⛧Given-Taken⛧
✿❯────「Ni-ki」────❮✿
Mein Hals fühlte sich an, als würde er in Flammen stehen.
Ich hatte das Gefühl, als hätte ich seit Tagen nichts getrunken. Doch kein Wasser, kein Saft, nichts konnte diesen Durst löschen.
Ich wusste genau, wonach mein Körper verlangte. Das Geräusch von Jungwons Atem neben mir war wie ein Echo in meinen Ohren. Sein Herzschlag war ein leises, aber unüberhörbares Klopfen, das mich an genau das erinnerte, was ich nicht haben durfte.
Ich versuchte, es zu ignorieren. Ich versuchte, mich auf den Film zu konzentrieren, der auf dem Bildschirm flackerte, auf die Stimmen der Schauspieler, auf das Licht, das von draußen durch das Fenster fiel. Doch es war sinnlos. Mein Kopf war leer, mein Körper brannte.
Jungwon saß entspannt neben mir, die Beine locker angewinkelt, die Hände auf dem Schoß. Für ihn schien alles normal zu sein. Vielleicht kämpfte er gerade mit denselben Empfindungen, aber er zeigte es nicht. Ich hatte das Gefühl, ich war der Einzige, der in diesem Moment kurz davor war, den Verstand zu verlieren.
Ich schluckte schwer, versuchte meine Atmung zu beruhigen, doch das Brennen in meinem Hals wurde nur noch schlimmer. Mein Blick glitt zu Jungwon. Sein Hals. Die feine, blasse Haut, die die sanfte Kurve seiner Sehnen zeigte, wenn er den Kopf bewegte.
Ich spürte, wie sich meine Finger unbewusst zu Fäusten ballten.
„Jungwon.“ Meine Stimme klang rauer als beabsichtigt.
Er drehte den Kopf zu mir. „Hm?“
Ich biss mir auf die Lippe. Sollte ich es wirklich sagen? Sollte ich ihn wirklich darum bitten?
Aber mein Körper traf die Entscheidung für mich.
„Darf ich dich beißen?“
Jungwon erstarrte. Sein Blick blieb an mir hängen, seine Augen weiteten sich für einen Moment. Ich konnte sehen, wie seine Gedanken rasten, wie er versuchte zu verstehen, ob ich das gerade wirklich gefragt hatte.
Ich spürte, wie meine Atmung flacher wurde. Ich konnte es nicht länger unterdrücken. Ich brauchte es. Ich wusste nicht, was passieren würde, wenn ich es weiter ignorierte.
Jungwon schluckte, dann wandte er den Blick kurz ab. „Ni-ki…“
„Bitte.“ Meine eigene Stimme überraschte mich. Sie klang dringlicher, als ich erwartet hatte. Fast schon flehend.
Er sah mich wieder an, diesmal mit einem Ausdruck, den ich nicht deuten konnte. Dann holte er tief Luft, bevor er langsam den Kopf senkte und seinen Kragen etwas zur Seite schob, sodass seine Haut ungeschützt war.
Ich zögerte nicht mehr.
Mein Körper bewegte sich von selbst, meine Hände legten sich sanft auf seine Schultern. Meine Lippen berührten leicht seine Haut – warm, lebendig. Ich konnte seinen Puls spüren.
Und dann versanken meine Zähne in seinem Fleisch.
Sofort durchflutete mich ein Geschmack, der besser war als alles, was ich je zuvor gekostet hatte.
Ein warmes Feuer, das sich durch meinen Körper zog, mich vollständig einnahm. Jeder Tropfen, den ich trank, ließ das Brennen in meiner Kehle nach, ersetzte es durch etwas anderes.
Eine Zufriedenheit, die fast berauschend war.
Jungwon zuckte kurz zusammen, sein Atem wurde schneller, aber er stieß mich nicht weg.
Ich wusste nicht, wie lange ich so blieb, bis ich mich schließlich mit einem letzten schweren Atemzug zurückzog. Ein dünner Streifen Blut lief an seinem Hals hinab, doch die Wunde begann bereits langsam zu heilen.
Ich leckte mir über die Lippen, mein Herz hämmerte in meiner Brust. Ich fühlte mich anders. Stärker. Klarer.
Jungwon hob langsam die Hand und berührte die Stelle, an der ich ihn gebissen hatte. Sein Blick war nicht wütend, nicht angewidert.
Eher… nachdenklich.
„Wie war es?“ fragte er leise.
Ich schluckte, überlegte kurz.
„Gut.“
Jungwon sagte nichts, doch in seinem Blick lag etwas, das mich frösteln ließ. Etwas, das sagte, dass wir gerade eine Grenze überschritten hatten, von der es kein Zurück mehr gab.
Mein Herz raste immer noch, der Nachhall des Moments vibrierte in meinen Adern. Jungwon saß mir gegenüber, seine Finger fuhren unbewusst über die verheilte Wunde an seinem Hals.
Sein Blick war irgendwo zwischen Nachdenken und Unsicherheit gefangen, als hätte er sich selbst noch nicht entschieden, wie er das, was gerade passiert war, einordnen sollte.
Ich lehnte mich zurück, ließ die letzten Tropfen seines Blutes auf meiner Zunge zergehen und versuchte, meine Atmung zu beruhigen.
Es war wie ein wärmendes Feuer, das sich in mir ausbreitete, meine Sinne schärfte. Ich fühlte mich stärker, als könnte ich jede Bewegung um mich herum noch klarer wahrnehmen.
Dann, aus einem Reflex heraus, legte ich meine Hand auf Jungwons Unterarm.
Und plötzlich war ich nicht mehr nur in meinem eigenen Kopf.
Seine Gedanken schlugen wie ein Echo durch meinen Schädel, brannten sich in mich ein, als wären sie meine eigenen. Ein unaufhaltsames Verlangen, das sich tief in sein Bewusstsein gegraben hatte.
Durst.
Nicht bloß ein einfaches Bedürfnis. Nicht bloß Hunger. Es war mehr als das. Es war Etwas, das ihn von innen heraus verzehrte.
Ich konnte fühlen, wie sehr er sich zusammenriss, wie sehr er es versuchte zu ignorieren, genau wie ich es zuvor getan hatte. Aber es war da, in jeder Ecke seines Verstandes, ein unausweichlicher Schatten, der immer größer wurde.
Ich zog scharf die Luft ein und ließ seinen Arm los.
Jungwon blinzelte mich verwirrt an. „Was?“
Ich sagte nichts. Stattdessen zog ich langsam den Ärmel meines Pullovers nach oben und streckte ihm meinen Arm entgegen.
Er erstarrte. Seine Augen weiteten sich.
„Was…?“
„Nimm es.“ Meine eigene Stimme klang fremd in meinen Ohren. Tiefer. Fester. „Ich weiß, dass du es brauchst.“
Jungwon rührte sich nicht. Seine Finger krallten sich leicht in seine Hose, als würde er sich selbst davon abhalten, zu reagieren.
„Ni-ki…“
„Es ist okay.“ Ich hielt meinen Arm noch weiter hin. Ich wusste nicht, warum ich das tat. Vielleicht, weil ich verstehen wollte, was es mit uns machte.
Vielleicht, weil ich nicht der Einzige sein wollte, der diesen Moment durchlebte. Vielleicht auch, weil ich eine brennende Neugier in mir spürte, die ich nicht mehr ignorieren konnte.
Jungwon schluckte hart.
Seine Augen, sonst so sanft, schienen dunkler zu werden.
Und dann bewegte er sich.
Er packte meinen Arm mit einer Geschwindigkeit, die mir den Atem raubte, seine Lippen trafen meine Haut, und dann—
Ein Schmerz, gemischt mit einer unbeschreiblichen Hitze, durchfuhr mich.
Seine Zähne gruben sich in mein Fleisch, und sofort spürte ich, wie etwas aus mir herausgezogen wurde. Mein Herz schlug schneller, mein Atem wurde flacher. Es war seltsam—nicht unangenehm, aber auch nicht wirklich kontrollierbar.
Mein Blick verschwamm für einen Moment, während das Gefühl sich ausbreitete.
Es war… berauschend.
Ein warmer Schauer lief mir über den Rücken, während ich spürte, wie mein Blut seinen Weg in Jungwon fand. Ich konnte es fühlen. So deutlich, als würde ein Teil von mir in ihn übergehen.
Seine Finger gruben sich in meinen Arm, und ich wusste, dass er genau das Gleiche spürte.
Es war nicht nur ein Durst, den wir stillten. Es war mehr.
Es war ein Austausch.
Und wir hatten keine Ahnung, was er mit uns anrichten würde.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro