Porträts die reden und zuhören
- Grimmauld Place 12, zwei Wochen später -
Zwei Wochen waren vergangen und die Übelkeit wurde schlimmer. Ron war total ahnungslos, doch Harry schaute mich jeden Morgen immer so komisch an. Außerdem hatte ich ihm gesagt, dass wir hier weg mussten. Aber den wahren Grund konnte ich ihm nicht sagen.
Mehr als einmal hatte ich die Kette berührt, mehr als einmal hatte ich den Anhänger umfasst und an ihn gedacht. Er musste also wissen wo wir waren. Wieso war er dann nicht hier? Oder seine Todesser? Das alles ergab keinen Sinn und Harry verschickte diese kleinen Briefe irgendwo hin ... alles war komisch, überhaupt nicht so wie ich dachte. Irgendwas lief hier, von dem Harry mir nichts sagte.
„Hermine, Ron, kommt mal hoch", rief Harry von oben. Direkt ging ich die Treppen hoch und wunderte mich etwas, dass Sirius Mutter uns nicht anschrie. Dabei musste sie sich doch an mich erinnern können. Naja, ich vermied es sie anzusehen, immerhin war sie mit einem alten Laken bedeckt. Doch sie könnte mir sagen, was nach meinem Verschwinden mit Tom passiert war.
Schnell verwarf ich diesen Gedanken wieder, Ron könnte etwas davon mitbekommen und ich war noch nicht bereit, ihm von Tom zu erzählen. Ich hatte genug mit der Schwangerschaft zu kämpfen. Eine kleine, winzige Wölbung war nun zu sehen, also musste ich näher am dritten Monat sein, als ich gedacht hatte. Zum Glück hatte ich viele Pullover die ich anziehen konnte und es so – bis jetzt – den Jungs nicht aufgefallen war.
„Was ist denn, Harry?", fragte Ron als wir Beide in der Tür standen. „Erinnert ihr euch, als ich euch erzählt habe, dass die Kette von Slytherin eine Fälschung ist? Ich glaube ich weiß wie die Fälschung in die Höhle kam und wer die Nachricht darein getan hat", informierte er uns und deutete auf das Schild an der Tür. R.A.B stand dort!
Da fiel es mir auch auf einmal von den Augen. „Regulus Arcturus Black", stieß ich erschrocken aus. „Sirius Bruder", hing ich dann noch dran. „Genau", stimmte Harry mir zu. Wir hatten also eine Spur. Ron sah zwischen uns hin und her und fragte dann: „War er nicht ein Todesser?". Stimmt! Außer Sirius waren alle Blacks auf Voldemorts Seite. So auch sein kleiner Bruder. „Schon, aber ... vielleicht wollte er vor seinem Tod zum Orden wechseln. Sirius hat mir erzählt das Regulus nur keine Schande über die Familie bringen wollte. Vielleicht hatte er gar nicht die gleichen Ansichten, wie Vo ... naja, ihr wisst schon wer", überlegte Harry.
Das klang eigentlich ziemlich logisch. „Und was jetzt?", hakte Ron dann nach. Jetzt wussten wir zwar, wer das Original geklaut hatte, aber wo es war, wussten wir nicht. „Natürlich, wieso bin ich nicht direkt darauf gekommen? Wir können Kreacher fragen! Sirius Bruder war doch eigentlich Kreachers Meister, oder Harry?", „Du hast recht. Kommt", sagte er begeistert und wir gingen alle in die Küche, wo Kreacher war und was kochte.
Nicht, dass es wirklich schmeckte was der Elf fabrizierte. Doch wir aßen es trotzdem, sonst hatte Kreacher Selbstmordgedanken. Er war wirklich ein sehr komischer Hauself.
Natürlich wollte Kreacher mir nicht antworten. Ich war ja nichts weiter als eine Muggelgeborene. Mehr nicht! „Antworte ihr!", forderte Harry. „Kreacher hat versucht es zu zerstören, aber er hat nicht geschafft. Master Regulus hat Kreacher gesagt, er soll es zerstören aber Kreacher konnte nicht", erklärte Kreacher uns und legte seine Ohren dabei an seinen Hinterkopf. „Wo ist es jetzt, Kreacher?", fragte Harry weiter. „Er kam in der Nacht", begann der Elf. „Und hat alles mitgenommen". „Wer, Kreacher? Wer hat alles mitgenommen?", wollte ich wissen.
Dafür bekam ich einen abwertenden Blick vom alten Hauselfen, doch er sprach trotzdem: „Mundungus Fletcher." Kreacher spuckte den Namen aus, als wäre es die Pest. „Such ihn und bring ihn hier her!", befahl Harry streng und schon verschwand Kreacher im Rauch der Disapparition.
„Glaubt ihr, er findet ihn?", meinte Ron dann, nach einer langen Stille zwischen uns Dreien. „Ich hoffe, sonst müssten wir einen anderen Weg finden, die Horkruxe zu suchen. So hätten wir immerhin Einen", stöhnte Harry auf. Er wusste nicht wie er sie finden sollte. Könnte ich nicht irgendwas tun? „Geh dich hinlegen, Mine", sagte Harry auf einmal. „Was? Wieso?", „Du bist blass und müde, geh dich hinlegen und ruh dich aus", wiederholte er noch einmal.
Ich schüttele nur den Kopf und ging mürrisch nach oben. Direkt an dem Bild von Walburga vorbei, konnte ich es riskieren? Harry war mit Ron unten und vielleicht ahnte er, dass ich mit ihr reden wollte. Ein Versuch war es wert!
Langsam und vorsichtig nahm ich das weiße Lacken vom Bild. Es blieb still und langsam öffnete ich meine zusammengekniffenen Augen. „Du!", zischte sie direkt. „Bitte, ich ... bitte schrei nicht", bat ich sie schnell und tatsächlich schloss sie ihren Mund wieder.
„Kein Stück gealtert ...", murmelte sie dann aber. „Du kannst dich an mich erinnern?", fragte ich sie leise, in der Hoffnung die Jungs würden es nicht hören. „Pah! Natürlich, kann ich das. Ich bin doch nicht senil. Immer warst du mit Tom, Abraxas und Orion zusammen. Amelia war der Meinung, du hättest mit allen Drein was gehabt", grinste sie dann. Natürlich hatte Amelia das gedacht.
„Was passierte nachdem ich verschwunden bin, Walburga?", wollte ich wissen. Sie schaute mich misstrauisch an. Drehte dann den Kopf, als würde sie mit jemanden anderen reden oder jemanden zu hören und begann dann ruhig zu sprechen: „Er war anders. Irgendwie ... lag diese Dunkelheit um ihn und niemand kam an ihn ran. Ich sah ihn mit Malfoy und Orion nachts verschwinden, dann gab es da noch die Vorfälle mit Lestrange."
„Welche Vorfälle?", „Er wurde gefoltert, immer wieder und wieder. Man brachte ihn nach St. Mungos und als er wiederkam, konnte er sich nie erinnern was passiert war. Kurz nachdem er Amelia geheiratet hat und die Jungs geboren wurden, fand man ihn tot ... mitten in der Winkelgasse", teilte sie mir mit. Sie sprach ziemlich offen. „Orion wollte nie was sagen, aber ich wusste, dass es Tom war. Frederick konnte nie die Finger von dir lassen, da dachte ich, dass er was mit deinem Verschwinden zu tun hatte", sprach sie weiter.
Tom hatte ihn also getötet, nachdem er ihn immer wieder gefoltert hatte. Das war nicht mehr der Tom, den ich kannte. Okay, doch das war er. Aber er hatte sich geändert in den letzten Monaten, vor allem nach dem Vorfall mit Grindelwald. „Noch was, Schlammblut?", hakte sie nach und zuckte im nächsten Augenblick zusammen.
Da wusste ich es! „Wer hört noch zu?", fragte ich sie sofort und sie begann krankhaft zu grinsen. Augenblicklich erinnerte sie mich an Bellatrix. „Das wüsstest du gerne oder? Aber er will nicht, dass du es weißt", begann sie immer noch grinsend. „Er? Wer ist er?", entkam es mir. Wer konnte ein Porträt von Walburga haben und zuhören? Mir fiel niemand ein. Die Malfoys hatten vielleicht eins, aber es könnten genauso gut die Lestranges sein.
„Nach all den Jahren, kann ich es immer noch nicht verstehen, was er an dir findet", murmelte sie dann und verschwand dann tatsächlich aus ihrem Gemälde. Nein! „Walburga? Warte, bitte ... ich ...", stotterte ich, brach aber ab. Lehnte mich an die Wand neben dem Bilderrahmen und rutschte hinab auf den Boden. Mein Blick fiel dabei wieder einmal auf den Ring. Irgendwie war er immer in meinem Blickfeld, immer! „Merlin ... ich liebe dich immer noch, egal was du getan hast", flüsterte ich leise.
„Hermine? Alles okay? Was machst du denn da?", kam Harry irgendwann die Treppe hinauf gestürmt. Ich lächelte ihn entschuldigend an. „Ich ... ich hab nur ...", „Du hast mit Sirius Mutter gesprochen?", hakte er nach und traf den Gnom auf den Kopf. „Ja ... ich musste einfach wissen, was ...", „Ich weiß, ist schon okay. Aber du musst dich hinlegen. Du siehst krank aus, bist du dir sicher, dass alles okay ist?", entkam es ihm ziemlich besorgt.
Er hockte sich sogar vor mich hin und legte mir seine Hände auf die Knie. „Nur müde, Harry, nur müde. Nichts weiter", versicherte ich ihm. „Ist Kreacher schon wieder da?". Er schüttelte nur den Kopf. „Komm ich helfe dir, Mine", flüsterte er dann und half mir auf. Brachte mich in mein Zimmer, dass ich mir noch vor einem Jahr mit Ginny geteilt hatte.
Er deckte mich zu, nachdem ich mich ins Bett gelegt hatte. Setzte sich an den Rand der Matratze und schaute mich betrübt an. „Ich wünschte es wäre anders, Mine und ich müsste das nicht tun. Ich weiß, dass du ihn noch immer liebst und dass das nicht weggehen wird. Du hast das nicht verdient, Mine. Es tut mir leid, dass du meinetwegen da durch musst. Aber wenn du über ihn reden willst oder über irgendwas anderes, bin ich für dich da. Ich höre dir zu und verurteile dich nicht", versicherte er mir und nahm mir einen Teil meiner Ängste damit.
„Danke, Harry, ohne dich da ... ich wüsste nicht wie ich das schaffen sollte", lächelte ich und schloss die Augen. Ein wenig Schlaf würde mir schon nicht schaden. „Er liebt dich immer noch, Mine", glaubte ich noch von Harry zu hören, ehe ich ins Land der Träume rauschte.
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Als ich wieder wach wurde, hörte ich von unten Gerumpel und schlich mich mit erhobenen Zauberstab in die Küche. Die Geräusche kamen von dort. Ich senkte meinen Zauberstab wieder als ich sah, dass es nur Harry und Ron waren.
Naja, nur ist untertrieben. Mundungus saß in der Ecke auf einen Stuhl und Kreacher hielt seinen Zauberstab fest in der Hand. Und dann war da noch Dobby, der gerade Rons Hand schüttelte. „Dobby", sagte ich lächelnd und der kleine Elf schaute glücklich zu mir. „Miss Granger, so schön sie zu sehen", sagte er und reichte auch mir seine Hand. Dann zuckte er aber zusammen und schaute hinab auf meinen Bauch. „Miss Granger, da ...", „Danke, Dobby ... ich, ich weiß", nickte ich eilig und hoffte er würde nichts sagen.
Er hatte es gemerkt, gespürt oder sonst was. Hoffentlich würde er nichts sagen. Bitte, sie durften es noch nicht wissen. Dobby neigte seinen Kopf zur Seite, sagte dann aber zu meiner Erleichterung nichts. „Was wollt ihr von mir? Hetzt mir diese verrückten Hauselfen auf den Hals", motzte Mundungus schon rum. Er war ... ich konnte ihn nicht leiden. Wieso gerade er im Orden war, war mir ein Rätsel.
„Als du hier alles mitgenommen hast und leugne es erst gar nicht, hast du ein Medaillon mitgenommen, wo ist es?", fragte Harry ungeduldig. „Wieso? War es wertvoll?", entkam es ihm mit hoher Stimme. Ich rollte nur die Augen ... er war wirklich ein schmieriger Typ. „Hast du es noch?", „Er hat nur Angst das er zu wenig dafür verlangt hat", mischte sich Ron ein und da musste ich ihn recht geben.
Das würde das Einzige sein, worüber Mundungus sich Gedanken machen würde. „Ha, verschenkt hab ich es. Nicht verkauft. An so eine Ziege vom Ministerium", sagte er uns. „Wer war sie?", wollte ich dann wissen. Ahnte aber auch, dass wir wahrscheinlich ins Ministerium mussten und dass das alles andere als einfach werden würde.
Vor allem weil es da nur so vor Todessern wimmelte. „So ne pinke Kröte", meinte er nur und schaute dann auf den Boden. „Hey, hier! Das ist sie!", stieß er plötzlich aus und zeigte auf ein Bild in der Zeitung. Das genervte Aufstöhnen konnte ich mir nicht verkneifen. „Umbridge", stöhnte dann auch Ron. „Ich hatte gehofft sie nicht noch einmal sehen zu müssen", brummte ich leise. Die hatte uns gerade noch gefehlt. Wieso konnte es nicht einmal einfach gehen?
- zwei Tage später -
Zu dritt saßen wir an dem langen Tisch in der Küche. „Wir können nicht einfach reinspazieren, Ron, das ist viel zu gefährlich", wiederholte ich noch einmal. Wieso konnte er das nicht verstehen? Wir brauchten einen Plan! Irgendwas, damit wir relativ unbemerkt rein konnten und dann wieder raus. „Was ist mit Vielsaftrank?", entkam es Harry fragend, der auf das falsche Medaillon hinabblickte.
Das war keine so schlechte Idee ... wirklich, aber ... konnte man den Vielsafttrank zu sich nehmen, wenn man schwanger war? Snape hatte das im Unterricht nicht drangenommen. Ich musste also nachschauen und wir müssten einen Monat warten, bis er fertig war. „Klingt gut, Harry", stimmte ich etwas lustlos zu. „Wir müssen jemanden finden, in den wir uns verwandeln, oder?", hakte Ron nach und stopfte sich ein Marmeladenbrot in den Mund. Schmatzte dabei, wie ein Esel ... da kam mir direkt alles wieder hoch.
„Sie dürfen dann auch nicht im Ministerium auftauchen, dass sollten wir auch bedenken", warf ich noch ein. „Du wirst einen Monat brauchen, ihn zu brauen, richtig?", erkundigte sich Harry bei mir. „Ja, ich muss vorher nur noch was nachlesen", sagte ich und stand auf. „Ehm ... Harry? Snape hatte doch ein kleines Labor unten, dass ... meinst du ich kann das nutzen?", fragte ich ihn noch. „Klar, wieso nicht?!", meinte Harry nur.
Anscheinend gefiel es Ron nicht: „Nein! Wir sollten nicht da runter gehen, was wenn er da dort irgendeine Falle gezaubert hat? Nein, wir sollten nicht da runter gehen, wir wissen nicht was er getan hat. Merlin, er hat Dumbledore getötet! Er ist ein Todesser!".
Wieder rollte ich mit den Augen. „Ich geh runter, Harry", sagte ich und ignorierte Ron dabei. Dumbledore lebte noch ... Snape war ... Snape war irgendwas anderes, ich konnte eine Verbindung spüren, als ich in seinem Räumen war. Beschreiben konnte ich es nicht, aber irgendwas war da gewesen, als er mich anlächelte und mir dann diesen Kuss gab. Es war ein vertrautes Gefühl gewesen, dass ich nicht fassen konnte. Aber ich ... ich vertraute ihm. Wieso auch immer, ich tat es einfach.
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Unten im Labor von Snape, was wirklich gut eingerichtet war, dafür das es sich hier in diesem – eher runtergekommenen – Haus befand, suchte ich zuerst einmal nach einen Buch, was mir mehr über die Wirkung des Vielsafttranks sagen konnte. Sollte es nämlich Probleme geben, dass er Auswirkungen auf die Schwangerschaft hatte, dann hätten wir ein Problem. In allererster Linie ich! Schließlich musste ich dann reinen Tisch mit Harry und Ron machen und ich war noch nicht so weit.
Sanft strich ich über die winzige Beule an meinem Bauch. Richtig fassen konnte ich es nicht, da wuchs ein Baby in mir heran und .... Nein, ich durfte nicht schon wieder an Tom denken. Der Tom den ich kannte, gab es in dieser Zeit nicht mehr. Damit sollte ich mich endlich abfinden. So einfach war es!
Irgendwo hier musste sich doch etwas finden lassen ... hoffentlich. Ich konnte das Risiko nicht eingehen, den Vielsafttrank einfach zu nehmen, wenn ich nicht wusste, ob es dem Baby schaden würde. Das ging einfach nicht. Mist! Hier war einfach nichts. Zwar gab es das Buch mit dem Rezept und den Anweisungen, aber nichts dazu, was man beachten musste, bei der Anwendung. Außer natürlich das man abriet Tierhaare zu verwenden. Ja, das hatte ich im zweiten Schuljahr schon mitbekommen. So ein dummer Fehler, der mir da unterlaufen war. Snape würde es bestimmt wissen, aber ich konnte nicht mit ihm sprechen. Oder ... doch vielleicht gab es eine Möglichkeit. Es gab immerhin die Porträts der vergangenen Schulleiter und ... ja, einer der Schulleiter war ein Black. Wie hieß er nochmal? Genau! Phineas Nigellus Black! Sein Porträt musste hier irgendwo sein, da war ich mir ganz sicher. Vielleicht konnte ich irgendwie mit Snape reden. Aber ... erst musste ich mit Harry darüber reden, ob es eine gute Idee war.
Oben in der Küche fand ich leider nur Ron, der immer noch am Essen war. Ich wünschte mir langsam das erste Trimester meiner Schwangerschaft würde zu Ende gehen. Damit diese schrecklichen Übelkeitsanfälle endlich aufhörten. „Hast du Harry gesehen?", fragte ich Ron direkt und drückte den Drang unverzüglich auf die Toilette zu laufen weg. So langsam wurde ich richtig gut darin. Immerhin hatte es bis jetzt niemand bemerkt, außer Harry. Aber dieser achtete eh immer auf alles, ganz anders als Ron. Der war ... blind wenn es um so etwas ging.
Geduldig wartete ich, obwohl ich bereits mit dem Fuß auf den Boden herum wippte. „Bib ... liothek", grunzte er mit vollem Mund. Das war wirklich ekelig. Früher war ich es gewohnt, dass Ron so war und so aß. Aber jetzt ... in den 40ern war alles anders und keiner der Jungs aß so wie Ron. Selbst sein Großvater hatte noch gewisse Manieren gehabt. Auch wenn man es Septimus nicht immer ansah. „Danke", brachte ich noch hervor und lief dann oben.
Die Black-Bibliothek war ein kleiner Traum. So eine eigene Bibliothek hatte ich mir immer gewünscht und eigentlich gehörte sie mir ja auch. Sirius war so nett gewesen und hatte sie mir – im Fall seines Todes – hinterlassen. „Harry", sagte ich als ich dir Tür zum Zimmer praktisch aufriss. „Merlin, Hermine! Erschreck mich doch nicht so. Ist was passiert?", „Nein ... also, ich muss ...", begann, schloss dann aber erstmal die Tür hinter mir und setzte mich neben ihn auf das kleine gemütliche Sofa. Sirius hatte hier oft gesessen und ein Buch gelesen oder sich ein Glas Elfenwein genehmigt.
