Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

2 | Radio Rocky Beach

„Da vorne! Da ist noch was frei!" Skinny zeigte mit der rechten Hand auf die Parklücke, die Justus daraufhin souverän ansteuerte. Schwungvoll drehte er das Lenkrad und fuhr den blauen Sportwagen zwischen ein schwarzes Cabriolet und einen weißen Übertragungswagen von Radio Rocky Beach. Zufrieden schaltete der erste Detektiv den Motor ab und zog die Handbremse.

„Und? Zufrieden mit meiner Leistung?" Justus grinste seinen Beifahrer an.

„Ich hätte dich kaum fahren lassen, wenn ich Angst um mein Auto gehabt hätte", meinte Skinny lässig.

„Und der Umstand, dass deine Schulter noch immer nicht ganz verheilt ist, hat nicht zu dieser Entscheidung beigetragen?" Justus verschränkte amüsiert die Arme vor der Brust.

„Geringfügig", grinste Skinny. „Aber ohne dich hätte ich auch keinen Grund gesehen, meinen Samstagnachmittag auf einem Volksfest zu verbringen. Noch dazu einem, das die Romantik von Piraten feiert. Jeder weiß doch, dass die meisten Freibeuter auch nur Angestellte der großen Königshäuser waren, welche sich durch das Überfallen gegnerischer Schiffe nur ihren eigenen Vorteil sichern wollten."

Justus nickte anerkennend. „Höre ich da etwa eine leise Kritik an der romantischen Vorstellung von mutigen Piraten, die reiche Handelsschiffe überfallen, um zu überleben?"

„Es ist ja nicht so, als wären diese brutalen Menschen alle Robin Hoods gewesen, die nur von den Reichen nahmen und den Armen etwas abgaben", tönte Skinny. „Die meisten waren bezahlte Söldner, die ihre Crew oft selbst schlecht bezahlten und kaum Überlebende bei ihren Raubzügen ließen. Ihre Schätze wanderten zumeist in die ohnehin übervollen Goldkammern der Könige. Und diese ließen die Piraten auch gerne mal fallen, wenn sie doch mal besiegt und gefangen genommen wurden."

„Du scheinst dich wirklich intensiv mit dem Thema beschäftigt zu haben", bemerkte Justus beeindruckt.

„Hey," meinte Skinny, fast beleidigt. „Ich kenne diesen selbstgefälligen Blick! Glaub bloß nicht, dass du der Einzige bist, der sich mit Geschichte auskennt. Diesen Zahn muss ich dir wohl immer noch ziehen, Justus Jonas."

Justus zog nachdenklich seine Unterlippe ein. Skinnys tadelnder Blick traf ihn bis ins Mark. Die letzten Tage hatten sie nur wenig Zeit miteinander verbracht. Justus war wieder im Schulalltag gefangen, und Skinny hatte abends seine Therapiesitzungen zur Verarbeitung seines Traumas und die Reha für seine Schulter begonnen. Heute war das erste Mal, dass sie sich wieder etwas länger sahen, nachdem Justus den ganzen Vormittag mit Onkel Titus bei einer Haushaltsauflösung verbracht hatte.

Jetzt spürte Justus deutlich, wie sehr ihm die Gespräche mit Skinny gefehlt hatten. Skinny sah die unsichere Geste des Detektives und grinste zufrieden. „Hast du heute Abend schon was vor?", raunte er Justus unerwartet zu.

„Nichts Konkretes", gab Justus etwas nervös zurück.

„Gut", meinte Skinny und beugte sich zu dem Dunkelhaarigen hinüber. Sein herber Duft wehte zum Fahrersitz und vernebelte kurz Justus' Sinne. „Dann gehen wir heute Abend am Hafen etwas essen und ich kläre dich ein wenig über die Geschichte der Piraten in Rocky Beach auf", entschied Skinny.

„Ich denke, ich weiß schon alles über die Geschichte der kalifornischen Piraten", wagte Justus zu entgegnen. Skinny schnaubte.

„Manchmal bist du so arrogant, dass du nicht mal merkst, wenn jemand mit dir flirtet!" Skinny zog sich leicht beleidigt zurück und griff nach dem Türgriff, um auszusteigen.

Justus reagierte blitzschnell und hielt ihn am Arm zurück. „Warte!" Er warf einen kurzen Blick in den Rückspiegel, um sicherzugehen, dass niemand sie beobachtete. Dann zog er Skinny an sich heran und presste seine Lippen auf dessen. Es war ihr erster Kuss seit dem im Krankenhaus.

Obwohl sie seitdem viel Zeit miteinander verbracht hatten, war jede körperliche Annäherung ausgeblieben. Nicht, dass Justus sich das nicht gewünscht hätte – doch nach Skinnys mutigem Vorstoß damals hatte ihm einfach der Mut gefehlt, selbst den nächsten Schritt zu wagen. Und Skinny hatte sich respektvoll und geduldig zurückgehalten. Aber in diesem Moment überkam Justus das dringende Bedürfnis, sich ihm zu öffnen und ihm zu zeigen, dass er es ernst meinte und sich keinesfalls über ihn lustig machte.

Skinny schien überrascht. „Wofür war das denn jetzt?" In seiner Frage lag keine Anklage, eher ein nicht zu deutendes Fragezeichen. Justus lächelte verlegen.

„Ich würde gerne heute Abend mit dir ausgehen, Skinner." Nun schlich sich ein breites Lächeln auf Skinnys Gesicht.

„Geht doch!", meinte er selbstgefällig und zog nun Justus' Gesicht an seines. Dieser nächste Kuss dauerte um einiges länger als der ungelenke Versuch von Justus und katapultierte die jungen Männer auf einen kurzen Höhenflug, bis plötzlich ein lauter Knall die beiden aufgeschreckt auseinanderfahren ließ.

„Fuck!" Skinny drehte sich ruckartig um. „Dieser Bastard! Der hat mir seine Tür in den Wagen gerammt!"

Eilig stiegen Justus und Skinny aus dem Wagen und besahen sich den Schaden. Der Fahrer des weißen Transporters war ebenfalls ausgestiegen und kratzte sich verlegen am Kopf. Skinny war außer sich, als er die Delle in seinem Lack sah. „Hast du keine Augen im Kopf?", schrie er den untersetzten Mann an. „Den Schaden wirst du mir bezahlen!"

„Das war schon so", meinte der Mann und Skinny schnappte nach Luft.

„Willst du mich verarschen?" Justus legte schnell die Hand auf Skinnys Schulter, um ihn davon abzuhalten, auf den Mann loszugehen. Dann zog er das Handy aus der Hosentasche.

„Es ist ja ganz offensichtlich, dass es sich hier um eine Sachbeschädigung handelt", sagte er ruhig. „Wir haben im Wagen gesessen und genau gehört, als Ihre Wagentür gegen unsere geschlagen ist. Wenn Sie uns nun freundlicherweise Ihre Daten für die Versicherung geben würden, können wir das Thema schnell abschließen. Ansonsten sehe ich mich gezwungen, die Polizei dazuzuholen."

Der Mann brummte etwas Unverständliches und kletterte dann in den Transporter zurück. Kurz darauf drückte er Skinny eine Visitenkarte in die Hand. „Der Wagen gehört dem Sender. Melden Sie sich bei Mr. Benson. Tut mir leid wegen des Lacks", sagte er nun etwas demütiger. Skinny nickte und steckte die Karte ein.

„Sie sind von Radio Rocky Beach. Nehmen Sie hier für eine Sendung auf?" Justus schien auf einmal interessiert.

„In der Tat!" Die helle Stimme einer Frau kam vom hinteren Teil des Transportes zu ihnen herübergeweht. Die drei Männer drehten sich zu ihr um. Skinny schluckte. Die junge Frau mit dem Presseausweis war hochgewachsen und schlank, hatte lange blonde Haare und ein auffälliges Make-Up. Ihr Outfit war körperbetont und ihr ganzes Wesen strahlte Selbstbewusstsein aus. Hätte er sie auf einer Party gesehen, hätte er sie wohl angesprochen und versucht abzuschleppen. Auch Justus schien beeindruckt. „Jenny Collins! Arbeiten Sie nicht eigentlich bei Network-TV?"

Die junge Frau lachte hell und warf ihre langen Haare zurück. „Ein Fan, nehme ich an?!" Sie zwinkerte den Jungen zu. „Ich springe heute für meine Kollegin ein. Eine fiese Magenverstimmung. Und irgendwer muss ja über dieses zauberhafte Festival berichten. Wollt ihr ein Autogramm?"
Justus grinste. „Ich hätte lieber Ihre Versicherung, dass Ihr Sender uns den Schaden am Auto bezahlt, den Ihr Kollege verursacht hat", meinte er lässig.

Jenny Collins' Lächeln erstarb. Dann schaute sie an Skinny vorbei auf die Beifahrertür. „Ach, das ist doch nur ein kleiner Kratzer", meinte sie leichthin, was Skinny erneut schnauben ließ. Justus streckte der jungen Frau die Hand hin.

„Justus Jonas, von den drei Detektiven. Sie haben mich und Inspektor Cotta vor einiger Zeit für einen Bericht einer unserer Fälle interviewt. Vielleicht erinnern Sie sich?"
Jenny Collins brauchte nur einen Moment, dann schien die Erwähnung der Polizei ihrem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen.

„Natürlich, die drei Vorzeige-Junior-Detektive aus Rocky Beach. Wie könnte ich das vergessen?" Freudig schüttelte sie Justus Hand. „Seid ihr etwa wegen eines neuen Falles hier?" Jenny warf ihrem Kollegen einen vielsagenden Blick zu. Vermutlich witterte sie schon die nächste Erfolgsstory.

„Wir sind rein zufällig hier", antwortete Justus. Aber wenn wir etwas Auffälliges bemerken sollten, könnten wir ihnen ja einen kleinen Hinweis geben. Erfahrungsgemäß stolpern wir alle Nase lang in irgendeinen Fall." Justus griff in die Tasche und zog eine seiner Visitenkarten heraus.

„Die drei Fragezeichen", las Jenny laut vor. „Dann bist du Peter Shaw?", fragte sie an Skinny gewandt. Dieser grunzte abfällig, als hätte die Reporterin ihn beleidigt.

„Skinner Norris", sagte Skinny und streckte seine Hand aus. Jenny schüttelte sie neugierig. „Skinner Norris, da klingelt doch was..."

„Jenny, wir müssen langsam los", unterbrach der Fahrer des Wagens seine Kollegin. „Um fünf Uhr müssen wir für die Siegerehrung beim Piratenschiff sein und vorher müssen wir noch die anderen Aufnahmen machen."

Jenny nickte, warf jedoch noch einen letzten prüfenden Blick auf Skinny. Dann riss sie sich los. „Also schön, ich sage meinem Chef Bescheid, dass ihr euch wegen des Schadens melden werdet. Und falls ihr etwas hört..." Sie hielt die Visitenkarte der Detektive in die Höhe. Justus nickte.

„Selbstverständlich", sagte er und nahm dann Skinnys Arm. Gemeinsam verließen sie den Parkplatz Richtung Pier.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro