Du schuldest mit eine Erklärung!
- Grindelwalds Sicht -
Ich fasste es nicht! Sie war mir entkommen! Mir! Mir war noch nie jemand durch die Finger gegangen! Das würde Rache bedeuten! Die Beiden, vor allem das Mädchen, sie würden schon noch sehen, warum man sich nicht mit Gellert Grindelwald anlegte.
Auch ich hatte meine Tricks und Albus ... er hatte maßlos untertrieben, der Junge war brillant. Besser als ich, in diesem Alter. Wieso Albus ihn nicht auch unter seine Fittiche genommen hatte, verstand ich nicht. Der Junge war perfekt dafür! Aber wer verstand schon Albus?
„My Lord", verbeugte einer meiner Gefolgsleute sich vor mir. „Wir werden weiterhin hier bleiben ... ich habe noch einiges hier zu erledigen", sagte ich ihnen und ging zurück in mein Zelt.
Ich musste mich erst einmal von diesem Gift erholen.
- Toms Sicht, Hogwarts -
Mit einem Knall kamen Hermine und ich auf dem Boden vor den Toren Hogwarts zum Liegen.
Nagini hatten wir zum Glück nicht zerquetscht, aber sie sah auch nicht besonders glücklich aus. Wahrscheinlich bekam ihr das Apparieren nicht. „Hermine?", schüttelte ich sie leicht an der Schulter, als sie nicht aufwachte und einfach stumm liegen blieb. Bitte lass sie jetzt nicht sterben!
Irgendwie hatte ich es geschafft – ungesehen – durch das Schloss zu gehen. Hermine dabei auf meinen Armen. Noch immer gab sie keinen Ton von sich, doch sie atmete. Sie lebte also noch! In den Krankenflügel konnte ich nicht gehen. Wenn Dumbledore wüsste, dass ich die Schule verlassen hatte, würde er mir meinen Zauberstab wegnehmen und meine Magie in mir bannen.
Genau wie er es immer für die Sommerferien machte.
„Halte durch, Hermine", flüsterte ich leise und ging mit ihr in die zweite Etage. Eine andere Wahl hatte ich nicht. Er würde ihr schon nichts tun. „Ich warte unten", zischte Nagini mir zu und verschwand einfach. Sie war wirklich eine eigenartige Schlange!
Ich betrat das Mädchenklo und ließ die Öffnung zur Kammer erscheinen. Dort unten würde sie erst einmal sicher sein und Dumbledore würde nicht an sie ran kommen. Das war jetzt das Wichtigste. Sie war das Wichtigste in meinem Leben.
Heute war mir das noch einmal klar geworden. Vor allem, als sie mir das Leben gerettet hatte. Wie sie es nur geschafft hatte, meinen Zauberstab zu benutzen ...
Ein leises Stöhnen kam von ihr, als ich den zweiten Eingang hinter mir ließ und durch die Kammer schritt.
Der Basilisk lag direkt vor der Statur von Slytherin. Als er mich hörte, sah er direkt in meine Richtung. „Ihr habt sie gefunden", stellte er fest und hob seinen Kopf weiter an. Um ihn wollte ich mich jetzt aber nicht kümmern.
Daher ging ich einfach an ihm vorbei und schritt zu der geheimen Tür hinter der Statur. Hier hatte Salazar eine private Bibliothek eingebaut. Nur durch Zufall hatte ich diese entdeckt. Die Wände waren voll mit Büchern ... überall wo man hinsah, waren Bücher.
Hermine würde es lieben, da war ich mir sicher. Ein dunkelgrüner Teppich und ein kleiner Kamin sorgten für ein gemütliches Gefühl. Eine dunkle Couch stand in der Mitte des Raumes, direkt gegenüber des Kamins.
Auf diese Couch legte ich Hermine vorsichtig ab. Nagini war bereits hier und hatte es sich vor dem Kamin gemütlich gemacht. Ich ließ eine Decke erscheinen und legte diese über Hermine. Ein simpler Diagnosezauber hatte mir verraten, dass sie nur erschöpft war.
Nichts, was ein bisschen Schlaf nicht auskurieren würde. Mit meinem Zeigefinger strich ich ihr die Haare aus dem Gesicht. War das zu glauben? 52 Jahre ... sie war verdammt weit gereist ... aber wieso? Was machte sie hier? War es meinetwegen?
Wenn sie wieder wach war, würde ich mit ihr reden. Länger konnte ich nicht mehr warten, bis sie etwas preisgab. Schon seit Monaten ahnte ich etwas und jeder Tag mit ihr, gab mir etwas Neues preis. Etwas Simples ... wahrscheinlich merkte sie es nicht einmal. Doch wenn man es wusste, dann war es ziemlich logisch.
Ihr ganzes Verhalten entsprach nicht dieser Zeit. Dafür war sie viel zu eigenständig. Kein Mädchen in dieser Zeit benahm sich so. Sie musste es mir einfach sagen ... länger konnte ich nicht warten.
Es juckte mir in den Fingern, endlich mehr zu erfahren.
Aber jetzt wusste ich auch, dass ich sie besser schützen musste. Dumbledore hatte seine Finger hier im Spiel und jetzt war Grindelwald auf sie aufmerksam geworden. Wahrscheinlich auch auf mich ... Merlin, Grindelwald war beeindruckend.
Seine ganze Magie war einschüchternd gewesen und niemals wäre mir eingefallen, ihn herauszufordern. Zumindest nicht jetzt, nicht wo ich noch so jung war. Es gab noch viel zu lernen und ich wollte lernen. Besser werden, wenn auch aus einem anderen Grund als zu Beginn des Schuljahres.
- Hermines Sicht -
Mein Schädel brummte als ich wieder zu mir kam. Das Letzte, an das ich mich erinnern konnte war, das Tom kam und er gegen Grindelwald gekämpft hatte.
Mehr wusste ich nicht mehr. Wo war ich also? Zuerst war meine Sicht noch verschwommen und nur sehr langsam wurde es besser. Dann sah ich es ... Bücher, überall waren Bücher. Das war ja wie in einem Traum.
War ich vielleicht tot? War das hier mein Paradies? Nein, ich sah Nagini vor einem kleinen Kamin liegen und schlafen. Leise knisterte das Feuer in diesem und spendete mir Wärme.
Was war das hier für einen Ort? Vorsichtig stand ich auf und ging an den hohen Bücherregalen vorbei. Strich derweil mit meinen Fingern über einige Buchrücken. Interessant ... viele Bücher waren auf sehr alten Sprachen. Viele kannte ich nicht einmal, hatte noch nie von ihnen gehört. Jemand musste viel Geld reingesteckt haben, um solch eine Sammlung zu haben.
Merkwürdigerweise hatte ich keine Schuhe mehr an. Auch hatte ich ganz andere Sachen an, als vorher. Jemand musste mich umgezogen haben.
Ich entdeckte eine Tür, diese war leicht angelehnt. Konnte ich es riskieren? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. So hieß es doch schließlich. Langsam schob ich die auf, es war eine große Halle, die ich sah. Doch sie kam mir kein bisschen bekannt vor.
Ich hörte ein zischendes Geräusch und ging weiter in die Halle hinein. Meine Neugier übernahm wieder einmal die Vorhand. Hätte ich doch diesmal nur dagegen angekämpft!
Eine große Statur versperrte mir den Weg, doch natürlich ging ich um diese herum. Ich sah Tom, es ging ihm gut! Zum Glück! Doch dann ... zischte es wieder und plötzlich sah ich diese gelben Augen. Die gleichen gelben Augen, wie in der zweiten Klasse. Der Basilisk!
Ich hatte keinen Spiegel ... ich verfiel in totale Panik ...
Mit dem Rücken stieß ich plötzlich gegen die Wand und sank an dieser runter. Wieso lebte ich noch? Er schaute mich immer noch an ... das war ein Albtraum, dass konnte doch gar nicht wahr sein!
„Hermine", sagte Tom, doch ich blendete ihn total aus. Wie konnte ich auch etwas anderes tun? Der Basilisk schaute mich immer noch an, komm sogar näher mit seinem riesigen Kopf. „Nein ...", wisperte ich leise und hielt mir die Hände vor dem Gesicht.
Wenn ich mich nicht täuschte, dann war es Tom der da etwas zischte. Ich hörte das Rutschten der Schlange daraufhin. „Hermine, du brauchst keine Angst haben. Er wird dir nichts tun ... er hört auf mich und ich würde nie ...", begann er, doch ich schüttelte nur meinen Kopf.
Ich wusste, dass er den Basilisken unter seiner Kontrolle hatte, aber er tötet Muggelgeborene. Er tötet Hexen wie mich und ich hatte direkt in seine gelben Augen gesehen.
„Schh ... es ist alles gut. Dir wird nichts passieren. Versprochen, er wird dir nichts tun. Ganz im Gegenteil, er wird dich beschützen", flüsterte Tom leise und nahm mir die Hände weg, die ich vor meinem Gesicht hielt.
Was redete er denn da? „Hermine, vertrau mir", bat er mich und zog mich in seine Arme. „Du bist hier in Sicherheit. Niemand kann dir hier was tun, das werde ich nicht zulassen", versprach er mir und drückte mir einen sanften Kuss aufs Haar.
Er hatte mich wieder zurück in den Raum mit den Büchern getragen und wir saßen zusammen auf der Couch. Ich hatte mich in die daliegende Decke gewickelt und schaute in das Feuer.
Mir kamen die Bilder von der letzten Nacht hoch ... wie ich bei Grindelwald war und was seine Männer vorhatten. Wie sie mir dieses Zeichen eingebrannt hatten ...
Dann fühlte ich auch noch diese Hilflosigkeit, wie damals als ich zu Stein wurde und trotzdem alles um mich herum mitbekam. Harry war der Einzige gewesen, der mit mir sprach. Jeden Tag war er an mein Bett im Krankenflügel gekommen und hatte mir gesprochen.
Es gab eben nur einmal so einen Freund wie Harry. „Wirst du mit mir reden?", fragte Tom auf einmal und zog mich näher an sich, sodass ich schlussendlich meinen Kopf in seinem Schoss ablegte und er mir durchs Haar strich.
„Über was möchtest du reden?", entgegnete ich, während ich in das knisternde Feuer schaute. „Über die Sache, die du mir die ganze Zeit verschwiegen hast", begann er. Ich schloss ergebend die Augen. Natürlich wollte er darüber reden. Er wollte wissen, ob es wahr war.
Seine Hand strich beruhigend durch mein Haar, es lenkte mir ehrlich gesagt etwas ab. Tat er das mit Absicht? War das seine Taktik, mich zum Sprechen zu bewegen? „52 Jahre, Hermine ... es muss dort ganz anders sein als hier", deutete er an.
„Das ist es", gestand ich dann. Wieso noch leugnen, wenn er es sowieso wusste. Hatte er das Grindelwald nicht auch gesagt? Er wusste es oder hatte es zumindest geahnt. So viel war sicher! Er schwieg eine Weile, bis er fragte: „Wie ist es in der Zukunft?".
Ich lächelte leicht, doch mein Lächeln verschwand schnell wieder. So viel gab es nicht, was schön war. „Dunkel ...", flüsterte ich leise. „Wie meinst du das? Herrscht dort immer noch Krieg?", fragte er weiter. „Nicht immer noch ... schon wieder ...", erklärte ich ihm.
Was konnte ich ihm eigentlich sagen und was nicht? So ging das nicht! Ich würde alles durcheinander bringen, wenn ich ihm mehr erzählte. „Wieso bist du hier?", wollte er dann wissen. Es war die schlimmste Frage, die er mir stellen konnte. Ich wollte mich aufsetzen, doch er
ließ mich nicht. „Bleib liegen Hermine", wies er mich an. Seine Stimme war ruhig und sanft, er hörte sich nicht sauer an.
Was sollte ich ihm sagen? In mir ratterte es und mir fiel verdammt nochmal nichts ein. Egal was ich sagen würde, alles wäre irgendwie falsch.
„Ich weiß es schon länger oder habe es zumindest geahnt. Doch ich hab nie etwas gesagt Hermine. Weißt du warum? Weil es mir egal war. Schon davor hab ich etwas sehr Wichtiges erkannt. Dieses Etwas, konnte ich nicht ignorieren und ich denke, du schuldest mir eine Erklärung. Ich erwarte nicht, dass du mir alles sagst, aber ich würde gerne wissen, was du hier machst, warum du hier hingekommen bist und was Dumbledore mit alledem zu tun hat", brachte er das einseitige Gespräch wieder ans Laufen.
