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11 | Das Verhör

Als ich am nächsten Morgen aufwache, fällt mein Blick zuerst durch das Fenster hinaus in den Garten, dessen schneebedeckte Fläche im warmen Morgenlicht freundlich glitzert. Ich krieche unter der warmen Decke hervor und ziehe mir schnell ein frisches T-Shirt und meinen grauen Kuschelpullover über, bevor ich in dicke Socken und meine Jeans schlüpfe. In der Nacht ist es kalt geworden und da dieses Zimmer sonst nicht beheizt ist, musste ich mir eine dicke Wolldecke aus dem Schrank nehmen, um sie über die normale Decke zu legen. Darum kann ich es auch gar nicht abwarten, in das Badezimmer zu kommen, welches das wärmste Zimmer in diesem Haus zu sein scheint.

Vorsichtig steige ich die steile Wendeltreppe hinunter und wende mich zur linken Seite, wo sich das Bad für die oberen Stockwerke befindet. Es ist noch still im Haus und ich erwarte nicht, jemanden anzutreffen. Und tatsächlich scheinen sogar die Kinder noch zu schlafen, so leise ist es im Haus.

Während ich unter der warmen Dusche stehe, denke ich an den gestrigen Abend. Jules und ich haben bestimmt noch eine Stunde lang mit den Kindern und Maggie Eisenbahn gespielt, bis Susanne schließlich versucht hat, ihre Sprösslinge bettfertig zu machen. Anton und Emilia hielten von dieser Idee natürlich überhaupt nichts. Man glaubt gar nicht, welche Kräfte in einem Vierjährigen schlummern, der nicht ins Bett gehen möchte und wie viele Ausreden sich eine Sechsjährige einfallen lässt, um eben dies auch nicht zu tun.

Erst als Jules angeboten hatte, die Gutenachtgeschichte vorzulesen, wurde es still bei den Kindern. Er scheint einer dieser Menschen zu sein, die nicht nur auf potenzielle Partner einen sympathischen Eindruck machen. Sowohl die Kinder als auch meine Geschwister und Eltern haben ihn sofort ins Herz geschlossen und ich kann es ihnen nicht verdenken.

Auch ich erklärte mich bereit, noch eine Weile bei den Kindern zu sein und ihnen vorzulesen. Natürlich, weil ich so auch Jules nah sein konnte. Aber ich genoss es auch meine kleine Nichte im Arm zu halten, bis sie schließlich müde und erschöpft in genau diesen eingeschlafen ist. Nachdem wir die Kinder ins Bett gebracht hatten, fragte Maggie, ob wir noch mit meinen Eltern einen Absacker trinken wollten. Doch ich war müde von der langen Autofahrt und verabschiedete mich ins Bett. Als Maggie gerade nicht hinsah, zog ich Jules in eine Umarmung und flüsterte ihm ein „Schlaf gut" ins Ohr. „Bis morgen", flüstert er zurück und folgt dann Maggie ins Wohnzimmer.

Als ich an diesem Morgen frisch geduscht unsere Küche betrete, erlebe ich eine Überraschung. „Ju... Kristian", sage ich überrascht. „Du bist schon wach." Verdammt, fast hätte ich mich verplappert. Mein Engel sitzt am Küchentisch, während meine Mutter einen Kaffee zubereitet. Er lächelt mir verschwörerisch zu. „Sag deiner Schwester nicht, dass ich geflohen bin, aber sie schnarcht ganz furchtbar."

„Oh ja, ich erinnere mich", grinse ich. „Ich habe mal eine Nacht im Auto verbracht, weil ich es neben ihr im Zelt nicht mehr ausgehalten habe. Der Campingausflug war von da für mich gelaufen."
„Schlaft ihr denn sonst nicht in einem Bett?", fragt meine Mutter neugierig, als sie uns einen Kaffee vor die Nase stellt. Ich bin kurz aufgeregt, weil ich mit dieser Frage nicht gerechnet habe, doch Jules reagiert souverän. „Meistens schlafe ich in meinem Wohnheim-Zimmer", erklärt er. „Meine Vorlesungen fangen früher an als die von Mag und ich will sie nicht jedes Mal wecken, nur weil ich aufstehen muss."
„Das ist aber nett von dir", meint meine Mutter und räumt nebenbei ein paar Frühstücksteller aus dem hohen Schrank. „Ich meine", plappert sie weiter, „aufeinander Rücksicht zu nehmen und die Bedürfnisse des Anderen Wert zu schätzen, ist doch etwas, was in der heutigen Zeit nicht mehr allzu üblich ist. In meiner Generation war das noch ganz anders", sagt sie.

„Ach ja", meine ich ein wenig skeptisch. „Du weißt doch gar nicht, wie das in unserer Generation läuft", werfe ich ihr vor.
„Also, ich bekomme schon genug mit", verteidigt sie sich und räumt nun die Messer aus der Schublade. „Neulich erst hat mir die Nachbarin von Sabine und Bernd erzählt, dass ihre Nichte Steffi sich von Markus getrennt hat. Er hat nun eine Neue und hat sie mit den Kindern sitzen gelassen. Das arme Ding weiß doch gar nicht was ich jetzt machen soll."

„Siehst du", sage ich, „darum möchte ich keine Kinder. Das macht nur Probleme." Meine Mutter schnappt nach Luft. „Du bist noch jung, du kannst es dir noch anders überlegen", sagt sie und wedelt gefährlich mit dem Frühstücksmesser von meiner Nase herum.
„Ich möchte es mir gar nicht überlegen. Ich habe doch vier wundervolle Neffen und Nichten. Und vielleicht möchte Maggie ja auch irgendwann noch mal Nachwuchs, aber ich habe einfach kein Interesse daran."

„So gar nicht?", fragt nun Jules von der Seite ich stutze. Ich habe gar nicht mehr daran gedacht, dass er auch zuhört. Möchte er vielleicht irgendwann mal Kinder? Doch bevor ich die Frage stellen kann, übernimmt dies meine Mutter. „Was ist mit dir, Kristian? Möchtest du Kinder?" Ich rolle die Augen. Auch wenn mich die Antwort brennend interessiert, finde ich es unmöglich, dass meine Mutter ihn so ausfragt. Vielleicht, denke ich, bringe ich doch niemanden mit zum Weihnachtsessen, einfach weil ich nicht möchte, dass derjenige sich unwohl fühlt.

Merkwürdigerweise scheint Jules überhaupt nicht so, als würde ihm das Gespräch unangenehm sein. Entweder stört es ihn wirklich nicht oder Maggie hat ihn ziemlich gut vorbereitet. „Ich mag Kinder sehr gerne", sagt er und streicht sich eine seiner goldenen Locken hinters Ohr. „Ob es unbedingt eigene sein müssen oder ob es vielleicht auch eine große Familie wie bei euch tut, kann ich noch nicht genau sagen. Auf jeden Fall bin ich ein Familienmensch. Ich liebe den Trubel und wenn es etwas lauter ist."

„Das kannst du hier haben", lache ich und werfe ihm einen verliebten Blick zu. Der Wunsch, ihn nächstes Jahr vielleicht doch wieder mitzubringen, wächst mit jedem Wort, das er sagt und mit jedem Augenblick, den er mich ansieht. Ich muss mich zusammenreißen, um ihn nicht die ganze Zeit anzuschmachten, denn meine Mutter verfolgt unser Gespräch mit Argus-Augen.

„Na, dann hoffe ich, dass du nächstes Weihnachten wieder hier bist", sagt sie schließlich. Und ich frage mich, ob das nur für die Konstellation Maggie und Jules oder auch für Enno und Jules gilt. „Ich auch", hauche ich und fange Jules' zauberhaftes Lächeln ein. Ich könnte ihn ewig anstarren.


Fortsetzung folgt...

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