⛧Foreshadow⛧
✿❯────「Sunoo」────❮✿
Mein Kopf fühlte sich an, als würde er gleich explodieren. Zu viele Stimmen. Zu viele Gedanken, die nicht meine waren.
Ich saß auf meinem Bett, die Beine angezogen, meine Finger verkrampft im Stoff meiner Decke. Mein ganzer Körper zitterte. Ich presste meine Stirn gegen meine Knie, als könnte ich so die Wahrheit aus meinem Schädel verdrängen.
Aber es war zu spät.
Ich wusste es.
Ich wusste es über jeden.
Und es machte mich kaputt.
Ich hatte nicht mal etwas tun müssen. Manchmal reichte ein unabsichtlicher Streif mit den Fingerspitzen, ein kurzes Schubsen in der Menge, ein flüchtiger Händedruck.
Und plötzlich war ich in ihren Köpfen.
Meine Eltern.
Jahrelang hatten sie mir gesagt, sie wären stolz auf mich. Sie hätten mich lieb. Ich hätte es ihnen geglaubt, wenn ich es nicht gespürt hätte – dieses tief vergrabene Bedauern, das in den dunklen Ecken ihrer Gedanken lauerte.
„𝖶𝗂𝖾𝗌𝗈 𝗄𝗈𝗇𝗇𝗍𝖾 𝖾𝗌 𝗇𝗂𝖼𝗁𝗍 𝗃𝖾𝗆𝖺𝗇𝖽 𝖺𝗇𝖽𝖾𝗋𝖾𝗌 𝗌𝖾𝗂𝗇?“
„𝖬𝗂𝗍 𝖾𝗂𝗇𝖾𝗆 𝖺𝗇𝖽𝖾𝗋𝖾𝗇 𝖪𝗂𝗇𝖽 𝗐ä𝗋𝖾 𝖺𝗅𝗅𝖾𝗌 𝖾𝗂𝗇𝖿𝖺𝖼𝗁𝖾𝗋 𝗀𝖾𝗐𝖾𝗌𝖾𝗇.“
„𝖤𝗋 𝗐𝗂𝗋𝖽 𝗇𝗂𝖾𝗆𝖺𝗅𝗌 𝗌𝗈 𝗌𝖾𝗂𝗇, 𝗐𝗂𝖾 𝗐𝗂𝗋 𝖾𝗌 𝗎𝗇𝗌 𝗀𝖾𝗐ü𝗇𝗌𝖼𝗁𝗍 𝗁𝖺𝖻𝖾𝗇."
Ich hatte mir die Hände über die Ohren gepresst, als könnte ich es so rückgängig machen.
Aber es waren keine Worte gewesen.
Es war das, was sie fühlten.
Und Gefühle konnte man nicht zurücknehmen.
Meine „beste Freundin“.
Ich hatte sie immer für jemanden gehalten, der mich wirklich mochte.
Aber als ich ihre Hand gehalten hatte, als ich ausgerutscht war und sie mich aufgefangen hatte, war die Wahrheit mit voller Wucht über mich eingebrochen.
„𝖤𝗋 𝗍𝗎𝗍 𝗆𝗂𝗋 𝗅𝖾𝗂𝖽.“
„𝖨𝖼𝗁 𝗐ü𝗇𝗌𝖼𝗁𝗍𝖾, 𝖾𝗋 𝗐ä𝗋𝖾 𝗇𝗈𝗋𝗆𝖺𝗅.“
„𝖨𝖼𝗁 𝗐𝗂𝗅𝗅 𝗇𝗂𝖼𝗁𝗍 𝖽𝗂𝖾 𝖯𝖾𝗋𝗌𝗈𝗇 𝗌𝖾𝗂𝗇, 𝖽𝗂𝖾 𝗌𝗂𝖼𝗁 𝗎𝗆 𝗂𝗁𝗇 𝗄ü𝗆𝗆𝖾𝗋𝗇 𝗆𝗎𝗌𝗌.“
Mitleid.
Sie hatte nicht mit mir befreundet sein wollen. Sie hatte sich mir verpflichtet gefühlt.
Aus Mitleid.
Ich hatte ihre Hand sofort losgelassen, hatte mich mit einer hastigen Entschuldigung zurückgezogen. Sie hatte es nicht bemerkt. Sie hatte nicht gewusst, dass ich ihr dreckiges kleines Geheimnis entdeckt hatte.
Aber ich wusste es.
Ich wusste es.
Und es machte mich krank.
Ich zog die Decke enger um meinen Körper, aber sie konnte mich nicht wärmen.
Ich war kalt.
Nicht körperlich – innerlich.
Ich wünschte, es wäre nur die Sache mit Jay gewesen. Aber nein. Das hatte ich längst gewusst.
Jay war Vergangenheit.
Das hier?
Das hier war meine Gegenwart.
Meine Zukunft.
Ich konnte niemanden mehr berühren, ohne ihre echten Gedanken zu hören. Ihre echten Gefühle zu spüren.
Und es gab nichts Schlimmeres als zu wissen, dass niemand so war, wie er sich gab.
Kein einziger.
Nicht mal ich selbst.
Mit brennenden Augen griff ich nach meinem Handy. Meine Finger zitterten so stark, dass ich mich fast vertippt hätte.
> Ich: Ich will das loswerden. Was auch immer das ist, ich kann das nicht mehr.
Mein Herz raste.
Ich starrte auf den Bildschirm, als könnte er mir eine Antwort geben.
Dann vibrierte das Handy in meiner Hand.
> Jungwon: Wir gehen heute Nacht zurück. Zu dem Haus.
> Jungwon: Wir machen es rückgängig.
Ich biss mir auf die Lippe.
Zu diesem Haus.
Zu diesem Keller.
Ich wusste nicht, ob es funktionieren würde.
Aber wenn es eine Chance gab – eine winzige, klitzekleine Möglichkeit, dass ich dieses Gift in meinem Kopf loswerden konnte –
Dann würde ich sie nutzen.
Egal, was es mich kostete.
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