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60 | Ian

„Wo bin ich?"
Dr Franklin sah von ihren Notizen auf, als ihr Patient erwachte. Sofort war sie hellwach.

„Hallo", sagte sie. „Ich bin Doktor Franklin. Mit wem habe ich das Vergnügen?"

Der Junge mit den schwarzen Haaren sah sich unsicher um. „Wo bin ich?", fragte er. Dr. Franklin rutschte ihren Stuhl näher ans Bett heran und griff nach der Hand des Jungen, die auf der Bettdecke lag. Möglichst freundlich informierte sie ihn.

„Du bist im Flügel des Best Hope. Du warst für ein paar Stunden außer Gefecht, nachdem du einen Besucher hattest."

„Ein Besucher", echote der Junge irritiert. „Wie lange bin ich schon krank und was habe ich?" Doktor Franklin seufzte laut.

„Das Best Hope ist nicht nur ein Krankenhaus", sagte sie sanft. „Du bist hier, weil du in psychologischer Behandlung bist. Ich bin deine Psychotherapeutin: Dr. Clarissa Franklin. Wir haben uns im Gefängnis kennen gelernt. Erinnerst du dich?"

Der Junge schüttelte den Kopf und sah sich weiter um. Erst jetzt sah er die Gitter vor den Fenstern. „Gefängnis?" Seine Stimme klang zittrig und ungläubig. „Wieso war ich im Gefängnis? Hatte es etwas mit Drogen zu tun?"

„Collin, ich glaube, du erinnerst dich nicht mehr an alles, kann das sein?"

„Collin?", sagte der Junge plötzlich ängstlich, „war ich die ganzen letzten Tage Collin?" In seiner Stimme schwang Panik mit. „Wie lange war ich Collin? Und wo ist Charles?"

„Darf ich zuerst nach deinem Namen fragen!", bat Dr. Franklin.

Der Junge zog seine Hand unter ihrer weg und umarmte sich selbst, während er die Decke höher zog, als wollte er sich dahinter verstecken. Dann flüsterte er fast.
„Mein Name ist Ian."

„Okay, Ian", meinte Dr. Franklin noch immer sanft, „ich glaub, ich muss dir etwas erzählen."

Als Doktor Franklin nach einer Stunde das Patientenzimmer wieder verlassen hatte, traf sie auf dem Flur die junge Krankenschwester, die sich auch schon vorher um Collin gekümmert hatte.

„Sie waren bei Collin." Die Schwester hatte sie sofort angesprochen, als sie sie erkannt hatte. Doktor Franklin warf einen kurzen Blick auf das Namensschild.

„Ah, Sie müssen Schwester Mary sein", sagte sie betont freundlich, „Collin hat mit von Ihnen erzählt."

„Oh", sagte die Schwester und Dr. Franklin meinte eine leichte Röte auf ihren Wangen zu sehen. Collin hatte die Schwester mit keiner Silbe erwähnt, doch sie schien ins Schwarze getroffen zu haben. „Wie geht es ihm?", fragte die junge Frau mitfühlend.

„Er war kurz aufgewacht, schläft nun aber wieder", erklärte Doktor Franklin. Sie vergaß zu sagen, dass der Junge, nachdem sie ihm die ganze Geschichte erzählt hatte, furchtbar aufgeregt und nervös gewesen war und sie ihm ein wenig Schlafmittel in den Tropf getan hatte. Ob die Schwester wohl wusste, was Charles Bob bei seinem Besuch hinterhergerufen hatte? Dem Wachmann konnte sie leider nicht den genauen Wortlaut entlocken. Vielleicht hatte die Schwester etwas mitbekommen?

Dr Franklin beschloss auf die Mithilfe der Schwester zu setzen. Anscheinend konnte sie den Patienten gut leiden. „Er erwähnte den Besuch, den er gehabt hatte und dass er ihn aufgewühlt habe", log sie ohne Reue. „Hat der Junge noch etwas gesagt, als er gegangen ist? Etwas, das uns helfen könnte, Collin zu helfen?"

„Der Besucher meinte nur, dass er nicht mit Collin gesprochen hätte, sondern mit Charles", plauderte die Schwester aus. „Ich habe nur den lauten Schrei gehört und wie Collin seinem Besuch etwas zugerufen hat."

„Können Sie sich noch daran erinnern, was das gewesen ist?", hakte Doktor Franklin ein.

„Leider nein", gab die Schwester beschämt zu. „Der Wachmann warf mir vor, dass ich nicht korrekt auf die Medikamenteneinnahme geachtet hätte und beleidigte den Patienten. Als ich dem Wachmann erklärte, was wir im Best Hope tun, ging der Besuch, ohne sich zu verabschieden."

„Glauben Sie denn, dass Colin ihm etwas anvertraut haben könnte?", ließ Dr Franklin nicht locker. Irgendetwas musste sie doch aus der Krankenschwester herausbekommen.

„Der junge Mann faselte etwas von einer Falle. Ich habe das Wort auch gehört, als ich zum Zimmer geeilt kam. Eine Adresse. Irgendwo in Oxnard", fiel ihr plötzlich ein. „Er nannte ihm eine Adresse!"

„Schwester Mary, müssten sie nicht längst beim Patienten sein?", unterbrach plötzlich einen tiefe Stimme die Konversation. Ein Mann mit einem weißen Kittel war aus einer Tür getreten und hatte nun die Hand auf Schwester Marys Schulter gelegt. Sie zuckte wie ertappt. Plötzlich schien sie zu begreifen, dass sie sensible Information an die Frau Dr. weitergegeben hatte.

Sie schien kurz mit sich zu ringen, ihre Augen huschten unruhig von der Psychologin zu dem Doktor, doch dann nickte sie. Wenn sie so darüber nachdachte, war die Psychologin wahrscheinlich besser vertraut mit dem Patienten, als der Arzt, der nur hin und wieder schaute, wie es den Patienten ging. Wahrscheinlich, oder sogar sehr sicher, wusste Mary selbst besser Bescheid über Collin als Dr. Brown. Doch das sagte sie ihm besser nicht. Sie verabschiedete sich höflich von Dr Franklin und ging dann zu ihrem nächsten Patienten. Nach wenigen Minuten hatte sie das Gespräch schon wieder vergessen.

Dr Franklin hingegen grübelte noch eine ganze Weile, als sie den langen Gang bis zum Eingang schweigend zurücklegte, sich dann an der Rezeption ausloggte und zu ihrem Auto ging.

„Charles hat Bob etwas verraten", murmelte sie. Vermutlich waren die Detektive bereits auf dem Weg nach Oxnard, um die Karte sicherzustellen. Sie hätte sich ohrfeigen können. Hätte sie doch bloß vorher darauf bestanden, mit Charles zu sprechen. Doch was hätte dieser ihr gesagt? Nach Bobs Aussage zu urteilen, war Charles nur für einen kurzen Moment fähig gewesen, Collins Pläne zu durchkreuzen. So, wie Colin ihr den Charles vorgespielt hatte, so hatte er es auch mit Bob versucht, doch Bob hatte irgendetwas bei ausgelöst, so dass Charles an die Oberfläche gekommen war. Wenn auch nur so lange, dass er ihm das Versteck verraten konnte. Davon war zumindest erst einmal auszugehen.

‚Okay', dachte die Psychologin, als sie sich auf dem Fahrersitz ihres Wagens niederließ. Das kleine Städtchen Oxnard war von hier etwa anderthalb Stunden mit dem Auto entfernt. Es war bereits später Nachmittag, doch sie musste wissen, ob die Detektive ihr einen Schritt voraus waren. Sie griff nach ihrem Telefon und rief ihre Informantin auf der Polizeiwache an. Nach kurzem Zögern und etwas Druck von ihrer Seite nannte ihr Officer Johnson die Adresse aus Ians Personalakte. Zufrieden startete Dr Franklin den Motor und machte sich auf den Weg in den kleinen Vorort von Oxnard.

Tut mir leid, dass er Abstand zwischen den Veröffentlichungen diesmal etwas größer war. Ich versuche wieder regelmäßiger upzudaten. ♥️

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