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Neuanfang

Dies ist mein Beitrag zum Wettbewerb „New Year, New You" des Profils „Fanfiction".

*

Ah, da kommt er ja. Seht ihr den Bus? Es ist einer dieser Nachtbusse, die von San Francisco die Küste hinunter bis nach Los Angeles fahren. Es sind weniger die Touristen, welche diesen Transportweg nutzen. Meistens sind es jene, die schnell von einer Stadt in die nächste kommen wollen und dies am besten so günstig wie möglich.

Der junge Mann, der eben ausgestiegen ist und sich etwas verloren umsieht, ist Bob Andrews. Es ist schon eine Weile her, dass er zusammen mit seinen Freunden Peter und Justus die Straßen dieser Stadt von Verbrechern befreit hat. Nun ist er wieder hier, in diesem kleinen Küstenort in Kalifornien und wird erneut vom steten Flüstern seiner Vergangenheit verfolgt.

Begleiten wir ihn doch ein Stück auf seinem Weg und finden heraus, welches Geheimnis sich hinter dieser Reise in seine ehemalige Heimatstadt verbirgt.

Den Koffer, den er nun hinter sich herzieht, hat er vor vielen Jahren schon einmal dabei gehabt. Damals - es ist so lange her, dass er sich nur noch an die wichtigsten Momente erinnert - ist er gegangen, und hat seine Freunde und seine große Liebe zurückgelassen. Er weiß es noch genau - es war der 04. Juli - und die Tränen brannten erbarmungslos auf seiner erhitzten Haut. Doch das was davor geschah, danach - umgibt nur ein diffuser Nebel, der sich wie ein Schleier über die längst vergessene Erinnerung gelegt hat.

Da vorne war sein Haus. Ein kleines Haus, am Waldrand, mit einer großen Veranda und einem gepflegten Garten. Seine Mutter war eine fast schon penible Frau, immer auf das äußere Erscheinungsbild bedacht. Wie oft hat Bob sich mit ihr gestritten? Und nun ist das alles Vergessen. Die Stille, wenn er seinen Vater besucht, ist manchmal fast nicht auszuhalten.
Doch ihr Tod im letzten Jahr hat ihn auch zum Nachdenken gebracht. Ihn wieder hergeführt. In die Stadt, in der nun eine andere Familie in seinem Haus wohnt.

Doch er geht daran vorbei. Er kommt nicht zurück, um sich an seine Mutter zu erinnern. Er kommt für die Lebenden. Ein flüchtiger Blick. Ein tiefer Atemzug. Dann macht er sich erneut auf den Weg, den Koffer noch immer hinter sich herziehend.

Er kommt zum Park, und zögert kurz. Der Weg an der asphaltierten Straße ist kürzer. Doch er wählt bewusst den Umweg. Vielleicht, weil er noch nicht bereit ist, für die Zusammenkunft, vor der er steht. Vielleicht auch, weil er noch einmal über die Brücke beim Fluss gehen will, bei der er und seine Freunde früher oft gespielt haben. Damals. So lange ist es her. Er zögert. Vor der Brücke bleibt er stehen. Überlegt, ob er einen Fuß auf sie setzten soll.

Das Herz ist ein seltsames Ding. Es schreit nach dem, was es verloren hat, doch es fürchtet den Schmerz, der mit dem Finden kommt.

Schließlich siegt das Verlangen über die Angst und er betritt den hölzernen Pfad, der über die murmelnden Wasser führt. Mit jedem Schritt wird es für Bob leichter. Er entspannt sich.
Seht mal, er bleibt auf der Mitte stehen und sieht dem Wasser nach. Bestimmt denkt er an den Tag, als er mit Justus und Peter kleine Boote gebaut und sie den Fluss hat hinunter fahren lassen. Bob hatte sich so sehr gewünscht, dass sein Boot es bis zum Meer schaffen würde, doch schon an der ersten kleinen Stromschnelle kenterte es. Er hätte es aus dem Wasser retten und trocknen können. Hätte es stärker und widerstandsfähiger machen können. Doch er glaubte damals nicht an sich. Er war jung gewesen. Unterfahren. Und dumm. Er weiß, dass er einen Fehler gemacht hat. Jetzt. Darum ist er nun hier.

Die Brücke knarrt, als er sie überquert, doch sie hält. Sie ist alt geworden. Grünspan bedeckt das Geländer und einige Dielen haben angefangen, sich zu wellen. Doch sie ist immer noch stark, führt immer noch über den Fluss zu dem Menschen, den er einst geliebt hat. Sie hat in all den Jahren vieles gesehen. Die Streiche der jungen Kinder. Die Liebenden, die hier Zuflucht suchten. Sie hat die stillen Tränen eines jungen Mannes gesehen, der dachte, er müsse fortgehen, um das Richtige zu tun. Und der nun zurückgekehrt ist.

Jetzt ist er in dem Wäldchen verschwunden. Wir sehen ihn nicht, aber ich bin mir sicher, dass ich weiß, wo er hin will. Kommt, wir gehen schon mal vor und warten dort auf ihn. Es ist nicht weit.

Seht ihr das kleine Haus dort vorne? Das Dach müsste bald erneuert werden und im Garten steht eine Kinder-Schaukel. Es hat auch einen frischen Anstrich bekommen, doch im Kern ist es immer noch das gleiche.
Wollen wir mal durchs Fenster gucken?

Da! Den Mann auf dem Sofa, der gerade Sport im Fernsehen schaut, kenne ich. Es ist Bobs Freund, Peter Shaw. Er hat eine glorreiche Karriere als Basketballspieler hinter sich und arbeitet nun in der hiesigen Highschool als Trainer. Seine Frau ist ebenfalls Lehrerin. Ich meine mich zu erinnern, dass sie sich noch aus der Schulzeit kennen. Ihren Namen habe ich allerdings vergessen.

Bob ist fast am Haus angekommen. Er steht noch am Zaun und schaut auf die Haustür. Er zögert schon wieder. Ob er darüber nachdenkt, ob er wirklich klingeln soll? Komm schon, Bob! Du hast den weiten Weg nicht auf dich genommen, um jetzt zu kneifen!

Na siehst du, geht doch. Hätte mich auch gewundert, wenn er einfach wieder gegangen wäre.

Vorsichtig klopft er an der Haustür. Wir gehen besser einen Schritt zur Seite, es ist unhöflich andere zu belauschen!

Warum wir ihn dann beobachten? Nun... naja, einige Dinge machen gemeinsam mehr Spaß als allein... Oh, seht! Peter öffnet die Tür. Er sieht überrascht aus. Kein Wunder, die beiden haben sich seit Jahren nicht gesehen. Sie hätten sich so viel zu sagen und nun stehen sie einander gegenüber und sehen sich nur schweigend an.
Ob Peter weiß, dass es Bob leid tut?
Ob Bob ahnt, dass Peter ihm längst vergeben hat?

Bob scheint verlegen zu sein, fährt sich mit der Hand durch die blonden Locken. Aber Peter lächelt und greift nach seiner Jacke am Haken im Flur. Wahrscheinlich gehen sie nun in die kleine Bar, in der sie schon früher manchmal gesessen haben, wenn sie einfach nur ungestört reden wollten.
Wie schön, Bob lächelt erleichtert und folgt Peter zu seiner Garage. Wundert euch das auch? Das steht doch ein blauer Kombi in der Einfahrt. Da bin ich mal gespannt, was Peter Bob dort zeigen will.

Oh, seht mal! Peter hat noch immer den roten MG. Wie viele Abenteuer haben die beiden wohl in ihm erlebt, wie viele Geschichten hat er stumm mit angehört? Unzählige Erinnerungen scheinen sich noch immer in seinem Inneren zu finden. Bestimmt hat Peter ihn schon tausendmal repariert – nicht nur aus Notwendigkeit, sondern weil er sich einfach nicht von ihm trennen wollte.

Manche Dinge im Leben sind so tief in unserem Herzen verwurzelt, dass sie eher weitere Knospen tragen, als dass man sie herausreißen  könnte.

Peter greift nach Bobs Hand. Er scheint etwas zu sagen. Vielleicht, dass er ihn vermisst hat? Es ist schön, wie Peter ihn ansieht, findet ihr nicht auch? Als wäre nie Zeit vergangen – und doch schwingt etwas unausgesprochen zwischen ihnen. Ich hoffe, es ist ein gutes Zeichen, dass sie sich nun umarmen, wie alte Freunde. Dann hat sich diese Reise gelohnt.

Ich denke, wir lassen die beiden jetzt allein. Sie haben sich sicherlich viel zu erzählen und zu besprechen. Ich muss auch weiter, es gibt noch so viele Menschen, denen ich helfen muss.

Ach herrje, Bob hat seinen Koffer vor der Tür stehen gelassen. Ob er ihn noch braucht? Oder hat er ihn vielleicht genau zu dem Zweck mitgenommen, sein Gepäck endlich für immer loszuwerden...?

Ca. 1.250 Wörter

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