Auf der Jagd nach Horkruxen - Flucht auf einen Drachen
- Harrys Sicht, zwei Tage nach der Flucht aus Malfoy Manor -
Die meiste Zeit verbrachte ich am Strand ... alleine. Ron sprach nicht mit mir und von Bill und Fleur bekam ich immer wieder diesen Blick. Dieser verurteilende Blick, dabei wussten sie gar nichts. Überhaupt nichts! Der Einzige der mir Gesellschaft leistete war Dobby. Ein Wunder das er überlebt hatte. Dieses Messer von Bellatrix hatte ich erst gar nicht gesehen, erst viel später. Eigentlich hatte Fleur mir davon erzählt, aber bis darauf das Dobby jetzt leicht humpelte, fehlte ihm nichts.
„Mr. Harry Potter", sagte der Elf auch schon, der einfach neben mir auftauchte. „Dobby", sagte ich leise und monoton. Ohne Hermine wusste ich jetzt nicht, wie ich weiter machen sollte und ich hatte diese mächtigen Schuldgefühle. War es richtig gewesen, sie dort zu lassen?
Ich hätte sie mitnehmen können, ich hatte sie schon und dann hatte ich sie von mir gestoßen. Was wenn es eine Lüge war und Riddle ihr doch was antat? Was wenn er nicht rechtzeitig da war? War sie vielleicht schon tot? „Mr. Weasley möchte mit Ihnen sprechen", teilte Dobby mir mit. „Ich komme gleich, Dobby", sagte ich und starrte weiter hinaus auf das Meer. Hier war es einfach so friedlich, Hermine würde es hier gefallen. Sie hatte schon immer den schwarzen See geliebt und dies hier würde ein kleines Paradies für sie sein.
Leise und total nervös machte ich mich dann doch auf den Weg zum Haus. Luna, Mr. Ollivander und der Kobold saßen draußen in dem kleinen Garten. „Hi, Harry", grüßte Luna mich, ohne von ihrem kleinen Buch aufzusehen.
Ich sagte nichts, sondern ging einfach direkt in die Küche. Bill saß am Tisch – alleine – und hatte die Hände vor sich auf dem Tisch gefaltet. „Setz dich, Harry, wir müssen reden", wies er mich an und in seiner Stimme klang eine Strenge, die ich nur einmal bei Arthur gehört hatte.
Es war mir fast so, als würde ich einen Frosch im Hals haben, so nervös war ich. Als Dobby mir sagte, dass Mr. Weasley mit mir reden wollte, hatte ich eigentlich an Ron gedacht. Doch dieser würde wohl nie wieder mit mir sprechen. Merlin, er wollte nicht einmal im gleichen Zimmer wie ich schlafen. Das war's mit unserer Freundschaft.
„Erzähl mir, warum du sie da gelassen hast!", forderte Bill sofort. Er sprach nicht einmal um den heißen Brei, einfach direkt auf den Punkt. „Harry ... ich weiß das sie für dich wie eine Schwester ist, deswegen fällt es mir schwer zu glauben, was mein Bruder sagt. Du hast sie doch nicht wirklich einfach da gelassen, oder? Harry, sprich mit mir! Bitte", versuchte er es weiter, als ich keine Antwort gab.
Was sollte ich auch groß sagen? Ich wusste nicht einmal, ob er vertrauenswürdig war. Was, wenn er mit Dumbledore unter einer Decke steckte? Das durfte ich nicht riskieren, nicht jetzt wo Hermine bei Riddle war und – hoffentlich – in Sicherheit vor Dumbledore.
Bill stöhnte schwer auf, zog dann seinen Zauberstab aus seiner Seitentasche und sprach deutlich: „Muffliato". Schwang seinen Stab noch weiter und es war plötzlich als wären wir in einer Art Blasse. „Sag mir dir Wahrheit, ich schwöre, Harry, ich werde mit niemanden darüber reden. Auch nicht mit dem Orden. Aber dich bedrückt was und wir müssen das klären, du und Ron könnt nicht für ewig hierbleiben", erklärte er mir sofort.
Vielleicht konnte ich ihm vertrauen. Wieso eigentlich nicht? Bill war immer zuverlässig und er hatte sich nie so sehr mit Dumbledore verstanden wie die Anderen. Das war eine verflixte Zwickmühle. Snape hatte mir gesagt, ich solle niemanden aus dem Orden vertrauen. Wirklich niemanden, wir wussten nicht wer mit Dumbledore zusammenarbeitete. Gut, Bill wusste nicht einmal das Dumbledore noch lebte, soweit wir wussten. Eigentlich sollten es nur Snape und Dumbledore wissen ... mittlerweile wusste es auch Riddle, dank Dumbledores Versuch Hermine in Godric's Hollow zu töten.
