Als würde ein Dunkler Lord nicht reichen!
Nur langsam kam ich wieder zu mir. Erinnerte mich auch nur vage an die letzten Minuten, bevor alles weg war.
Als ich meine Augen öffnete, machte ich nur Bekanntschaft mit der Dunkelheit. Wo war ich hier? Und was viel wichtiger war, was war passiert? Dann kam es langsam wieder, ich hatte vor dem Zelt auf Tom gewartet und dann ... dann hatte ich etwas gehört und hatte mich umgedreht.
Ein Schmerz in meinem Rücken, danach einfach nichts.
Wenn ich jetzt zurückdachte, war es wahrscheinlich ein einfacher Stupor gewesen. Ich wollte mich aufsetzen, musste jedoch feststellen, dass meine Beine an den Boden gefesselt waren und meine Hände hinter meinem Rücken.
Meinen Zauberstab hatten sie mir bestimmt auch weggenommen. Also brauchte ich danach gar nicht erst zu suchen. In zauberstabloser Magie war ich noch nicht so bewandert, dass ich mir helfen könnte.
Die Kette! Toms Kette, die hatte ich noch um. Aber ... ich konnte sie nicht greifen. Etwas zischte neben mir. Natürlich ... „Nagini ... Nagini, bist du das?", fragte ich leise und wieder nur ein Zischen. Wenn ich sie doch nur verstehen könnte.
„Nagini, du ... du musst zurück nach Hogwarts. Geh zu Tom und sag ihm, was passiert ist. Hörst du? Bitte Nagini", sagte ich ihr, immer noch leise. Ich wollte nicht, dass jemand mitbekam, dass ich mit jemandem redete. Die kalte Zunge leckte über meine Wange und ich spürte, wie sie sich an mir runter schlängelte.
Hoffentlich waren wir nicht zu weit weg von Hogwarts ...
Ich musste eingeschlafen oder ohnmächtig geworden sein, denn als ich meine Augen öffnete, war ich nicht mehr in dem gleichen Raum wie vorher. Jetzt war ich in einem Zelt oder so.
Als ich mich umsah, entdeckte ich niemanden. Ein Thron war in meiner Nähe, der mit Fellen bedeckt war. Zu meiner Rechten war ein großes Bett aus dunklem Holz. Ich versuchte mich zu bewegen, aber genau wie zuvor, war ich gefesselt.
Meine Hände hinter meinen Rücken und meine Beine an den Boden, aus dem ragte eine Art Rohr oder so raus. Zum Teufel noch mal, wo war ich hier? Ich schwöre bei Merlin und den Gründern, wenn das Tom gewesen war oder einer seiner kleinen Idioten würde ich ihnen zeigen, dass auch ich böse sein konnte.
„Ah, sie ist schon wach", sagte jemand mit schneidiger Stimmer und mein Kopf zuckte in die Richtung des Einganges. Dort stand er, ein Mann in seinen Dreißigern oder Vierzigern mit langem schwarzen Haar und blauen Augen. In seiner Hand spielte er mit seinem Zauberstab, dieser kam mir irgendwie bekannt vor.
Ich schwieg jedoch! Wer auch immer das war, ihm würde ich sicher nichts sagen. „Schweigsam mon amour? Eine Schande, man sagt mir, du seist ziemlich intelligent. Mmm ...? Nein? Dann muss mein Freund sich wohl getäuscht haben", höhnte er und setzte sich auf den Thron.
Jetzt wusste ich es! „Grindelwald", flüsterte ich leise. Doch er hörte es: „Ah, so eine liebliche Stimme. Du kennst mich also, schon merkwürdig ... ich sollte dich wohl auch kennen oder? Schließlich haben meine Männer deine Familie ausgelöscht."
Woher wusste er das? „AH!", schrie ich auf einmal und senkte meinen Kopf. „Mmm ... ich hätte nicht gedacht, dass er recht hat. Doch ... ja, deine Wände sind außergewöhnlich stark. Du hast eine Naturelle Begabung für die Okklumentik", sprach er weiter.
Mist, woher kannte er mich so gut? Wer hatte ihm das alles erzählt? „Du weigerst dich also immer noch mit mir zu reden? Das wird sich bald ändern. Da kannst du mir vertrauen. Ich werde, wenn es nötig ist, so lange wie nur erdenklich, in deinem kleinen, hübschen Kopf rumstochern. Du wirst mir alles sagen, was ich will", versprach er mir.
Bestimmt saß ich jetzt schon mehrere Stunden auf dem harten Boden neben dem Bett. Grindelwald hatte sich entspannt - mit einem Buch - in dieses gelegt. Beachtete mich gar nicht. Was sollte das? War das eine Taktik von ihm?
Eins musste man ihm lassen, er war gut. So würde er mich wahrscheinlich bekommen, ohne richtigen Kontakt würde ich verrückt werden und einfach reden. Egal, wer er war.
Aber woher wusste er so viel über mich? Jemand musste es ihm gesagt haben, anders ging es gar nicht. Aber wer? Wen kannte ich, der sowas tun würde?
Mit fiel nur eine Person ein, aber ... nein, würde er wirklich ... nein, das konnte nicht sein. Niemals, egal, wie misstrauisch er mir gegenüber war, Dumbledore würde niemanden so in Gefahr bringen.
„Ehrlich gesagt hatte ich mehr erwartet. Nachdem, was ich in Albus Geist gesehen habe, bist du eine sehr begabte junge Hexe. Doch wusste er nicht, wer deine Eltern waren ... mich würde das sehr interessieren. Sag, bist du eine reinblütige Hexe?", fragte er, nach einer Weile.
Ich gab einen unzufriedenen Laut von mir, was ihn zum Lachen brachte.
Ha, als würde ich, ihm irgendwas sagen. Ich würde schweigen! Egal, was er tun würde! „Stur, wie ich sehe. Du bist doch in Ravenclaw, oder? Du verhältst dich aber eher, wie eine Gryffindor ... sehr seltsam. Weißt du, was Albus glaubt? Soll ich es dir sagen?", neckte er mich.
Doch meine Wenigkeit versuchte das einfach zu ignorieren. Klar wollte ich wissen, was Dumbledore über mich dachte, doch ... naja, das würde ich niemals zugeben. Nicht vor Grindelwald. Da fiel mir noch was anderes ein ... Dumbledore war hier gewesen, er hatte mit ihm geredet.
Also hatten die Beiden immer noch Kontakt und wenn es stimmte, was man in meiner Zeit so spekulierte wurde, dann waren die Zwei mehr als Freunde. Liebhaber, um es genau zu sagen. Vielleicht könnte ich dieses Wissen nutzen.
„Wann haben sie mit Dumbledore gesprochen?", erkundigte ich mich höflich. Wenn Nagini, Tom finden könnte, dann würde er sicher kommen. Zwar wusste ich nicht, ob er Grindelwald gewachsen war, aber ich wollte unter keinen Umständen hier sterben.
Überrascht, da ich doch sprach, setzte sich der Dunkle Lord dieser Zeit auf. „Ich habe nie gesagt, dass ich mit ihm sprach, Kleine", konterte er. „Nein", grinste ich leicht und fuhr weiter fort: „Sie haben gesagt, sie haben in seinen Geist gesehen. Daher gehe ich davon aus, dass sie ihn getroffen haben. Oder irre ich mich?".
Jetzt sah er überrumpelt aus. Das war ja einfacher, als ich dachte. „Schlau, wirklich schlau. Er war am ersten Tag des Jahres bei mir. Als ich noch in Frankreich war", gestand er dann und beobachtete mich genau. Aha! Deswegen war Dumbledore damals nicht da. Ein Rätsel, schon mal gelöst.
Jetzt stellte sich mir aber eine andere Frage. Arbeiteten die Beiden zusammen? Hatte meine Rückkehr hier hin, dass alles ausgelöst? Oder war es vorher auch schon so?
Ich hatte immer mehr Fragen! So ein Mist! „Wieder still?", sagte Grindelwald und schaute mich mit hochgezogener Augenbraue an. „Nein, ich denke nur, dass sie die Gegenwart von Dumbledore mehr genießen würden, als die meine", teilte ich ihm ungeschoren mit.
Er beugte sich leicht nach vorne, stützte seine Ellbogen auf seinen Knien ab. „Was meinst du damit, Hexe?" fragte er leise. Oh, oh, da hatte ich wohl einen Nerv getroffen. „Was denken sie denn, was ich meine?", konterte ich und schaute ihn an.
Er blickte mir tief in die Augen, genau wie ich ihm. „Du bist gut, in dir steckt auch eine kleine Slytherin, wie ich sehe. Doch vielleicht liegt das auch deinem kleinen Freund", sagte er dann und ich wandte den Blick ab. Er wusste von Tom, was wusste er noch?
„Die Kette um deinen Hals, sie pulsiert vor Magie. Die Meisten würden sagen, es wäre Dunkle Magie, aber ich denke, es gibt kein Gut und Böse, kein Licht und keine Dunkelheit in der Magie. Nur Grau, dass eine heller und dass andere dunkler. Mehr nicht", erklärte er mir, holte einmal Luft und sprach weiter: „Leider ist es mir nicht gelungen, dir die Kette abzunehmen oder die Zauber zu brechen. Dein Freund ist ein sehr begabter Zauberer und hat es mir damit zu meinem großen Bedauern praktisch unmöglich gemacht, dir weh zu tun.".
Was meinte er damit? Was hatte Tom für Zauber auf die Kette gelegt? „Ah, du weißt nichts von den Bannzaubern ... interessant ... sehr interessant ...", murmelte er und stand auf. Ging zu der anderen Seite des Zeltes. „Magisch kann ich dir vielleicht nichts anhaben ... zumindest nicht direkt, aber ... ich kenne auch andere Methoden. Dir dürften sie relativ bekannt sein. Nicht? Schließlich bist du ein Schlammblut ... Moment, du wirst den Ausdruck Muggelgeborene bevorzugen. Oder täusche ich mich?", philosophierte er, während er in dem kleinen Schrank herumwühlte.
Was tat er da? Und was bei Merlin meinte er mit andere Methoden? Er wollte doch nicht etwa, irgendwelche Folterinstrumente der Muggel benutzen? Nervös schluckte ich, vielleicht wäre es doch besser gewesen ihn nicht zu reizen. Jetzt war es aber zu spät.
Grindelwald hatte ein abartiges, hinterhältiges Grinsen auf seinen schmalen Lippen. Soviel konnte ich von hier aus sehen. Mir schauderte es, als ich daran dachte, was er alles mit mir machen könnte.
Ich hatte einiges über Grindelwald gelesen, doch was er wirklich getan hatte und wie er alles durchgesetzt hatte, fand man in den Büchern nicht.
Irgendjemand musste das verschleiert haben. Doch wer? Über Voldemort gab es viel mehr zu lesen, vielleicht auch, weil er in England aktiv war und nicht unbedingt in Europa. „Vielleicht sollten wir hiermit beginnen ...", flüsterte er, aber immer noch so laut, dass ich es hören konnte.
Wieder schluckte ich einen Kloß in meinem Hals herunter. Ich hatte es wirklich mit der Angst zu tun, niemals hatte ich gedacht, dass ich einmal von Grindelwald höchstpersönlich gefoltert werde. Vielleicht von den Todessern, aber nicht ... das war doch alles so falsch. Ich gehörte eigentlich, nicht einmal hierhin.
„Mon Seigneur, je vous demande pardon. Mais nous avons un problème qui nécessite leur présence (Mein Lord, ich bitte um Verzeihung. Doch wir haben ein Problem, das ihre Anwesenheit bedarf)", wurde ich gerettet, von einem Mann, der in das Zelt kam.
Direkt wandte sich Grindelwald mit finsterer Miene zu dem Eindringling um. Dieser trat sofort einen Schritt zurück und senkte sein Haupt demütig. „Je vous ai dit que je ne veux pas être dérangé! (Ich hab doch gesagt, dass ich nicht gestört werden will!)", sagte er wütend und schmiss das Messer auf den Boden. Es landete direkt vor meinen Füßen. Vielleicht könnte ich es irgendwie an mich nehmen. Der Mann, der jetzt schon fast auf dem Boden kauerte, begann zu stottern: „Je... Je... pardonne-moi. Mon Seigneur ... (Ich ... ich ... verzeihen sie mir. Mein Lord ...)".
„Tout ce que vous avez à faire seul ... idiots ... (Alles muss man alleine machen ... Idioten ...)", murmelte Grindelwald. „Gleich werde ich mich um dich kümmern, Schätzchen", sagte er noch zu mir und folgte dann dem anderen Mann hinaus. Das war meine Chance.
Jetzt musste ich nur irgendwie an dieses Messer rankommen.
Leider waren meine Hände hinter meinem Rücken gefesselt, was die ganze Sache viel schwerer machte. Vielleicht könnte ich mich umdrehen? Wie gedacht, so versuchte ich es auch sofort.
Auch das war nicht leicht. Doch nach wenigen Sekunden schaffte ich es.
Ich lehnte mich etwas nach hinten, umso das Messer greifen zu können. „Nur noch ein bisschen ...", murmelte ich und dann hatte ich es.
Schnell setzte ich mich wieder hin, wie vorher. Falls Grindelwald früher zurückkommt. Schließlich wusste ich nicht, wie lange er weg sein würde. Jetzt versuchte ich irgendwie dieses Seil durchzuschneiden. Da fragte ich mich, warum er keine magischen Fesseln verwendet hatte. Wären diese nicht viel effektiver? Egal, seine Schlampigkeit war mein Glück.
Es dauerte etwas, doch dann hatte ich es geschafft. Dabei hatte ich mich natürlich auch das ein oder andere Mal geschnitten. Das Feuchte, was mein Blut sein musste, konnte ich an meinen Fingern spüren. Jetzt hatte ich aber keine Zeit, mich darum zu kümmern. Ich rieb mir die Handgelenke, als diese endlich frei waren.
Dunkle Male hatten sich schon dort gebildet, wo die Seile mir in die Haut geschnitten hatten. Das würde sicher noch mehr wehtun. Das Erste, was ich tat, war meine Kette zu greifen. Hoffentlich würde ich damit nicht noch mehr verändern. Was würde passieren, wenn nicht Dumbledore derjenige war, der Grindelwald besiegte?
Sicher würde das sehr viel verändern ...
„Mist", fluchte ich leise, als ich merkte, dass das Seil an meinen Füßen magisch verstärkt wurde. So würde ich es nicht durchschneiden können.
Es war umsonst! Ich hatte geplant, einfach abzuhauen und dann irgendwohin zu apparieren. Aber jetzt ... jetzt saß ich hier immer noch fest. Wie konnte ich nur so blöd sein und nicht auf meine Umgebung achten? Moody hatte uns doch immer wieder gesagt, dass wir auf unsere Umgebung achten sollten. Immer auf alles gefasst sein! Arg ... ich hatte mich einfach zu sicher gefühlt.
Und nun hatte ich den Salat!
Gefangen von einem Dunklen Lord. Ha, welch Ironie. Den Einen will ich ändern und der Andere versuchte mich zu töten oder irgendwelche Informationen aus mir raus zubekommen. „Il est facile! (Macht es einfach!)", schrie Grindelwald und trat dann wieder in das Zelt hinein.
Super, er war schon wieder da!
„Hast du mich vermisst, Schätzchen?", war, das Erste, was er zu mir sagte. Ich schnaubte und versteckte meine freien Hände hinter meinem Körper. Er durfte nicht sehen, dass ich mich teilweise befreit hatte. „Mach dir keine Mühe deine Hände zu verstecken, Hexe, ich weiß, dass du dich befreit hast. Du glaubst doch nicht, dass ich so dumm sein würde und das Messer direkt vor deinen Füßen liegen lasse?", lachte er.
Scheiße! Es war geplant, woher konnte er nur ... ich saß so was von in der Falle. „Hast du ihn gerufen?", fragte er nach und kniete sich vor mir hin. Ich könnte ihn vielleicht das Messer einfach in die Brust rammen. Ja, das könnte ich tun. „Denk nicht einmal dran!", zischte er und schnipste mit seinen Fingern.
Direkt spürte ich, wie sich neue Seile um meine Handgelenke schlangen und mich an den Bettpfosten banden. Grindelwald lehnte sich nach vorne, seine Lippen berührten mein Ohr, als er hinter mich griff und sagte: „Das mon amour, nehme ich an mich."
Ein Schauer lief mir über den Rücken, seine Magie umschlang mich. Wie es sonst nur die von Tom tat und es fühlte sich überhaupt nicht gut an. Es war schrecklich, es drehte mir wortwörtlich den Magen um. Seine Magie war die reinste Dunkelheit ... Toms Magie war schon dunkel, aber die von Grindelwald ... irgendwas war da, was Toms nicht hatte. Noch nicht, in der Zukunft hatte er das bestimmt auch. Was sollte ich jetzt nur tun? „Wieso erzählst du mir nicht, wie du es geschafft hast, aus der Zukunft hierher zu kommen?", wollte er wissen und setzte sich auf seinen Thron. Ganz lässig, als würde er Kuchenrezepte mit mir austauschen.
Zukunft!!! OH NEIN! Er wusste es! „Also stimmt es? Albus hatte recht ... die Frage ist, wie viele Jahre du in die Vergangenheit gereist bist und vor allem, wieso?", sagte er weiter.
Das konnte doch nicht wahr sein?! Dumbledore hatte es also auch geahnt. Mist, jetzt hatte ich doch alles verloren. Wenn Tom das erfährt würde ... daran wollte ich gar nicht denken.
„Spuck es schon aus und ich verspreche dir, wenn dein kleiner Freund hier hinkommt, werde ich ihm kein Haar krümmen", forderte er.
Mist, das hatte ich beinah vergessen. Tom würde hier hinkommen, wo auch immer ich gerade war. Schließlich hatte ich ihn gerufen mit dieser Kette. Eine Träne lief mir über die Wange. Wie sollte ich mich entschieden?
Entweder ließ ich zu, das Grindelwald den Jungen tötete, den ich liebte oder ich ließ zu, dass Grindelwald vielleicht niemals besiegt würde und sich die Zukunft ganz anders abspielte. „Wer wird denn da weinen? Du willst doch nicht, dass er stirbt, oder?", fragte er und ich schüttelte einfach nur den Kopf.
Das war grausam. Wieso nur musste ich hierhin? Dumbledore hätte jemanden anderen schicken sollen, nicht mich. „Wie viel Jahre, mon amour? (Meine Liebe)", fragte er wieder und ich konnte keine Träne mehr zurückhalten. Ich konnte ihm nicht sagen ... es ... aber ich konnte Tom auch nicht sterben lassen.
„Nur eine Zahl, mehr brauch ich nicht und dein kleiner Freund wird leben. Ich verspreche es, petit", versuchte er es noch einmal.
Ich weinte und weinte, schüttelte meinen Kopf. Gleichzeitig versuchte ich einen Ausweg zu finden. Es musste etwas geben, was ich tun konnte.
Wie viel Zeit verging, wusste ich nicht. Aber Grindelwald wurde ungeduldig. Seine Augen verengten sich mich jedem Moment, der verstrich. Seine Gesichtszüge wurden immer härter. Zu dem Gefühl der Hilflosigkeit und Ausweglosigkeit kam jetzt auch noch die pure Panik dazu.
Das letzte Mal hatte ich solche Angst, als Bellatrix meine Eltern getötet hatte. Plötzlich holte Grindelwald aus und seine Handfläche kam, schmerzhaft, mit meiner Wange in Berührung. Mein Kopf flog dabei auf die Seite und ich landete auf den Boden.
„ES REICHT! SPUCK ES ENDLICH AUS!", befahl er mir schreiend und baute sich bedrohlich vor mir auf. Sein Zauberstab zuckte in einer linken Hand, was mich zittern ließ. „WIE VIEL JAHRE?", schrie er mich an und ich konnte nicht anders. „Zwei ... Zweiundfü ... fünfzig", stotterte ich leise und kniff meine Augen zusammen.
Es wurde ganz still ... doch immer noch traute ich mich nicht, meine Augen zu öffnen. „Zweiundfünfzig Jahre ...", hörte ich Grindelwald murmeln. „Wer hat dir geholfen? Egal, wie schlau du bist, du hast nicht das magische Potenzial, so etwas alleine zu machen", wollte er weiterhin wissen. Nein ... nein, nein, das konnte ich nicht sagen.
„Alleine ... ich hab das all ...", „LÜG MICH NICHT AN!", unterbrach er mich wütend und trat mir mit seinem Fuß in die Seite. Ein Schrei entkam mir, als ich spürte, wie meine Rippe brach. Nicht schon wieder ... nicht schon wieder ...
Aufgebracht lief er vor mir hin und her. „Ich muss es wissen", sagte er zu sich selbst. Ich hatte einfach nur Angst, ich konnte nicht länger auf seine Worte hören.
Nach einer Zeit kamen seine dunklen Schuhe in mein Blickfeld. „Du willst also nicht reden? Gut, meine Männer werden schon dafür sorgen, dass du gefügig wirst", versprach er mir mit einem selbstsicheren Grinsen.
Dieses ließ mich zum wiederholten Male schaudern. Was hatte er nur wieder für mich geplant?
„Franck, Thomas apporter à vous et vos instruments (Frank, bringe Thomas mit dir und deine Instrumente)", rief Grindelwald nach Draußen. Ich verstand nur ein bisschen Französisch, aber irgendwie gefiel mir der Ton von ihm, ganz und gar nicht.
Vor dem Zelt raschelte es und dann kamen zwei Männer rein. Der Eine hatte schwarze Haare und war klein und rund. Der Andere war groß und hatte blonde Haare. Nervös schluckte ich, als ich da so auf dem Boden lag und nichts tun konnte.
Grindelwald blickte mit einem Grinsen zu mir und dann zu seinen zwei Männern. Denen befahl er irgendwas auf Französisch: „Le petit, et vous saurez que quelque chose est hors d'ici à chatouiller. Peu importe ce que vous avez à faire, il le fait. Seulement, il est d'être en vie, lorsque vous avez terminé. Oh, la chaîne porte... il protège, qui attire sur les méthodes primitveren. Échec, je ne tolérerai pas! (Die Kleine weiß etwas und ihr werdet es aus hier raus kitzeln. Egal, was ihr tun müsst, tut es. Nur soll sie noch am Leben sein, wenn ihr fertig seid. Ach, die Kette, die sich trägt ... schützt sie, also greift auf die primitiveren Methoden zurück. Versagen werde ich nicht dulden!)".
Beide nickten eilig und grinsten mich dann an. Der Kleinere von ihnen leckte sich sogar über die Lippen, was mein Herz fast stehen bleiben ließ. Bitte nicht ... das konnte doch nicht sein Ernst sein? Reichte ein Dunkler Lord nicht, pro Leben? Musste ich einem zweiten gegenübertreten? Was hatte ich getan, um das zu verdienen?
Wenn ich doch wenigstens wüsste, das Dumbledore auf meiner Seite war, doch auch er war es nicht. Ich war ganz alleine hier, niemand würde kommen ... Vielleicht Tom, aber er würde sterben ... egal, wie mächtig er war, nicht einmal er konnte es mit einer Armee von ausgewachsenen dunklen Zauberern aufnehmen.
„Hab Spaß, mon amour", verabschiedete Grindelwald sich von mir mit einem zufriedenen Grinsen.
Nun war ich alleine, alleine mit diesen zwei Monstern!
Beide tuschelten zusammen, leider konnte ich es nicht verstehen und eigentlich wollte ich es auch gar nicht. Es konnte ja nichts Gutes sein.
Der Große, zog seinen Zauberstab und ein langer Tisch kam zum Vorschein. Der Andere stellte, die mitgebrachte Tasche auf diesen ab. Mit einem weiteren Schwung des Zauberstabes kamen Unmengen von ... Utensilien ... würde ich sagen, hervor.
Mein Magen drehte und wendete sich. Sie würden mich mit diesen Dingern foltern. Dafür musste ich kein Genie sein. Die Materialien, die sie mitgebracht hatten, sprachen Bände. Das Einzige, was mir einfiel, war zu bitten: „S'il vous plaît ... s'il vous plaît ne pas ... (Bitte ... bitte nicht ...)". Es machte keinen Sinn, sie lachten nur. Sie lachten ...
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro