"Du Max?" "Ja?" "Können wir bitte wieder gehen?", Leon konnte nicht vermeiden, dass seine Stimme leicht ängstlich kling. "Warum? Hast du etwas Angst?", Max musste grinsen, als er Leons vorsichtiges Nicken sah. "Wovor denn? Hier ist doch niemand und es ist so schön ruhig...!" "Eben, mir ist es hier zu ruhig!", gab Leon panisch von sich und sah sich skeptisch um. "Wie meinst du das?" "Hier ist doch niemand! Was ist wenn du hier mal alleine bist und dich jemand überfällt?! Dann kann dir niemand helfen! Außerdem fühle ich mich beobachtet!" Max seufzte: "Hier wird mich schon keiner überfallen! Außerdem gehst du nachts doch auch gerne durch die Stadt! Das ist doch genauso gruselig!" "Nachts sind aber noch Menschen unterwegs, aber hier kann dir niemand helfen, falls was passiert! Können wir jetzt gehen?" Ergeben nickte Max: "Na gut, ab nach Hause!" Erleichtert verließ Leon die Lichtung. Hier war es zwar wirklich schön und man hatte eine tolle Sicht auf den See, aber irgendwie fühlte er sich hier micht wohl. Er fühlte sich beobachtet, außerdem war es ihm wirklich etwas zu still. Noch nicht einmal Vögel gab es hier! Na gut vielleicht lag das auch daran, dass es Herbst war, aber trotzdem war es ihm unheimlich. Wie konnte Max hier gerne sein? Es war sein Lieblingsplatz ja, aber irgendwas stimmte hier nicht. Leon wollte Max hier nicht hinlassen! Nicht alleine, was ist wenn ihm etwas passieren würde?!
Plötzlich hörte Leon ein Knacken und zuckte zusammen. Er hätte schwören können eine schwarze Person in seinen Augenwinkeln sehen zu können, die mit einem leisen Fluchen weggerannt war.
"Max, da war wer!", zischte er ängstlich, doch Max schüttelte nur den Kopf. "Das bildest du dir ein, hier ist niemand!" Leon sagte nichts mehr, sondern verschnellerte einfach seinen Gang, um so schnell es ging aus diesem Wald heraus zu kommen.

Nachdenklich starrte Max aus seinem Fenster. Warum hatte Leon plötzlich so Angst gehabt? Wenn sie nachts an einen verlassenen Ort kamen, war er doch auch nicht so. Kannte er den Ort? Hatte er schlimme Erfahrungen an dem Platz? Was anderes konnte Max sich nicht vorstellen. Natürlich konnte es sein, dass Leon etwas paranoid war, dennoch bezweifelte Max das. Denn eigentlich war sein bester Freund selbstbewusst und zeigte nicht gerne Ängste. Max plagte ein schlechtes Gewissen. Kannte er Leon zu schlecht? War es seine Schuld, dass er sich so unwohl gefühlt hatte? Sollte er ihn nicht mehr mitnehmen? Irgendwie wollte Max wissen, was da los war. Jedoch glaubte er nicht, dass es jetzt so gut wäre, wenn er Leon so ausquetschen würde. Dennoch tat ihm der Gedanke Leon nicht gut genug zu kennen weh. Was war nur los mit ihm?

Leon fühlte sich beobachtet. Seitdem er in diesem Wald war hatte er das Gefühl verfolgt zu werden. Dauernd meinte er eine schwarze Person zu sehen oder irgendwelche Geräusche gehört zu haben. Dabei wusste er noch nicht mal, warum er so Angst vor diesem Wald hatte.
Er machte sich einfach Sorgen um Max. Was wäre, wenn ihm etwas passieren würde? Wenn plötzlich eine Person kommen würde und ihn überfallen würde? Leon wisste nicht, warum er sich solche Gedanken darüber machte, dennoch war ihm Max einfach wichtig. Vielleicht auch etwas zu wichtig. Zummindest meinte Benedikt das mal. Der Kapitän hatte ihn darauf angesprochen, ob er in Max verliebt wäre. Wenn er jetzt mal darüber nachdachte, war es gar nicht so unlogisch. Sie verstanden sich einfach perfekt und schlecht sah Max auch nicht gerade aus. Aber war das schon Liebe? Doch darüber wollte er sich eigentlich gar keine Gedanken machen. Jetzt war erstmal der Wald das wichtigste. Er würde Max dort nie wieder alleine hingehen lassen. Leon seufzte. So konnte das nicht weitergehen. Er musste mit Max reden.