Wenn ich nur wüsste, wem ich aus dem Orden vertrauen konnte. „Ich weiß das Dumbledore noch lebt, Harry", informierte er mich auf einmal und ich verschluckte mich an der Luft – Ja, an der Luft! „Ähm ... was ... er lebt?", versuchte ich überrascht zu klingen. „Snape hat es mir erzählt, er war der Meinung du brauchst noch jemanden innerhalb des Ordens, dem du vertrauen kannst. Muss ich dir noch was sagen, damit du mir endlich sagst, wieso Hermine immer noch im Malfoy Manor ist?!", hakte er nach.
Er wusste es? „Wer ist Snape wirklich?", fragte ich sofort. „Ich nehme an, du willst wissen, ob ich weiß, dass er Hermines Vater ist? Ja, ich weiß es. Mehr aber auch nicht. Niemand wird hören was wir sagen, Harry", versicherte er mir noch einmal.
Wieso nur hatte Snape mir nicht gesagt, dass Bill davon wusste? Aber egal, ich sehnte mich danach mit jemanden über alles zu reden. „So war der Plan, Bill. Ich musste sie dort lassen", „Der Plan? Den du mit Snape gemacht hast? Harry, bei allem Respekt und Vertrauen das ich in Snape habe, wie könnte sie bei den Malfoys sicher sein? Vo ... Er würd dort hinkommen oder ist wahrscheinlich schon längst da. Er wird sie doch nicht einfach gehen lassen", sagte Bill.
„Weiß Hermine das Dumbledore noch lebt?", hakte er dann nach. „Was spielt das für eine Rolle?", wollte ich wissen. Irgendwie gefiel mir das hier nicht. „Wenn sie es weiß, dann könnte sie ihnen etwas davon sagen und wir müssen Dumbledore warnen", erklärte Bill dann. „Was? Nein! Bill ... nein!", stieß ich erschrocken aus und stand vom Stuhl auf. Dieser fiel hinter mir polternd zu Boden.
Erstaunt schaute Bill mich an: „Ohne Dumbledore können wir diesen Krieg nicht gewinnen, wir müssen ihn warnen". „Das geht nicht ... du verstehst nicht, Bill ... Dumbledore will Hermine tot sehen", sprach ich leise.
Was redete ich denn da? Ich verriet zu viel! Snape hatte Recht, wir konnten niemanden trauen. „Wie bitte? Wieso sollte Dumbledore das tun wollen, Harry? Das ergibt doch keinen Sinn. Er hat Mine zurück in die Vergangenheit geschickt und der Plan hat nicht funktioniert ... sie ist da nicht sicher, bei ihm, Harry. Wir reden wir von ... du-weißt-schon-wen. Er ist böse, Harry!", versuchte Bill mir klar zu machen. Was sollte ich jetzt tun? Er würde es Dumbledore sagen ... ich musste etwas tun. Ich sah auf zu Bill und tat das Einzige was mir in diesem Moment einfiel: „Oblivate".
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Es war einen ganzen Tag her, dass ich Bills Erinnerungen verändert hatte und ich fühlte richtig schlecht. Wenn ich nicht einmal Bill trauen konnte, wem dann? Ich brauchte Rons Hilfe, ob ich wollte oder nicht. Hermine hatte mir ein Haar von Bellatrix in die Hand gedrückt und etwas von dem Verlies gesagt. Sie meinte bestimmt das bei Gringotts ... der Kobold hatte selbst gesagt, dass es dort ein Verlies der Lestranges gab.
Vielsafttrank hatten wir noch ... doch ich konnte nicht alleine dort reingehen. Viel zu gefährlich. Oh Merlin, ich wünschte Mine wäre hier. Sie wüsste was zu tun war. „Können wir reden, Harry?", erschreckte Ron mich, der auf einmal neben mir saß. Ich schluckte und nickte nur.
„Ich weiß was du getan hast", teilte er mir dann mit. Doch ich wusste bei bestem Willen nicht, was er damit meinte. „Was meinst du, Ron?", hakte ich daher vorsichtig nach. „Du hast Bill mit einem Vergessenszauber belegt", sprach er schlicht, als wäre es nicht sein Bruder von dem er da spricht. Oh Mist! Wie konnte er das wissen? Nichts anmerken lassen, Harry ...
Ron neben mir, steifte mit seinen Finger durch den warmen Sand, auf dem wir saßen. „Er wollte, dass ich zu höre, damit ich verstehe warum du Hermine da gelassen hast. Du hast gesagt, dass das der Plan war und etwas davon das Snape, Hermines Vater ist. Harry, was geht hier vor?", sagte er. Am Ende bat er sogar noch um eine Antwort.
„Nach gestern weiß ich nicht, ob ich dir vertrauen kann", gab ich schlussendlich zu. „Ich liebe Hermine", kam es plötzlich von ihm. „Dann musst du sie gehen lassen", „Wieso? Wenn der Krieg erst vorbei ist dann ...", „Das wird nicht passieren, Ron. Wenn wir den Krieg gewinnen, wird sie nicht mehr dieselbe sein und sie wird nie wieder jemanden in ihr Herz überlassen. Das Kind ist nicht von mir, Ron. Egal was du denkst, sie war und ist, immer nur eine Schwester für mich gewesen. Das Kind ist von ihm", erklärte ich ihm.
„Malfoy ...", spuckte Ron ärgerlich aus. „Es ist nicht Malfoy gewesen, sie wollte euch allen nur nicht die Wahrheit sagen. Sie hatte zu große Angst vor eurer Reaktion, Ron", versuchte ich es vorsichtig zu sagen. Verwirrt schaute Ron mich an, „Was meinst du? Wenn es nicht Malfoy war, wer dann?", fragte er sofort. Er würde jetzt keine Ruhe geben, solange er es nicht wusste. „Du musst schwören, Ron, bei deiner Magie das du Hermine und mir immer loyal gegenüber sein wirst. Ohne Wenn und Aber!", „Ich soll bei meiner Magie schwören? Okay ... Ich Ronald Bilius Weasley, Sohn von Molly und Arthur Weasley, schwöre bei meiner Magie, dass ich mein Leben lang, Hermine Jane Granger und Harry James Potter gegenüber loyal sein werde", schwor er dann.
Aber ich war noch nicht zu frieden. „Schwör auf Hermines richtigen Namen, Ron. Hermine Jane Snape", wies ich ihn an. Ich würde keine Lücken offen lassen. Er rollte mit den Augen wiederholte das Ganze aber noch einmal mit Hermines anderen Namen.
Es war schrecklich gewesen Ron alles zu sagen und wie er ausgerastet war, als er das von Riddle erfuhr. „Ich kann es immer noch nicht glauben ... Hermine und ... und ... Vo ... und er!", stotterte er. Er war wirklich aufgebracht. Aber jetzt verstand er endlich, warum ich sie da gelassen hatte. „Er wird ihr nicht wehtun?", hakte er noch einmal nach. „Nein, er liebt sie. Auch wenn es schwer vorstellbar ist, Ron, nichts ist so wie wir immer geglaubt haben. Dank Hermine hat sich viel verändert. Riddle war damals in Godric's Hollow um meine Eltern zu retten, nicht um sie zu töten. Dumbledore hat sie getötet ... und er will Hermine töten. Nur wissen weder, Snape und ich warum und Riddle weiß auch nichts. Aber deswegen hat er Hermine in die Vergangenheit geschickt, er hat gehofft, das Riddle das erledigt", informierte ich ihm.
Noch immer saßen wir zusammen am Strand. Jetzt war ich mir endlich sicher, dass ich Ron vertrauen konnte. „Aber sie hat sich in ihn verliebt ... hätte mir klar sein müssen, Riddle war ... er war doch richtig schlau oder? Ich hatte nie eine Chance bei ihr oder, Harry?", „Ron ... sie ... man kann sich nicht aussuchen wenn man liebt", wollte ich ihn irgendwie trösten. „Sie weiß das er sterben muss, nicht? Kein Wunder das sie so still war, nachdem wir ihr gesagt haben, dass wir die Kette zerstört haben", sagte er und ich erinnerte mich daran. Ich war so glücklich das ... ich hatte es nicht beachtet.
„Was sollen wir als nächstes tun?", lenkte Ron dann auf ein anderes Thema. „Wir müssen in Bellatrix Lestranges Verlies", offenbarte ich ihm und er begann wild zu husten. „Wa ... was? Bist du wahnsinnig? Ohne Hermine überleben wir das nicht", stieß er aus. Wow ... gut das er so motivierend war. „Sie hat es mir gesagt, ein Horkrux ist dort, wir müssen also dahin. Und wir müssen uns beeilen, wenn ich mich nicht täusche, dann wird Bellatrix nicht mehr lange zu leben haben", erklärte ich ihm und stand auf.
„Wieso? Wer ist denn so dumm und legt sich mit der an?", „Der ... Riddle, natürlich, Ron. Du hast doch gehört, was Bellatrix mit Mine gemacht hat?! Das war nicht der Plan und ich fühle mich schrecklich ... Riddle wird das nicht durchgehen lassen und Snape auch nicht", „Snape ... Merlin, ich kann das alles immer noch nicht glauben", murmelte er.
- Am Abend -
„Sag mir nochmal, wieso ich das trinken muss?", hakte ich nach. Es gruselte mich allein bei den Gedanken daran, dieses Zeug wieder zu trinken und dann auch noch mit einem Haar von Bellatrix. „Wir können auch einfach nett fragen, ob sie uns rein lassen", konterte Ron. Wenigstens war zwischen uns wieder alles okay, jetzt wo er die Wahrheit wusste. Dennoch wusste ich, dass er sich – genau wie ich – immer noch Sorgen um Hermine machte und – was meiner Meinung nach, viel schlimmer war – er machte sich noch immer Hoffnungen, das zwischen ihm und Hermine doch noch etwas passieren könnte. „Schon gut", murmelte ich und würgte den Vielsafttrank mit einem großen Schluck herunter.
„Ur ...", machte ich und schüttelte mich, wie ein nasser Hund. Der schmeckte ja noch schlimmer als sonst. „So schlimm ... wow! Du siehst echt aus wie die!", staunte Ron und ich schaute in den Spiegel, neben der Tür. „Ich seh schrecklich aus", gab ich wieder.
Was Ron jedoch nur zum Lachen brachte. „Du genießt das, oder?", fragte ich. „Du weiß gar nicht, wie sehr", grinste er und wir begannen die Zauber über ihn zu legen. Er war irgendein anderer Todesser, zumindest sah er so aus. Dank Dobby hatten wir auch den Zauberstab von Bellatrix und den von Draco und seiner Mutter. Griphook war sich sicher, dass wir diesen nämlich noch brauchen würden.
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Durch die Winkelgasse zu gehen und so zu tun, als wäre man Bellatrix war überhaupt nicht leicht. Griphook war hinter Ron und mir, unter meinem Umhang. Außerdem hatte Ron das Schwert in einer Tasche, sodass niemand es sehen konnte. Wir würden den Horkrux direkt dort vernichten, dann mussten wir ihn nicht mehr mit uns rumtragen.
„Bella! Was machst du denn hier?", fragte mich auf einmal jemand. Oh Mist! Es waren die Lestrange Bruder ... scheiße! „Der Dunkle Lord lässt nach dir suchen und du läuft hier einfach so rum ...", sagte der Eine. „Du bist echt nicht ganz dicht ...", hängte der Andere noch dran. Was sollte ich jetzt machen? Bestimmt würde sie sich von denen auch nichts sagen lassen.
„Geht mir aus den Augen", sagte ich und schritt einfach an ihnen vorbei, doch Rodolphus – Bellatrix Ehemann – hielt mich am Arm fest. Ron hatte seine Hand schon an seinem Zauberstab, wie ich aus dem Augenwinkel sehen konnte. „Du bist ziemlich vorlaut, Weib! Ich warne dich, der Dunkle Lord hasst meine Familie, mach es nicht noch schlimmer und stell dich endlich deiner Strafe! Er wird dich schon nicht töten, weil du dich selbst um das Schlammblut gekümmert hast", sagte er mir und mir kam der abartige Geruch seines Mundes entgegen.
„Nimm deine Finger von mir! Ich mach was ich will und ... und das Schlammblut hat es verdient", zischte ich und grinste. Das würde sie doch machen, oder? Ja, ganz bestimmt. „Was machst du wirklich hier?", fragte Rabastan dann. „Ich muss ins Verlies", gab ich zu und deutete Ron an mir zu folgen. Zum Glück ließen die Beiden uns dann in Ruhe. Sahen mir aber noch hinterher. „Merlin, ich hab dir fast selbst geglaubt", flüsterte Ron leise. „Wem sagst du das?", entkam es mir und dann standen schon vor der Zaubererbank – Gringotts.
Als wir hinein traten, viel mir erst auf, dass es jetzt Zauberer gab die den Eingang sicherten. „Sie werden euch durchsuchen", hörte ich Griphook flüstern. Schnell sprach ich einen Verwirrungszauber auf die beiden Zauberer und sie ließen uns Problemlos passieren.
Trotzdem schauten uns alle, Zauberer und Kobolde genau an. Ich räusperte mich laut, als ich vor dem Chef der Kobolde trat, der gerade etwas auf ein Pergament schrieb. „Madam Lestrange", sagte Bodrod überrascht. Sie ahnten vielleicht was ... „Ich verlange Einlass in mein Verlies", sagte ich bestimmt.
Der Kobold schaute mich genau an, musterte mich regelrecht und ich betete, dass sie nichts merkten. Das alles gut gehen würde. „Ihren Zauberstab bitte", sagte er dann. „Was?", entkam es mir, so gar nicht wie Bellatrix. „Ihren Zauberstab, Madam Lestrange", wiederholte der Kobold noch einmal und aus dem Augenwinkel nahm ich war, wie die Sicherheitsleute näher auf uns zukamen.
Ohne weiter zu überlegen und etwas zu riskieren, murmelte ich leise „Imperio" und schon nickte der Kobold eifrig. „Hier entlang, Madam Lestrange", teilte er mir mit und stieg hinter dem Bankschalter hervor. Die Sicherheitsleute waren nun wieder ruhig und zu Dritt folgten wir Bodrod hinunter, zu den Wagons.
„Bei Merlins Bart ... das ist verdammt tief", murmelte Ron neben mir, als wir gute 10 Minuten mit dem Wagon unterwegs waren und plötzlich unter einem Wasserfall hindurch fuhren und hinunter fielen. Dabei schrie Ron wie ein Mädchen, doch uns passierte nichts. Kurz bevor wir auf dem, immer näher kommenden, Boden aufprallten, blieben wir ruckartig in der Luft hängen. Nur um dann unsanft auf den Boden zu fallen.
Als ich mich aufrappelte und Ron anblickte, sah er ... er sah aus wie er selbst. „Harry, du bist wieder du!", stellte er fest. „Der Diebesfall ... wir können froh sein, dass wir noch leben", brummte Griphook vor sich her. „Was bei ... was machen Sie hier? Diebe! Diebe!", schrie der alte Kobold auf einmal. „Imperio" murmelte Ron diesmal und schon war er wieder still. „Wo müssen wir jetzt hin?", wollte ich von Griphook wissen, der den Umhang meines Vaters, fest umklammert hielt.
Wir folgten den beiden Kobolden durch einen dunklen Gang. Zauberstäbe hocherhoben ... hier konnten schließlich auch Todesser sein, wenn Riddle hier seinen Horkrux versteckt hatte. Er machte es mir immerhin nicht leicht. Eigentlich hätte er sie auch selbst holen können und vernichten, aber nein ... ich sollte das machen. Ich hoffte nur, er wusste was er da tat. Ungerne würde ich Hermine noch einmal so sehen, wie die letzten Monate.
„WOW ... das ist ein Ukrainische Eisenbauch ... echt hässliche Drachen, aber auch sehr aggressiv", schluckte er zum Schluss nervös. „Schnappt euch eins von denen", sagte Griphook und warf Ron ein komisches Teil zu. „Er ist darauf trainiert, bei dem Geräusch Schmerzen zu erwarten", informierter er uns und ich war jetzt froh, dass Mine nicht hier war.
Sie würde das bestimmt als barbarisch bezeichnen. „Froh das Mine nicht hier ist, was?", flüsterte Ron mir fragend zu, worauf ich nur nickte. Griphook und Bodrod waren bereits auf der anderen Seite, da begann auch Ron mit dem Teil, Geräusche zu machen und der Drache winselte merklich.
Kauerte in der Ecke und machte sich so klein wie nur möglich. Ich fand das auch nicht besonders gut, aber irgendwie verstand ich was der Sinn eines solchen Drachens war. Nur wenige waren so Lebensmüde und würden versuchen an dem vorbei zu kommen.
Auf der anderen Seite angekommen, ließ Ron das Teil direkt fallen und ich folgte ihm – immer noch in diesen hohen, sehr unbequemen, Schuhen. Wieder gingen wir einen langen Gang entlang, dieser war noch dunkler, als der zuvor und irgendwie auch gruselig. „Hier sind wir", teilte Griphook uns mit, nahm die Hand von Bodrod und legte diese auf die große, schwarze Eisentür.
- Rons Sicht -
Ich beobachtete alles genau, vor allem Harry! Ich fand es immer noch nicht ... ich konnte mich noch nicht damit abfinden, was er mir gesagt hatte. Merlin ... Hermine und Voldemort?! Wer hätte das gedacht? Niemand! Vor allem nicht ich!
Aber Harry sagte, sie hatte ihn wirklich geliebt und ... so dumm war ich auch wieder nicht, ich hatte ja schließlich gesehen wie traurig sie die letzten Monate gewesen war. Sie hatten ihn vermisst und er wollte sie heiraten. Was anderes konnte der Ring doch gar nicht bedeuten, oder? Und diese Kette? Sie konnte oder eher gesagt wollte, diese nicht einmal abnehmen.
Trotzdem ... Harry sagte Dumbledore wollte Hermine tot sehen und außerdem war Hermine gar nicht wirklich Hermine. Also ... ja schon, aber sie war ... sie war Snapes Tochter! Snape, der Dumbledore ermordet hatte! Falsch! Dumbledore lebte ja auch noch. Ah, das war einfach zu viel für mich!
Immer hatte ich gedacht, dass Hermine und ich, dass wir ... naja, das wir irgendwann einmal heiraten würden. Doch jetzt war sie schwanger von Voldemort und liebte ihn auch noch. Harry war sich sicher, dass sie nie jemanden anderen lieben könnte, wie sie ihn liebte. Sehnlichst hoffte ich, dass es nicht wahr ist. Immerhin würde er – hoffentlich – am Ende des Krieges tot sein und ich könnte ihr die Schulter geben, an der sie sich ausheulen könnte. Ja, so könnte ich sie bestimmt bekommen.
Ich musste nur Verständnis zeigen und versuchen, nicht daran zu denken, was für ein Kind das war, was mit uns leben würde. „Ron", sagte Harry und holte mich aus meinen Gedanken. „Ja?", entkam es mir und schaute nach vorn. Das Verlies von der Verrückten war schon offen und Harry schaute sich bereits um. Wir wussten nicht einmal wie dieser Horkrux aussah.
„Da! Der Pokal! Gib mir das Schwert", wies Harry mich an und schon reichte ich es ihm. Er versuchte mit dem Schwert, den Pokal zu greifen, doch so einfach war das nicht. Er rutschte aus und landete mit dem Pokal in dem Haufen Gold. Sofort begann alles zu vibrieren und dann verdoppelte sich alles.
Hermine würde sicher wissen, was für ein Zauber das war. „Verdammt!", fluchte Harry und versuchte wieder den Pokal zu greifen. Dieser jedoch fiel weg und bevor ich ihn zu fassen bekam, hatte Griphook ihn in der Hand. Super! Ich verkniff mir das aufstöhnen, dass würde jetzt echt nichts bringen. Aber ich wollte einfach nur, dass es endlich zu Ende war.
„Wir hatten ein Deal, Griphook!", fauchte Harry, als er neben mir zum Stehen kam. Ich hörte – und Harry bestimmt auch – die Sirenen, die meldeten das jemand eingebrochen war und die Stimmen von Hexen und Zauberern. Wahrscheinlich die Sicherheitsleute. Doch konnten sie nicht an dem Drachen vorbei.
Griphook brummte vor sich hin, eher er sagte: „Das Schwert!". „Den Pokal!", konterte Harry zischend. Wir hatten wirklich keine Zeit mehr und wohin, bei Merlins Bart, war der andere Kobold verschwunden? „Ich will es noch zerstören, dann ... dann kannst du es haben", versuchte Harry noch einmal. „Wenn ihr versucht mich zu hintergehen ...", deute der Kobold an. Legte den Pokal auf den Boden vor uns, gerade wollte Harry den Pokal zerstören, als Griphook mich zur Seite stieß, sich das Schwer schnappte und aus dem Verlies stürmte.
Er schnappte sich das letzte Rasselteil – für den Drachen – und konnte so entkommen. So war das jetzt aber nicht geplant gewesen. „Komm schon, wir müssen hier weg, Ron", kam es von Harry, der den Pokal wegpackte und mich am Ärmel hinaus zog. „Wir kommen nicht an dem vorbei", gab ich zu bedenken und auf der anderen Seite tauchten bereits die Sicherheitsleute auf und feuerten mit Zaubern und üblen Flüchen auf uns. Wäre doch nur Hermine hier ...
Wir liefen einige Treppe hoch und versteckten uns hinter den dicken Steinpfeilern. „Was sollen wir jetzt tun?", rief ich über den Lärm hinweg, als über uns die Steinbrocken hinunterfielen. „Keine Ahnung ... wir müssen irgendwie hier raus", rief Harry zurück.
Aber wie? Wenn man Hermine brauchte ... Hermine, was würde sie jetzt tun? Ich schaute um die Ecke und sah den Drachen ... den Drachen ... Natürlich! „Harry, der Drache!", schrie ich und schleuderte einen Fluch auf die zwei Fesseln des Drachens, an seinen Beinen. „Was? Ron, was ...", wollte Harry wissen, doch ich lief schon los und sprang auf den Rücken des Drachens. „Komm schon!", rief ich und schon war auch Harry bei mir.
Ich löste noch die letzten Ketten und gab dem Drachen mit einem kleinen Stupor einen Hieb. Sofort machte er sich daran aus den Tiefen hinauf zu klettern. Direkt durch die Decke, die um uns herum einstürzte. Die Eingangshalle von Gringotts war jetzt nicht mehr zu gebrauchen ...
Der Drache kletterte immer weiter hoch, bis er durch das obere Glas stieß und die kalte Luft, sowohl Harry, als auch mich erfasste.
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„Hast du eine Ahnung wo wir sind?", fragte ich Harry, als wir schon – mindestens – eine Stunde unterwegs waren. Wir waren über London geflogen und über andere Städte, deren Namen ich nicht wusste. Ich sah nach hinten zu Harry, der angestrengt nach unten schaute. „Ich glaub wir sollten hier abspringen, wenn ich mich nicht täusche, sind da dahinten die Wälder von Hogwarts", erklärte er und ich nickte. Wir waren genau über einem See, also würde es klappen. Wenn er nicht zu tief sein würde. „Ron! Jetzt!", rief Harry und wir sprangen beide zur gleichen Zeit vom Drachen. Wir landeten, wobei ich wieder einmal schrie, mitten im Wasser. Aber es war einfach eisig kalt.
Ich zitterte am ganzen Körper, als wir wieder auftauchten und Beide heftig husteten. „Alles klar, Alter?", fragte ich Harry und wir, halfen uns gegenseitig dabei an Land zu kommen. Schwer atmend legten wir uns auf den Rücken und schauten in den Himmel, wo der Drache eine Runde drehte und dann hinter den Bergen verschwand. Der würde jetzt sicher seine Freiheit genießen. „Hast du ... naja, frische Sachen dabei?", hakte ich nach und schaute auf den kleinen Beutel, den Harry an seinem Gürtel dran hatte.
Aber dann begann ich einfach zu lachen. Wirklich laut zu lachen ... „Hey! Was soll das jetzt? Was ist so witzig, Ron?", wollte Harry direkt wissen. „Du hast immer noch ... ha ... man, Alter, du trägst ein Kleid", lachte ich laut weiter und hielt mir sogar den Bauch. „Sehr witzig", knurrte Harry und boxte mir in die Schulter. „AU!", stieß ich aus und rieb die Stelle. „Das hast du verdient ... Idiot", murmelte er am Ende. Stand auf und kramte in dem Beutel rum.
„Hier", sagte er und warf mir eine Hose und einen Pullover zu. Noch immer hatte er diesen grimmigen Gesichtsausdruck. Oh ... heute war er wohl kein Fan von meinem Humor. „Alter, das war nur Spaß", „Ja, ja ...", brummte er. „Harry?", hakte ich noch einmal nach, doch plötzlich hielt er sich an die Stirn und stöhnte auf. „Harry!", sagte ich noch einmal lauter und packte ihn an den Schultern. „Hogwarts ... der letzte ist in Hogwarts", flüsterte er dann und schüttelte seinen Kopf.
Jetzt kam ich nicht mehr mit. Er und Hermine taten das immer! Sprachen über irgendwas, von dem ich nicht wusste was sie überhaupt besprachen. „Was?", „Der Horkrux ... der Letzte ist in Hogwarts. Hermine hatte Recht, sie hat geglaubt, dass dort noch einer ist", „Du hast ihn in deinen Kopf gelassen? Ist das nicht gefährlich?", hakte ich nach. Wer wollte schon Voldemort in seinen Kopf haben? Ich sicher nicht! Ich würde mich nie damit abfinden können, dass Hermine und er ... urg! Ich konnte nicht einmal daran denken ohne das mir schlecht wurde. Das war einfach falsch!
„Ne ... er wollte das ich es sehe", gab Harry nur wieder und zog sich selbst auch um. „Hat er dir öfters gezeigt, wo du sie findest?", „Nein, das war das erste Mal. Wieso?", „Ich finde es irgendwie komisch ... ich meine ... er hat deine Eltern ... naja getötet oder nicht?", fragte ich ihn. „Ich hab dir doch gesagt, dass Dumbledore sie getötet hat und nicht Riddle. Er will nur Rache an Dumbledore. Die Art wie er es tut, ist nicht richtig, aber ich kann ihn gut verstehen warum er es tut", erklärte Harry mir. Ich würde das nie verstehen! Voldemort war ein Monster und was Hermine an ihm finden konnte, verstand ich immer noch und würde es auch nie verstehen. Aber ich liebte sie und am Ende des Krieges würde sie meine Freundin sein.
Wir schlugen am Rande des Waldes unser Zelt auf, wir mussten uns noch etwas einfallen lassen, wie wir den Pokal zerstören und wie wir ungesehen nach Hogwarts kommen konnten. Immerhin war Hogsmeed voll von Todessern, die nach Harry Ausschau hielten.
Es war schon spät und wir lagen beide in unseren Betten, da tauchte auf einmal ein Patronus in unserem Zelt auf. Eine Hirschkuh ... wer hatte bitte so einen Patronus? „Harry!", machte ich ihn darauf aufmerksam und alarmiert, wie ich glaubte, sprang er vom Bett auf kniete sich vor dem Patronus hin, der direkt vor ihm stand.
„Potter ... wie ich mitbekommen habe, war ihr Einbruch in Gringotts erfolgreich und schon bald werden Sie sich auf dem Weg nach Hogsmeed machen. Gehen Sie unter keinen Umstanden in den Ebertopf, wenn Sie dort sind! Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass es Miss Granger nicht gut geht. Sie hatte sich gut von den Folgen von Bellatrix Folter erholt, jedoch brach sie gestern Abend zusammen und verlor dabei viel Blut, wie auch das Kind. Momentan schläft sie und der Heiler ist der Überzeugung, dass alles gut werden wird. Passen Sie auf und achten Sie auf den Weißbärtigen", kam eine, mir bekannte, Stimme vom Patronus. Wer war das?
Es ging auf jeden Fall um Hermine ... sie war ... sie hatte das Kind verloren ... wieso machte es mich nicht traurig? Sollte ich nicht traurig sein, dass Mine jetzt durch so etwas durch musste? Mum hatte mir erzählt, dass es für Frauen schlimm war, wenn sie ihr Kind verloren ... sie musste es wissen, vor Fred und George war sie immerhin schon einmal schwanger gewesen, mit einem Mädchen, und hatte es verloren.
Trotzdem, ich konnte einfach nicht traurig sein. Irgendwie war ich sogar ... froh! Ich war wirklich ein schrecklicher Freund, wenn ich froh darüber war, dass meine beste Freundin ihr Baby verloren hatte. Naja ... das Kind war immerhin von Voldemort, vielleicht konnte man auch verstehen, dass ich froh war, dass sein Blut nicht weitergegeben wurde. Wer wusste schon? Das Kind könnte genauso sein werden er!
Harry der noch immer auf dem Boden kniete, weinte, er weinte. Außerdem sagte er auch nichts. „Sie wird schon, Harry", versuchte ich ihn aufzumuntern. Wieso weinte er? „Sie wird am Boden zerstört sein", murmelte er leise. „Wegen dem Baby? Sie kann doch ein neues bekommen, wenn wir erst einmal den Krieg gewonnen haben", sagte ich, ohne lange zu überlegen.
Mir war es eh lieber, wenn sie nur mit mir Kinder haben würde und nicht mit jemanden anderen. Das war böse ... ich sollte so nicht denken, nein, ich sollte so wirklich nicht denken. Das war einfach gemein ... urg ... aber ich liebte sie und es war doch auch nicht falsch, sie für mich zu wollen, ohne das Kind eines anderen. Oder? Das war doch nicht falsch, oder? „Was? Ron, das ist nicht so einfach. Verstehst du nicht? Sie liebt ihn, Ron, sie ... wenn er am Ende des Krieges stirbt, dann hätte sie immer noch das Baby gehabt, um sich an ihn zu erinnern. Um weiter zu machen, um weiter zu leben und nicht so traurig zu sein. Das kannst du doch nicht wollen, oder?", fragte er mich.
Wenn er das so sagte, machte es irgendwie Sinn. Aber ich konnte mich einfach nicht daran gewöhnen oder damit klar kommen. Ich wollte, dass sie glücklich war, aber mit mir! Nicht mir ihm! Oder irgendeinem anderen Zauberer. Mit mir! Nur mit mir! Auch wenn es falsch war, ich konnte einfach nicht anders als so zu denken.
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