Tom hatte Recht, ich schuldete es ihm. Irgendwie zumindest! Er war gekommen und hatte mich gerettet, da sollte ich ihm doch wenigstens etwas erzählen. „Ich kann dir nicht alles sagen, es würde zu viel verändern", erklärte ich ihm und öffnete meine Augen. Drehte mich ein wenig, sodass ich ihm ins Gesicht sehen konnte.
„Das ist mir klar und ich werde dich auch nicht zwingen. Das solltest du mittlerweile wissen, Hermine. Nur lüg mich nicht an", bat er zum Schluss. „Niemals", versprach ich. Wir hatten es noch nie getan, okay, er hatte mich bestimmt angelogen. Doch ich nicht, ich war immer ehrlich gewesen.
Auch wenn ich jetzt Angst hatte, es war das Richtige.
In dieser Zeit lief alles anders, es war falsch. Also nicht, dass zwischen Tom und mir – naja, es war bestimmt nicht, das was Dumbledore geplant hatte. Sondern alles andere, Dumbledore und Grindelwald ... ich konnte mir nicht vorstellen, dass Dumbledore geahnt hatte, was mir hier geschehen würde. Oder doch?
Ich meine, er wusste doch, wie er in der Vergangenheit war. Er musste also etwas geahnt haben, er musste gewusst haben, wie es mir hier ergehen würde. Ohne Tom hätte ich niemanden gehabt ... wahrscheinlich wäre ich schon längst tot ohne ihn.
„Ich war schon einmal hier, also auf Hogwarts. Es sieht immer noch so aus wie jetzt, nur einige Lehrer sind ein bisschen älter", begann ich mit etwas Simplen. Das Wissen würde ihm und der Zukunft wohl nicht schaden. „Ein bisschen, ja?", fragte er nach und grinste zu mir runter.
Ein sanftes Nicken bekam er vor mir, kurz überlegte ich, was ich noch sagen könnte. „Dumbledore ist mit meiner Zeit, der Schulleiter", erzählte ich. „Das habe ich mir schon gedacht ... er hat dich geschickt, oder?", wollte er dann wissen. Konnte ich es jetzt riskieren? „Ich werte dein Schweigen als ein „Ja" Hermine. Nur warum? Du wirst es mir nicht sagen, oder?", hakte er weiter nach. „Das kann ich nicht", antwortete ich und schloss meine Augen.
„Ich bin nicht sauer", flüsterte er und strich mir mit seinen Fingerspitzen über die Wange. „Wieso nicht?", entschlüpfte es mir ungläubig. Wieso war er nicht sauer? „Das sagte ich dir doch schon. Vor einiger Zeit ist mir etwas klar geworden und das verdanke ich dir. Ich kann dir nicht sauer sein", erläuterte er noch einmal.
Doch ich verstand es nicht. Er hatte doch das Recht sauer zu sein, wieso ... was hatte er erkannt? „Ich erkläre es dir nachher. Erst bist du dran", unterbrach er meine nicht gestellte Frage. Verständlich ...
Was könnte ich ihm noch sagen? „Es war ziemlich komisch hier hinzukommen und zu merken, dass die ganze Gesellschaft so anders ist. Also nicht alles ... es gibt Dinge, die sind in meiner Zeit genauso wie hier", sprach ich weiter und hielt jetzt seine rechte Hand in der meinen.
„Hier gibt es so viele Regeln für Mädchen ... in der Zukunft ist das nicht so. Es war ziemlich ungewohnt und ich hasse diesen Hauswirtschaftskurs ... ich bin so froh, dass es den später nicht mehr gibt", lächelte ich zu ihm hoch. „Ja, Hauswirtschaft ist wirklich nicht dein Fach", stimmte er mir zu.
Eine Weile schwiegen wir, bis ich weiter erzählte: „Die Ansicht, dass Muggel und Muggelgeborene minderwertig sind, hat sich unter den Reinblütern nicht wirklich geändert. Zumindest nicht unter denen aus Slytherin.".
„Ich nehme an, du kennst einige Nachkommen von Abraxas, Orion und den anderen?", wollte er wissen. „Ja und glaub mir, Abraxas ist mir bis jetzt der Liebste von den Malfoys", gab ich offen zu, was Tom zum Lachen brachte. „Ich muss zugeben, manchmal glaube ich, dass Abraxas mehr in dir sieht als eine Freundin", „Mag sein, doch ich sehe ihn nicht so. Vor dir ... da ... naja, da gab es nie wirklich jemanden. Die Jungs aus meiner Zeit kamen nur zu mir, wenn es darum ging Hausaufgaben zu machen. Vor allem für Zaubertränke", sagte ich schüchtern und ein wenig traurig. Wie oft hatte ich mir gewünscht, Ron würde mich endlich einmal zu einem Date einladen?
Eine Zahl hatte ich schon gar nicht mehr im Kopf! „Das müssen Idioten gewesen sein", murmelte er vor sich hin. Ich kicherte leise nach seinen Worten. „Es gab also Krieg in deiner Zeit ...", „Was? Das habe ich nie gesagt!", sprudelte es aus mir heraus und ich setzte mich so schnell auf, dass ich von der Couch rutschte und auf dem Boden landete.
„Ich mag es, wenn du so zu mir hochschaust", grinste Tom mich an und stützte sich mit seinen Ellbogen auf seinen Knien ab. Blickte zu mir hinunter. „Da bin ich mir sicher ...", wisperte ich zu mir selbst. „Was soll das bedeuten?", hakte er weiter nach und reichte mir dann deine Hand.
Mit einem Schulterzucken ergriff ich diese und er zog mich in seinen Schoss. Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter und entschied mich dann ihm noch etwas zu erzählen, doch wieder kam er mir zuvor: „Deine Eltern ... du hast von dunklen Zauberern gesprochen, ich nahm an, es herrscht Krieg. Außerdem hast du es mir vorhin gesagt."
Oh Mist! Stimmt ja, das hatte ich total vergessen. „Als ich hierher kam, war es gerade der Vormarsch zum Krieg. Der Angriff auf meine Eltern ... der ging gegen mich, damit ich ... naja, ich bin ihnen ein Dorn im Auge und ich glaube, sie sind davon ausgegangen, dass ich mich verstecken würde oder so", erklärte ich ihm und spürte seine Arme, die um meiner Mitte lagen, enger wurden.
„Du musst irgendwann zurück, oder?", durchbrach er dann die Stille zwischen uns. „Ja ... das war der Plan, aber ... ich weiß nicht wie! Also ... eigentlich bin ich mir auch nicht so sicher, ob ich überhaupt zurück möchte. Ich meine ... du bist hier", sagte ich ihm und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange.
Er wandte mir seinen Kopf zu und unsere Münder trafen aufeinander. Die Schmetterlinge in meinen Bauch tobten und ich vergaß für einen Augenblick, das Thema unseres Gespräches. Naja, bis er sich von mir löste und mein Kopf wieder auf seiner Schulter zum Liegen kam.
„Ich möchte auch nicht, dass du gehst", offenbarte er mir dann. „Wirklich?", hakte ich nach. Er wollte, dass ich bei ihm bleibe? Das ... wow ... „Natürlich! Sollte ich nicht?", „Ich weiß nicht ...", sagte ich unsicher. Wenn er wüsste, warum ich hier war, würde mich sicher wegschicken. „Es gibt nichts, was das ändern würde, Hermine. Nichts!", versicherte er mir.
Trotzdem war ich mir da nicht so sicher. „Kannst du mir sagen, was passiert ist? Also nachdem du in das Zelt kamst", wechselte ich das Thema. Tom durchschaute meinen Versuch, doch ließ es trotzdem geschehen.
„Ich wollte dich wegbringen, aber Gellert und seine Männer tauchten auf. Er und ich haben uns duelliert ... ", begann er mir zu erklären. Duelliert? „Was? Geht es dir gut? Bist du verletzt gewesen?", fragte ich und nahm sein Gesicht zwischen meine Hände.
Seine eigenen Hände lagen jeweils rechts und links auf meiner Hüfte. Seine Daumen massierten mich dabei sanft. „Es geht mir gut ... dank dir", teilte er mir mit. „Mir?", entkam es mir überrascht. Was hatte ich denn getan?
„Er konnte mich so weit zurück drängen, dass ich meinen Zauberstab verlor. Gellert war dabei einen Cruciatus auf mich zu feuern und dann ... dann warst du auf einmal da. Keiner seiner Leute konnte sich bewegen, nicht einmal er ... so etwas habe ich noch nie gesehen. Du warst atemberaubend, Hermine", erklärte er und lächelte mich an.
Ich hatte ihm also gerettet ... ich hatte Grindelwald und seine Leute in Schach gehalten. Oh ... das wird ihm gar nicht gefallen haben. Sobald dieser Gedanke in meinem Inneren platziert war, verschwand auch das Lächeln von meinem Gesicht. „Was ist los?", kam es da, auch schon direkt von Tom. Dieser hatte natürlich sofort bemerkt, dass etwas nicht stimmt.
„Er wird mich nicht in Ruhe lassen ... er wird versuchen ... ich ...", brach ich ab, mit Tränen in den Augen. Geistesabwesend legte ich meine Hand auf die Brandnarbe, die ich von Grindelwalds Leuten bekommen hatte. Sie tat nicht mehr weh ... aber wieder eine Narbe, die meinen Körper zierte.
Ich hatte Angst und spürte Panik! Was würden die noch alles mit mir machen, wenn er wiederkommt und mich holt? „Ich werde nicht zulassen, dass dir was passiert", versprach er mir, folgte dann aber meiner Hand mit seinen Augen. „Ich hab versucht es zu heilen, aber besser bekomme ich es nicht hin", sagte er und nahm meine Hand von der Zeichnung weg.
*****
Wann ich eingeschlafen war, wusste ich nicht. Doch wurde ich von etwas kaltem geweckt, das über meine Wange strich. Außerdem hörte ich ein Zischen, wenn ich mich nicht täuschte.
Langsam öffnete ich meine Augen. Schon wieder fand ich mich auf der Couch wieder. Mittlerweile wusste ich auch, dass ich unten in der Kammer war. Keine zehn Meter weiter, war außerdem der Basilisk.
Zwar hatte Tom mir versichert, dass er mir nichts tun würde ... doch wirklich sicher fühlte ich mich dadurch nicht. Ich konnte mich nur allzu gut an diese gelben Augen erinnern. Direkt überkam mich wieder das Gefühl der Hilflosigkeit.
Schnell den Gedanken abschüttelnd, stand ich auf und konnte gerade noch Nagini auffangen, die von meiner Schulter fiel. „Was machst du schon wieder hier?", fragte ich sie, doch das Zischen von ihr konnte ich nicht verstehen. Sie klammerte sich an meinen Unterarm fest und zischte wieder etwas. „Sie mag den Basilisken auch nicht", übersetzte Tom auf einmal, der ein Buch zurück in Eins der Regale steckte. „Kann ich verstehen ...", murmelte ich und strich Nagini über ihren Körper.
Mit ein paar Schritten war Tom plötzlich direkt vor mir. „Wieso hast du solche Angst vor ihm?", wollte er wissen. „Wie ich dir bereits sagte, Tom, ging ich schon vorher in Hogwarts zur Schule", wehrte ich schnell ab.
Sehr viel konnte ich ihm nun wirklich nicht sagen. „Du warst schon einmal hier unten?", fragte er dann weiter. „Bitte! Sei doch nicht dumm ... wie sollte ich hier runter gekommen sein?", „Dann versteh ich es nicht", gab er offen zu.
„Ist vielleicht auch besser so", meinte ich nur und gab ihm einen Kuss auf seine Lippen. Direkt packte er mich an der Hüfte und zog mich näher an seinen Körper. Ich bekam einfach nicht genug von ihm und ihm ging es anscheinend auch so. Was er jedes Mal in mir auslöste, war einfach unglaublich. Wenn sich das immer so anfühlte ... Merlin, ich wollte das hier nicht mehr aufgeben, niemals ...
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