Geständnis oder doch ein verehrender Fehler?
- Hermines Sicht -
„Ich bin hier.", flüsterte er leise zu mir und ehe ich mich versah oder meine Reaktion verhindern konnte, schmiss ich mich sein seine Arme.
Fest umklammerte ich seinen Oberkörper mit meinen Armen und presste meinen Kopf gegen seine Brust. Ich weinte stumm, wieso? Wusste ich nicht. Erst war es gar nicht so schlimm, als Lestrange auf mich zukam. Aber... als er so aufdringlich wurde und dann auch noch sein Lachen... es gab mir einfach den Rest.
Ich war wie zurückversetzt. An den Tag, an dem meine Eltern starben. Das Lachen von diesem Lestrange hörte sich genauso an, wie das Lachen der zwei Brüder. Die zwei Brüder, die mich die ganze Zeit über festhielten.
Nach einiger Zeit spürte ich, wie er seine Arme um mich legte und mich sogar noch näher an seinen Körper zog. Das war hier gerade so falsch. Wieso fühlte es sich aber so richtig an? Wieso nur fühlte ich mich in seinen Armen sicher und geborgen?
Das konnte doch nicht sein! Das war Tom Riddle, Lord Voldemort! Wie krank war ich nur, dass ich mich in seinen Armen so fühlte? „Sch... Hermine, sag mir was los ist", forderte er sanft.
Wieso war er nur so nett zu mir?
Konnte er nicht einfach gemein und ekelig sein? So wie ich erwartete? Dann spürte ich noch was anderes, er küsste mich. Er drückte mir einen Kuss auf meine Haare. „Es ist alles gut.", versicherte er mir.
Wie konnte er das sagen? Nichts war gut, einfach gar nichts. Das war zu viel, Dumbledore hatte einen Fehler gemacht. Ich war nicht so weit, kein bisschen. Ich war allein, niemand wusste wer ich wirklich war und der Einzige an den ich mich hätte wenden können, schaute zu mir herab als hätte ich das Schrecklichste überhaupt getan.
Dumbledore war mir keine Hilfe, er mochte mich nicht und vertraute mir nicht. Er sah mich genauso an, wie er Tom ansah. Es war hoffnungslos, selbst wenn ich es schaffen würde... ich wäre nicht mehr dieselbe.
Ich würde mich verlieren, denn schon jetzt merkte ich, dass ich mich ihm nicht entziehen konnte. Wenn ich weiter machen würde dann... dann würde alles vorbei sein. Ich würde mich... nein, daran durfte ich nicht denken.
Konnte es nicht. Es durfte einfach nicht geschehen! Niemals! Ich musste dagegen ankämpfen. Aber es fühlte sich so gut an, von ihm gehalten zu werden. Seine starken Arme, die sich um mich schlangen, seine harte, ausgeprägte Brust an der ich meinen Kopf lehnte.
Alles fühlte sich so richtig an. Auch wie er sein Kinn auf meinem Kopf abstützte.
Die Zeit verging und es wurde immer dunkler. Doch er störte sich nicht daran, genauso wenig wie ich. Er hielt mich einfach weiter fest und nahm mir so meine Sorgen.
Mein Gewicht lehnte gegen ihn, jedoch schien es ihm keineswegs zu stören. Was würde ich jetzt nicht alles geben, um zu wissen was in ihm vorgeht. „Es tut mir leid.", unterbrach ich mit kratziger Stimme die Stille, die sich über uns gelegt hatte.
„Was tut dir leid?", wollte er wissen und wischte mir die Tränen mit seinen Daumen weg. Diese simple Geste erschütterte etwas in meinem Inneren. Wie konnte er so sanft sein, wenn er doch eigentlich grausam und kalt sein sollte?
Er war ein Buch mit tausenden von Widersprüchen. Und ich liebte Bücher, las sie so lange, bis ich alles verstanden hatte und jede winzige Information in mein Gedächtnis gebrannt hatte. „Ich...", begann ich zu erklären, doch meine Worte blieben in meinem Hals stecken.
Wie konnte ich meinen Gefühlsausbruch erklären?
Es ging einfach nicht. So einfach war es! Er lächelte und fast erreichte es seine wunderschönen grünen Augen. Leider nur fast. „Er wird dich in Ruhe lassen, versprochen.", teilte er mir überzeugt mit und ich wusste, es war die Wahrheit.
Jeder von diesen Ratten, würde genau das tun was er wollte. Es störte mich nicht einmal, dass er vielleicht Gewalt anwenden würde, wenn sie es doch versuchten gegen seinen Befehl zu handeln. „Wie?", erwischte ich mich dabei, ihn zu fragen. „Vertrau mir.", kam es schlicht von ihm
Vertrauen...
Etwas was ich nicht konnte. Ich konnte ihm nicht vertrauen. Nicht ihm! Nicht Lord Voldemort! „Ich...", sagte ich wieder, wollte ihm sagen, dass ich es nicht konnte, doch das wäre eine Lüge gewesen. In den letzten 20 Tagen die ich hier war und fast jeden Tag mit ihm sprach, erwischte ich mich dabei wie ich immer mehr positive Eigenschaften an ihm fand.
Und so schwer es mir auch fiel zu zugeben, auf eine gewisse Art und Weise vertraute ich ihm auch. Nicht mit meinem Leben und schon gar nicht mit meinen Geheimnissen, doch ich... „Okay.", stimmte ich ihm zu.
- Sonntag -
Verdammter Hippogreifmist! Wie konnte das nur passieren?
Ich sagte ihm, dass ich ihm vertraute! Merlin... okay, ich stimmte ihm einfach nur zu. Aber trotzdem, wie konnte ich das nur tun? Das war alles so falsch!
Ich konnte das einfach nicht glauben, was tat er nur mit mir? Wie konnte, gerade er, mich so fühlen lassen? Ich verstand nichts mehr. Nur eins, ich musste dagegen ankämpfen. Ich durfte das nicht zulassen.
Die Hoffnung und das Leben vieler Menschen lagen auf meinen Schultern, für die Zukunft. Dumbledore vertraute mir. Aber war das überhaupt richtig? Was würde passieren, wenn ich den Auftrag erfolgreich erledigen würde?
Harry würde nicht bei den Dursleys aufwachsen, sondern bei seinen Eltern. Ron... da würde sich wahrscheinlich nicht viel ändern. Sirius würde nie nach Askaban kommen, es würde keine Todesser geben, keinen Krieg.
Aber... wahrscheinlich würde sich viel für mich ändern. Harry und ich... alles wäre anders und wahrscheinlich, wenn ich zurückkehren würde, würde ich die Einzige sein, die sich an alles erinnerte und die Anderen... keiner würde es wissen.
Andererseits, Harry würde endlich das Leben bekommen was er verdiente. Ein Leben voller Liebe und Zuneigung und Freude. Mit seinen Eltern – Lily und James – mit Sirius und Remus.
Ich denke, vieles würde gleich ablaufen, außer vielleicht mein Leben. Abgesehen von Harrys, würde sich meins auch verändern.
Sicher würde ich mich nicht mit Harry und Ron anfreunden, schließlich würde es keinen Troll geben, vor dem sie mich retten konnten. Wenn Voldemort nicht mehr existierte. Wie es aussah, würde ich dann alleine sein.
Ron und ich waren auch nur befreundet, weil Harry und ich befreundet waren. Sicher, ich mochte ihn und respektierte ihn als Freund.Aber... sehr viel gemeinsam hatten wir nicht. Manchmal glaubte ich sogar, dass wenn Harry nicht wäre, Ron und ich nicht einmal miteinander reden würden.
Ich versteckte mich fast den ganzen Vormittag im Gemeinschaftsraum. Wie es sich ergab, war ich nicht gerade scharf drauf, den Slytherins zu begegnen.
Geschweige denn Tom.
Ihn konnte ich einfach nicht mehr einschätzen. Er beherrschte alles einfach so viel besser. Konnte sich besser verstellen und anderen etwas vorspielen. Die Worte die er mir gesagt hatte... ich wusste nicht ob sie der Wahrheit entsprachen.
Tom war einfach zu gut. Leider erwischte ich mich auch dabei, wie ich mir wünschte, dass seine Sorge und seine warme Art von gestern echt und aufrichtig waren. Wieso, konnte ich mir wieder nicht erklären.
Doch bei eins war ich mir sicher, irgendwas hatte sich gestern zwischen uns verändert. Und, ehrlich gesagt, behagte mir das gar nicht. Kein bisschen! So gerne würde ich mit jemanden über alles reden, aber ich hatte niemanden.
Kein Harry – den ich jetzt wirklich gebrauchen könnte – kein Ron – mit seinen Witzen – und auch kein Dumbledore – dem ich das hier alles zu verdanken hatte.
Sicher hatte gerade er das nicht so geplant. Noch immer wusste ich nicht genau, was er damit meinte. Als er mir damals gesagt hatte, ich solle den Dunklen Lord verändern. Wieso konnte er nicht einfach gerade heraus sagen, was er wollte?
Ich würde noch verrückt werden. „Hey Hermine.", holte mich ein Tippen auf meiner Schulter wieder ins hier und jetzt. „Oh, Jonas. Hi.", sagte ich schnell und schüttelte kaum merklich mein Haupt.
Dabei flogen meine wirren Haare in mein Gesicht. Schnell schob ich mir die Strähnen wieder hinters Ohr, während Jonas sich neben mich setzte. „Du bist schon den ganzen Vormittag so still. Ist alles okay?", wollte er wissen. Er war echt ein toller Junge. Gut aussehend, charmant, intelligent, aber auch... nicht aus meiner Zeit.
Und Jungs aus meiner Zeit schenkten mir solche Beachtung einfach nicht. Hier war das alles anderes. Noch ein Punkt, der mich verwirrte. Ich sah immer noch so aus wie sonst, also wieso schauten mich die Jungs dann immer so komisch an?
Ich verstand es einfach nicht. Nichts verstand ich. Ich hatte den Eindruck, als würde ich so langsam den Verstand verlieren. Mich selbst, bei dem ganzen Wirrwarr. „Ich... ich musste nur an meine Eltern denken. Es ist der... naja, es war der erste Geburtstag, den ich...", „Schon gut. Vielleicht solltest du ein bisschen nach Draußen gehen. Es ist ein bisschen kühl, aber die Sonne scheint. Am schwarzen See ist sehr schön. Ich... naja ich könnte dich begleiten wenn du möchtest.", bot Jonas mir an.
Seine Idee war gar nicht mal so schlecht.
Allerdings würde ich lieber alleine gehen. „Das ist eine wunderbare Idee Jonas.", sagte ich und sah schon sein erwartungsvolles Lächeln, dass er mich begleiten durfte. „Aber... ich würde lieber alleine gehen.", erklärte ich ihm und direkt verschwand das Lächeln.
„Oh... ehm, ja... natürlich. Wir sehen uns später Hermine.", sagte er dann schnell und ging wieder zurück, zu den anderen Jungs.
Seufzend stieß ich die Luft aus, Jungs waren einfach kompliziert.
Nachdem ich mich im Schlafsaal umgezogen hatte und jetzt eine schwarze Jeans trug mit einem schwarzen Oberteil, dunkelroten Stiefeln und einem Patchwork Umhang in Rot, schnappte ich mir noch einen Schal und band mir den um den Hals.
Meine Haare fielen mir in Wellen an meiner Kehrseite hinunter.
Ich ging ziemlich langsam, hoffte keinen einzigen Slytherin zu treffen oder die Mädels. Mit denen hatte ich gestern noch ein Gespräch. Allerdings konnte ich ihnen nicht sagen, was mit mir los war.
Lestrange war... ich konnte es nicht beschreiben und jetzt im Moment wollte ich auch nicht an ihn denken.
Tom Riddle war viel zu präsent in meinen Gedanken und es gefiel mir nicht. Irgendwas musste man doch tun können. Ich durfte das alles nicht zulassen. Gerade jetzt, verl... nein! Ich werde es nicht einmal denken, geschweige denn aussprechen.
Dann würde es nur real werden und das will ich nicht. Denn wenn ich es zulasse, wird es kein Zurück mehr geben. Ich erinnerte mich da, an die Worte meiner Mutter...
Flashback
„Mum, wann wusstest du, dass du... das du Dad liebst? Ich meine, so richtig.", fragte ich meine Mutter, als wir zusammen am Küchentisch saßen und gemeinsam das Mittagessen vorbereiteten.
Gerade vor zwei Wochen, war ich wieder nach Hause gekommen und versuchte mich abzulenken. Cedrics Tod und die Auferstehung von Voldemort machten mir mehr Angst als ich zugeben würde.
Klar, ich hatte Viktor kennen gelernt und vielleicht hatte ich mich in ihn verguckt, aber Liebe! Nein, oder?
Was war das? Und wie wusste ich es? „Mmm... es war einfach... ich hab ihn gesehen und dann hab ich ihn kennen gelernt und irgendwann, da wusste ich es einfach. Entweder er oder keiner.", „Keiner?", hakte ich nach.
Bei meiner Mama klang das so, als wäre es endgültig. „Weißt du, Schätzchen, es gibt Frauen, die probieren viel aus, suchen lange. Aber es gibt Frauen wie uns, die ihre Nase lieber in Bücher stecken und einfach warten, bis der Richtige vorbeikommt und sobald wir es uns eingestehen, gibt es kein Zurück mehr.", erklärte sie mir.
Kein Zurück mehr? „Schau, irgendwann wird es den einen Jungen oder Mann geben, der konstant in deinen Gedanken vorhanden sein wird. Dann wirst nicht einmal du, meine Kleine, in der Lage sein, sich aufs Lernen zu konzertieren.", informierte sie mich.
Meist hatte meine Mutter recht, wir waren uns ziemlich ähnlich, auch wenn ich die lockigen Haare meines Vaters hatte und seine Art, alles immer perfekt zu machen.
Dennoch kam ich eigentlich nach meiner Mum. Sie war, wie ich, auch ein Bücherwurm. Wir hatten bestimmt hundert Bücher oder so im Arbeitszimmer meiner Eltern.
„Ich hoffe du hast recht Mum.", flüsterte und wusste, dass Viktor nicht der Richtige war.
Flashback Ende
Sie hatte wieder einmal Recht. Wie sollte es auch anderes sein? Ich hatte nach niemanden gesucht und doch hatte ich... nein! STOP! Das musste aufhören.
Diese Gedanken waren nicht sicher, selbst jetzt, wo ich schon die ersten Schritte der Okklumentik beherrschte. Niemals durfte ich dem nachgeben. Ich wollte mich nicht verlieren, nicht hier, nicht mit ihm. Aber konnte man sowas überhaupt aufhalten?
Ja! Er war zum Teufel nochmal Lord Voldemort. Böse, mörderisch, kalt, herzlos, egoistisch, rassistisch, machtgeil, abartig... gutaussehend, intelligent, charmant, irgendwie auch witzig und... NEIN! Das musste weg! Einfach nur weg!
Denke an was anderes! Ja, so klappt das. Einfach an was anderes denken.
Der schwarze See. War genauso wie in meiner Zeit. Es war das erste Mal, dass ich in dieser Zeit hier war. Natürlich hatte ich ihn schon gesehen, als ich mit Tom in der...
Oh nein, nicht schon wieder! Einfach alles erinnerte mich an ihn.
Ich verzauberte den Boden vor einem alten Baum in eine Decke und ließ mich auf dieser nieder. Mein Rücken lehnte gegen die kalte und leicht feuchte Rinde des Baumes, doch es machte mir nichts aus.
Es erinnerte mich nur, dass das hier echt war und ich nicht träumte. Wieder streiften meine Gedanken ab, ich konnte nicht aufhören an ihn zu denken. Meine Mutter hatte sowas von Recht, einmal in meinen Gedanken, wird er sie nicht mehr verlassen.
Und so schlimm war er eigentlich auch gar nicht.
Zumindest nicht in dieser Zeit, ich wusste leider nicht, was er schon alles getan hatte. Außer das mit der Kammer und Myrte. Hatte er auch schon seinen Vater getötet und den Rest der Familie Riddle und Gaunt?
Wer wusste das schon? „Ganz alleine?", erschreckte mich die Stimme, die zu der Person gehörte, über die gerade nachdachte. Langsam schaute ich in die Richtung, aus der, die Stimme kam und entdeckte ihm. Schwarze Hose, schwarzes Hemd.
Der Anstecker, der zeigte, dass er Vertrauensschüler war, fest an das Hemd gemacht. Ihm schien nicht kalt zu sein. „Du hast mich erschreckt.", konnte ich nur feststellen, was ihn zum Grinsen brachte. Er stieß sich von den Baum ab, an dem er gerade noch gelehnt hatte und kam zu mir rüber.
„Geht es dir besser?", fragte er und setzte sich, ohne Einladung neben mir auf die verzauberte Decke. Super, das hatte ich jetzt noch gebraucht.
Konnte er nicht einfach gemein zu mir sein? „Wieso bist du auf einmal so nett zu mir?", konterte ich und seine Augen wurden, wenn überhaupt möglich, zeitgleich hart und weich. Ein innerer Kampf tobte hinter diesen grasgrünen Augen, die mich in ihren Bann zogen.
„Ich meinte es ernst, was ich gestern gesagt habe.", erklärte er, seine Augen hielten die meinen fest. Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich glaube dir nicht.", „Verständlich.", „Ach ja?", entkam es mir.
Er stimmte mir zu? „Ich war... sagen wir einfach, du scheinst durch meine Fassade durch sehen zu können und ehrlich, ich mag es nicht. Kein bisschen, dennoch meinte ich ernst, was ich gesagt habe.", versuchte er mir verständlich zu machen.
Konnte es ernst meinen? Wieder konnte ich es nicht einschätzen.
Ich tu dir nicht.
Ich bin hier.
Vertrau mir.
War es wahr? Konnte ich es zulassen? Dann geschah es, es platzte einfach aus mir raus, ohne dass ich es verhindern konnte: „Ich bin eine Muggelgeborene.".
Stille, absolute Stille.
Scheiße! Was hab ich gerade gesagt? Bin ich den von allen guten Geistern verlassen? Meine ganze Tarnung war im Eimer! Ich schaute weg. Mist, Mist, Mist! Was sollte ich jetzt tun?
Er würde nie wieder mit mir reden.
Er hasste Muggel und Muggelgeborene. Er wird mich hassen. Merlin, wieso tat dieser Gedanke nur so sehr weg. „Ich muss gehen.", sagte er nur und stand auf. Dennoch ging er nicht sofort. Ich schaute hoch und unsere Blicke trafen sich. Sein Blick war hart und kalt.
Ohne es zu wollen, spürte ich wie mir eine Träne runter lief. Hinab, über meine Wange auf meine schwarze Hose. Ich hatte es versaut.
Dumbledores Plan... alles und ich Plan B? Mm... ich konnte es nicht. Ich konnte ihn nicht töten. „Ich...", begann er, aber brach wieder ab. Beschämt schaute ich weg, meine Hände ineinander verschränkt auf meinem Schoss. „Es tut mir leid.", hörte ich mich sagen.
Wofür entschuldigte ich mich nur? Dafür das ich eine Muggelgeborene war? Soweit war es also schon. Ich musste es mir nicht einmal eingestehen, mein Herz wusste was es wollte und trotzdem war mir klar, dass ich es nie haben würde.
Niemals! Nicht hier und nicht in einem anderen Leben.Ich stand für alles was er hasste und das würde auch ich nicht ändern können.
Der Montag kam schneller als mir lieb war. Vor allem weil ich Angst hatte oder nervös war, wie man es nennen wollte. Meine ersten zwei Stunden waren Zaubertränke und ich hatte ein Projekt mit Tom.
Es gruselte mich, wie er auf mich reagieren würde.
Gestern war schon schlimm genug, aber heute, würde sicher noch schlimmer werden.
Die ganze Nacht hatte ich nicht geschlafen, Luci hatte immer wieder versucht mit mir zu reden, aber ich wollte nicht. Konnte nicht.
Es würde mich eh niemand verstehen. Nicht einmal Harry würde es verstehen. Seine beste Freundin hat sich in den Mörder seiner Eltern verliebt und das in nur 20 Tagen. Ha, er würde mich hassen und ich könnte es ihm nicht mal übel nehmen.
Ich verriet alle und jeden, Harry, Ron, Dumbledore, meine Eltern, die ganze Seite des Lichtes. „Komm, wir sind spät dran Hermine.", zog mich Susi am Arm, Richtung Kerker. Eine Kälte erfasste mein Herz, jetzt wo ich wusste was ich fühlte war es unvorstellbar schmerzhaft, ihn zu sehen und zu wissen, dass er mich hassen würde.
Vermutlich nicht mehr mit mir reden würde und mich, wenn er die Gelegenheit bekommen würde, sogar töten würde. „Du bist seit Samstag nicht mehr richtig hier Hermine.", Mm...", „Siehst du? Das meine ich. Ist alles okay? Du kannst mit mir reden, wenn du willst.", bot sie mir an und ich lächelte.
„Danke Susi, aber das ist nicht nötig.", wehrte ich ab.
Obwohl ich wusste, dass es nötig war. Mit ihr zu reden, würde mir helfen. Sonst sprach ich immer mit Harry oder Ginny, aber keiner von ihnen konnte das verstehen. „Wie du meinst, aber wenn du deine Meinung änderst, bin ich hier Hermine.", versicherte sie mir nochmal.
Ehe ich mich versah, saß ich wie gewohnt auf meinem Platz in der ersten Reihe. Tom war noch nicht, allerdings waren Malfoy, Black und Lestrange schon auf ihren Plätzen.
Außer Lestrange, der mich ansah und sich dann über die Lippen leckte – was mir einen unangenehmen Schauer über den Rücken liefen ließ – schauten sie mich nicht an. Soweit, war alles wie sonst. Hatte er seinen kleinen Mini-Todessern also noch nichts gesagt.
Was eigentlich gut war. Wenn Dumbledore oder Dippet es erwahren, dass ich falsche Unterlagen vorgelegt habe, würde das Ministerium anfangen zu recherchieren und ich würde von der Schule fliegen.
Wortlos setzte sich Tom neben mir, schaute mich nicht einmal an. So würde es jetzt sein. Ich sollte damit klar kommen, besser früher als später. Außerdem musste ich einen Weg zurück finden, Plan A war dank mir schon nach knapp drei Wochen gescheitert und mit Plan B konnte ich nichts anfangen.
Wir arbeiteten still nebeneinander her.
Tom hatte einen größeren Abstand zwischen uns gebracht und es schmerzte. Das alles war so falsch. Es sollte sich richtig und gut anfühlen, dass er nicht in meiner Nähe sein wollte. Doch tat es nicht.
Es war hoffnungslos. Ich hatte mich verloren.
Und das war ein Fehler, ein großer Fehler. Genauso groß wie der, ihm zu sagen, was ich wirklich war.
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