Auf der Jagd nach Horkruxen - Der Beginn
- Hermines Sicht, Hochzeit von Fleur & Bill -
Zum Glück konnte man noch nicht erahnen, dass ich schwanger war. Das Kleid das Ginny mir rausgelegt hatte – was sie in meiner Tasche gefunden hatte – war noch aus der Vergangenheit. Wie es hier hingekommen war, wusste ich nicht. Aber ich hatte es zusammen mit Luci und den Anderen gekauft. Für den Ball am Ende des Schuljahres. Wo ich bekanntlich nie gewesen war. Es war rot, typisch Gryffindor, hatte einen kleinen V-Ausschnitt oder eher einen Herz-Ausschnitt und kleine Ärmelchen. Es war lang, reichte mir bis zu den Knien und war weiter ausgestellt.
Es lag nicht sehr eng an meinem Bauch an, worüber ich dankbar war. Ich wollte mich nicht noch so anziehen, dass es jemanden früher auffiel. Bald war ich nur noch mit Harry und Ron auf der Suche nach Toms, NEIN, Voldemorts Horkruxen und dann würde ich es den Beiden sagen müssen.
Anders ging es nicht, sie würden mich außerdem nie mitnehmen, wenn sie wüssten, dass ich schwanger war. Molly würde ausrasten und ich war mir sicher, dass das ganz schnell die Runde machen würde und bei den Todessern ankommen würde. Das konnte ich nicht riskieren. Egal wer der Vater war, ich musste das Baby schützen ... es war mein Baby und erinnerte mich an die Zeit mit Tom, bevor er ... bevor er Lord Voldemort wurde.
„Fertig, Mine?", rief Ginny aus dem Flur. Während ich im Badezimmer war und meine Haare machte. Ich hatte überhaupt keine Lust auf diese Hochzeit. Ich würde Tom nie heiraten können ... es sei denn, ich wollte als Lady Voldemort bekannt sein und das wollte ich nicht. Das Kind sollte nicht damit in Verbindung gebracht werden. „Ich komme, Ginny", rief ich zurück, schaute noch einmal kurz in den Spiegel und stellte fest, dass meine Augen nicht mehr funkelten.
Sie hatten immer gefunkelt, wenn ich morgens in den Spiegel gesehen hatte. Sie glitzerten, doch jetzt ... jetzt hatte ich das Gefühl das sie einfach nur leer waren. „Beeil dich, die Anderen warten schon auf uns", schrie sie schon fast und klopfte laut an die Badezimmertür. Ich schüttelte genervt den Kopf und seufzte laut. Wieso wollte ich nicht hier sein? Das war meine Zeit und doch wollte ich nicht hier sein. Mit den Weasleys und den Anderen, ich wollte zurück in die Vergangenheit. Aber das ging nicht, mein Leben war jetzt hier und ich würde tun was nötig war, um dafür zu sorgen, dass das Baby nicht in Angst und Schrecken aufwachsen musste.
~~~~~~~~~~
Mir war langweilig und schlecht. In mir war dieser Drang, sich einfach nur hinzulegen und zu schlafen. Geistesabwesend strich ich über den Verlobungsring an meiner linken Hand. Er war wirklich schön und wenn ich mich konzentrierte, konnte ich, ganz leicht, Toms Magie spüren die durch den Ring floss. Aber vielleicht war das auch nur Einbildung oder Wunschdenken von mir.
Ja, das wird es sein. „'ermine?", erschreckte mich eine tiefe Stimme mit Akzent. Als ich mich umdrehte erkannte ich Viktor. Zwar war er älter geworden, aber ich konnte ihn noch immer erkennen. „Viktor, was machst du denn hier?", fragte ich und stand auf. „Fleur hat mich eing'laden", sagte er mit seinem schweren Akzent. Bei der lauten Musik musste ich gut zuhören um ihn zu verstehen.
Ich lächelte ihm milde zu und vergaß für einen Augenblick warum ich so deprimiert war. „'illst du tanzen, 'ermine?", erkundigte er sich und hielt mir seine Hand hin. Ohne lange zu überlegen nickte ich und legte meine Hand in seine angebotene.
Während des Tanzens redeten wir nicht viel. „Ich hab gehört über dein Eltern, tut mir 'eid", gab er dann am Ende des Liedes von sich. Verbeugte sich und gab mir einen Kuss auf den Handrücken. Eine Geste die mich sofort an Tom erinnerte. Er hatte das auch gemacht ...
„Wer ist Glucklicher?", wollte Viktor dann wissen, als er mich zurück zum Tisch führte. „Er ist ... ist nicht wichtig, Viktor. Aber es hat mir gefreut dich wiederzusehen", lächelte ich und verschwand dann schnell um Harry zu suchen. Wieso musste der Ring auch so groß sein, dass jeder ihn sofort sah?
Ein kleinerer hätte es auch getan ...
Schnell fand ich Harry, der aber einen Streit mit Ginny hatte. Natürlich wollte ich nicht lauschen, aber es war eigentlich nicht zu überhören. „Wie oft soll ich dir das noch sagen, Ginny, du kannst nicht mitkommen, es ist zu gefährlich", hörte ich Harry sagen. Seine Stimme klang gepresst und hart. Ginny wollte nicht das er geht, verständlich, sie liebte ihn auf ihre verdrehte Art und Weise. Obwohl ich fand, dass die Beiden nicht ... naja, Ginny passte nicht wirklich zu Harry. Ginny wollte Karriere machen und Harry wollte nach dem Krieg einfach nur ein ruhiges Familienleben haben.
„Hermine kommt doch auch mit, Harry!", schrie sie schon fast. Ein Wunder das es die anderen Gäste nicht hörten, denn soweit waren sie von dem Zelt nicht entfernt. „Hermine kann auf sich aufpassen", „Ach ja? Es ist was anderes oder? Irgendwas was du mir nicht sagst!", bohrte Ginny weiter und ich ahnte schon was jetzt kommen würde.
Schließlich war es nicht das erste Mal, dass sie dies ansprach. „Du willst mit ihr alleine sein! Wie lange geht das mit euch schon, Harry? Denn ich glaube, sie hat jemanden anderen kennengelernt und wird dich ...", „Ginny!", unterbrach Harry sie rüde und packte sie an den Schultern.
Er schüttelte sie leicht, bis sie ihn ansah. „Ich liebe Mine, ja. Aber sie ist eine Schwester für mich, Ginny. Hör endlich damit auf! Und egal was du sagst oder denkst, du wirst nicht mitkommen! Damit hat es sich erledigt, Ginny. Ich würde das alleine machen, aber ich kann nicht. Ich muss Hermine mitnehmen, du verstehst es nicht und das ist mir auch egal, denn es gibt im Moment wichtigeres als deine Eifersucht!", machte er ihr klar und wandte sich dann von ihr ab.
Wie konnte Ginny das immer noch denken? Bevor meine Eltern starben hatten wir schon dieses Gespräch gehabt und sie war ja auch mit Dean zusammen gewesen und auch mit Blaise Zabini, was nur ich wusste. Wieso glaubte sie immer noch daran, dass zwischen Harry und mir, mehr war? Das war total unlogisch, ich hatte Harry noch nie so gesehen. Nie!
„Du hast es gehört, oder?", hauchte mir auf einmal jemand von hinten ins Ohr. „Harry, du hast mich erschreckt", sagte ich und boxte ihm gegen die Brust. Merlin, er war auch schon durchtrainiert! Was hatte er das letzte Jahr gemacht? „Ich verstehe sie nicht, Mine. Ich liebe sie, wirklich, aber manchmal da frage ich mich ...", „Ob sie die Richtige ist?", beendete ich seinen Satz. „Ja, woher wusstest du das ... naja, er war der Richtige, oder? Sonst hättest du ihn nicht heiraten wollen", fragte er mich dann und schaute nach oben in den Himmel.
„Du weißt es einfach, Harry. Es ist einfach ein Gefühl", „Welches?", „Wenn ich in seiner Nähe war und spürte wie seine Magie sich um mich legte, dann ... dann war es immer so, als würde ich vor allem sicher sein. Es gab nichts was mir etwas anhaben konnte. Ich fühlte mich sicher und geborgen, einfach Zuhause. Du fühlst es einfach, wenn du in ihrer Nähe bist, Harry. Tom hat immer gesagt, ich sei wie sein Licht, ein Licht das er am Ende der Dunkelheit sah, ein Licht das ihm Hoffnung gab. Jeder sieht und fühlt was anderes, Harry, ich kann dir nicht genau sagen, wann du es weißt", erklärte ich ihm mit einem verträumten Lächeln. „Du liebst ihn wirklich", murmelte er und legte mir einen Arm um die Schulter.
Es war ziemlich frisch, so Abseits von den anderen. „Wir sollten zurückgehen", schlug er dann vor. Dann tat er etwas was mich zum Kichern brachte.
Harry verbeugte sich, reichte mir dann seinen Arm und sagte: „Darf ich bitten, Miss Granger?". Ich lachte und hackte mich bei ihm ein. „Sehr gerne, Mr. Potter", grinste ich zurück und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Nicht wissend, dass zwei blaue Augenpaare uns beobachteten.
Die Zeit verging und ich unterhielt mich mit Flur, die darüber schwärmte, mit Bill in das kleine Haus am Meer zu ziehen. Alles war gut, bis auf einmal ein Patronus durch die Decke des Zeltes stieß und alle Lichter ausgingen. „Das Ministerium ist gefallen! Der Zaubereiminister ist tot!", kam laut und deutlich von dem Patronus. Es war komplett still in dem Zelt. Dann hörte man das leise flüstern vom Patronus: „Sie kommen ... sie kommen".
Ich schnappte mir meinen braunen Beutel, indem ich alles verpackt hatte und suchte hektisch nach Ron und Harry. Wir mussten hier weg. „HARRY", rief ich und spürte einen feuchten Griff an meinem Handgelenk, es war Ron. Ich sah wie Ron seine Hand nach Harry ausstreckte und wie die Lestrange Brüder in Mitten des Zeltes landeten. „Jetzt, Hermine", riefen Harry und Ron gleichzeitig und schon apparierte ich uns davon.
Wir tauchten Mitten in Muggel London wieder auf. Hier war ich mal mit meinen Eltern im Theater gewesen und es schien mir eine gute Idee zu sein. „Wir müssen uns umziehen", sagte ich und zog Beide hinter mir in eine Seitenstraße.
„Wir haben aber nichts", motzte Ron direkt und schaute sich hektisch um, während Harry mich besorgt musterte. Mir ging es wirklich nicht gut, mir war schlecht, richtig schlecht. „Hier, alles ist hier drin", teilte ich den beiden mit und reichte ihnen frische Sachen.
Erst dann holte ich auch für mich eine Hose und einen Pullover raus. Versteckte mich hinter einem Mülleimer und zog mich da um. „Fertig, Mine? Wir müssen weiter", erkundigte sich Harry sanft und hielt mir den Beutel hin. In weißer Voraussicht, hatte ich vor Tagen alles eingepackt, was wir brauchen könnten, selbst ein Zelt, hatte ich dabei und ein paar Vitamine die ich gebrauchen könnte. Immerhin musste ich auf mich achten, auf meine Gesundheit.
„Wo sollen wir hin?", fragte Ron, während ich nach einem kleinen Lokal suchte, wo ich schnell mal aufs Klo gehen konnte. „Lasst uns da reingehen und besprechen wie es weitergeht", schlug ich vor und deutete auf das Lokal auf der anderen Straßenseite.
Drinnen angekommen, verzog ich mich direkt auf die Toilette. Ein paar Minuten würden die Zwei schon ohne mich auskommen. Sofort klappte ich den Klodeckeln nach oben und übergab mich. Die ganze Zeit hatte ich das zurückgehalten und jetzt ging es nicht mehr. Am liebsten würde ich mich einfach nur in ein Bett legen und schlafen. Dann aufwachen und sehen, dass alles nur ein schrecklicher Traum war.
Erschöpft lehnte ich mich vornüber, an das Waschbecken. Hoffentlich würde das bald aufhören. Ich wusste nicht einmal genau in der wievielten Woche ich nun schwanger war. Mehr als vier waren es auf jeden Fall, wenn ich mich nicht täuschte und schon bald würde man es sehen können. Noch sah man nichts, aber spätestens im dritten Monat würde es nicht mehr zu verhindern sein.
