Der Anschlag
- Toms Sicht, Osterabend -
Schon wieder eine Feier ... und Amelia lässt mich einfach nicht Ruhe. Mittlerweile wussten doch alle, dass Hermine und ich zusammen waren. Ein Paar, wenn man so wollte. Ich wollte sie nur noch loswerden, also Amelia. Nicht Hermine! Für Hermine musste ich noch eine Lösung finden, wie ich sie hier halten konnte. Eigentlich müsste sie zurück in die Zukunft, in ihre Gegenwart. Aber sie gehörte an meine Seite, daher in diese Zeit, in diese Gegenwart.
Wo war sie eigentlich? Sie sollte schon längst hier sein. „Tom! Ich bin hier! Wollen wir gleich nicht tanzen und dann könnten wir in unsere kleine Kammer gehen", schlug Amelia vor und strich mir mit ihrer Hand über den Oberkörper.
Doch plötzlich wurde ihre Hand weg geschlagen. „Was fällt dir ein?", stieß Amelia direkt aus. Wandte sich an die Person, die ihre Hand weggeschlagen hatte und ich ahnte schon, wer es war. „Mir? Was fällt dir ein? Kannst du es nicht verstehen oder bist du wirklich so dumm, dass du nicht siehst, das Tom sich kein bisschen für dich interessiert?", fuhr Hermine ihre Gegenspielerin an.
Sie war bezaubernd ... in diesem dunkelblauen Kleid, mit dem Ausschnitt und dem engen Schnitt. Ihre Kurven, ihr ganzer Körper kam perfekt zur Geltung. Hermine hatte ihre Hände in die Hüfte gestemmt und schaute Amelia giftig an. Ah ja, das war die Hermine vom Anfang.
Ich wusste, dass es noch in ihr war, sie war neugierig, besserwisserisch und auch ziemlich temperamentvoll. „Was glaubst eigentlich, wer du bist, Hopes? Du bist nur eine Hure von Vielen, mit der er sich abgibt. Am Ende kommt er immer wieder zu mir zurück. Du bist nichts! Gar nichts für ihn!", wütete Amelia und ich war versucht einzugreifen, doch Hermine kam mir zuvor: „Parkinson, nur weil du dich jedem Jungen an den Hals wirfst, heißt das nicht, das alle das tun! Außerdem weißt du rein gar nichts über Tom und mich. Wieso nimmst also nicht deinen knochigen Hintern und verschwindest aus meinem Blickfeld?"
„Du ...", begann Amelia noch einmal und kam einen Schritt auf Hermine zu, meine Hand schoss nach vorne und ich wollte Hermine hinter mich ziehen, doch sie schüttelte meinen Griff schnell wieder ab. Ging selbst auch einen Schritt nach vorne. Um uns hatte sich bereits eine kleine Menge gebildet und diese begann leise zu tuscheln.
„Und wenn du deine dreckigen Hände noch einmal auf ihn legst, wirst du mich richtig kennen lernen", zischte Hermine dann und ließ Amelia nicht aus den Augen. Sie funkelte sie böse an, „Ich hab vor dir keine Angst! Du bist doch nur ne kleine Ravenclaw", lachte Amelia auf, was ein schlimmer Fehler gewesen war.
Denn Hermine grinste auf einmal und dann, hatten sich Amelias Haare blau gefärbt. Lachen brach aus den Schülern, um uns herum aus. Jeder sah Amelias blaue Haare. Diese merkte erst nicht, dass etwas passiert war. „Das wirst du bereuen", keifte sie dann und stürmte aus der großen Halle.
Eines musste man Amelia lassen, sie wusste, wie man einen Abgang hinlegte. „Ich bin hier, Tom", keifte auf einmal Hermine. Noch immer hatte sie ihre Hände in die Hüfte gestemmt. Funkelt jetzt jedoch mich an.
Sie war bezaubernd, wenn sie sauer war. „Das weiß ich", gab ich ruhig wieder. Mir hatte das kleine Schauspiel gerade durchaus gefallen. „Darf ich dich an den Tisch führen?", erkundigte ich mich höflich bei ihr. Die Etikette musste schließlich gewahrt werden.
Auf ihrem Gesicht breitete sich dann ein mildes Lächeln aus und sie kam näher an mich ran. Griff dann nach meiner Hand und zog mich, mit einem Ruck an sich. Meine linke Hand legte sich direkt auf ihre Hüfte, während sie die andere immer noch festhielt.
„Wo warst du heute?", wollte ich dann wissen. Ich hatte sie den Tag über nicht gesehen, „Ich war dich suchen, hab aber was anderes mitbekommen", erklärte sie, während wir einfach so beieinander standen. „Und was wäre das?", fragte ich leise und beugte mich leicht zu ihr runter.
Unsere Lippen waren uns nah, dann flüsterte sie: „Nachher.". Dann küsste sie mich einfach, sanft, aber doch lange.
Ich entzog ihr meine andere Hand und legte sie auf die andere Seite ihrer Hüfte. Zog sie näher an mich ran, sodass ich ihren Körper spürte, wie er sich gegen den meinen presste. Hermine hingegen legte ihre Hände um meinen Nacken und griff in mein schwarzes Haar. Erst durch ein Räuspern trennten wir uns dann voneinander.
Von ihr würde ich nie genug bekommen, jeder Kuss war wie ein elektrischer Schlag, der sich durch meinen ganzen Körper zog. Wie ein Strahl der Sonne, der selbst die dunkelsten Stellen, meiner beschädigten Seele, erhellte und heilte.
Wir lösten uns, doch hielt ich sie immer noch an meinen Körper gepresst, fest. „Ich störe ungern, aber das Essen wird serviert", erklärte Abraxas uns mit einem Schmunzeln auf den Lippen.
Hermine lächelte zu mir hoch und in diesem Moment hätte ich wirklich alles für sie getan. Sie war mein Licht und nichts und niemand, nicht einmal die Zeit selber, würde das ändern können.
***
Das Essen verlief so weit ruhig. Hermine und ich saßen gemeinsam mit Abraxas und seiner Begleitung, sowie Orion und Walburga an einem Tisch.
Walburga und Hermine verstanden sich immer noch nicht, was aber Keinen wirklich störte. Niemand mochte Walburga, nicht einmal Orion. Und dieser musste sie schließlich heiraten. Eigentlich war ich daher froh, dass ich nicht in eine reinblütige Familie geboren wurde, genau wie Hermine.
Wahrscheinlich hätten wir uns so nie gefunden. Ich hätte sie nicht einmal heiraten dürfen, wenn sie nicht ebenfalls reinblütig wäre. „Was dagegen, wenn ich mir Hermine für einen Tanz ausleihe, Tom?", erkundigte sich Abraxas bei mir. Seine Begleitung verzog dabei enttäuscht das Gesicht. „Wenn Hermine nichts dagegen hat", gab ich die Entscheidung an Hermine weiter.
Soweit würde es noch kommen, dass sie sich von mir alles vorschreiben lassen würde. „Hermine?", richtete Abraxas dann das Wort an sie. „Sehr gerne, Abraxas", sagte sie mit einem Lächeln und erhob sich, als er ihr die Hand entgegen streckte.
„Bis nachher, Tom", hauchte sie mir noch leicht verführerisch zu und drückte mir einen sanften Kuss auf die Wange. Wieder kribbelte meine Haut, an der Stelle, die sie mit ihren rosigen Lippen berührt hatte. Was machte sie nur mit mir? Wir hatten noch immer nicht wirklich darüber gesprochen, warum sie in die Vergangenheit gereist war, doch ich glaubte, es hatte entweder etwas mit mir oder mit Dumbledore zu tun.
Natürlich kam auch Grindelwald in Frage, doch Dumbledore und ich schienen logischer. Immerhin war sie zurück nach Hogwarts gekommen und nicht irgendwohin nach Frankreich gereist.
Doch was war ihr Ziel? Hermine würde es mir nie sagen. Egal, was ich tat, sie würde nichts sagen und verletzen wollte ich sie auch nicht.
Vom Tisch aus, konnte ich Hermine und Abraxas genau beobachten. Eine falsche Bewegung von ihm und er könnte was erleben. Na gut, ich vertraute Abraxas in dieser Hinsicht. Hermine war überhaupt nicht sein Typ.
Abraxas hatte es eher mit den Blondinen. Auch, wenn seine Zukünftige alles andere als Blond war. Zum Glück hatte Frederick endlich eingesehen, sich von Hermine fernzuhalten. Ungern hätte ich ihn es noch deutlicher zukommen lassen. Schon seit wir von Grindelwald zurückgekommen waren, verspürte ich den Drang nicht mehr, irgendetwas „Böses" zu tun. Ich fühlte mich frei, wie ich selbst. Dieser Druck in meinem Inneren war nicht mehr vorhanden. Klar, ich konnte immer noch dunkle Magie anwenden und tat es auch gerne, aber ... ich verspürte nicht den Drang, jemanden etwas an zu tun.
Vor allem nicht den Muggelgeborenen.
Es war fast so, als wäre der Nebel aus meinem Geist verschwunden und ließ mein wahres Ich heraus. Trotzdem war ich sehr gespannt, was Hermine heute herausgefunden hatte. Sie war schließlich ganz aufgeregt gewesen und das sollte schon was bedeuten. „Tom, wollen wir nicht tanzen?", erkundigte sich Walburga bei mir.
Super, mir war nicht einmal aufgefallen, wie Orion sich verdrückte hatte, und mich mit Walburga und Abraxas Verlobten alleine gelassen hatte. War ich wirklich so in Gedanken gewesen? „Ich verzichte, Walburga", sagte ich kühl.
Sie war nun wirklich keine Augenweide und selbst wenn, ich hatte nur noch Augen für Hermine. Die kleine Muggelgeborene war die Einzige, die ich brauchte und wollte. Mir war es egal, dass sie mich belogen hatte und dass sie aus der Zukunft kam.
Es war mir einfach egal. Sie war was zählte und wenn sie glaubte, ich würde sie wieder gehen lassen, dann hatte sie sich getäuscht. Eingeschnappt verschränkte Walburga die Arme vor der Brust, da begann Abraxas Begleitung mir schöne Augen zu machen.
Genervt verdrehte ich daher die Augen. Das war ja nicht zu glauben! Die Kleine war doch viel zu jung für mich. Selbst für Abraxas, er hielt sie nur wegen seines Vaters aus. Er konnte sie eigentlich nicht einmal leiden, sie war kühl, nervig, keifte nur herum, wollte nur das Geld der Malfoys und war total eifersüchtig.
Nichts, was man sein Leben lang an seiner Seite haben wollte. Hermine jedoch ... ja, mit ihr konnte ich mir ein „normales" Leben vorstellen. Ein Leben, in einem kleinen Haus und ... ja, vielleicht auch Kindern. Diesen Wunsch hatte ich bis jetzt nie gehabt, doch in den letzten Wochen erwischte ich mich in meinen Träumen davon denken.
Wie es wohl wäre, wenn sie und ich eine Familie gründen würden? Merlin, sie wäre eine wundervolle Mutter. Hermine würde ihr Kind nie einfach weggeben oder es vergessen. Das war einfach nicht in ihrer Natur. Sie konnte es gar nicht.
Wie sie immer diese merkwürdigen Gedanken in mir auslöste und auch diese Gefühle ... in letzter Zeit hatte ich immer so ein Kribbeln im Bauch, wenn ich sie sah und wenn sie in meiner Nähe war. Ich konnte mir das einfach nicht erklären. Wollte es grundsätzlich auch nicht.
Es einfach hinzunehmen, hörte sich gar nicht so schlecht an.
- Abraxas Sicht -
Hermine an meinem Arm zu haben, war anders als Eleonore an diesem zu haben. Sie war klein und extrem zierlich. Nicht, dass Hermine nicht auch klein und zierlich war, doch sie war auch anders.
Sie war ... sie war kein Mädchen mehr, sie war eine Frau.
Und sie war schön, nicht mein Typ von Schönheit, aber schön. Dennoch, jeder der Augen im Kopf hatte, konnte sehen, dass sie unter keinen Umständen reinblütig war. Ich zweifelte daher auch, dass sie überhaupt magisches Blut in sich trug.
Eigentlich war ich mir sogar ziemlich sicher, dass sie eine Muggelgeborene war. Es war einfach so ein Gefühl. Doch unterschied sie sich stark von denen, die ich bereits kannte. Sie lernte fleißig und war wirklich sehr begabt.
Bei Salazar, sie hatte einen Cruciatus von Tom überlebt und war immer noch bei ihm. Erst hatte ich ja den Verdacht, dass er sie manipuliert hatte, doch sie tat ihm gut. Dieser ganze Hass, den er in sich trug, war nicht gut für ihn. In den ersten zwei Schuljahren war er nicht so gewesen. Erst später kam diese Seite an ihm hervor.
Das alles kam mir schon immer merkwürdig vor, aber ich hielt mich wie immer bzw. meist, einfach raus. Tom war ein Freund, auch wenn er sich nicht immer wie einer verhielt. „An was denkst du?", holte Hermine mich aus meinen Gedanken.
Merlin, sie konnte sogar tanzen. Selbst einige reinblütige Mädchen konnten es nicht so gut wie sie. „An Tom", sagte ich, was sie leise kichern ließ. „Läuft da etwas was zwischen euch? Anscheinend muss ich mir um dich mehr Sorgen machen, als um Parkinson", lachte sie weiter leise.
Diese kleine Hexe. „Du weiß ganz genau, dass es nicht so gemeint war, Hermine", mahnte ich sie spielerisch und wirbelte sie einmal um ihre eigene Achse.
Sie war wie ein frischer Wind, der dich mitreißt. Aber nicht umwehte. Ich musste schon zu geben, die Kleine hatte etwas, was ich mir von meiner Zukünftigen wünschen würde. Hermine hatte dieses besondere Etwas an sich, dass ich einfach nicht beschreiben konnte. Aber irgendwas war an ihr, was mich dazu brachte, sie wie eine kleine Schwester zu sehen.
Dass sie und Tom ein Paar waren, störte mich nicht wirklich. Doch irgendwie machte ich mir auch Sorgen, also um Hermine. Um Tom eher weniger. Immerhin wusste ich, wie er war und das er die meisten – bzw. alle Mädchen – nur ausnutzte. Bei Hermine jedoch, schien es anders zu sein. „Denkst du immer noch an ihn?", neckte sie mich weiter und grinste zu mir hoch. Ich war genauso groß wie Tom und konnte daher auf sie hinabblicken. Ich konnte schon verstehen, was er an ihr so anziehend fand.
„Und an dich", gab ich leise zu. Wenn Tom das mitbekommen würde ... „Ich hoffe, deine Gedanken sind jugendfrei, Abraxas. Es wäre zu schade um dich, wenn Tom dir etwas antun würde", grinste sie weiter und lachte dann, als sie mein Gesichtsausdruck sah.
Wahrscheinlich hatte sie gemerkt, dass man damit keine Scherze machen sollte. Schließlich wussten wir alle, was er mit Frederick gemacht hat. Wieso genau er das getan hatte, wussten wir nicht. Doch zusehen, mussten wir trotzdem.
Tom wollte, dass eindeutig klar war, was denen passieren würde, die Hermine zu nahe kamen. Seitdem hielt auch Antonin sich von ihr fern, ich glaubte sogar, er hatte richtig Angst sie zu verärgern. Er hatte ihr immerhin auch die Narbe verpasst.
Ungewöhnlich, wirklich ungewöhnlich.
Tom ließ mich jetzt schon den dritten Tanz mit Hermine tanzen. Er saß immer noch am Tisch, schien sich aber von Eleonore und Walburga gestört zu fühlen. Wenn ich seinen Gesichtsausdruck richtig deutete. „Er hasst es, wenn er nicht das bekommt, was er will", sagte Hermine mir und erst verstand ich nicht, was sie meinte.
„Wie bitte?", „Er und Dumbledore", gab sie weiter kund und ich folgte ihren Blick. Tatsächlich! Tom lieferte sich ein stilles Blickduell mit Dumbledore, doch wieso? An dieser ganzen Sache war mehr dran, als wir alle vermuteten.
Persönlich hatte ich nie ein Problem mit ihm gehabt, doch Tom ... naja, er hatte immer seine Probleme mit ihm gehabt. Hermine auch! Dumbledore schien wirklich etwas gegen sie zu haben. Natürlich fragten Orion und ich uns, was genau das war.
Ich führte Hermine nach dem vierten Tanz wieder zurück an den Tisch, wo wir Tom antrafen, der sich immer noch in einem Blickduell mit Dumbledore befand. „Tom", sagte Hermine leise seinen Namen und seine Augen huschten direkt zu ihr.
Wie so oft, bemerkte ich, wie seine Augen sich leicht weiteten und ein sanfter Ausdruck in diese trat. Immer wenn er sie sah, schaute er so. Auch wenn er immer wieder beteuerte, dass er nicht wusste, was Liebe war. So sah ich deutlich, dass er sie liebte.
Er selbst mochte es sich wahrscheinlich noch nicht eingestanden haben. Doch jeder, der etwas mehr auf die Zwei achtete, sah, dass diese Beiden sich wirklich liebten. Es war wirklich ein kleines Wunder. Vor allem, wenn man bedachte, was Tom Hermine angetan hatte. Wie sie dann immer noch an seiner Seite stehen konnte, war mir ein Rätsel. Aber sie war nun mal hier und liebte ihn.
„Hast du dich mit Abraxas amüsiert?", erkundigte er sich und reichte ihr seine Hand, damit sie sich setzen konnte. Sagte ich doch total verliebt. Eigentlich war es auch witzig, wie er sich in ihrer Gegenwart verhielt. Als würde er unter ihrer Fuchtel stehen ...
„Behalte deine Gedanken für dich, Abraxas", zischte er auf einmal kalt und ich erschrak, sodass mir fast das Glas aus der Wand fiel. Aber nur fast! „Verzeiht", murmelte ich leise und setzte mich auf meinen Platz.
Manchmal vergaß ich, dass er in den Geist seiner Mitmenschen blicken konnte. Ob er das bei Hermine auch tat? Ich glaubte nicht! Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er mich immer noch beobachtete. Er wollte bestimmt, dass ich aufhörte, über so etwas nachzudenken. Er nickte plötzlich zu und ich hatte meine Bestätigung.
***
Der Abend verlief weitergehend ruhig. Hermine tanzte mit Tom und ich ließ mich von Eleonore dazu überreden, auch mit ihr zu tanzen. Was mein Vater sich dabei gedacht hatte, dieses Mädchen in unsere Familie zu holen, würde für mich auch unbegreiflich sein, bzw. immer bleiben.
Hermine und Tom saßen mit Orion und mir alleine am Tisch. Walburga war zu ihren Freundinnen gegangen, darunter auch Amelia und Eleonore war in ihren Schlafsaal zurückgekehrt. Ich beobachte wie Tom beinah zufällig, eine verirrte Strähne von Hermines Haar, hinter ihr Ohr schob und sie sanft anlächelte.
Orion sah es ebenfalls und schüttelte grinsend den Kopf. Wir Beide dachten das Gleiche und diesmal waren unsere Geister sicher, Tom war viel zu beschäftigt mit Hermine, als das er unsere Geister blickte. Hermine war währenddessen dabei eine Schüssel Pudding zu essen. Anscheinend liebte sie Pudding wirklich. Alles war gut, bis sie auf einmal anfing heftig zu husten.
Ich dachte zuerst, dass sie sich verschluckt hatte ... doch sie hörte einfach nicht auf zu husten. Hielt sich mit der rechten Hand krampfhaft an der Tischdecke fest und die Andere griff nach ihren Hals.
Tom stand direkt auf und wollte ihr helfen, doch dann brach sie auf dem Boden zusammen und es sah aus, als würde sie keine Luft mehr bekommen. Er flüsterte ihr irgendwas zu, während sich um uns herum, eine Menschenmenge sammelte.
Alle wollte wissen, was los war. Orion lief zu den Lehrern und holte Madam Fuglen, sie konnte bestimmt helfen. Doch es gefiel mir gar nicht. Das konnte kein Zufall gewesen sein ... niemals. Tom hatte schon seinen Zauberstab gezogen und murmelte einen Zauber nach dem anderen, dennoch schien nichts zu helfen.
„Bitte ... Hermine ... komm schon", murmelte er weiter, aber sie schaute ihn nur mit großen Augen an, als ihr die Luft wegblieb. Orion kam mit Madam Fuglen angelaufen, diese schubste mehrere Schüler zur Seite, um durch zukommen.
Allerdings prallte sie an eine Art Schutzmauer ab und fiel auf den Hintern. Man hörte einige kichern und lachen, dabei war das hier überhaupt nicht witzig. Toms Magie zuckte durch die Halle und die Decke der Halle färbte sich so langsam schwarz. Er verlor die Kontrolle ...
Alles ging so verdammt schnell. Ich kniete mich neben Tom, der nicht aufhörte, Zauber nach Zauber zu flüstern. Ich glaubte es kaum, aber ich sah Tränen in seinen Augen.
Er liebte sie, spätestens jetzt, würde auch er es einsehen. „Verlass mich nicht, mein Licht ...", hauchte er schwach und eine einzelne Träne fiel von seinem Gesicht auf das ihre hinab.
Die Zeit schien auf einmal stehen zu bleiben, als sie ergebend die Augen schloss, während Tom ihr etwas zu zischte, was ich nicht verstand.
Ihre Hände, die vor kurzem noch krampfhaft nach ihrer Kehle gegriffen hatten, ließen locker und fielen zu Seite. Toms Zauberstab klapperte auf den Boden und er sackte in sich zusammen.
Das konnte einfach nicht sein ...
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