesem stehen Bilder. Interessiert siehst du sie dir an und erschrickst. Auf einem dieser Fotos ist eine junge weißblonde Frau mit einem Hund zu sehen. Du kannst es nicht glauben.

„Das ist Mama", sagst du und nimmst das Bild in die Hand. Egal, wie du es drehst und wendest. Dieses Foto ist ein Bild von deiner Mutter Fiona mit ihrem Hund Hewie. Warum steht hier an diesem Ort ein Foto von deiner Mutter in ausgerechnet diesem Zimmer? Misstrauisch siehst du die Frau an, die dich hierhergebracht hat. Die roten Haare und die drahtige Gestalt passen nicht zu deiner Schwester. Mila war blond und klein, sehr zierlich und vor allem hatte sie nicht so ein großes Becken.

„Was hat das zu bedeuten?", fragst du sie etwas ungehalten und hältst ihr das Bild unter die Nase. Die Frau sieht dich mit den Augen, die deiner Schwester so ähnlich sehen, nur irritiert an und weicht zurück. 

„Was wollt ihr von meiner Familie?", knurrst du.

Du wirst immer ungeduldiger. Deine Angst verwandelt sich langsam in Wut. Hier ist ein Bild von deiner Mutter, der Arzt dort unten hat deine Schwester sterben lassen, du wirst als Geisel gehalten für irgendwelche Experimente und dein Vater wird durch einen Brief erpresst. Das ist zu viel. Du willst Antworten, und zwar jetzt. Sofort! Aber die Frau antwortet dir nicht. Du siehst sie dir genauer an. Sie hat dieselben roten Haare wie das Mädchen, welches du vor ein paar Tagen im Garten gerettet hast. Sie trägt einen Zopf elegant zu einem Knoten gebunden. Sie ist komplett in schwarz gekleidet. Schwarze Hose, schwarzes eng anliegendes Oberteil. Außerdem hat sie dieselben braunen Stiefel an, wie du...Moment! Du siehst an dir herunter. Ja, die Stiefel hast du noch an, aber das rote Kleid ist weg. Stattdessen hast du einen hässlichen blutverschmierten Kittel an. Du fühlst dich unwohl.

„Entschuldigen Sie, aber haben Sie vielleicht etwas anderes für mich zum anziehen?", fragst du nun leiser und etwas unsicher.

Die Frau legt ihren Kopf schief. Seltsamer weise findest du das auf eine komische Art ganz niedlich. 

"Klei-dung", wiederholst du nochmal und zupfst an deinem Kittel herum. Und dann ergänzt freundlich dahinter: "Das wäre sehr nett."

Sie geht zum Schrank. Sie gibt dir eine braune Hose und eine weiße Bluse heraus. Beim Umziehen sieht sie dich die ganze Zeit an, sehr interessiert wie jemand, der zum ersten Mal einen Menschen sieht. Dir wird das ganze zu unangenehm.

„Könntest du dich vielleicht umdrehen?", fragst du sie höflich.

Die Frau ignoriert deine Bitte. Ihre Augen scannen dich von oben bis unten. Als sie dann ihre Hand ausstreckt, um dich berühren zu können, wird dir das zu viel. Du schlägst ihre Hand weg. Beinahe ängstlich sieht sie dich an und springt zurück. Ihre Augen sind ganz groß, wie bei einem Kind, was nicht versteht, was es gerade falsch gemacht hat. Du schüttelst den Kopf. Sie benimmt sich wirklich sehr seltsam. Wie ein Alien, als sei sie nicht von dieser Welt. 

„Wie ist dein Name?", fragst du ruhig, um die Situation zu entschärfen. Immerhin hatte die Frau dich aus dem Labor vor der Echse gerettet. Sie schüttelt den Kopf. Du verstehst nicht.

„Darfst du mir deinen Namen nicht sagen?", fragst du.Wieder ein Kopfschütteln.

„Aber du verstehst mich, oder?"

Die Frau nickt. Aber sie sagt keinen Ton. Schließlich, als sie zur Schreibmaschine rennt, wird dir klar, dass sie nicht sprechen kann. Hastig tippt sie ein paar Zeilen und gibt dir das Blatt.

Ich habe keinen Namen.

Verwundert schaust du auf.

„Du hast keinen Namen? Aber wie kann das sein? Jeder hat doch einen Namen."

Die Frau reibt sich am Arm und sieht zu Boden. Du belässt es dabei.

„Wenn du keinen Namen hast, vielleicht kann ich dir einen geben."

Du überlegst. Beim Überlegen streift dein Blick über die Buchrücken der Bücher im Regal. Materia Prima, Saint Germain, Das Okkulte, Volksmedizinische Botanik, Geheimnisse der Runen...

„Ich nenne dich...Secret."

Secret muss dir jetzt sagen, warum hier in diesem Zimmer ein Bild von deiner Mutter Fiona steht. Secret scheint aber nichts darüber zu wissen. Oder sie scheint nicht alles, was du sagst, zu verstehen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass sie es dir verheimlicht. Stattdessen tippt Secret auf der Schreibmaschine einen Satz.

Du musst Lorenzo töten.

Du bist irritiert.

„Ich soll....den Herrn des Hauses töten?"

Secret nickt eifrig. 

„Nein, ich bin keine Mörderin. So etwas kann ich nicht."

Du legst den Zettel weg. Das kommt gar nicht in Frage, du wirst niemanden töten. Secret gibt sich damit nicht zufrieden. Sie tippt wieder etwas.

Wenn du ihn nicht tötest, tötet er dich und deine Familie. Ihr seid in großer Gefahr.

„Secret, ich sag es nochmal, ich kann wirklich niemanden töten."

Secret schaut enttäuscht zu Boden.

„Hat er dir wehgetan?"

In dem Moment schaut Secret auf. Es gibt ein Geräusch. Schritte sind im Gang zu hören. Jeder Muskel in dir spannt sich an. Secret springt auf und verschwindet im Geheimgang. Dich aber lässt sie im Zimmer sitzen. Sie hat Angst. Wenn sie Angst hat, dann musst du dich auch verstecken. Du denkst nach. Unter dem Bett! Du kriechst unter das Bett! Das war eine gute Entscheidung in letzter Sekunde. Hättest du nur eine Sekunde zu viel gezögert...Denn in diesem Moment öffnet sich die Tür und Riccardo betritt den Raum. Hinter ihm geht Daniella. Du siehst nur ihre Schuhe, aber du kannst sie ganz deutlich hören.

„Dieser Francesco war schon immer ein Dummkopf. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er von seinen eigenen Klonen getötet wird. Aber jetzt ist dieses Monster frei und dazu auch noch Fionas Tochter. Ich muss sie finden. Hörst du? Sie darf uns nicht entwischen. Nicht dieses Mal."

„Sie ist nicht komplett", hörst du Daniella sagen.

Es gibt einen plötzlichen lauten Krach. Riccardo wirft zornig Schreibmaschine auf den Boden. Du musst dir den Mund zuhalten, um nicht vor Schreck aufzuschreien. Die gesamte Maschine ist in komplette Einzelteile zerlegt. Einige Teile sind auch bei dir unterm Bett. Schrauben liegen vor deinem Gesicht.

„Es gibt kein drittes Kind. Sie ist die älteste. Milas Azoth war zu schwach, das ist nicht Fionas Azoth. Aber ich brauche Fionas Azoth. Er ist der stärkste von allen. Ich weiß, das er irgendwo ist. Sie hat ihn an sich. Sie versteckt ihn vor mir. Wo? Wo, zum Teufel, wo? Ich muss ihn haben. Ich kann nicht länger warten."

Schläge ertönen. Du bist komplett verstört. Du wirst gerade Zeuge, wie Riccardo die Dienstmagd vom Schloss ohrfeigt. Wenn es etwas gibt, was du verabscheust, sind das Männer, die Gewalt gegen Frauen anwenden. Du musst dich zusammenreißen. Es durchzuckt deinen ganzen Körper, dieses Verlangen, hervorzuspringen und dich vor Daniella zu stellen, um diese Misshandlung zu beenden.

„Und du wirst das Mädchen diesmal nicht anrühren, hast du verstanden? Keine von deinen Spielchen, kein jagen, du Miststück. Sie gehört mir."

Es entsteht eine kleine Pause. Dann hörst du ein Rascheln. Riccardo geht zum Bett, wo du vorhin noch mit Secret gesessen hast. Oh nein! Die Zettel! Die Zettel liegen noch dort! Und dein Kittel! Wie konntest du nur so dumm sein? Riccardo wird sie finden. Dir bleibt das Herz stehen. Du hältst den Atem an. Du hörst Riccardo böse Lachen.

„Du kleines, gerissenes Frauenzimmer."

Riccardo zerreisst das Papier. Die Schnipsel landen alle auf dem Fußboden, wie auch die Schreibmaschine. Er geht wieder Richtung Tür.

„Ich weiß, wo unser Mädchen ist. Komm mit, Daniella. Sofort!"

Die beiden verschwinden. Die Tür fällt klackend ins Schloss und du atmest erleichtert aus, als du realisierst, dass die Luft wieder rein ist.

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