Vor allem nicht bei Ron und Harry! Ich würde schlecht sagen können, dass ich zugenommen hatte, weil ... weil wir sicher nicht viel Essen haben werden und davon werde ich nicht zunehmen können. Ich wünschte alles wäre nicht so kompliziert.
Ich atmete tief durch und spülte mir den Mund aus, ehe ich zu den Jungs zurückging. Kaum saß ich, kam auch schon die Bedienung zu uns. „Was kann ich euch bringen?", fragte sie lustlos. „Einen Tee, bitte", sagte sich. Dann schaute sie abwartend zu Ron und Harry. „Äh ... das was sie gesagt hat", „Ich auch", gaben Beide von sich und ich verstand dem Drang mit den Augen zu rollen.
„Was sollen wir jetzt machen? Der Tropfende Kessel?", fragte Ron, nachdem die Kellnerin gegangen ist. Aber echt, der Tropfende Kessel? „Wir könnten zum Grimmauld Place gehen", schlug ich vor. „Was wenn Snape dort auftaucht oder ein anderer der Todesser da ist? Nein, wir sollten nicht dahingehen", wehrte Ron direkt ab.
Harry verdrehte sie Augen diesmal, während ich hoffte der Tee würde bald kommen. Meine Kehle war trocken und rau vom ganzen erbrechen. „Ich denke wir sollten dort hingehen, wenn sie bis jetzt nicht dort waren, werden sie nun auch nicht mehr dort hingehen", meinte Harry und beobachtete die beiden Männer die gerade das Lokal betreten hatten und jetzt an der Theke standen.
Irgendwas an ihnen war komisch, mich überkam ein Gefühl wie damals bei Grindelwalds Männern und wieder griff ich automatisch zu meiner Kette. Ließ sie aber direkt wieder los, als hätte ich mich verbrannt. Ich musste damit aufhören. Anderenfalls würde ich Harry nur in Gefahr bringen ... „Hermine, runter", schrie Harry und Ron drückte mich auf Seite, als die Flüche auf einmal flogen. Schon wieder hatte ich mich ablenken lassen. Direkt zog ich meinen Zauberstab hervor und schoss Flüche auf die Beiden, die ich von Tom kannte. Nicht wirklich schwarze Magie, aber doch im grauen Bereich. Harry und ich trafen Beide zur gleichen Zeit und sie fielen hinter die Theke, als gerade die Bedienung herauskam und den Tee in der Hand hatte. „Geh, verschwinde von hier", sagte ich ihr eilig. Sofort haute sie ab, kümmerte sich gar nicht darum was hier passierte.
„Das ist Dolohow und der andere ist Rowle, den kenne ich von den Plakaten", informierte uns Ron. An Dolohow konnte ich mich gut erinnern, sowohl an Senior als auch an Junior. Beide hatten mir eine Narbe verpasst. „Wir sollten sie töten", murmelte Ron. Erschrocken drehte ich mich zu ihm. „Spinnst du? Das können wir nicht machen", rief ich ihn zu Ordnung. „Keiner von Beiden würde bei uns zögern", meinte er noch und schaute giftig auf die beiden Männer hinab.
Das konnte ja wohl nicht sein ernst sein!? Und wegen Rons Kommentar hätte ich Harrys Gemurmel fast nicht gehört: „Bei ihr schon." Was meinte Harry schon wieder damit. „Ein Gedächtniszauber, Mine", schlug Harry vor und sah mich abwartend an. Anscheinend hatte er nicht bemerkt, wie er das andere gesagt hatte und ich es gehört hatte. Wahrscheinlich wollte er nicht einmal, dass ich es mitbekomme. Ich nickte trotzdem, als Ron noch sagte: „Du zauberst am besten von uns." Dann strich er mir noch über die Wange.
Was sollte das schon wieder? Harry sah etwas verstört zu Ron, während ich es einfach versuchte zu ignorieren. „Oblivate", flüsterte ich und veränderte die Erinnerungen der Beiden so, dass sie sich nicht an uns erinnern können. „Ins Hauptquartier", entkam es Harry dann und er streckte seine Hände sowohl nach Ron als auch nach mir aus.
Diesmal jedoch, war er derjenige der uns dort hin brachte!
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro