Spannungen im Goldenen Trio
- Toms Sicht, Schlafzimmer -
Ihr Schrei erschütterte mich, doch dann schoss sie förmlich aus dem Bett und ich eilte bereits zu ihr, zog sie in meine Arme und versuchte sie zu beruhigen. Nagini war bei ihrer Aktion aus dem Bett gefallen und zischte eingeschnappt vor sich hin, legte sich dann aber unter das Bett und schlief weiter. „Schh ... alles gut, Hermine. Ich hab dich", flüsterte ich in ihr Ohr, während ich spürte wie sich Severus mit dem Jungen näherte. Daher versperrte mit einem non-verbalen Zauber die Tür, Hermine brauchte einige Minuten um sich zu beruhigen und um zu sich zu kommen.
„Tom", hauchte sie leise und klammerte sich an mich. „Alles gut", versicherte ich ihr. „Ist Harry ...", „Er ist hier, alles gut. Er ist aufgewacht", sagte ich ihr uns spürte wie sie sich beruhigte. „Wie fühlst du dich?", wollte ich dann wissen. Wegen des Jungen war ich nicht wirklich besorgt, irgendwie hatte er das Talent immer lebend aus allem rauszukommen. „Komisch ... schwach und müde", antwortete sie und vorsichtig legte ich sie zurück auf das Bett. Doch sie klammerte sich fester an mein Hemd und ich musste sie mit sanfter Gewalt von mir wegdrücken. „Ich bleibe hier, keine Angst", versprach ich und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Beugte mich zu ihr runter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, während ich flüsterte: „Schlaf jetzt".
Ich ließ sie, zusammen mit Nagini, zurück und begab mich nach Draußen. Wenn sie aufwachen würde, würde sie sofort mit Potter uns Severus gehen. So gerne ich sie auch bei mir hätte, es war wichtiger, dass sie in Sicherheit war. Noch viel wichtiger war jedoch, dass sie mit dem Jungen zusammen den letzten Horkrux zerstört. Nur dann würde meine Seele wieder Eins sein und ich könnte mit ihr ein neues Leben beginnen. Nur Dumbledore stand mir ihm weg! Er stand im Weg, dass zu bekommen, was ich schon seit über 50 Jahren haben wollte.
„Ist alles okay? Geht's ihr gut? Was ist mit ihr? Der Schrei, hat sie Schmerzen?", plapperte Potter drauf los, als ich die Schlafzimmertür hinter mir ins Schloss fallen ließ. „Sie schläft! Potter auf ein Wort", wies ich ihn an und nach kurzem Zögern, folgte er mir. Severus hingegen blieb vor der Tür stehen. „Geh rein, Severus", erlaubte ich ihm und suchte den Weg nach Draußen.
Dort angekommen faltete ich meine Hände hinter dem Rücken und schaute hinaus, auf das Chaos was Hermine und ich hier veranstaltet hatten. „Woha ... was ist hier passiert?", flüsterte Potter leise zu sich selbst. „Hermine und ich haben uns duelliert", kommentierte ich und schloss die Augen. Sie war gut, wirklich gut. Der Zauberstab passte sich ihrer Magie perfekt an, so waren ihre Zauber noch effektiver, mit sehr viel mehr Durchschlagskraft. „Über was willst du reden, Riddle?", wollte er dann von mir wissen. „Du wirst sie schützen ... ihr darf nichts passieren und bei der Schlacht, werde ich nichts tun können wenn meine Todesser sie angreifen, Potter", „Wenn sie dich duellieren kann, dann auch ein paar von denen", sagte er nur.
„Mag sein", murmelte ich, aber sicher war sicher. „Greyback hat ein Auge auf sie geworfen, ihr solltet besonders achtsam sein. Sein Rudel wird hinter ihm stehen, wenn er sie wirklich will", warnte ich ihn. Aber noch etwas anders machte mir Sorgen. „Lucius ... er und Draco, da stimmt was nicht. Vor einigen Tagen baten sie mich um Hermines Hand für Draco. Lucius wird hinter der Macht her sein, die sie hat. Ebenso wie Dumbledore, daher solltet ihr auch die Augen aufhalten, falls sie in eurer Nähe sind", erklärte ich weiter. „Versprochen, ich würde niemals zu lassen, dass ihr etwas passiert", versprach er mir. Auch wenn sein Wort mir nicht sehr viel bedeutete, wusste ich dennoch, dass ich darauf vertrauen konnte, zumindest wenn es um Hermine ging. Dieser Junge liebte sie!
„Ach ja, du bist ziemlich spät gekommen ... sie wurde von Bellatrix gefoltert! Von dieser Verrückten und du warst nicht da ... so sollte das nicht laufen! Ich hab sie da gelassen ... wenn ich gewusst hätte was alles nach meiner Flucht noch passiert, hätte ich sie mitgenommen", fuhr er mich zum Ende hin an und wechselte zugleich das Thema. Langsam wandte ich mich ihm zu, meine Augen funkelten Rot, da war ich mir sicher. Eine Tatsache, die sich wohl nie mehr ändern lassen würde. „Ihr solltet erst viel später bei den Malfoys ankommen, Potter! Glaubst du ich sitze nur rum und tue nichts? Ich musste herausfinden, was Dumbledore geplant hat! Du Idiot! Denkst du ernsthaft ich hab es genossen zu wissen, was Bellatrix mit ihr gemacht hat? Zu wissen, dass wenn ich früher gekommen wäre, sie das Kind vielleicht nie verloren hätte!? Ich weiß, dass das alles meine Schuld ist!", schrie ich ihn am Ende an und die Fenster des Hauses zersplitterten.
- Hermines Sicht, kurz zuvor -
„Wie fühlst du dich?", war das Erste was Severus mich fragte, als ich wieder zu mir kam. „Besser, aber immer noch müde", gestand ich und setzte mich langsam auf. Noch immer brummte mir der Schädel, um ehrlich zu sein. „Schmerzen?", hakte er weiter nach und holte schon eine schwarze Phiole aus den Tiefen seines Umhanges. „Hier! Trink, hilft gegen die Kopfschmerzen", wies er mich an und reichte mir die Phiole.
„Danke, Dad", flüsterte ich leise und schluckte den Inhalt der Phiole runter. „Duschen und dann anziehen, Hermine wir müssen los", teilte er mir dann mit und setzte sich auf den Sessel, starrte dabei aus dem Fenster. Ich ließ es mir nicht zweimal sagen, hievte mich aus dem Bett und stand jedoch erst vorsichtig auf meinen Beinen. Harry zurückzuholen hatte mich mehr Kraft gekostet, als mir lieb war. Niemals hatte ich gedacht, dass es wirklich so anstrengend werden würde. „Beeil dich, ich muss in ein paar Stunden wieder in Hogwarts sein", „Wo gehen wir hin?", Ich bring dich und Potter zu Weasley, in mein Elternhaus", erklärte er knapp und ich beließ es dabei.
Nach einer Dusche, hatte ich mir eine einfache Jeans angezogen, dazu ein einfaches, helles Shirt und braune Boots. Meine Haare, die Severus mir mit etwas Magie getrocknet hatte, flocht ich mir zusammen. Dann schnappte ich mir meinen Beutel mit allen wichtigen Dingen, versteckte meinen neuen Zauberstab und warf mir noch einen grünen Parker über.
Ich würde Nagini vermissen, „Passt gut auf euch auf, Meisterin", zischte sie mir zu, als ich in der Schlafzimmertür noch einmal stehen blieb. Severus wartete geduldig auf mich, am Fuße der Treppen. Doch dann hörten wir Geschrei von Draußen.
Mir war direkt klar, dass es sich um Tom handelte, der einen Wutausbruch hatte. Seine Magie war wieder einmal deutlich zu spüren und irgendwie war sie noch mächtiger geworden, als das letzte Mal. Außerdem fühlte sie sich auch anders an, ich ... ich erkannte einen Hauch von meiner eignen Magie wieder. „Das Ritual, Hermine, ihr seid verheiratet, im jeden Sinne der Magie", erklärte Severus. Mein Blick musste verraten haben, was ich dachte.
„Ich weiß, dass das alles meine Schuld ist!", schrie Tom laut und im nächsten Augenblick zersprangen die Fenster im Haus und jede andere gläserne Oberfläche. Ohne auf die Warnung von Severus zu hören, lief ich die Treppe runter und direkt in den Hintergarten. Tom stand da, mit rotglühenden Augen und funkelte Harry an. Dieser lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und er schien wirklich Angst zu haben. „Tom!", rief ich und stellte mich vor ihn. „Aus dem Weg", zischte er nur. „NEIN!", sagte ich deutlich und legte meine Hände gegen seine Brust, direkt blieb er stehen, blickte zu mir runter. Unweigerlich zuckte ich bei seinem Blick zusammen, an diese roten Augen konnte und wollte ich mich einfach nicht gewöhnen.
Aber genau das war es, was ihn aus seiner Wut befreite. „Hermine", flüsterte er sanft und hob seine Hände, legte sie rechts und links an mein Gesicht und lehnte dann seine Stirn gegen meine. „Mir geht es gut", sagte ich weiter und schloss meine Augen. „Ich liebe dich", hörte ich ihn leise, gegen meine Stirn, flüstern. Ein sanftes Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht aus, genau wie auf meinem. „Wie machst du das immer nur?", wisperte er fragend, was mich kichern ließ. So wurde diese angespannte Stimmung zwischen Harry und Tom unterbrochen, praktisch wie aufgelöst. „Wir müssen los", mischte sich Severus dann ein.
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Das Haus war klein und ziemlich heruntergekommen, was mich gleich an das Haus von Tom erinnerte. Auch wenn dieses hier, sehr viel kleiner war. „Hier bist du aufgewachsen?", fragte ich Severus. Wir waren direkt – mit Harry – vor die Eingangstür appariert. Eine große Verabschiedung von Tom hatte es nicht gegeben, vielleicht auch weil ich mir nicht eingestehen wollte, was mein Bauchgefühl mir sagte. Ich musste anfangen positiver zu denken, er war mächtig und er würde es schaffen Dumbledore zu besiegen und unbeschadet aus dem Krieg zu kommen. Er musste es einfach schaffen.
„Ja, es ist nicht viel aber ... bis ihr euch auf den Weg nach Hogwarts macht, in zwei Tagen, werdet ihr hier sicher sein, Hermine", versicherte er mir. Ich schenkte ihm dafür ein sanftes Lächeln, was er jedoch nicht erwiderte. Wahrscheinlich hatte dies mehr mit der Tatsache zu tun, dass Harry uns mit Adleraugen beobachtete. „Geht schon rein", wies er uns dann an und legte mir seine Hand auf den Rücken, somit übte er leichten Druck aus und schob mich in Richtung Haustür. „Du kommst nicht mit rein?", wollte ich noch von ihm wissen. „Nein, ich muss zurück, die Carrows nehmen sonst die Schule auseinander", erklärte er schlicht, nickte mir dann zu und disapparierte.
„Komm, Mine ich bin sicher Ron wird sich freuen dich zu sehen", lächelte Harry und ergriff meine Hand. „Sicher? Ich meine, du hast ihm erzählt wo ich war oder?", „Naja, er versteht es nicht wirklich, aber er hat dich trotzdem vermisst. Glaub mir", sagte er wieder und tippte mit seinem Zauberstab auf die Tür. Doch bevor er den Zauber beenden konnte, schwang die Tür von alleine auf. „Hu? Was ist denn jetzt los?", entkam es ihm überrascht. Ich jedoch ahnte bereits was es war. Bestimmt so ein Zauber wie bei Gran. „Wahrscheinlich ein Zauber, Harry. Er hat mich erkannt, denke ich und deswegen ging die Tür auf", „Mm ... ja, das wird es wohl gewesen sein. Na los, komm!", lachte er dann wieder und zog mich in das Haus meines Vaters.
Es war dunkel hier drin! Schon fast schaurig, jemand der hier einmal richtig durch putzte fehlte ganz offensichtlich. „Wir benutzen nur das Wohnzimmer, die Küche und ein Schlafzimmer. Natürlich auch das Bad, aber der Rest ist verschlossen. Doch für dich gibt es hier bestimmt ein eigenes Schlafzimmer", informierte Harry mich, als wir durch den Flur gingen. „Harry, bist du das?", rief auf einmal Ron aus dem Inneren des Hauses. „Ja, ich hab jemanden mitgebracht", rief Harry zurück und zwinkerte mir zu. „Urg ... ich hoffe es ist nicht wieder Snape", stöhnte Ron laut auf, dann näherten sich Harry und mir Schritte.
Nur Sekunden später, erkannte ich die zotteligen, roten Haare von Ron – die nun wirklich wieder einen Haarschnitt vertragen konnten. „Hi", sagte ich schüchtern, als Ron wie angewurzelt vor Harry und mir stehen blieb. „Mine?", entkam es ihm fragend. Also bitte, wer sollte ich sonst sein? Bevor ich jedoch antworten konnte, zog er mich in eine Umarmung, die verdammt kräftig war und mir irgendwie auch unangenehm. Fast so als würde sich etwas in meinem Inneren gegen die Umarmung von Ron wehren.
„Du bist es wirklich ... du bist zurückgekommen", sagte er immer wieder. Oh ... was ist denn mit dem los? Er ließ mich auch gar nicht mehr los, sondern drückte mich gegen seinen Körper. „Ron!", versuchte ich ihn von mir weg zudrücken. Harry erkannte die Situation schnell und half mir aus. „Ron du bringst sie noch um, wenn du sie so drückst", lachte Harry und versuchte die Stimmung zu lockern. Irgendwie war Ron komisch ... naja, er wusste jetzt alles und so richtig wusste ich auch nicht wie er damit klar kam. Harry hatte da zwar so etwas angedeutet, aber Ron war immer noch Ron und manchmal konnte man sich bei ihm, einfach nicht sicher sein wie er auf etwas reagierte.
Denn mir fiel auch immer wieder der Vorfall beim Trimagischen Turnier ein. Ron hatte Harry direkt beschuldigt seinen Namen hineingeworfen zu haben, obwohl Harry immer wieder gesagt hatte, dass er es nicht war. Ron hätte ihm glauben müssen, er war und ist sein bester Freund. Doch anstatt ihm beizustehen, hatte er zusammen mit dem anderen Harry hintergangen und verhöhnt. „Tut mir leid, ich bin nur so froh, dass du wieder hier bist. Bei mir ... ähm, ich meine bei uns. Bei Harry und mir", stotterte er am Ende und wurde Rot. Mm ... ich sandte Harry einen Blick zu, doch dieser zuckte nur mit den Schultern. Anscheinend wollte er mir nicht sagen, was mir Ron war.
„Ich freu mich auch euch wiederzusehen. Die letzten Tage hab ich euch vermisst, aber wie man sieht habt ihr auch ohne mich überlebt", lachte ich und wir gingen zusammen ins Wohnzimmer. Dieses war ebenfalls altbackend eingerichtet und irgendwie auch schaurig. Severus musste hier auf jeden Fall einmal alles säubern und vielleicht lieber komplett sanieren und renovieren.
Gemeinsam saßen wir auf dem alten Sofa, Ron links, Harry rechts und ich in der Mitte. Harry lag entspannt zurück gelehnt, während Ron mir einen Arm um die Schulter gelegt hatte. „Was habt ihr hier so gemacht?", wollte ich dann wissen und versuchte das Unbehagen, das ich fühlte auf Grund Rons Arm, mir nicht anmerken zu lassen. Immerhin war es eine simple Geste unter Freunden, was er auch schon früher mal gemacht hatte.
„Nicht viel ... Harry hat so ein Buch gelesen und der alte Snape war ein paar Mal hier", „Es heißt Professor Snape, Ron", verbesserte ich ihn automatisch. Harry stöhnte bereits genervt auf, noch bevor Ron weiter sprechen konnte: „Wir sind nicht mehr in der Schule, Mine ich kann ihn nennen wie ich will". „Er ist mein Vater, Ron. Harry hat dir doch erzählt, dass ...", begann ich, wurde aber wiederum von meinem rothaarigen Freund unterbrochen: „Ja, ja ... das ändert nichts daran, dass er eine alte Fledermaus ist".
Jetzt schüttelte auch ich genervt den Kopf. „Er ist mein Vater und ich wäre dir sehr dankbar, wenn du nicht so abfällig über ihn reden würdest", mahnte ich ihn noch einmal. „Hm ... wenn seins muss", brummte er dann un zog mich näher an sich ran. „Kannst du das bitte lassen?", fragte ich ihn. „Was denn? Darf ich dich nicht in den Arm nehmen? Merlin, bist du empfindlich geworden", schnauzte er mich an. War das sein ernst? „Ich meine, immerhin hast du mit Vol ... naja ihm, auch was gemacht oder nicht?", redete er einfach weiter. Super, wieso hatte ich bloß geahnt, dass es dazu kommen würde. Es war ja klar, dass er es nicht einfach so auf sich beruhen lassen würde.
Was sollte ich ihm jetzt dazu sagen? Ich wusste schließlich, dass er es nicht verstehen würde und eigentlich war ich Harry dankbar, dass er es Ron gesagt hatte und ich dies nun nicht mehr machen musste. „Was? Willst du dich nicht rechtfertigen? Immerhin warst du auch schwanger von ihm", hakte er weiter nach und meine Finger krallten sich in meine Jeans. Ich wollte auf keinen Fall über die Schwangerschaft und Hope reden. „Ron ...", versuchte Harry zu sagen, doch wieder kam ihn Ron zuvor: „Ich meine, klar ist es Schade das du das Kind verloren hast, aber vielleicht war es auch besser so, Mine. Schau doch wer der Vater war, daraus konnte doch nichts Gutes entstehen".
Hatte ich da gerade richtig gehört? „Willst du damit sagen, dass mein Kind eine Art Monster geworden wäre?", fragte ich ihn mir ruhiger Stimme, auch wenn es in meinem Inneren nur so brodelte. „Also so wollte ich das nicht sagen, aber jetzt wo du es sagst ...", „Das kann nicht dein Ernst sein?! Wir sehen uns wieder, nachdem ich gefoltert wurde, eine Fehlgeburt hatte, fast gestorben wäre, weil Bellatrix mich mit einem Fluch belegt hat und das Einzige was du machst, ist über mein totes Kind hinweg zuziehen!", fasste ich noch einmal alles zusammen.
Ohne Umschweife erhob ich mich, schüttelte unsanft seinen Arm von meiner Schulter und musterte Ron mit kalten Blick. „Hermine, du weißt doch was er getan hat. Ich meine ... er ist der Dunkle Lord", „Und das bedeutet das sein Kind ein Monster wird? Meine Kleine war kein Monster! Sie war ein Engel ... und ... lasst mich einfach in Ruhe", schluchzte ich am Ende auf und lief die Treppe nach Oben. Irgendwo musste hier ein Schlafzimmer für mich sein.
- nächster Morgen -
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, legte sich meine Hand zuerst um die Kette. Es war schon komisch, jetzt wieder alleine im Bett zu liegen. Die linke Seite war leer und kalt. Sonst lag Tom immer auf der linken Seite und hielt mich in seinen Armen, wenn ich aufwachte. Ich vermisste ihn jetzt schon und wieder hoffte ich nur, dass er alles überleben würde. Außerdem grauste es mir auch schon vor der nächsten Begegnung mit Ron, die ich ja nicht weiter verzögern konnte, jetzt da ich wach war. Spätestens in einer Stunde würde Harry sich an meiner Zimmertür blicken lassen und verlangen, dass ich mit runter komme und die Sache mit Ron kläre.
Daher stand ich auf und machte mich für den Tag fertig, schon morgen würden wir unterwegs nach Hogwarts sein und dort den letzten Horkrux suchen und auch zerstören. Tom hatte mir nicht viel dazu gesagt, nur das es etwas mit Ravenclaw zu tun hatte. Ravenclaw ... darüber würde ich nachher einfach mit Harry reden.
„Hermine? Bist du schon wach?", fragte Harry, nachdem er an meiner Tür geklopft hatte. „Ich komme", antwortete ich ihm, schaute noch einmal in den Spiegel, atmete tief durch und wappnete mich für das Gespräch mit Ron. Ich öffnete dann die Tür und erblickte Harrys blassgrüne Augen, die mich vorsichtig und leicht besorgt musterten. „Es geht mir gut", versicherte ich ihm. Doch mir war klar, dass ich nicht so aussah – nicht mit diesen Augenringen! „Hast du überhaupt geschlafen?", wollte er wissen und strich mir eine Strähne hinters Ohr. Leicht nickte ich: „Ein paar Stunden". Mit einem weiteren Nicken von Harry, lächelte er mir leicht zu und zog mich dann die Treppe runter in die Küche.
Dort saß Ron bereits am Tisch und aß ein Brot bzw. mehrere Brote. Ich verstand immer noch nicht wie er so viel essen konnte, vor allem nicht weil er es immer wie ein Verrückter oder besser gesagt, wie einer der gleich verhungerte, runter schlang. „Morgen", sagte ich leise, während Harry mir eine Tasse Tee reichte und ich mich an den Tisch setzte. Genau gegenüber von Ron. Dieser blickte einmal auf, stopfte dann aber weiter die Brote in seinen Mund. Leise seufzte ich auf, schmierte mir dann aber selbst auch eine Schnitte Brot. Harry sah uns Beide aufmerksam an und schien darauf zu warten, dass Ron oder ich das Gespräch begannen.
Ehrlich gesagt, wusste ich nicht wie ich mit ihm reden sollte oder wie ich ihm verständlich machen sollte, was das zwischen Tom und mir jetzt war. Immerhin waren wir jetzt auch verheiratet und diese Tatsache hatte ich noch nicht einmal Harry gesagt. „Ich lass euch alleine, wenn ich wiederkommen, habt ihr das geklärt", forderte Harry plötzlich und schloss hinter sich die Küchentür.
Eine unangenehme Stille machte sich zwischen Ron und mir breit. Was sollte ich sagen? „Ich kann einfach nicht verstehe, wie du mit ihm zusammen sein kannst", machte Ron dann, erstaunlicher Weise, den Anfang. „Ich liebe ihn, Ron da gibt es nicht viel zu verstehen", „Doch! Wieso liebst du ihn? Du weißt was er getan hat! In der Vergangenheit wusstest du auch was er tun würde und trotzdem ... trotzdem bist du mit ihm zusammen ... hast dich von ihm sch ...", „Ich werde mit dir nicht über die Schwangerschaft reden, Ron. Du hast keine Ahnung wie sich das anfühlt, wenn man sein Kind verliert und es zu frisch für mich. Und ... ich kann und will nicht mit dir darüber reden", unterbrach ich ihn.
Unter keinen Umständen würde ich auch nur Ansatzweise mit Ron darüber reden. Das konnte er vergessen. „Er war anders, Ron. In der Vergangenheit meine ich. Ja, er war auch da kein Engel, Ron ... aber er war nett zu mir und du weißt nicht was damals passiert ist. Es geht dich auch gar nichts an, was und wie es damals war, Ron. Du musst auch nicht verstehen warum ich ihn liebe, warum ich mit ihm zusammen sein möchte. Das musst du nicht, das will ich auch gar nicht. Ich möchte nur, dass du es akzeptierst, weil du mein Freund bist", erklärte ich ihm. Jedoch bezweifelte ich, dass er es verstehen würde. Er würde es auch nicht akzeptieren, seine ganze Mimik verriet dies schon.
„Was ist wenn ich nicht dein Freund sein will?", fragte er dann und mir stockte der Atem. Was meinte er jetzt schon wieder? „Ron? Was ...", begann ich stockend. Meinte er etwa damit, dass er wegen Tom nicht mehr mit mir befreundet sein kann? „Ich will nicht einfach nur ein Freund für dich sein, Hermine. Ich will der Freund sein!", machte er mir diesmal deutlich. „Was?", entkam es mir überrascht.
Er ... er wollte mein ... „Ich ...", „Nachdem Krieg, Mine wirst du sehen, dass er nicht der ist, für den du ihn hältst. Wenn er überhaupt überlebt ... dann werde ich aber hier sein", „Ron, ich ... nein. Wir müssen darüber gar nicht reden, so etwas wird es zwischen uns nicht geben. Niemals!", wehrte ich direkt ab. Dass dieses Gespräch sich zu diesem Thema hinwendete hatte ich wirklich nicht erwartet. „Hermine, versteh doch ...", „Ich liebe ihn und wenn er stirbt, wird sich das nicht ändern, Ron! Ich ... wir sind verheiratet, Ron! Daran wird's sich nichts ändern!", warf ich ihn an den Kopf und ohne mich eines weiteres Blickes zu würdigen, rauschte er mit hochrotem Kopf aus der Küche. Ich jedoch sank auf meinen Stuhl zurück.
Ich musste nicht lange warten und Harry kam rein, „Hermine, was ist passiert? Ron wollte mir nichts sagen". Ja, was war passiert? „Wusstest du, dass er sich mehr erhofft? Naja, zwischen ihn und mir?", wollte ich erst wissen. „Was? Ehm ... er hat da mal was erwähnt, aber ich hab ihm gesagt, dass du nicht so für ihm empfinden würdest", dachte er zurück. „Er will das immer noch ... ich hab ihm gesagt, dass ich das nicht kann. Ich liebe ihn nicht, nicht so, Harry. Tom wird der Einzige für mich sein, es wird nie einen anderen für mich geben. Außerdem ...", „Außerdem seit ihr verheiratet", beendete er meinen Satz.
„Woher weißt du das?", hakte ich direkt nach und blickte jetzt auch auf. Harry setzte sich direkt neben mich und nahm meine Hand, in die seinen. „Die Ringe, du hast einen. Er hat auch einen. Ich habe einfach Eins und Eins zusammen gezählt, weißt du, ich kann auch denken", grinste er am Ende. Dies entlockte mir doch tatsächlich ein leises Lachen. „Ich hab es ihm an den Kopf geworfen, dass Tom und ich verheiratet sind", „Er wird es überleben, Mine. So lange du glücklich bist, ist für mich alles okay und wenn Ron dich wirklich liebt, wird das auch für ihn in Ordnung sein", versicherte Harry mir und ich hoffte einfach nur, dass er Recht hatte. Ich liebte Ron ja auch, aber mehr wie einen Freund, einen Bruder, doch auch nicht so wie ich Harr liebte. Die Beiden waren einfach zu verschieden.
Auf Harry war eben immer verlass, er war mein bester Freund und der einzige dem ich vollkommen vertrauen konnte. Der Einzige der nichts vor mir verheimlichte. Selbst Tom konnte ich nicht so vertrauen wie Harry, weil Tom immer etwas verheimlichte. Aber ich liebte ihn und das was er mir gab, reichte mir vollkommen. Ich wollte ihn nicht ändern, ich wollte auch nicht, dass er so wie Harry war und mir alles erzählte. Solange ich wusste, was wichtig war und mich betraf. „Alles wird gut werden, Mine", versprach Harry mir wieder und drückte leicht meine Hand. Wenigstens herrschte zwischen uns keine Spannung.
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