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Kapitel 21


Das erste, was Cati am nächsten Tag tat, war, einen Brief zur Post zu bringen in dem sie Madison von den letzten Ereignissen erzählte. Ihr war bewusst, dass sie nun vermutlich die längste Zeit in Idaho gewesen war, aber sie wollte nicht gehen. So unangenehm ihr die Gegenwart ihres Arbeitgebers auch war, sie wollte bei Hailey bleiben. Hailey brauchte sie und sie brauchte Hailey. Cati hatte Angst, dass ihr Schützling sehr traurig werden würde, wenn sie ging, weil sie wieder jemanden verlieren würde, den sie liebte. 

Auch Cati würde es weh tun Hailey zu verlassen. Sie liebte ihre leise, noch etwas brüchige Stimme und sie liebte auch das Stottern. Alles an diesem Kind war so vollkommen. Ihr Lachen, ihr Weinen, ihr Sprechen und Schweigen, ihre Art sich auszudrücken, die Gedanken, die sie sofort aufschrieb - oder jetzt aussprach - sobald sie in ihr Gedächtnis schossen, die Art wie sie sich über etwas freute oder über etwas trauerte, die Art wie sie "Miss Cati" zu ihr sagte und die Art, wie sie ihrer Gouvernante vertraute. Cati liebte dieses Mädchen und deshalb wollte sie nicht gehen.

Hailey bestand darauf, dass sie ab jetzt wieder in der Küche essen sollte. Bei der ersten Mahlzeit, die sie dort einnahmen, war sie recht schweigsam und danach erzählte sie Cati, welche Erinnerungen dabei auf sie eingestürmt waren. Voller Liebe und Geduld hörte Catlen May ihr zu. Sie spürte, wie Haileys inneres ganz langsam zu heilen anfing und das war gut, sehr gut sogar. Cati wollte daran teilhaben und eine Ansprechpartnerin für Hailey sein. Natürlich würde sie nicht für immer hierbleiben, dass war ihr nur zu bewusst, und das bedeutete, dass Hailey unbedingt eine Freundin in ihrem Alter brauchte und das wiederum bedeutete, dass sie zur Schule gehen musste und so würde Cati nicht nur einen Teil ihrer Aufgabe los, sie würde vermutlich auch Mr Bradle öfters über den Weg laufen. Letzteres wollte sie unter allen Umständen vermeiden. 

Es erleichterte sie, dass Haileys Vater beschloss, dass sie nach den Ferien weiterhin von Cati unterrichtet werden sollte, aber es gab ihr auch ein beklommenes Gefühl, weil sie nicht wusste, wie lange sie noch bleiben würde. Catlen May war ratlos und wartete ruhelos auf Maddies Antwort. Wenn sie denn eine hilfreiche hätte. Vermutlich würde ihre Freundin ihr raten nach Hause zu kommen. Doch Catis Arbeit war noch nicht vorbei, dessen war sie sich ganz sicher. Sie wollte nicht nur dieses Kind zum Sprechen bewegen, sie wollte ihr auch helfen wieder innerlich heil zu werden.

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In den nächsten Wochen konnte Cati in Hinblick auf Haileys innere Heilung viel erreichen. Das neue Schuljahr begann und Hailey ging es psychisch immer besser. Auch das Sprechen viel ihr immer leichter und das Stottern wurde weniger. Das Einzige was Cati Sorge machte war, dass kein Antwortbrief von Madison kam. Als er dann Mitte September doch kam, fiel sie aus allen Wolken.

17.09.1898

Meine liebste Cati,

Es tut mir leid, dass ich dir erst jetzt antworte, aber es ging vorher nicht. Etwas furchtbares ist geschehen. In meinem Haus hat es gebrannt! Es war am Tag nachdem dein Brief eintraf. Ich war gerade dabei, dir eine Antwort zu schreiben, als ich einen seltsamen Geruch wahrnahm. Aufgeschreckt lief ich die Treppen nach unten und sah, dass meine Küche lichterloh brannte. Ich kann gar nicht verstehen, warum ich den Brandgeruch nicht schon eher wahrgenommen habe. Frag mich nicht, wieso ich es tat, aber ich lief dummerweise wieder nach oben. Dort sammelte ich die Dinge ein, die mir am wertvollsten sind und rannte dann hinaus. Ich weiß echt nicht, was mich bei dieser Aktion geritten hat, aber naja. Im ganzen Haus qualmte es und die Hitze unten im Flur war erdrückend. Ich lief zum Stall, holte meine Sorrel heraus und galoppierte sofort zu meinen Eltern. Papa leitete alles in die Wege, ich kann mich auf die darauffolgenden Minuten kaum erinnern. Ich war so voller Angst, ganz geschockt und aufgeregt, dass ich einen Heulkrampf bekam. 

Mir ist aufgefallen, dass wir beide so gar nicht nah am Wasser gebaut sind, kann das sein? Außer seit du arbeitest, hat sich das bei dir verändert. Irgendwie seltsam nicht? Aber das hat ja nichts mit dem eigentlichen Thema des Briefes zu tun. 

Als ich am nächsten Tag das Ausmaß der Zerstörung des Feuers sah, war es um mir geschehen und ich brach zusammen. Der Arzt verordnete mir Bettruhe, weil ich psychisch wirklich fertig war. Seit dies geschehen ist, habe ich jede Nacht Albträume und bin generell etwas schreckhaft. Und natürlich sind da so viele Gedanken, die mich runterziehen. Ich fühle mich schrecklich, weil ich scheinbar mein eigenes Haus in Brand gesteckt habe. Wie verantwortungslos und wie unaufmerksam kann man nur sein? 

Ich mache mir deshalb schreckliche Vorwürfe, das kannst du dir sicherlich denken, Liebste. Dieses furchtbare Ereignis liegt jetzt schon beinah zwei Wochen zurück und es tut mir aufrichtig leid, dass ich dir erst jetzt schreibe, aber ich weiß, dass du es verstehen wirst. 

Jetzt wo du diese Zeilen liest, stehe ich höchstwahrscheinlich wieder im Schulhaus und unterrichte. Ich habe noch viel zu verarbeiten und ich wünschte, du wärest hier. Da kommen wir auch schon auf deinen Brief zu sprechen. Ich bin so stolz auf dich und Hailey! Wirklich. Ich habe das unbestimmte Gefühl, dass du eigentlich zu etwas größerem bestimmt bist. 

Hailey hat einen wirklich langen Weg hinter sich und ein weiterer liegt vor ihr. Ich hoffe, dass sie ihn erfolgreich meistern wird. Ich bin mir ganz sicher, dass du ihr eine wichtige und gute Stütze bist. Sie braucht dich, Cati. Ich denke es wäre für Hailey das Beste, wenn du dortbleiben und ihr beistehen würdest. Und bis du wiederkommst vermisse ich dich natürlich schrecklich. Ebenso wie du mich vermisst.

Deine Maddiechen

Es wäre für Hailey das Beste. Warum befriedigte Cati diese Antwort nicht? Es ist vielleicht für Hailey das Beste und vielleicht auch für mich, aber Maddie braucht mich jetzt. Hailey geht es im Moment immer besser. 

Sie stand auf und trat ans Fenster. Es dämmerte schon. Auf einer Weide erblickte sie die Pferde der Farm, einige Vögel flogen am Himmel und hinter einem Baum lugten die Ohren eines Kaninchens hervor, dass nun in Richtung der Weide hoppelte. 

Maddie braucht mich. Hailey braucht mich. Und ich brauche sie. Was soll ich tun? Sie seufzte. Sie hasste es schwere Entscheidungen zu treffen. Doch, musste sie mit dem einem abschließen, um das andere tun zu können? Ich werde nach Hause fahren und in einem Monat wieder kommen. Ich werde Maddie nicht im Stich lassen und Hailey auch nicht. 

Sie war erleichtert eine Lösung gefunden zu haben und machte sich sofort zu ihrem Arbeitgeber auf. Dieser saß im Wohnzimmer und las die Zeitung. Als die Gouvernante sich räusperte, sah Mr Bradle auf. „Was ist?" 

Fast schon schüchtern setzte Cati sich auf das Sofa neben ihm und versuchte möglichst sicher zu wirken. „Ich möchte gern Urlaub nehmen, da eine Freundin von mir" Wieso hatte sie vorher denn nicht überlegt was sie sagen wollte? Aber jetzt war es zu spät. „in großen Schwierigkeiten steckt und dringend meine Unterstützung und Hilfe braucht." 

Er nickte wie in Zeitlupe, als müsse er diese Nachricht erst mal verdauen. Sicher überlegte er auch, was dies für Auswirkungen auf ihn und sein Kind hatte. „Wie lange wären Sie denn weg?" 

„Das kann ich nicht so genau sagen. Einen Monat vielleicht." 

„Das ist eine lange Zeit... aber wenn Sie versprechen, wiederzukommen und Hailey in der Zwischenzeit genug Material zum Lernen dalassen, dann dürfen Sie gehen." 

Cati strahlte erleichtert. „Danke, Sir. Vielen Dank." 

Er hob abwehrend die Hände. „Nichts zu danken. Sie haben viel für mich und meine Tochter getan, also tun wir jetzt auch etwas für Sie." 

Aber das haben Sie doch schon! Ihre Tochter gibt meinem Leben einen Sinn. 

„Soll ich es Hailey sagen oder tun Sie es?" 

„Das überlasse ich Ihnen. Sie sind vermutlich besser in sowas. Wann wollen Sie abreisen?" 

Am liebsten sofort. Jetzt in diesem Augenblick. Sie hatte gar nicht gewusst, wie stark ihr Heimweh war. 

„Ich denke in zwei Tagen, damit ich in Ruhe packen und alles vorbereiten kann." 

Er nickte erneut und Cati erhob sich. 

„Noch mal vielen Dank, Sir. Gute Nacht." 

„Keine Ursache. Gute Nacht." Dann vertiefte er sich wieder in seine Zeitung und sie ging zurück auf ihr Zimmer.

Am nächsten Morgen, beim Frühstück, brachte Cati ihrem Schützling so schonend wie möglich bei, dass sie Urlaub nehmen würde. Mr Bradle hatte den Tisch schon verlassen und so waren die beiden allein. 

„Hailey, Liebes, ich werde morgen Nachmittag nach Hause fahren. Voraussichtlich für vier Wochen." 

Die Kleine schluckte. „A-aber dann b-bin i-ich ja ganz a-allein." 

Cati strich ihr über den Arm. „Nein, Schatz, du bist nicht allein. Dein Vater wird da sein und Ursi. Und weißt du was? Ich werde dir einen Brief schreiben, ja? Sobald ich zu Hause bin werde ich dir schreiben. In zwei Wochen sollte er dann hier sein." 

Das Kind lächelte jetzt und die Tränen, die ihr in den Augen gestanden haben, verschwanden wieder. „E-ein echter Brief?" 

Cati nickte schmunzelnd. 

„Ich habe n-noch n-nie einen Brief bekommen." 

„Dann wird es aber mal Zeit." 

„U-und sie k-kommen ganz s-sicher wieder?" 

„Natürlich, Hailey, ich verspreche es dir." Ihr Schützling lächelte und umarmte Catlen May kurz, dann aß sie weiter.

Cati nahm Hailey mit zum Postamt, um ihr zu zeigen, wie man ein Telegramm aufgab. Das was sie abschickte, war für ihre beste Freundin bestimmt und die Worte die es beinhaltete waren: Fahre morgen nach Hause und das tat so gut.

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Madison hatte recht gehabt, als sie in ihrem letzten Brief schrieb, dass Cati seit sie arbeitete so viel weine. Jetzt, wo sie mit Hailey und Mr Bradle in ihrem Zugabteil stand – Mr Bradle hatte ausdrücklich darauf bestanden ihre Reisetasche zu ihrem Platz zu bringen und in das Gepäckregal über ihr zu stellen – da kamen ihr wieder einmal die Tränen – und das ausgerechnet vor Mr Bradle! 

Sie kniete sich vor Hailey und umarmte sie innig, in der Hoffnung, dass sie beide ihre Tränen nicht bemerkten. Es war unsinnig zu weinen, da sie ja wieder kommen würde. Sie blinzelte stark. Nicht weinen, Catlen May. Nicht weinen! 

„I-ich werde Sie sehr stark v-vermissen, Miss Cati." 

„Ich dich auch." Sie war froh darüber, dass ihre Stimme nicht zitterte und sie ihre Tränen besiegt hatte. 

„V-vergessen Sie n-nicht den Brief z-zu schreiben, ja?" 

„Ich vergesse es bestimmt nicht, Liebes." 

„Wir sollten jetzt gehen, Hailey, sonst nimmt der Zug uns noch mit." 

Das Kind kicherte. Sie fände es bestimmt lustig, wenn das geschehen würde und würde sich mit Sicherheit auch darüber freuen viele Städte zu sehen, durch die sie dann fahren würden. Cati reichte Mr Bradle die Hand. „Auf Wiedersehen, Sir." 

„Auf Wiedersehen, Miss Gillwater." Er nahm seine Tochter an der Hand und sie gingen den Gang hinunter. 

Hailey drehte sich noch einmal um und rief über ihre Schulter: „Ich hab Sie lieb, Miss Cati." 

„Ich dich auch, Schatz!" Lächelnd setzte Cati sich und plötzlich wurde ihr bewusst: Hailey hatte gerade nicht gestottert. Ganz überwältigt saß sie da und musste es erst mal verarbeiten. Sie hatte nicht gestottert und dieser Satz hatte ihr gegolten. Aus welchem Grund hatte sie das Privileg bei solch wundervollen Momenten dabei zu sein. Ja, die Zeit die sie hier in Idaho bis jetzt verbracht hatte, war voller Wunder gewesen.

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