Auf der Jagd nach Horkruxen - Rowena Ravenclaws Diadem
- Harrys Sicht, nach dem Verlassen der Kammer -
Zwar hatte ich ein mulmiges Gefühl Ron und Mine alleine zu lassen, aber wir hatten nicht mehr viel Zeit. Ich musste diesen Horkrux finden und es musste irgendwas von Ravenclaw sein. Aber was? „Hey, Harry", erschreckte mich eine Stimme. Ich fuhr mit gezogenen Zauberstab herum und blickte in das verträumte Gesicht von Luna. „Luna", entkam es mir erleichtert. „Suchst du was?", fragte sie und schaute verträumt durch den leeren Gang. Bis jetzt hatte noch niemand mitbekommen, dass ich hier war und das war auch gut so. „Ich ... ich suche etwas was mit Ravenclaw zu tun hat, wahrscheinlich hat man es schon lange nicht mehr gesehen", sagte ich ihr. Ein Versuch konnte nicht schaden und auch wenn viele glaubten, dass Luna nicht bemerkte was um sie herum passierte, war ich da anderer Meinung.
„Mmm ... wie wär's mit dem verschwunden Diadem von Rowena Ravenclaw?", hakte sie nach und ging dann einfach um die nächste Ecke. „Ehm ... was?", entkam es mir und ich lief ihr schon hinter. „Was für ein Diadem?", wollte ich wissen. „Naja, dass was verschwunden ist. Man hat es schon lange nicht mehr gesehen, ich weiß leider nicht wo du es finden kannst", sagte sie mir ehrlich und zuckte mit den Schultern. Sag ich doch, sie wusste immer mehr als man glaubte. „Hat du keine Idee, Luna?", „Mmm ...", machte sie nur, blieb stehen und schaute sich träumerisch um. Okay, es war schwer mit ihr zu reden, aber sie hatte gute Ideen. „Sechster Stock", flüsterte sie nur und ließ mich alleine auf dem Gang stehen.
Sechter Stock ... was war im sechsten Stock? Nichts fiel mir ein, aber ich vertraute Luna und lief daher dort hin. Alles war so still hier, es war wirklich komisch. „Sieh an, sieh an", hörte ich plötzlich jemanden sagen und wandte mich der Stimme zu. Zwei Personen standen da, an der Wand gelehnt. Ich schluckte nervös, es waren Todesser. „Potter hier, das wird unserem Lord sehr gefallen", sagte die Frau, während der Mann neben ihr nur grinste. Es mussten die Carrows sein von denen Snape ihr erzählt hatte. „Da bin ich sicher", sagte ich und schoss einen Fluch auf die Beiden und lief schnell in einen leeren Gang und versteckte mich unter meinem unsichtbaren Mantel.
„Mist! Wo ist er?", hörte ich die Zwei fluchend miteinander reden. „Keine Ahnung, sagen wir Snape Bescheid", meinte die Frau. „Ja und dem Dunklen Lord, er wird schon auf dem Weg hierhin sein". Die Schritte der zwei entfernen sich und ich atmete erleichtert auf. Für die hatte ich nun wirklich keine Zeit, aber ich ahnte bereits, dass es hier bald nur so von Todessern wimmeln würde.
Langsam nahm ich den Umhang von meinem Kopf und spürte einen Windhauch. „Was suchst du hier?", fragte mich eine traurig klingende Stimme. „Die Graue Dame", wisperte ich. „So heiße ich nicht", sagte sie jetzt sauer und wollte verschwinden. „Nein! Bitte warte, Luna schickt mich", hielt ich sie auf. „Luna? Du bist ein Freund von ihr?", hakte sich nach und schwebte wieder zu mir. Ich nickte jedoch nur, wieso schickte Luna mich zu ihr. „Du bist Helena ... Helena Ravenclaw", stellte ich dann fest. „Was möchtest du von mir?", fragte sie weiter. Anscheinend wollte sie nicht wirklich über sich selbst reden.
„Ich muss wissen wo das Diadem ist ...", „NEIN! Es ist ... ich kann es dir nicht sagen", unterbrach sie mich forsch. „Bitte ... ich kann es zerstören", „Das hat er auch gesagt, doch er hat besudelt, mit dreckiger, schwarzer Magie ... einfach besudelt", schluchzte sie jetzt auch noch. Mist, wie tröstete man einen Geist? „Ich weiß, aber ich kann es zerstören. Bitte, ich brauche deine Hilfe, Hogwarts Fortbestehen hängt davon ab", versuchte ich sie zu überreden. Ich war mir jetzt wirklich sicher, dass das Diadem der Horkrux war, aber ich musste es noch finden. Denn jetzt wo ich selbst kein Horkrux mehr war, konnte ich sie auch nicht mehr spüren. „Der, der danach fragt, wird es nie wissen. Dem, der es weiß genügt eine Frage", sagte sie mir dann und mir wurde direkt klar wo es war. „Danke, ich danke dir".
Sofort machte ich mich auf dem Weg zum Raum der Wünsche, dort würde ich das Diadem finden. Aber sicher würde es nicht einfach werden. Als Ginny und ich im letzten Jahr das Buch des Halbblutprinzen darin versteckt hatten, war ich überwältigt gewesen. So viele Dinge waren dort versteckt ... das musste Jahre gedauert haben die alle dort zu verstecken. Leider kam ich nicht weit, denn ich erschrak als ich die laute Stimme von McGonagall hörte: „Alle Schüler finden sich sofort in der großen Halle zusammen!".
Bestimmt hatten die Carrows Alarm geschlagen und schon bald würde jeder wissen, dass ich hier war. „Harry!", rief jemand leise und dann wurde ich auch schon in ein leeres Klassenzimmer gezogen. „Remus!", entkam es mir erleichtert, einen Augenblick hatte ich wirklich gedacht, jemand anders hätte mich erwischt. „Was bei Merlin machst du hier? Und dann auch noch alleine? Wo ist Ron?", fragte Remus mich direkt. Hinter ihm entdeckte ich Tonks, Arthur, Molly, Fred und George, sogar Bill war hier mit Fleur.
Aber Bill konnte man nicht vertrauen ... er wusste alles und Remus ... Remus war der letzte lebende Freund meiner Eltern, ich wollte ihm vertrauen, aber konnte ich das auch wirklich? „Harry?", holte er mich aus meinen Gedanken und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Er erledigt noch etwas, wir haben uns aufgeteilt, damit wir schneller sind", lieferte ich eilig eine Erklärung, natürlich merkte Remus das es nicht ganz die Wahrheit war, hinterfragte es aber nicht weiter.
Dann jedoch trat Molly hervor: „Was ist mit Hermine, habt ihr was von ihr gehört?". Jetzt wurde ich misstrauisch, ließ mir aber nichts weiter anmerkten. „Ich hab sie nicht mehr gesehen, seit wir aus dem Haus der Malfoys geflohen sind", sagte ich ihr. Hoffentlich würde sie es dabei belassen. „Wir sollen hier auf Dumbledore warten, Harry. Er hat seinen Tod nur vorgetäuscht, er konnte Snape austricksen. Er wird mit uns kämpfen", sprach Arthur, versuchte mir damit wohl Mut zu zusprechen. Doch es bezweckte genau das Gegenteil, Remus und Tonks, sowie Fred und George merkten wie ich mich anspannte, aber gezwungen lächelte.
„Hermine hat uns verraten, Mum das hab ich dir doch gesagt!", mischte sich Bill nun ein. Das geriet außer Kontrolle, dafür hatte ich wirklich keine Zeit. „Sie und der Dunkle Lord sind ein Paar!", erklärte Bill weiter, alle sehen ihn an, alle außer Remus. Vielleicht konnte ich ihm vertrauen, wenn nicht ihm, wem dann?
Doch wie konnte ich mit ihm reden, ohne dass die anderen es mitbekommen? Vielleicht ... ja, das könnte funktionieren. Ich konzentrierte mich auf Remus, blickte ihm direkt in die Augen. Versuchte es genau wie Snape es gemacht hatte, ich würde das schaffen, es war wichtig, ich musste es einfach schaffen.
Hier stimmt was nicht! Hermine würde uns niemals hintergehen, zumindest nicht ohne einen vernünftigen Grund. Nein, das konnte ich mir nicht vorstellen. Sie und Harry waren wie Geschwister, sie würde ihn nicht verraten, nicht einmal wenn sie sich verliebt hatte. Das war unmöglich!
Es klappte, ich konnte seine Gedanken hören. Jetzt musste ich ihm nur noch meine eigenen Gedanken mitteilen. Leider war das viel schwerer als ich gedacht hatte.
Was ... wer versucht in meinen Geist ... Harry? Harry bist du das? Er dachte das direkt an mich gerichtet und ich nickte leicht, sodass nur er es sehen würde – zumindest war das meine Hoffnung. Remus, bitte, vertrau mir. Hermine hat mich, hat uns nicht verraten. Und Riddle ist auch nicht der, für den ihn alle halten. Alles hat einen Grund, du musst mir vertrauen, Remus. Bitte! Dumbledore, er hat ... er hat Mum und Dad getötet, er hat versucht Hermine zu töten, mehr als einmal. Er will Hermine Kraft, sie ... sie ist eine Prince, sie ist Snapes Tochter. Bitte, Remus ... du ...
Plötzlich brach die Verbindung ab, als ein lauter Knall durch das Schloss klang. Irgendwas war passiert. „Potter ... wir wissen da du hier bist. Komm raus und niemand muss sterben", flötete eine männliche Stimme. Ich kannte sie nicht, aber irgendwie bereitete sie mir Angst. Ich hoffte nur, Remus würde mir glauben und mir vertrauen.
„Tu das was du tun musst, Harry. Wir halten dir den Rücken frei", sagte er und nickte überdeutlich. Er hatte mich verstanden, er hatte mich gehört und er glaubte mir, vertraute mir. „Danke, Remus". Jetzt musste hier aber weg, ich musste zum Raum der Wünsche. „Wir sorgen für Ablenkung", offenbarten die Zwillinge und schon rauschten sie aus dem Klassenzimmer.
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Dank der Ablenkung durch die Zwillinge und dem Chaos das im Schluss herrschte, da außer den Carrows noch andere Todesser nun hier waren, konnte ich ungehindert zum Raum der Wünsche gelangen. Nun stand ich also vor dem Raum der Wünsche, hörte jedoch noch immer die Schreie und die Kampfgeräusche aus den anderen Etagen des Schlosses. Hoffentlich hatten Ron und Hermine den Pokal zerstört und waren in Sicherheit. Naja, Hermine konnte sicherlich gut auf sich selbst aufpassen. Immerhin hatte ich gesehen was aus dem Garten geworden war, wo sie sich mit Riddle duelliert hat.
Nachdem ich nun auf und ab vor der Wand gelaufen war, öffnete sich eine große Tür und ich fand mich im Raum wo alles versteckt war wieder.
Viel Zeit hatte ich nicht, denn ich hörte Stimmen die ebenfalls im Raum der Wünsche waren und es waren nicht Ron und Hermine. Es war Bill und jemand anders. „Sicher, dass er hier ist?", fragte die fremde Stimme, doch irgendwie hatte sie auch etwas bekanntes, doch ich konnte es einfach nicht einordnen. „Ja, Pitt, wenn ich es doch sage", antwortete Bill dem anderen. Niemals hatte ich gedacht, dass Bill uns so hintergehen würde.
Gerade deswegen mussten wir jedoch schnell handeln, dank meiner Dummheit und meines naiven Vertrauens in Ron, hatte mein bester Freund alles an seinen älteren Bruder verraten. Dieser hatte es Dumbledore erzählt und außerdem hatte Bill allen erzählt, dass Hermine uns verraten hatte. „Finde ihn, Dumbledore will den Jungen sehen, bevor er den Dunklen Lord vernichtet", hörte ich noch den anderen sagen. „Natürlich", entgegnete Bill wieder.
Schnell versteckte ich mich hinter einem hohen Berg von Gerümpel, als Bill und der andere Mann an mir vorbei kamen. Dann erkannte ich ihn, den anderen Mann. Es war der, der mit Wurmschwanz am Schwarzen See gewesen war, bevor Snape Ron und mich mit nach Spinners End genommen hatte. Snape hatte doch was über den Typen gesagt ... er hatte Dumbledore das Gift besorgt, mit dem er Mine töten wollte und Riddle hatte ihn doch eigentlich getötet ... Wurmschwanz Vater!
Zum Glück bemerkten sie mich nicht und gingen einfach an mir vorbei. Erleichtert atmete ich durch und wollte gerade weitergehen und nach dem Diadem suchen, als mir etwas ins Auge fiel. Eine Schatulle, ein einfach schwarze Schatulle. Das was mir ins Auge gefallen war, war der Rabe auf der Front der Schatulle. Ich zeichnete mit meinem Zeigefinger den Raben nach und spürte die dunkle Magie die von dieser kleinen, schlichten Schatulle ausging. Daraufhin hob ich sie hoch und öffnete sie, da war es, das Diadem von Rowena Ravenclaw.
Jetzt hatte ich das Diadem, aber wie sollte ich es zerstören? Wo waren Ron und Hermine? Ron hatte die Karte, daher konnte ich auch nicht sehen wo sie sind. Mist! Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee gewesen uns zu trennen. Jetzt wusste ich nicht wo sie war oder wie ich sie finden konnte. „Harry, hier bin ich!", rief auf einmal jemand laut und ich entdeckte Ron der auf mich zugelaufen kam, mit einem Zahn des Basiliken in der Hand.
Leider hatte er so laut gerufen, dass es auch Bill und Wurmschwanz Vater gehört hatten und mich entdeckten. „Da ist er", rief Bill, Beide liefen dann auf mich zu. Ich musste schnell handeln, anders ging es nicht! „RON! DER ZAHN!", schrie ich und er warf ihn zu mir rüber und ich stach direkt in das Diadem.
Die schlangenhafte Fratze von Riddle erhob sich aus einem Feuerball der direkt aus dem Diadem kam und der Raum der Wünsche fing Feuer. „WIR MÜSSEN HIER RAUS!", rief ich Ron zu. Doch wir waren durch eine Feuerwand getrennt, ehrlich gesagt war überall Feuer um mich rum. Für mich gab es kein Entkommen. „Besen, HARRY, DER BESEN!", hörte ich auf einmal Hermine rufen, die am Eingang des Raumes stand und die Tür aufhielt.
Wieso war Hermine dort und Ron hier drin? Was war wieder zwischen den Beiden passiert? „BEEIL DICH, HARRY!", schrie sie mir zu und schnell schnappte ich mir den Besen der an einen alten Schrank gelehnt war und flog los. Ich flog einen Kreis, reichte Ron meine Hand und schwang hinter mir auf den Besen. Zusammen flogen wir dann Richtung Tür, das Feuer direkt hinter uns, doch wie verloren den Halt, als mich ein Zauber traf.
Ron und ich fielen vom Besen, doch aus Hermines Zauberstab schoss ein Zauber auf uns zu, der uns auffing und so landeten wir weich auf dem Boden. „Nicht so schnell, Potter!", rief Wurmschanz Vater – wie war sein Name noch gleich? Hinter ihm erblickte ich Bill. „Bill?", entkam es Ron fragend. „Wir müssen ihn zu Dumbledore bringen", sagte Bill und sah Ron an. „Ron bitte ...", flehte Hermine von der Tür aus. Sie schaute ihn flehend an und dann sagte er: „Dumbledore ist hier der Böse, Bill". Er half mir hoch und wir liefen zu Hermine, „Idiot! Nicht einmal deinen Bruder hast du unter Kontrolle!", schrie man Bill an und wieder traf uns ein Fluch.
Es war zu spät, Ron und ich würden hier drin verbrennen, wir würden es nicht mehr schaffen hier raus zu kommen. „NEIN! STOPP!", rief Hermine, die auf einmal vor Ron und mir stand und tatsächlich stand das Feuer still. Es breitete sich nicht weiter aus. Sie hatte Riddle wirklich um ihre Finger gewickelt, wenn sie selbst seine Horkruxe kontrollieren konnte. „Schnappen wir uns sie", hörte ich auf einmal Bill sagen, doch bevor er etwas tun konnte, wurde er auf einmal von dem Feuer verschlungen, genau wie der Vater von Wurmschwanz. Und dann ... dann erlosch das Feuer komplett und es war nichts weiter übrig als Asche und Staub im Raum der Wünsche!
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