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29. Der Anwalt

Es ist Samstag nachmittag und Heya ist bei ihrem monatlichen Termin mit ihrem Anwalt. Ein junger Mann mit dunkelblonden Haaren und mittelblauen Augen die hinter einer Brille hervor blitzen, deren Gestell ebenfalls blau ist und sie so verstärken. Er trägt einen gepflegten Drei-Tage-Bart und ist auch sonst zwar nicht geschniegelt im Anzug so doch eher konservativ gekleidet und macht einen geschäftsmäßigen Eindruck. 

Sie unterschreibt viele Papiere, vor allem Verträge mit Buchverlagen, Reisebüros und Internet-Plattformen und hört sich seinen monatlichen Finanz-Bericht an. Sie versteht nicht sehr viel von dem Fachjargon, mit dem er sie überhäuft und vertraut ihm einfach. Wie immer fragt er sie am Ende des Termins, wie viel ihres neu verdienten Geldes er dieses mal neu anlegen soll. Und wie immer hat er bereits eine Überweisung parat in der eine Summe eingetragen ist, der sie normalerweise ohne groß nachzudenken zugestimmt hätte. Sie weiß, was sie zum Leben braucht und hat immer auch etwas zur schnellen Verfügung auf der Seite liegen. Doch ihr Gespräch mit dem Traveller-King und seiner Lady haben sie daran erinnert, dass es eigentlich keine wirklichen Gründe mehr gegen eine eigene Reise gibt. Und auch die Mail von Felix hat sie daran erinnert, dass es vielleicht mal an der Zeit ist, etwas in ihrem Leben zu verändern.  

Aus diesem Grund schiebt sie ihm die Überweisung ohne Unterschrift zurück über den Tisch um ihm klar zu machen, dass sie diesen Monat nicht vor hat ihr Geld irgendwo anzulegen oder zu investieren, im Gegenteil, eigentlich will sie sogar einen Teil der Investments zurück. "Ich denke gerade über einen Urlaub und eine Reise nach  und möchte daher wissen, wie viel mir dafür zur Verfügung steht." Er schaut überrascht auf, was nicht ungewöhnlich ist, denn seit 4 Jahren kümmert er sich jetzt um ihre Geschäfte und zum ersten Mal folgt sie nicht einfach seinen Vorschlägen. "Oh was für eine großartige Idee. Endlich geht die berühmte Reisebericht-Autorin selbst auf eine Reise?" Beide lächeln sich an aber seins erreicht seine Augen nicht und somit auch nicht ihr Herz. Es fühlt sich falsch an und verschwindet schnell wieder mit einem ebenso aufgesetzten Seufzer.

"Aber ihnen ist schon klar, dass die meisten ihrer Gelder fest angelegt sind und über lange Zeit?" Sie nickt, doch sie hat immer darauf bestanden, dass sie jederzeit an eine gewisse Geldsumme gelangen kann, um finanziell für alle Anschaffungen flexibel zu sein. Daher hat sie nicht mit seinem Widerstand gerechnet. "Und die, die ich auflösen kann oder sowieso gerade auslaufen muss ich dafür benutzen, um andere Obligationen zu erfüllen wenn diesen Monat kein frisches Geld rein kommt." Nun runzelt sie verärgert die Stirn, denn diese Aussage passt nicht zu dem Auftrag, den er von ihr für ihre Betreuung bekommen hat. Doch er bemerkt es nicht. Er wendet sich seinem Computer zu um dort noch mal auf ihre Konten zu sehen. "Ich würde vorschlagen, sie investieren diesen Monat noch einmal und ich werde mich darum kümmern, eine gute Strategie zu entwickeln, um ihnen kurzfristig Geld für eine Reise frei zu machen ohne dass wir Verträge aufheben müssen und dadurch Gewinneinbußen haben."

Heya mag ja nicht die Intelligenteste sein, aber es gib da eine Regel der sie immer folgt: Nicht wetten. Ihm jetzt Geld zu geben in der Hoffnung später dafür mehr zurück zu bekommen, hört sich gerade im Moment für sie wie eine Wette an. Sie mag einsam und etwas verrückt sein, aber sie ist stets bereit für ihr Recht zu kämpfen und dann wird aus der sonst immer fröhlichen und unbedarft wirkenden jungen Frau eine Kämpferin und Worte sind auch hier ihre stärkste Waffe. 

"Entschuldigung? Soweit ich mich erinnern kann, haben sie eine ganz klare Anweisung von mir, keine Verträge abzuschließen, die regelmäßige Zahlungen verlangen. Ich bin mir sogar sicher, dass ich ihnen mehrfach erklärt habe, dass sie mich jeden Monat fragen müssen, wie viel Geld ich ihnen zur Verfügung stelle." Dabei deutet sie zum Beweis auf den Überweisungsträger. "Wenn es da irgendwelche Obligationen gibt, die erfüllt werden müssen, haben sie vielleicht irgendetwas falsch gemacht?" 

Sofort lenkt der Anwalt ein. "Oh nein, nein sie haben mich missverstanden. Ich weiß ja, dass ich immer ihre Freigabe benötige, das ist schon richtig. Ich meinte es wirklich nur gut, weil ich schon ein gutes Angebot im Auge hatte, dass ich gerne für sie sichern wollte. Aber natürlich können sie ihr Geld einsetzen wie sie wollen und ich werde sehen, wie viel mehr ich noch frei setzen kann." Sie nickt zufrieden. "Gut, Wie lange dauert das?" Der Anwalt schaut jetzt in seinen Terminkalender, den Heya allerdings nicht einsehen kann, und klickt hier und da bevor er erklärt. "Ich denke, bei unserem nächsten Treffen in einem Monat kann ich ihnen mehr sagen." 

Irgendwas stimmt hier nicht. Seine Verzögerungstaktik entgeht ihr genauso wenig wie die Unzufriedenheit mit ihrer Entscheidung. Wieso hat sie vorher nie bemerkt, dass seine Freundlichkeit nur gespielt und sein Lächeln nur aufgesetzt ist? Oder ist das neu, weil sie nicht mehr einfach tut was er von ihr will? "Tut mir leid, ich glaube sie haben sich versprochen. Sicher meinten sie nächste Woche?" Ihre Stimme hat diesen sarkastischen Unterton den sie auch gegenüber dem Rezeptionisten immer anwendet, wenn sie ihn beleidigt und macht ganz klar, dass sie nicht vor hat, sich von dem anderen die Butter vom Brot nehmen zu lassen.

"Oh, Entschuldigung, Ich hab nicht realisiert wie dringend das ist. Aber ich werde mindestens zwei Wochen brauchen, um alles zu überprüfen und die richtige Lösung zu finden." Sie sieht ihn sich zum ersten mal seit vier Jahren genauer an und wird das ungute Gefühl einfach nicht los, das hier irgendwas nicht stimmt. "Also gut, ich gebe Ihnen Zeit bis übernächste Woche. Sie senden mir dann die Informationen bis Freitag morgen, spätestens 10 Uhr." Ganz bewusst kürzt sie die von ihm gewünschte Zeit noch einmal, doch sie ist sich sicher, dass er bis dahin alle Informationen zusammen haben wird, die sie eingefordert hat. 

 "Das werde ich, das werde ich." Erklärt er eilfertig und komplimentiert sie aus dem Büro, bevor sie es sich noch anders überlegen kann. Sie ist mit sich selbst zufrieden und verlässt das Büro erhobenen Hauptes. Dennoch beginnt das Vertrauen in diesen Mann zu schwanken und da sie sicher gehen will, dass ihr aktuelles Geld vor seinem Zugriff geschützt ist, beschließt sie selbst ein bisschen Geld auf die Seite zu legen. "Selbst wenn ich mein Geld nicht so schnell zurück bekomme sollte es mir möglich sein, in kürzester Zeit ein ausreichendes Sümmchen mit neuen Verdiensten anzusammeln."

Nach einem kurzen Zwischenstopp im Kaufhaus kommt Heya heim und schaut sich als erstes nach einer Online-Bank um. Dort eröffnet sie ein neues Konto auf das nur sie in Verbindung mit einem Extra-Passwort  Zugriff hat. Dahin überweist sie die Geldsumme, die sie normalerweise ihrem Anwalt zur Verfügung gestellt hätte. "Keine Ahnung, was mich an ihm gerade so misstrauisch gemacht hat. Er war so freundlich wie immer. Vielleicht weil er etwas eifriger als sonst war. Ich habe übereifrigen und zu freundlichen Männern schon immer misstraut."

Weil sie für die Registrierung bei der Bank noch eine Email beantworten muss, findet sie jetzt auch eine neue Nachricht von Felix und ihr Herz hört auf zu schlagen. "Felix the Cat," murmelt sie und dann beginnt ihr Herz zu rasen wie verrückt.

Meine liebe Heya,
ich kann die Freude über deine Nachricht kaum beschreiben. Ich habe nicht gewagt auf eine Antwort zu hoffen. Du bist eine berühmte Schriftstellerin und ich nur einer aus tausenden von Fans. Aber ich glaube dir, dass du an weiteren Geschichten über Reisen interessiert bist, denn ich weiß, dass deine Geschichten auf wahren Begebenheiten beruhen.

Wie du in deiner Fantasie reise ich in der Realität und somit sind wir wohl beide Reisende. Aber ich bin nie so weit gekommen wie du, denn ich habe das Land bisher nie verlassen. Ich liebe es sehr, draußen in der Natur zu sein und vermeide Städte so gut ich kann. Je größer sie sind, je lauter und je schmutziger,  um so weniger mag ich sie. Aber ich muss zugeben, es gibt ein paar Großstädte, wie Paris, die ich gerne mal besuchen würde.

Außerdem glaube ich fest daran, dass man mit der richtigen Person an seiner Seite selbst in der hässlichsten Stadt ein nettes Plätzchen finden kann. Hast du niemanden mit dem du so eine Reise genießen könntest? Oder ist das womöglich der Grund, warum du es bisher nicht getan hast? Weil dir der passende Partner dazu noch fehlt?

Bitte, die letzte Frage muss du nicht beantworten wenn du es nicht willst. Aber gerne darfst du mich nach allem fragen, was dich interessiert. 

Ach, aber eine Frage liegt mir doch noch auf dem Herzen. Magst du Katzen?
(Hoffentlich) dein Felix.


Heya liest die Zeilen immer und immer wieder und sie spürt, wie ihr Herz warm für ihn pulsiert. Sie hat sich mit ihrem Laptop und einer Decke auf das Sofa gekuschelt und eine Tasse Tee dazu geholt, während sie die Worte auf sich wirken lässt. "Ich lebe in der hässlichsten Stadt des Landes, aber mag ich es?" sie schüttelt den Kopf über sich selbst, als ihr klar wird, dass sie es nicht mag, es sie aber bisher auch nie gestört hat. "Ein weiteres Detail meines Lebens dass ich schlichtweg nie hinterfragt habe." Heya ist jemand die gelernt hat, jeden Tag zu nehmen wie er kommt. Aber erst jetzt wird ihr klar, dass sie dabei übersehen hat, dass sie ihre Tage doch auch beeinflussen kann. 

Seufzend überlegt sie, ob sie ihm erneut antworten soll. Sie will es unbedingt, denn der Austausch tut ihr gut, öffnet ihren Horizont und sie hat noch immer diese neugierige Frage nach der Triade im Hinterkopf. Doch ihr ist aufgefallen, dass die Grußformeln persönlicher geworden sind und dass er doch recht deutlich an ihrerer Person interessiert ist und nicht nur an ihrer Arbeit. Seine nicht ganz so versteckte Frage, ob sie einen Freund hat, lässt sie lächeln doch dann schrillt ein Alarm auf und eine Warnung in großen leuchtenden Buchstaben erscheint vor ihren Augen:  

MANN

Nachdem sie den  Abend bei einem guten Film verbracht hat, liest sie die Mail ein letztes Mal im Bett und beschließt dann: "Ich werde eine Nacht darüber schlafen und mich morgen früh entscheiden, ob ich darauf antworte."

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