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Kapitel 60

Es war ein hektischer Tag, aber gefühlt wurde dies in letzter Zeit zur Normalität. Alle Lehrkräfte schienen ein Komplott geschmiedet zu haben, uns doppelt so viele Aufgaben mitzugeben als gewöhnlich, sodass mein ohnehin schon überfüllter Lernplan zum Bersten gefüllt war. Auf die spät nächtlichen Stunden in der Bibliothek freute ich mich nicht sonderlich, auch wenn ich normaler weise, gerne dort büffelte. Doch momentan gingen mir einfach so viele andere Dinge durch den Kopf, dass ich Probleme hatte, den Fokus auf den Hunderten von Bücherseiten zu behalten.

Und eine dieser Ablenkungen schlenderte gerade gut gelaunt neben mir her, um mich zu meiner nächsten Stunde - Kräuterkunde - zu begleiten, während er eine erholsame Freistunde genießen konnte. Ich seufzte resigniert, weil mich etwas Neid überkam. „Weist du an solchen Tagen, wünschte ich mir, ich hätte ein, zwei Fächer weniger belegt", klagte ich und hievte den Gurt meiner Tasche etwas fester über meine Schulter.

James lachte amüsiert und sah grinsend zu mir herüber. Das Funkeln in seinen Augen ließ mir wie so oft die Knie weich werden.
„Ist es was Schlechtes, dass es mich freue, weil du ab und an anscheinend doch wie eine normale Schülerin denkst und nicht wie ein wissbegieriger Bücherwurm? Nicht das ich diese Seite nicht auch absolut niedlich an dir finde, es ist einfach nur schön zu hören, dass du deine Grenzen erkennst, wenn du sie erreichst", überlegte er abschweifend und nahm mir ungefragt meine Umhängetasche ab, um sie sich selbst über die Schulter zu werfen. An ihm sah sie lächerlich aus, weil sie ihm halb unter der Achsel hing, so kurz hatte ich sie gezurrt, um sie nicht zu verlieren. Als er mein amüsiertes Grinsen bemerkte, hob er fragend eine Augenbraue.

Ich lachte schnaubend und schüttelte abtuend den Kopf.
„Es ist nichts, du siehst nur putzig aus mit meiner Tasche unterm Arm", klärte ich ihn auf und biss mir angestrengt in die Unterlippe, um nicht lauthals loszulachen.

James blinzelte verdutzt und kniff dann anklagend die Augen zusammen.
Putzig?", harkte er dann ungläubig und argwöhnisch nach. „Das lass aber bitte nicht die anderen hören, ja? Ich befürchte, das darf ich mir ansonsten die nächsten Wochen anhören. – Oh unser putziger kleiner James", äffte er Sirius stichelnde Stimme erstaunlich gut nach. Ich nickte eilig noch immer ein Lachen unterdrückend, weil ich seine Befürchtung durchaus verstand. Sirius würde sich bei so einer Vorlage nicht zurückhalten. James schmunzelte ebenfalls und ich spürte seinen Blick auf mir, als wir in den nächsten Korridor bogen.

Überrascht stolperte ich einen Schritt zurück, als etwas – oder besser gesagt Jemand - gegen mich stieß. Ich spürte James Hand stützend an meinem unteren Rücken, während ich versuchte, das Gleichgewicht zu behalten. Zu meinem Glück hatte er mir meine Tasche abgenommen, sodass sie mir nicht von der Schulter rutschen konnte und somit der gesamte Inhalt auf dem Boden verteilt liegen würde. Meinem Gegenüber blieb dieses Schicksal allerdings nicht erspart. Ein silberner Federhalter kam schwerfällig vor meinem Fuß zum Stehen, während unzählige Pergamentrollen in alle Richtungen davon kullerten.

Ich setzte bereits dazu an, mich nach ihm zu bücken, als der Junge vor mir murmelnd den Zauberstab schwang und der Federkelch sich mit sämtlichen anderen Utensilien auf dem Steinboden zurück in eine dunkle lederne Tasche verzog. Erst jetzt nahm ich mir die Zeit den Jungen genauer zu mustern und ich stieß überrascht etwas Luft aus, als ich ihn erkannt. Regulus Black schnürte mit grimmiger Miene seine Tasche fester über die Schulter und lief rasch an uns vorbei – nicht jedoch ohne mich noch ein weiteres Mal ungeniert mit der Schulter anzurempeln.

Ich nuschelte eine kleinlaute Entschuldigung, während meine Gedanken an seinem bedrückten Gesichtsausdruck hängen geblieben waren. Ich hatte Regulus Black nie für eine Frohnatur gehalten – zumindest hatte ich ihn in den wenigen Augenblicken, in denen ich ihn bewusst gemustert hatte, nie lachen sehen – aber so betrübt wie heute war er mir noch nie unter die Augen gekommen. Der Gedanke beschlich mich, dass ihn die gleichen Sorgen plagten, die Sirius seit einiger Zeit heimsuchten.

Grübelnd setzte ich mich erneut in Bewegung, um es rechtzeitig zu meinem Unterricht zu schaffen, wobei ich beiläufig bemerkte, wie die Wärme von James Hand von meinem Rücken wich.

„Du solltest dich nicht auch noch bei dieser Schlange entschuldigen", grummelte James grimmig, während er einen missmutigen Blick über seine Schulter warf, um sicherzugehen, dass Regulus auch wirklich hinter der nächsten Ecke verschwunden war.

„Tja, aber es würde mich auch nicht weiterbringen, wenn ich wegen einer solchen Kleinigkeit einen Streit vom Zaun reiße." Erwiderte ich um eine heitere Stimmfarbe bemüht, damit er sich nicht zu sehr in den Vorfall hineinsteigerte. Doch James Kiefer zuckte dennoch angespannt. Der kleinste Vorfall mit einem Slytherin reichte, um ihn aus der Haut fahren zu lassen, weshalb ich ihm dankbar war, dass er sich zumindest bemühte ruhig zu bleiben. „Außerdem macht er gerade das Gleiche durch wie Sirius, er ist sicher ebenfalls gerade nicht ganz er selbst", fügte ich noch hinzu, um Regulus Verhalten zu entschuldigen. Doch meine Bemühung erzielte nicht das erhoffte Ergebnis.

Was?" James blieb abrupt stehen, und als ich mich verwundert zu ihm umdrehte, blinzelte er mich ungläubig an. Ich zuckte beiläufig mit den Schultern. Fälschlicherweise nahm ich an, sein entsetzter Tonfall rühre daher, dass er dachte, ich übertrieb.
„Nun ja vielleicht nicht genau das Gleiche wie Sirius, aber es ist schließlich ihr Vater – ihre Familie."
Nun wirkte James wirklich entrüstet und er fuhr sich wirsch durch die Haare. Unruhe tobte hinter seinen Brillengläsern. Ein flaues Gefühl breitete sich in meinem Magen aus.

"Diese Monster sind nicht seine Familie!", stieß er dann bestürzt hervor und seine Augen funkelten mit einer Mischung aus Wut und Verletztheit.

„James", murmelte ich sanft. Nun, da ich verstand, woher der Wind wehte, versuchte ich ihm beruhigend eine Hand auf den Arm zu legen, doch er schüttelte abwehrend den Kopf. „Nein, Sirius ist mein Bruder, meine Eltern lieben ihn, er ist unsere Familie und ganz sicher nicht die von diesen Reinblutfanatikern", behauptete er sich und ich hatte seit Langem nicht mehr eine solche Distanz zwischen uns gespürt. Um eine verständnisvolle Miene bemüht, ließ ich meine Hand sinken. 

„Natürlich ist er deine Familie – so habe ich das auch nicht gemeint", erklärte ich mich, da er meine Worte, allem Anschein nach in den falschen Hals bekommen hatte. Tatsächlich beruhigte er sich nach drei tiefen Atemzügen, die rasselnd über seine Lippen kamen.

„Ich weiß", stieß er schließlich müde hervor und sein rechter Mundwinkel zuckte liebevoll nach oben, während sein Blick sich auf mich senkte. „Entschuldige." Seine Finger strichen sachte über meinen Handrücken. „Das ist einfach ein schwieriges Thema", seufzte er dann und sah betreten zu Boden.
Milde lächelte ich ihn an, um ihm zu zeigen, dass ich es nachvollziehen konnte. Sirius war wie ein Bruder für ihn. Ich kannte sicher nur die Spitze von dem, was Sirius Eltern ihm angetan hatten und wofür James sie bis in alle Ewigkeiten verfluchte. Wie sollte ich ihm seinen kleinen Gefühlsausbruch da verübeln? James Finger schlossen sich um meine Hand und in stiller Übereinkunft vergaßen wir die letzten Minuten. Dennoch schien ihn noch immer etwas zu bekümmern, während er neben mir herging. Die kleine Falte zwischen seinen Augen vertiefte sich von Sekunde zu Sekunde mehr.

Als er schließlich erneut das Wort ergriff, machte mein Herz einen nervösen Hüpfer, weil seine Stimme irgendwie fremd klang – Sorge verzerrte die Leichtigkeit darin.
„Ich versteh nur einfach nicht, warum er nicht mit mir darüber redet?" Der Druck seiner Hand in meiner verstärkte sich unbewusst.

„Sirius?", harkte ich nach, um sicherzugehen, dass ich ihm folgen konnte. Er nickte nüchtern.

„Denkst du wirklich ihn belastet der ganze Mist mit seinem Vater ebenso sehr wie Regulus? Ich meine, er ist nicht umsonst abgehauen und zu uns gekommen. Ich dachte, er hätte seit dem seinen Frieden damit gefunden." Er klang nicht vorwurfsvoll, sondern einfach nur bis ins Mark erschüttert, weil er nicht verstand, was in seinem besten Freund vorging. Obwohl sie sich sonst ihre dunkelsten Geheimnisse anvertrauten, tappte er dieses Mal im Ungewissen.

Natürlich besorgte es ihn, dass Sirius nicht mit ihm sprach. Wenn Marlene oder Mary etwas Derartiges durchmachen würden, würde ich mir ebenfalls wünschen, dass sie mit mir sprachen. Aber ich war die Letzte, die Sirius deswegen Vorwürfe machen konnte – schließlich hatte ich meinen Freundinnen auch erst spät in alles eingeweiht, was Petunia anbelangte. Sie hatten gewusst, dass wir kein gutes Verhältnis hatten, so wie James wusste, dass Sirius die Hölle bei seiner Familie durchstehen musste. Aber man brauchte Zeit, um seine eigenen Gefühle zu verstehen und sich seinen Freunden gänzlich anzuvertrauen. Vielleicht war Sirius einfach noch nicht an diesem Punkt. Auch wenn er und seine Freunde große Geheimnisse teilten, lernte man steht's etwas Neues über sich selbst, dass man alleine verarbeiten musste.

James sah mich mittlerweile hilflos an, sodass mein Herz schwer schlagend nach unten sank. „So einfach ist das aber nicht, James. Für dich scheint es vielleicht so, dass er einfach zu dir kommen kann, aber du weist doch gar nicht, was für Emotionen diese ganzen Artikel im Tagespropheten in ihm auslösen. Vielleicht will er sich die Gefühle, die in ihm hochkommen, nicht eingestehen. Was ist, wenn er sich selbst dafür verurteilt, dass es ihn überhaupt kümmert, nach allem was sein Vater ihm angetan hat? Aber ich denke, dass du ihn einfach fragen solltest – lasse ihm nur einen Ausweg, wenn er noch nicht bereit ist, darüber zu sprechen. Zeig ihm, dass es in Ordnung ist, egal was die Sache mit seinem Vater in ihm auslöst - dass ihr ihn deswegen nicht anders behandelt."

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie James seine Schultern straffte und Entschlossenheit nach und nach die Sorge verdrängte. Sein Kiefer mahlte dennoch angespannt, was ihn ungewöhnlich ernst wirken ließ, während er über meine Worte nachgrübelte.
„Wie habe ich früher nur ohne deine Ratschläge leben können?", scherzte er dann, um die Stimmung etwas aufzulockern.

Ich lachte und sein Kiefer entspannte sich.
„Ich denke Remus ist auch ganz passabel darin, Ratschläge zu geben. Ich hoffe, du entlässt ihn jetzt nicht von diesem Job. Nicht, das er deswegen noch in eine Existenzkrise verfällt", spaßte ich.

James gluckste heiter.
„Ach was, Moony strahlt immer mit dem Vollmond um die Wette, ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich wegen etwas so Banalem selbst anzweifeln würde."
So stichelten wir weiter, bis wir vor den Gewächshäusern angekommen waren, indem mein Unterricht stattfand.

James reichte mir meine Tasche, die mich augenblicklich in den Boden zu ziehen drohte. Ich hatte doch tatsächlich vergessen, wie schwer dieses Ding war. Vielleicht hatte Mary recht und ich sollte doch nicht die halbe Bibliothek mit mir herumschleppen – wobei? Bei dem Gedanken, dass ich ja jetzt James hatte, dem ich meine Tasche aufzwingen konnte, schlich sich ein schelmisches Grinsen auf meine Lippen. Vielleicht konnte ich jetzt sogar noch mehr Bücher in die Tiefen meiner Tasche stopfen. James bemerkte das arglistige Funkeln in meinen Augen und hob amüsiert die Augenbrauen.
„Was geht dir denn jetzt Hinterhältiges durch den Kopf?", grinste er und ich hob nur unschuldig das Kinn und klimperte mit den Wimpern.
„Ich weiß nicht, wovon du redest", flunkerte ich zuckersüß und drehte mich dann auf dem Absatz herum, um in Gewächshaus drei zu verschwinden.

Mary, die ebenfalls Kräuterkunde belegt hatte, erwartete mich bereits. Sie hatte sich ihre Haare zu einem festen Zopf hochgebunden und die Ärmel ihres Hemdes hochgekrempelt, um sich die Hände ordentlich dreckig machen zu können, falls wir heute erneut etwas umpflanzen mussten.
„Seit wann bin ich denn vor dir im Unterricht?", belächelte sie mein knappes Eintreffen. Professor Sprout hatte den Unterricht zwar noch nicht eingeleitet, klapperte jedoch schon mit einigen Keramiktöpfen, während sie ein Regal durchwühlte.

Als Mary das glückliche Grinsen auf meinen Lippen erblickte, trat ein wissender Ausdruck auf ihr Gesicht.
„Ah, versteh schon, du warst mit deinem Prinz Charming unterwegs", sie grinste anzüglich. Ich verzog unbehaglich das Gesicht bei ihrer Wortwahl. „Nenn ihn nicht so", bat ich sie und stellte mich neben sie an den langen Tisch, der bedeckt von einer dünnen Erdschicht war. „Denkst du nicht, das wäre ein hinreißendes Kostüm für die Halloween Party?", kicherte sie verheißungsvoll.

Ich hingegen rümpfte skeptisch die Nase. „James als Prinz Charming? Ich denke nicht, dass das sein Stil ist", gab ich zu bedenken und kramte nach meinen Unterlagen.

„Und was genau ist dann sein Stil?", forschte sie neugierig nach. Und als ich nur ideenlos die Schultern hob, sah sie mich beinahe anklagend an.
„Wir werden es ja an Halloween sehen, aber ich befürchte, dass er sich irgendeinen Unfug mit seinen Freunden ausdenkt. Da kannst du wohl lange auf einen Prinzen warten", erklärte ich und Mary schürzte nachdenklich die Lippen.

„Wir werden ja sehen, wer recht hat", erwiderte sie dann noch immer überzeugt von ihrer Idee. Jedoch nicht so überzeugt, dass sie mit mir darauf gewettet hätte.

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