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3 | Das Piratenschiff

„Wieso hast du ihr deine Hilfe angeboten?" Skinny klagt hörbar enttäuscht, als er mit Justus auf dem Weg zum Strand an den vielen bunten Ständen vorbeikam. „Immerhin hätte sie den Schaden am liebsten geleugnet."
Justus schlenderte mit den Händen in den Hosentaschen neben Skinny her. Er schien die Ruhe selbst zu sein, während Skinny neben ihm brodelte.

„Es ist eigentlich ganz einfach", erklärte er in seiner gewohnt sachlichen Manier. „Wenn du möchtest, dass jemand etwas für dich tut, musst du zuerst deine Hilfe anbieten. Ich wollte sichergehen, dass Miss Collins sich daran erinnert, wem ihr Kollege die Tür in den Wagen gerammt hat. Jetzt steht sie in meiner Schuld und du wirst nicht auf deinem Schaden sitzen bleiben", erklärte er trocken.

„Wie gerissen." Skinny holte die Visitenkarte aus der Hosentasche. „Ob ich gleich dort anrufen sollte?"
Justus nickte zustimmend und zeigte dann auf das Piratenschiff, das man am Strand aufgebaut hatte. „Dort vorne treffen wir uns mit Bob und Peter. Wenn du kurz telefonieren möchtest, warte ich dort auf dich." Skinny hielt es ebenfalls für besser, die Sache gleich zu klären und wählte die Nummer des Senders. Dann verabschiedete er sich in eine etwas ruhigere Ecke, etwas abseits des Trubels der Menge.

Justus ging indessen zielstrebig auf die Ansammlung von Menschen zu, die sich vor dem Schiff im Sand versammelt hatte. Das Holzboot war eine Nachbildung eines Zweimasters, den man mit einem Hindernisparcours ausgestattet hatte. Es gab dicke Tampen zum Hangeln, ein dünnes Holzbrett zum Balancieren und ein paar Sprossen, die den Mast hinauf bis zum Ausguck führten. Ganz oben wehte eine Piratenflagge neben einer goldenen Sturmglocke.

Justus hielt die Augen nach seinen Kollegen offen und entdeckte sie, als sie gerade von dem kleinen Anmeldehäuschen zum Start gingen. Bob erspähte Justus als erstes und winkte ihm zu. „Hi Erster!", begrüßte er ihn. „Ganz allein hier? Ich dachte Skinner wollte auch mitkommen."

„Vielleicht ist der Spinner ihm ja endlich überdrüssig geworden", murmelte Peter so leise, dass nur Bob es hören konnte. Dieser knuffte seinen Freund ungehalten in die Seite. Justus schien es zum Glück nicht bemerkt zu haben.

„Er kommt gleich nach. Wir hatten einen kleinen Zwischenfall auf dem Parkplatz und er telefoniert mit dem Verantwortlichen des Senders Radio Rocky Beach."

„RRB ist hier? Und ihr habt mit denen einen Unfall gehabt?" Peter drängte sich an Bob vorbei und begutachtete Justus. „Geht es dir gut? Hat der Idiot falsch eingeparkt, oder was ist passiert?"
Justus winkte ab.

„Nur ein Blechschaden. Der Fahrer des Lieferwagens hat uns seine Tür in die Beifahrerseite gerammt. Da hatten wir aber schon geparkt. Wollte es erst leugnen, aber dann ist Jenny Collins ausgestiegen und ich habe sie daran erinnert, dass wir mit der Polizei befreundet sind. Skinny wollte das lieber jetzt klären, bevor sie den Vorfall nachher vergessen haben."

„Jenny Collins?!" Peters Stimme klang für Bob entschieden eine Oktave zu hoch und er warf seinem Freund einen verletzten Blick zu. Peter fing sich und bremste seine Euphorie. „Also, ist ja auch nur eine Reporterin, oder?!"

Bob versuchte schnell das Thema von der - laut Peter - heißen Nachrichtensprecherin zu lenken. „Oh man", sagte er darum, „der schöne Sportwagen! Das Auto bedeutet Skinny alles. Wenn der jetzt ne Beule hat... Skinner ist sicher wütend."

„Es ist nur ein Auto", mischte sich plötzlich Peter ein. „Das fährt er in die nächste Werkstatt und die machen die Delle wieder raus. Das passiert schon mal!"

Justus sah Peter überrascht an. „Du wärst also nicht wütend, wenn jemand eine Beule in deinen schönen MG fahren würde?" Peter rollte mit den Augen.

„Natürlich ist das nervig, aber auch kein Weltuntergang. Ist doch nur Blech. Hauptsache Justus ist nichts passiert."

„Und Skinny!", korrigierte Bob.

„Ja, ja, meine ich doch", maulte Peter und sah zu dem Mast des Schiffes auf, an dem soeben jemand die hellklingende Glocke geläutet hatte. „Einer ist noch vor mir, dann darf ich mein Glück versuchen", wechselte er das Thema.

„Dann auf, Kollege, mach dich warm! Eine Zerrung oder etwas Ähnliches solltest du nicht riskieren!", meinte Justus aufmunternd.

„Stimmt, Erster, du hast recht! Ich laufe noch ein paar Runden um das Schiff. Bis gleich!", sagte Peter und war auch schon verschwunden.

Bob sah Justus mitleidig an und legte seine Hand auf Justus' Schulter. „Er meint es nicht so", sagte er vorsichtig. „Er braucht noch ein wenig Zeit, um sich an Skinny zu gewöhnen. Er hat sich nur Sorgen um dich gemacht."

Justus beobachtete seinen Detektivkollegen, wie er um das Schiffsmodell herumlief. Er bewunderte Peter für seinen sportlichen Ehrgeiz und auch für seine Zielstrebigkeit und Leidenschaft. Nicht nur in sportlicher Hinsicht stand Peter immer wieder für seine Ziele und Überzeugungen ein. Justus akzeptierte dies, bis zu einem gewissen Grad. Doch dass sich Peter in letzter Zeit so stark in sein Leben einmischte und Skinny schlecht machte, ging ihm allmählich zu weit. Es war Justus' Entscheidung gewesen, Skinny bei sich aufzunehmen. Und es funktionierte wirklich gut. Skinny verhielt sich unauffällig, half im Haushalt mit, ging zur Reha und nahm die Therapiestunden wahr. Er hielt sich von jeglichen Verbrechen fern und kooperierte im Fall von Collin und Dr Franklin mit der Polizei. Peter hatte also gar keinen Grund, noch immer wütend auf ihn zu sein. Und dennoch blieb die Skepsis und die Abneigung gegen ihren ehemaligen Erzfeind in Peter bestehen. Und er wurde nicht müde, ihm seine Fehler aus der Vergangenheit immer wieder vorzuhalten.

„Peter soll endlich aufhören, Skinny ständig schlecht zu machen", platzte es unerwartet ernst aus Justus heraus. Erschrocken, über seine eigenen deutlichen Worte, sah er Bob an. „Ich meine, kann er es nicht einfach gut sein lassen und mich machen lassen? Als ob ich ein kleiner Junge wäre, der seine Hilfe braucht! Ich bin erwachsen; ich treffe meine eigenen Entscheidungen!"
Die Worte waren schneller aus Justus hervorgesprudelt, als er über sie nachgedacht hatte. Doch wahrscheinlich lagen sie bereits seit Tagen irgendwo griffbereit in seinem Unterbewusstsein und hatten nur darauf gewartet, endlich ans Tageslicht zu dürfen.

Bob sah Justus sprachlos an. So kannte er den ersten Detektiv nur selten. Justus war ein Meister der Diplomatie. Die harten Worte aus seinem Mund waren ungewohnt und doch konnte Bob sie nachvollziehen. Peter war seit dem letzten Fall tatsächlich mehrfach über die Stränge geschlagen. Er ließ keine Gelegenheit aus, seinen Unmut über die Freundschaft von Justus und Skinny kundzutun. Hatte sogar einmal den Verdacht geäußert, dass Skinny ihrem Freund einer Gehirnwäsche unterzogen hatte. Natürlich war das völlig absurd. Bob war sich fast sicher, dass die einzige Manipulation von Justus darin bestand, dass Skinner den Trigger für seine Hormone gefunden hatte und die beiden vielleicht sogar mehr als Freunde waren. Und selbst wenn das stimmte, ging es sie nichts an. Nicht Bob und nicht Peter. Das war eine Sache zwischen Just und Skinny und er würde sich hüten, sich dort einzumischen.

„Ich werde mit Peter reden", versprach Bob an Justus gewandt. Dieser seufzte.
„Sag ihm nicht, was ich gesagt habe, ja?", bat er. „Ich will mich nicht mit ihm streiten."

„Ich werde ihn nur bitten, Skinny eine Chance zu geben. Er hat sie verdient!", meinte Bob. Justus nickte.

„Danke!"

„Hey, dafür sind Freunde doch da!"

„Hey, Skinny! Du lebst ja! Hab dich hier heute gar nicht erwartet!" Ein junger Mann mit kurzgeschoren schwarzen Haaren und einem bunten Hawaii-Hemd kam auf Skinny zu, als er gerade das Telefonat mit dem Sender beendet und sich auf die Suche nach Justus gemacht hatte. Es dauerte nur eine Sekunde, bis er seinen ehemaligen Partner wiedererkannte.

„Shit!", entwich es ihm und sagte dann lauter: „Diego! Altes Haus! Was machst du hier!" Skinny begrüßte den Mann mit ihrem geheimen Handschlag und versuchte dann, ihn vom Strand fortzulocken. Er wusste nicht, was sein alter Kumpel von ihm wollte, doch er wollte auf keinen Fall, dass Justus ihn mit einem Verbrecher sah. Er wollte das alles doch einfach nur hinter sich lassen und sein Leben endlich auf die Reihe bekommen. Um jedoch herauszufinden, ob Diego gerade etwas plante, ging er oberflächlich auf ihn ein, als dieser ihn in ein Gespräch zu verwickeln begann.

„Skinny, ich glaube es nicht", begann er aufgeregt. „Man erzählt sich in gewissen Kreisen, dass du nach Mexiko ausgewandert seist. Andere behaupten sogar, die Polizei hätte dich verhaftet. Und ein besonders großer Spinner hat behauptet, er hätte gesehen, wie sie dich halb tot aus deiner Wohnung geholt haben. Doch nun stehst du hier und siehst gut aus!" Etwas zu heftig klopfte Diego Skinner auf die Schulter, so dass er kurz das Gesicht vor Schmerzen verzog.

„Oh, sorry, bist du verletzt?" Die Sorge seines alten Freundes klang schon fast aufrichtig, doch Skinny wusste, dass es zwischen ihnen auch immer darum ging die Schwächen ihres Gegenübers auszuloten. Und Diego hatte gerade seine gefunden.

„Halb so wild", meinte Skinny lässig und unterdrückte den Drang, sich den Arm zu halten. „Bin neulich durch ein Fenster gefallen. Seitdem halte ich mich bedeckt. Will erstmal unauffällig bleiben. Du verstehst", meinte er und zwinkerte ihm keck zu. Diego nickte. „

„Versteh schon, du willst nicht riskieren, dass man dich schnappt. Scheint ein lohnender Coup gewesen zu sein, wenn du dir eine Pause leisten kannst."

Skinny grinste unbestimmt. „Dazu kann ich nichts sagen. Aber wie sieht es bei dir aus? Du bist doch nicht wegen der Piraten hier, oder?" Diego lachte.

„Ein kleines Zubrot, würde ich sagen. Wo sonst kommt man so schnell an Souvenirs?" Zufrieden klopfte sich der junge Mann auf die Taschen seiner Hose. Skinny kannte Diegos Masche. Er machte einen auf gut gelaunten Touristen, klaute den Passanten die Brieftaschen und verstaute sie in einer der vielen Taschen seiner Tracking-Hose. Damit dies nicht so auffiel, hatte er ein viel zu großes Hemd mit auffälligem Muster übergezogen. Lang genug, um die auffälligen Beulen der Hose zu kaschieren und so auffällig, dass er quasi unsichtbar war. Wer verdächtigte schon jemanden, der so bunt gekleidet daherkam?

„Ich muss mich auf jeden Fall gleich mal frisch machen", meinte Diego und Skinny wusste, dass er auf der Toilette alle Wertsachen entnehmen und die Geldbörsen dort zurücklassen würde. Er war nur an Barem interessiert und vertickte die Kreditkarten an seinen Partner. Wahrscheinlich Hester oder Björg.

„Hey, Diego", meinte Skinny, als der Schwarzhaarige sich gerade aus dem Staub machen wollte.

„Ja, Skinny?"

Skinny wusste, dass er sich auf dünnem Eis bewegte. Doch er musste auch wissen, ob sich eventuell etwas bei seinen alten Kollegen zusammenbraute. „Ich brauche eventuell bald wieder Geld. Also, falls du was hörst..."

Diego schnalzte mit der Zunge. „Du schuldest mir, Norris!" Dann machte er sich auf den Weg und Skinny sah ihn noch eine Weile nach. Hoffentlich hatte er nicht gerade die Büchse der Pandora geöffnet.

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