„Was?", hakte Harry nach und schaute mich direkt an. Ich beugte mich näher zu ihm und fragte flüsternd: „Meinst du ich könnte mit Snape reden? Über eins der Porträts? Es ist sehr wichtig". Etwas überrascht, wie es mir schien, blickte er mich zu Beginn an. „Willst du wissen, ob wir ihm vertrauen können? Dann ja, ich denke es würde gehen. Aber sei vorsichtig, wir wissen nicht wer noch zu hören könnte und Ron darf es nicht bekommen. Am besten nimmst du das Porträt mit runter in Snapes Labor und machst das da", schlug er vor.
„Wirklich? Du hast mir nie gesagt, warum du ihm auf einmal vertraust, Harry", deutete ich an und schaute ihn erwartungsvoll an. Er seufzte einmal laut und schwer. „Du solltest es nicht von mir erfahren, Mine, wenn du so weit bist, schau dir einfach die Erinnerungen an, die er dir gegeben hat", meinte er dann gedehnt. Er verbarg etwas und es betraf anscheinend mich. Ich entschloss mich, das Thema auf einen anderen Zeitpunkt zu schieben, erst musste ich das mit dem Vielsafttrank klären und vielleicht gab Snape mir ein paar Antworten.
Ha, wohl eher nicht. Er sprach schließlich nie! Er hasste mich, ich war die kleine Miss-Know-It-All! Oh ... er würde bestimmt wissen wollen wieso ich das alles über den Trank wissen musste ... oh, oh! Gar nicht gut. Ich musste ihm sagen, dass ich schwanger war. Nun, von der anderen Seite war das vielleicht auch gar nicht so schlecht. Im Notfall könnte ich ihn versuchen zu kontaktieren, wenn was nicht stimmte. „Ich geh direkt runter, Harry", teilte ich ihm mit und wollte gerade die Tür aufmachen, als mir noch einfiel: „Weißt du wo das Porträt von Phineas Nigellus Black ist?". „Mm ...", machte er und kratzte sich am Kinn. „Ich glaube im Salon unten ... da hängen die meisten Bilder, schau mal dort nach", gab er mir den Rat und widmete sich wieder seinem Buch. Es war ein Buch über Horkruxe wenn ich mich nicht täuschte. Ich würde noch herausfinden, was hier alle vor mir verheimlichen.
„Es nicht im Salon, Schlammblut", hörte ich auf einmal Walburga sagen. Ich kniff die Augen zusammen bei ihrer schrillen Stimme. Sie war also wieder da. „War dein Ausflug schön?", erkundigte ich mich bei ihr. „Nein, war er nicht", sagte sie dann. „Er war es oder? Er hat zugehört, also weiß er wo wir sind. Wieso hat er dann keinen seiner Leute hierhingeschickt?", fragte ich sie. Schaute sie direkt an und schon wieder sah sie auf Seite, als würde sie mit jemanden anderen sprechen. Ging das überhaupt, konnte ein Gemälde, also die Person in diesem, mit mehreren Personen zur gleichen Zeit reden?
„Was glaubst du wohl?", konterte sie und zuckte dann zusammen. „Hört er wieder zu? Was will er? Was ... egal ... ich ... sag mir einfach wo ich das andere Porträt finden", forderte ich dann. Ich sollte ihn vergessen, ich war einfach dankbar, dass er nicht hierhin kam. Vielleicht auch ein bisschen enttäuscht. Er musste mehr als einmal schon gewusst haben, wo wir waren, dank mir. Immerhin hielt ich immer wieder die Kette fest.
„Auf dem Dachboden", brummte sie dann und schloss ihre Augen. „Leg das Lacken wieder über mich, damit ich deine Schlamm ... AU! Leg es einfach über mich!", schnauzte sie mich an. Ihr Verhalten war wirklich komisch. Naja, ich sollte mich nicht beschweren, denn zum Glück schrie sie nicht wie eine Verrückte rum. „Mit Vergnügen", zischte ich, merkte dabei nicht einmal, dass ich in Parsel sprach.
Der Dachboden war staubig, sehr staubig und Spinnen liefen über alte Möbel und Gegenstände die man hier versteck haben musste. Der absolute Albtraum für Ron, ich kicherte leise bei diesem Gedanken. Aber hey, ich hatte mich mit Nagini angefreundet und auch mit dem Basilisken, der eigentlich Hexen wie mich aß oder tötete.
Schon komisch, er hätte sich doch eigentlich an mich erinnern müssen, im zweiten Schuljahr. Naja, ich sah damals anders aus. Buschige Haare und riesen Hasenzähne. Da konnte ich es ihm nicht wirklich übel nehmen. Sonst hatte er mir schließlich nie etwas getan.
„Ah, hier ist es", stieß ich fröhlich aus. Ich schnappte mit das kleine Porträt und lief schnurstracks damit hinunter in das Labor. Schloss die Tür hinter mir und sprach einen Schutzzauber, damit kein Wort nach Draußen gelangte.
Zuerst wischte ich dann mit meinem langen Ärmel über das Gemälde, schließlich musste der Staub ab. Dann blickte ich auch schon in das Gesicht eines schwarzhaarigen Mannes in den späten 60ern. Für einen Zauberer war er nicht sehr alt geworden. Wenn ich ihn so ansah. „Sir, Mr. Black?", fragte ich vorsichtig. Vielleicht war das Gemälde beschädigt. Immerhin bewegte er sich nicht mehr.
„Was willst du?", kam auf einmal seine Stimmte und er zog die Augenbrauen zusammen. Eine Geste, die ich von Orion und Sirius kannte. „Mr. Black, ich ... könnten Sie mir sagen ob es eine Möglichkeit gibt, mit dem Schulleiter von Hogwarts zu reden?", erkundigte ich mich höflich. Verärgern wollte ich ihn nämlich nicht. Das könnte schlimm enden bzw. er würde mir dann nicht mehr helfen. „Snape? Er ist nicht da", sagte er abwertend und schloss wieder seine Augen. „Bitte, es ... es ist sehr wichtig, Sir. Sagen Sie ihm bitte, dass Hermine Granger mit ihm reden möchte? Es ist wirklich sehr wichtig, Mr. Black", versuchte ich es noch einmal und setzte mich auf einen Stuhl, der an die Wand gelehnt war.
Er schaute mich mit zusammengekniffenen Augen an. Etwas unheimlich war er mir schon. Seine Haare waren schwarz wie Nacht und er hatte ziemlich dunkle Augen, fast schon schwarz. Da waren die von Snape sogar noch einen Deut heller. „Wenn es sein muss", brummte er dann und verschwand aus dem Porträt. Hoffentlich sprach er jetzt mit Snape und hoffentlich machte ich hier keinen Fehler. „Er ist hier und kann hören was sie sagen", kam der ehemalige Schulleiter wieder. Aber irgendwie war er nur teilweise im Blickfeld. „Wirklich?", entkam es mir eher etwas skeptisch.
„Sprechen Sie schon, Miss Granger. Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit", hörte ich auf einmal die Stimmte von Snape. „Professor", entkam es mir erleichtert und schon vernahm ich ein genervtes Seufzen von der anderen Seite. „Noch heute, Miss Granger", wiederholte er noch einmal. „Äh ... ja, ich ... hören Sie, wir müssen den Vielsafttrank brauen und ...", „Wenn ich mich recht erinnere, finden Sie alles was Sie brauchen in meinem Labor im Haus des Hundes. Außerdem werden Sie wohl in der Lage sein, einen zu brauen, Miss Granger", unterbrach er mich mit seiner öligen Stimmte.
„Ja, ich weiß ... ich es ist was anderes. Ich hab mich gefragt, ob es bestimmte Nachwirkungen oder Nebenwirkungen gibt", „Wie meinen?", hakte er nach. Deutlich interessierter als vorher. „Sehen Sie, es gibt da ein kleinen Problem und ich weiß nicht ob ich den Vielsafttrank zu mir nehmen kann", erklärte ich und hoffte, dass ich es ihm vielleicht doch nicht sagen musste. „Ich warte, Miss Granger, das Problem", sprach er dann ungeduldig. Super! „Ehm ... sie dürfen es niemanden sagen, Sir. Auch nicht ... auch nicht ihm!", wollte ich ihm klar machen. Niemand durfte es wissen. Ich wusste nicht wie Tom ... Voldemort darauf reagieren würde und ich wollte das Baby nicht unnötig in Gefahr bringen. „Miss Granger", warnte er mir, ohne auf meine Bitte einzugehen. „Ich bin schwanger, Sir", flüsterte ich dann, aber weil ich seinen Atem stocken hörte, wusste ich das er es gehört habe.
Er sagte nichts! Das war jetzt mehrere Minuten her. „Professor?", fragte ich mit zittriger Stimme. Bitte lass ihn noch da sein. „Sind sie sich sicher?", wollte er zuerst wissen. „Ja, Madam Fuglen hat es mir gesagt, eine Wochen bevor ich wieder zurück geschickt wurde in diese Zeit", antwortete ich wahrheitsgemäß. „Welche Woche?", hakte er dann nach. „Ich glaube ungefähr die neunte. Genau kann ich das nicht sagen, nachdem ich wieder hier war, war ich noch nicht bei einer Heilerin", informierte ich ihn und strich wieder mal abwesend über meinen Bauch. „Sie müssen ... Sie können den Vielsafttrank nehmen, aber nicht länger als zwei Stunden. Das ist sehr wichtig, Miss Granger, merken Sie sich das. Zwei Stunden ist die Grenze und ... im unteren Schrank sind noch ein paar Vitamintränke, die ich für Tonks gebraut habe. Sie sind noch gut, nehmen Sie einen jeden Abend bevor sie schlafen gehen. Ich werde versuchen Ihnen noch weitere zukommen zu lassen. Außerdem passen Sie auf, dass sie nicht von schwarzmagischen Flüchen getroffen werden. Miss Granger ... Sie hätten es mir sagen müssen", seufzte er am Ende auf.
„Wieso? Es ist schließlich nicht so als wären Sie der Vater", entkam es mir etwas eingeschnappt. „Nein, aber ich bin ... egal. Weiß der dunkle Lord davon?", wollte er dann wissen. „Als ich verschwunden bin, wusste er es. Ob er sich noch erinnern kann ... wahrscheinlich nicht. Es ist mehr als 50 Jahre her, Sir und er ist ... er hat sich nicht geändert. Alles ist immer noch so wie vorher. Er ist ein Monster", entkam es mir bitter und Tränen traten mir in die Augen.
Verfluchte Hormone! „Verzweifeln Sie nicht, brauen Sie den Trank und wenn Sie das Hauptquartier verlassen, nehmen Sie Phineas Porträt mit", befahl er irgendwie sanft. „Sir? Woher kennen Sie meine Mutter?" fragte ich dann, bevor er mich abwimmeln konnte. „Sie haben die Erinnerungen noch nicht gesehen", stellte er fragend fest.
„Nein", schüttelte ich meinen Kopf, obwohl er das nicht sehen konnte. „Dann wird diese Frage noch warten müssen, meine kleine Gryffindor", sprach er sanft und dann war der Phineas Black verschwunden. „Sir?", fragte ich, aber er war weg. Einfach verschwunden. Meine kleine Gryffindor ... wieso nannte er mich so? Damals, in seinen Räumen, hatte er mich auch so genannt. Was ging hier vor?
- Toms Sicht, zwei Tage zuvor -
Grimmauld Place 12 ... welch gute Idee das Porträt von Walburga zu mir bringen zu lassen. Lucius war sogar heilfroh diese Verrückte endlich los zu werden. Wenn ich es nicht besser wissen würde, könnte man annehmen sie sei die Mutter von Bellatrix. Nun, dies war allerdings nicht der Fall.
Ich hatte einen speziellen Zauber über das Gemälde gelegt, so konnte ich immer hören was auf der anderen Seite gesagt wurde, wenn Walburga da war oder auch nicht. Es war ziemlich egal wo sie sich aufhielt, ich konnte immer hören was auf der anderen Seite passierte. Doch sie war fast immer in ihrem alten Haus. Genau dort hielten sich auch die drei Gryffindors auf. Meine kleine Ravenclaw. Ich wusste schon immer, dass sie eine kleine Löwin war, die sich hinter den ganzen Büchern versteckte.
„Du!", hörte ich Walburga auf einmal zischen. „Bitte, ich ... bitte schrei nicht", bat eine ermüdete, weibliche Stimme. Diese Stimme ... es war Hermine. Ich war mir ganz sicher. Ihre zarte Stimme überzog meinen Körper mit einer Gänsehaut, einer der angenehmen Art, die ich schon ewig nicht mehr hatte. Das konnte nicht sein, dass ich alleine vom Klang ihrer Stimmen solch eine körperliche Reaktion hatte ... nein, das konnte nicht. Es war Einbildung! „Kein Stück gealtert ...", murmelte Walburga dann und schaute zu ihr. Ihr Gemälde auf meiner Seite war leer ... naja, ich konnte ihren Rücken sehen.
„Du kannst dich an mich erinnern?", fragte Hermine leise. Wahrscheinlich wollte sie nicht, dass einer der Jungs etwas mitbekam. Potter wäre wohl die kleinste Sorge, Weasley wäre das Problem. Natürlich antwortete Walburga, allerdings ziemlich patzig: „Pah! Natürlich, kann ich das. Ich bin doch nicht senil. Immer warst du mit Tom, Abraxas und Orion zusammen. Amelia war der Meinung du hättest mit allen Drein was gehabt".
Amelia ... das war ja klar. Zum Glück war sie schon tot. „Was passierte nachdem ich verschwunden bin, Walburga?", erkundigte Hermine sich und klang dabei sehr höflich. Plötzlich wandte sich Walburgas Kopf und sie sah mich fragend an. Ich nickte und schon antwortete sie, Hermine: „Er war anders. Irgendwie ... lag diese Dunkelheit um ihn und niemand kam an ihn ran. Ich sah ihn mit Malfoy und Orion nachts verschwinden, dann gab es da noch die Vorfälle mit Lestrange".
Kurz herrschte Schweigen auf der anderen Seite. Doch dann hörte ich wieder Hermines Stimme: „Welche Vorfälle?". Natürlich wollte sie mehr darüber wissen und es würde ihr nicht gefallen. Da war ich mir sicher, doch daran konnte ich nichts mehr ändern. „Er wurde gefoltert, immer wieder und wieder. Man brachte ihn nach St. Mungos und als er wiederkam konnte er sich nie erinnern was passiert ist. Kurz nachdem er Amelia geheiratet hat und die Jungs geboren wurden, fand man ihn tot ... mitten in der Winkelgasse", teilte Walburga ihr mit.
Dass die Alte so offen sprach, hatte ich nicht erwartet, aber gut. Ich wollte Hermine nichts verheimlichen. „Orion wollte nie was sagen, aber ich wusste, dass es Tom war. Frederick konnte nie die Finger von dir lassen, da dachte ich, dass er was mit deinem Verschwinden zu tun hatte", sprach sie weiter. Toll, musste sie gerade das sagen? Ich konnte mir richtig vorstellen, wie Hermine sich auf die Lippen biss, diese rosige Lippe, und grübelte. „Noch was, Schlammblut?", entkam es Walburga plötzlich und ich zischte etwas, sodass sie zusammenzuckte. „Nenn sie nicht so!", befahl ich ihr streng.
„Wer hört noch zu?", hakte Hermine sofort nach. Mist! Sie sollte nicht wissen, dass ich zuhörte. Sie würde sich zu viele Fragen stellen und Gedanken machen. „Das wüsstest du gerne, oder? Aber er will nicht, dass du es weißt", begann Walburga, wahrscheinlich mit einem Grinsen, zu sagen. „Er? Wer ist er?", entkam es Hermine. Sie würde nicht so einfach nachgeben und sie würde es irgendwann auch herausfinden. Da war ich mir sicher.
Wieder legte sich die Stille über die Beiden. Bestimmt überlegte Hermine wer noch ein Porträt von Walburga haben konnte. „Nach all den Jahren, kann ich es immer noch nicht verstehen, was er an dir findet", murmelte Walburga und drehte sich dann zu mir. So konnte ich noch leise hören was auf der anderen Seite gesagt wurde. Aber ... nur sehr leise. Ich ging näher an das Gemälde dran, während Walburga die Augen zusammenkniff. Immerhin schaute ich sie mir meinen roten Augen bedrohlich an. Ich hatte ihr nicht gesagt, dass sie schon gehen durfte.
„Walburga? Warte, bitte ... ich ...", stotterte Hermine auf einmal und Walburga öffnete wieder die Augen. Sie grinste in sich hinein und es gefiel mir gar nicht. Sie konnte Hermine noch nie leiden, genauso wenig wie alle anderen Slytherin Mädchen Sie leiden konnten.
Gerade wollte ich mich wegdrehen und die weiteren Angriffe planen, da hörte ich es. Ganz leise und nicht mehr als ein Flüstern: „Merlin ... ich liebe dich immer noch, egal was du getan hast". Direkt blieb ich stehen. Sie liebte mich immer noch? Nein, es konnte ihr nicht egal sein, was ich getan hatte. Alles was ich ihr einmal versprochen hatte nicht zu werden, war ich geworden. Vielleicht manchmal sogar noch schlimmer, als sie ursprünglich gedacht hatte. Ich hatte getötet, gefoltert, gemordet und es hatte eine Zeitlang sogar Spaß gemacht. Bis ... bis ich an Hermine dachte.
Sie liebte mich ... „Du scheinst erstaunt zu sein, Tom. Nicht gedacht, dass die Kleine dich liebt? Vielleicht ist sie genauso verrückt wie Bella", sprach Walburga auf einmal. „Ist sie nicht", wehrte ich ab. Hermine war nicht so. Sie hatte einfach nur ... einfach nur ein großes Herz.
- zwei Tage später -
Wieder einmal ging ich an Walburgas Porträt entlang und musste daran denken, wie Hermine gesagt hatte, dass sie mich noch immer liebt. Ein warmes Gefühl hatte sich, seit dem Tag, in mir immer weiter ausgebreitet und ich wünschte sie wäre mir nie genommen worden. Alles hätte anderes sein können, wirklich alles.
„Es ist nicht im Salon, Schlammblut", ertönte auf einmal die schrille Stimme von Walburga. Sie sprach wieder mit Hermine und hatte diesmal keine Ahnung, dass ich zuhörte. „War dein Ausflug schön?", erkundigte sich Hermine und ich fragte mich was sie damit meinte. „Nein, war er nicht", gab Walburga wieder und erschauderte etwas.
Hatten die Beiden etwa noch einmal gesprochen, als ich nicht da war? „Er war es oder? Er hat zugehört, also weiß er wo wir sind. Wieso hat er dann keiner seiner Leute hierhingeschickt?", entkam es Hermine fragend und etwas zittrig. Plötzlich wandte sich Walburga ab und blickte mich an. „Was glaubst du wohl?", konterte Walburga und schon zuckte sie, durch meinen Zauber zusammen.
„Hört er wieder zu? Was will er? Was ... egal ... ich ... sag mir einfach wo ich das andere Porträt finde", forderte sie. Egal ... was meinte sie? Ihr war es egal, dass ich zuhörte? Wollte sie etwa, dass ich zu ihr komme? Hielt sie deshalb immer wieder die Kette fest? Sie war nie in Gefahr gewesen, wenn sie die Kette hielt. Aber ... es war auch immer nur ganz kurz. Hundert Prozent sicher sein, konnte ich mir daher nicht. „Auf dem Dachboden", brummte Walburga dann. Was suchte sie?
„Leg das Lacken wieder über mich, damit ich deine Schlamm ... AU! Leg es einfach über mich!", schnauzte Walburga und wandte sich zu mir. „Lass sie in Ruhe", befahl ich ihr wieder und hörte Hermine noch zischen: „Mit Vergnügen". Parsel ... sie konnte es immer noch. Naja, es war noch nicht so viel Zeit für sie vergangen, wie für mich. Ich würde weiter zuhören, wenn sie mit dem Porträt von Walburga sprach. Wer wusste, was ich so noch alles erfahren konnte ...
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